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Mal wieder Zeit für aktuellen R&B:
Rochelle Jordan – Play With The Changes (2021)
In London geboren, in Toronto aufgewachsen, wo Rochelle Jordan aktuell lebt und wo sie dieses Album produziert hat, weiß ich aber nicht. Hinten auf dem Cover sind jedenfalls die Flaggen der USA, Kanadas und Großbritanniens abgebildet.
RJ hatte schon Anfang / Mitte der 2010er Musik veröffentlicht, hatte dann aber wohl jahrelang Management-Probleme, die ihre Karriere behinderten. Diese Jahr dann mit neuem Management und Label das Album Play With The Changes.
Musikalisch changiert das zwischen R&B, Drum’n’Bass, House und offenbar noch einigen Sub-Genres, die ich aber nicht unterscheiden oder benennen kann – so tief stecke ich nicht in dieser Art Musik drin. Für Abwechslung ist also gesorgt, gleichzeitig fließt das alles aber sehr gut zusammen und ergibt ein schön stimmiges Gesamtbild. Eigenartigerweise ist es schwierig einen besonders herausragenden Track zu nennen. Ist alles auf ähnlich hohem Niveau. Ist das ein Vorteil oder eine Nachteil? Wer weiß …
Spielen wir einfach mal diesen Track als Teaser:
Und hier noch ein Live-Häppchen – wobei ich nicht verstehe, was der Kappen- und Schnauzbartträger rechts im Hintergrund eigentlich tut.
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It´s better to burn out than fade awayTu ich mal hier hin.
Im David Bowie-Thread sprach man über dessen Oeuvre nach 1980, beginnend mit Let’s Dance von 1983. Die Bewertungen von Let’s Dance sind unterschiedlich – auch in wie weit die Zusammenarbeit mit Nile Rodgers (Chic) fruchtbar war.
Hmmm? Was habe ich den sonst noch im Regal stehen, wo Nile Rodgers die Finger mit im Spiel hatte?Diana Ross – diana (1980)
Diese LP habe ich vor einigen Jahren auf dem Flohmarkt aus der „jede LP € 2,-“-Kiste gezogen. Cover ist etwas lädiert, hat wohl mal Feuchtigkeit abbekommen, aber Vinyl ist gut.
Diana Ross hatte damals das Bedürfnis, ihre Karriere umzukrempeln, sich neu zu erfinden und engagierte Nile Rodgers & Bernard Edwards (also Chic) als Produzenten. Die schrieben ihr einige Songs auf den Leib, brachten ein paar Chic-Musiker mit und spielten auch selber auf den Aufnahmen. Heraus kam ein Post-Disco-Album – würde ich mal so sagen – mit dem Diana Ross nicht so recht zufrieden war und das sie gegen den Willen von Rodgers & Edwards neu abmischen ließ. Skeptisch von Motown veröffentlicht, wurde diana wider Erwarten ein riesiger Hit mit 3 Hit-Singles.
Und wider meiner Erwartung ist das Album durchgängig gut. Diana Ross klingt unerschütterlich heiter und optimistisch – das ist wohl Programm – süß und federleicht. Die Instrumenaltracks sind transparent und knackig. Die Bassdrum wummert mit einem satten „BOPP!“ aus der Box, die Snare knallt, kräftiger Bass, spitze und zappelige rhythm guitar. Klavier, Streicher und Bläser eher dezent mit schönen Akzenten. Entschlackte und auf den Punkt gebrachte Produktion. Echt Funky!
Schöne Neuerfindung von Diana Ross, schönes s/w Cover