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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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vorgarten …. (notiz an mich selbst: endlich mal mit karl berger beschäftigen.) ….
Lohnend ….
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vorgarten …. (notiz an mich selbst: endlich mal mit karl berger beschäftigen.) ….
Lohnend ….
Das hab ich auch auf dem Zettel stehen
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.Huch, meine am Handy getippte Antwort ging wohl verloren … werde mit Bergers paar (Co-)Leader-Sachen bisher nicht warm, würde mich entsprechend über Empfehlungen auch freuen, aber gerne an passender Stelle (Vibraphon, Europa, wherever).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #162: Neuentdeckungen aus dem Katalog von CTI Records, 8.4., 22:00; # 163: 13.5., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbamusic revelation ensemble, knights of power, diw 1996, rec. 15./16.4.1995
ulmer (g), amin ali (eb), cornell rochester (dm), arthur blythe (as), hamiet bluiett (bs).bei aufnahmen dieser band gehen mir langsam die steigerungsformen aus. KNIGHTS OF POWER ist nochmal einfallsreicher arrangiert, und zwar jedes stück im gesetzten rahmen anders. und der gesetzte rahmen ist: eine fast enzyklopädische auswahl an grooves, die aber meist schon im thema auseinanderlaufen, weil bass und schlagzeug binnenspannung erzeugen; die schönen, liedhaften themen werden drübergesetzt und verzahnen sich nur punktweise mit dem rhythmus; die solisten haben dann die möglichkeit, aus den angedeuteten grooves sich was auszusuchen oder in der logik der drübergespielten themen zu bleiben (das macht blythe meistens, obwohl er den rhythmischen bezug nie verliert, sehr elegant) – oder einfach fire music powerplay, sounds, geräusche, dichte (das wiederum ist der weg von bluiett, und wenn der im dritten stück loslegt, erkennt man sofort, wo gustafsson & the thing ihre inspirationen her haben). die frische geht nie verloren, die härte auch nicht, es bleibt alles voller überraschungen, aber auch ein musterbeispiel, wie ein improvisierendes kollektiv aus individualisten miteinander eine sprache findet. ulmer hat einen schönen, spacigen gitarrensound hier, der noch eine weitere schicht bildet, aber manchmal bleibt das alles auch sehr einfach, im punk einer 1-ton-begleitung von ali, in den verschobenen marschrhythmen, und im „a love supreme“-bassmotiv, das unironisch unter „father of flame“ gelegt wird.
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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vorgarten
music revelation ensemble, knights of power, diw 1996, rec. 15./16.4.1995 ulmer (g), amin ali (eb), cornell rochester (dm), arthur blythe (as), hamiet bluiett (bs). bei aufnahmen dieser band gehen mir langsam die steigerungsformen aus ….
Hier bereichern Arthur Blythe und Hamiet Bluitt jeweils ein vielschichtiges Farbspektrum …. ich sollte diese Scheibe auch wieder mal hören …
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)ja, ich hatte dieses album ein wenig vernachlässigt, weil ich zu der zeit eher anderes gehört habe. vor allem blythe ist wirklich umwerfend hier.
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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vorgartenja, ich hatte dieses album ein wenig vernachlässigt, weil ich zu der zeit eher anderes gehört habe. vor allem blythe ist wirklich umwerfend hier.
Ich wollte nicht schon wieder Rosinen picken, aber hätte natürlich gerne für ein komplettes Album mit Arthur Blythe als Horn getauscht .. jedenfalls hatte er zu dieser Zeit noch immer genug Feuer im Tank, aber die Pausen zwischen guaden Aufnahmen wurden länger zB „Spirits In The Field“ in 2000 ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)soulpope
vorgartenja, ich hatte dieses album ein wenig vernachlässigt, weil ich zu der zeit eher anderes gehört habe. vor allem blythe ist wirklich umwerfend hier.
Ich wollte nicht schon wieder Rosinen picken, aber hätte natürlich gerne für ein komplettes Album mit Arthur Blythe als Horn getauscht .. jedenfalls hatte er zu dieser Zeit noch immer genug Feuer im Tank, aber die Pausen zwischen guaden Aufnahmen wurden länger zB „Spirits In The Field“ in 2000 ….
aus der blythe-perspektive vielleicht, aber die mre-alben leben ja von den unterschiedlichen stilen der gäste (danach kommt ja z.b. die tolle kombination john zorn/ pharoah sanders). nur mit blythe wäre es insgesamt vielleicht etwas eintönig gewesen (obwohl: es gibt ja 3 alben nur mit david murray…). und von bluiett gibt es ja auch nicht zu viel.
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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vorgarten
soulpope
vorgartenja, ich hatte dieses album ein wenig vernachlässigt, weil ich zu der zeit eher anderes gehört habe. vor allem blythe ist wirklich umwerfend hier.
Ich wollte nicht schon wieder Rosinen picken, aber hätte natürlich gerne für ein komplettes Album mit Arthur Blythe als Horn getauscht .. jedenfalls hatte er zu dieser Zeit noch immer genug Feuer im Tank, aber die Pausen zwischen guaden Aufnahmen wurden länger zB „Spirits In The Field“ in 2000 ….
aus der blythe-perspektive vielleicht, aber die mre-alben leben ja von den unterschiedlichen stilen der gäste (danach kommt ja z.b. die tolle kombination john zorn/ pharoah sanders). nur mit blythe wäre es insgesamt vielleicht etwas eintönig gewesen (obwohl: es gibt ja 3 alben nur mit david murray…). und von bluiett gibt es ja auch nicht zu viel.
Ja mit David Murray gab es tatsächlich genug ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)james blood ulmer, music speaks louder than words – james blood ulmer plays the music of ornette coleman, diw/koch 1996, rec. 18./19.12.1995
ulmer (g & voc), calvin „hassén truth“ jones (b), amin ali (eb), rashied ali (dm), aubrey dayle (dm), michael mustafa ulmer (key).wieder eine überraschung, ulmer plays coleman, rashied ali ist wieder dabei, außerdem ein akustikbassist (das ist nicht, wie auf discogs falsch verlinkt, der muddy-waters-bassist calvin „fuzz“ jones, sondern der hier). was den sound angeht, schließt sich der kreis interessanterweise zu seinen jazzprojekten, die er während seiner colemanzeit nebenher verfolgt hat, und zu phalanx natürlich. die ausgewählten coleman-kompositionen sind außer „lonely woman“ nicht die naheliegenden: „elizabeth“, „sphinx“, „cherry cherry“, „street news“, „skies of america“. hier sind sie völlig ins ulmer-idiom einverleibt, einfache themen über komplizierten rhythmus-webarbeiten, bass und schlagzeug durchgehend in verschiedenen metren, aber im schönen flow. auf „street news“ nimmt sich ulmer nach dem themenvortrag lange zeit, um weiterzuspielen, weil die ryhthm section so schön fließt… interessant, ihn in einem klassischen jazztrio zu hören (auch mit der zweiten b/dm-besetzung amin ali/ aubrey dayle wird ganz klar „jazz“ gespielt), die ungehetzten ideen, mal so dahingetupft, neu angesetzt, plötzlich verdichtet. mal ein sound, mal ein motiv, dann wieder zuhören. in „cherry cherry“ kommt zum e-bass noch der akustische dazu, das wird sofort komplizierter, aber auch heißer.
und dann gibt es drei ulmer-originale, die einen ganz anderen sound haben. mustafa, der sohn, spielt keyboards, ulmer singt, rappt, erzählt, musikalische biografie, aber auch ein kurzer blues. diese stücke wirken wie auflockerungen, haben mit coleman wenig zu tun, sind im funk-idiom gespielt, welche überlegungen stecken dahinter? ich mag sie gerne (bis auf den generischen blues vielleicht), aber ich könnte mir auch vorstellen, dass ulmer hier einfach drei sachen mit dem sohn aufgenommen hat, an denen sie vielleicht schon länger arbeiteten, einfach, um ihm eine kleine bühne zu geben, vorbild:
da sitzen ornette & denardo 1985 (in shirley clarkes film) vor dem geburtshaus in fort worth, vor dem mutmaßlich auch ulmer sitzt, allerdings am vorderausgang:
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Schnelldurchlauf, langen Post verloren, immer wieder dasselbe mit dieser Armeleutesoftware hier
vorgarten
Mit dem Erfolg von Jimmy Smith (1925 – 2005) hatte sich in der zweiten Hälfte der 1950er Jahre die Hammond Organ als Jazz- und R&B-Instrument voll etabliert, so dass sich Ulmer der lokalen Ernie Goldsmith Organ Combo als festes Mitglied anschloss, aber er spielte auch – laut eigener Aussage – „… in der damals am härtesten arbeitenden R&B Band ohne Plattenvertrag“ namens Jewel Bryner & her Swing Kings, deren Bühnenshow u.a. darin bestand, sich während des Auftritts die Perücke vom kahl geschorenen Schädel zu reißen. Wenn sich die Möglichkeit ergab, stieg er bei etablierten Organisten wie Jimmy Smith oder Richard „Groove“ Holmes (1931 – 1991) für einige Lieder ein, wenn diese in Pittsburgh auftraten.
zu goldsmith (oben die b-seite seines einziges discogs-eintrags) und bryner finde ich weiter nichts.
Dazu fand ich nur einen kleinen Hinweis – das scheint aus einem Interview um 1980 herum zu stammen:
https://books.google.ch/books?redir_esc=y&id=vitLAAAAYAAJ&focus=searchwithinvolume&q=ulmer
Black Music & Jazz Review, Volume 3, IPC Specialist & Professional Press, 1980Da steht: „Then in 1961 I started playing guitar with organ groups, Ernie Goldsmith’s was my first regular band“ (ob das ein Punkt oder ein Komma ist im Ausschnitt, ist mir nicht klar).
Davor wird noch das (falsche) Geburtsdatum (2.2.1942) erwähnt, die Band mit dem Vater („It was a little quartet and my father like the manager. He taught us how …“) und die Del Vikings.
Beim Track von Hank Marr…
…fällt die offene Phrasierung/Intonierung am Anfang des Gitarrensolos auf, danach geht es in konventionelleren „tunings“ weiter, aber gegen Ende hin scheint Ulmer sich wieder freizuspielen (so ab 2:30 herum).
Das Netz, das sich hier spinnt, finde ich schon recht spannend – aber ich kenne es nicht so gut wie jenes eine (musikalische) Generation früher (vom akkord-basierten Hard Bop zu freieren Gefilden). Mich erinnert Ulmers Spiel in diesem Track und auch da und dort auf den zwei Sessions mit John Patton (die ich gerade wieder anhöre), da und dort ein wenig an Grant Green, der ja auch kein Jazzer im engen Sinn war. Die Riffs, die Repetitionen, das Spiel mit dem Ton – da geht es eben nicht darum, die geilste Variation über irgendwelche Changes zu finden, sondern es wird offener, auch rhythmischer gespielt. Dass sich dabei Verbindungen zum second quintet von Miles Davis (via Contemporary Jazz Quintet oder aber auch zum R&B (der sich ja inzwischen auch stark gewandelt hatte, Hank Marr klingt ja fast noch nach Fünfzigern, oder?) … George Coleman (mit seinen Miles/“Maiden Voyage“-Credentials), und Stücke von McCoy Tyner und The Meters auf der dritten Session der Patton-Band (derjenigen ohne Ulmer, die etwas früher stattfand) nebeneinander, da kommt sehr viel zusammen. Dann mit Ulmer die modalen offenen Tunes, aber auch die Groove-Nummern von Cabell … Ulmers Stück „Bloodyun“, das ein wenig wie eine Mischung zwischen Bossa und Boogaloo klingt … ob ich hier schon die entschiedene Andersartigkeit hören kann, mag ich ehrlich gesagt nicht beurteilen, dafür fühle ich mich in gitarristischen Gefilden nicht genügend sicher – mich dünkt vielleicht, dass ich das eher in seinem Comping höre als im Solo, das – auch wieder von Grant Green her kommend – schon sehr gut anknüpfbar ist.
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gypsy-tail-windUlmers Stück „Bloodyun“, das ein wenig wie eine Mischung zwischen Bossa und Boogaloo klingt … ob ich hier schon die entschiedene Andersartigkeit hören kann, mag ich ehrlich gesagt nicht beurteilen, dafür fühle ich mich in gitarristischen Gefilden nicht genügend sicher – mich dünkt vielleicht, dass ich das eher in seinem Comping höre als im Solo, das – auch wieder von Grant Green her kommend – schon sehr gut anknüpfbar ist.
gute frage & interessant, wie du das hörst. ich kenne mich ja nicht so gut mit grant green aus, mir schien dessen intonation aber immer eher klar und präzise zu sein, nicht so ’sprechend‘ bzw. murmelnd, stotternd, unsauber, eruptiv wie bei ulmer.
ulmers gitarrenstimmung ist bei diesen frühen sachen übrigens noch durchgehend konventionell, die skordatur kam erst später, mit ornette ca. 1974. aber dass es auch hier schon um offene akkorde und ihre rhythmische choreografie geht, ist auf jeden fall richtig, das hör ich auch. insofern interessant: green, auch kein jazzer, ähnliches programm…
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Die Intonation von Green ist perfekt, das höre ich auch so – es ist eher die Phrasierung, die Arbeit mit kleinen Motiven (die Green aber – wie z.B. Horace Parlan es auch tat – endlos wiederholen und dabei manchmal nahezu ekstatische Effekte erzielen kann).
Nerve mich immer noch über den verlorenen Post, der etwas ausführlicher war … das mit 1961 passt nicht perfekt zur Biographie/Chronologie von Matthias, oder liegt das schon in den späten 50ern?
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ja, das ist hier etwas unscharf, ulmers erinnerungen sind meistens sehr präzise. die frage ist, ob goldsmith eher in pittsburgh oder in columbus auftrat (oder sowohl als auch), könnte sein, dass blood erst 1961 in columbus bei ihm einstieg und dann sehr schnell auch bei hank marr landete.
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Ob das der Ernie Goldsmith ist? Jahrgang 1932 könnte jedenfalls passen:
https://www.sun-sentinel.com/news/fl-xpm-1998-01-28-9801270322-story.htmlIn der Tube gibt es ein paar Playlisten, die dazu zu passen scheinen – aber alles am Klavier, soweit ich sehe:
(Nicht zu genau den Account angucken, gibt auch Playlisten von Sarah Palin und so Zeug …)Hier ein Treffer für einen Gig in Pittsburgh, 1959:
https://books.google.ch/books?id=WCAEAAAAMBAJ&pg=PA51&lpg=PA51&dq=Ernie+Goldsmith+organ&source=bl&ots=JVbMd9gKgb&sig=ACfU3U0uFc_7c8ObkiGUey6GRc9-ZponGg&hl=en&sa=X&ved=2ahUKEwi5l_Gv59T2AhW9gv0HHd4RAkkQ6AF6BAgCEAM#v=onepage&q=Ernie%20Goldsmith%20organ&f=false--
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Schlagwörter: james blood ulmer
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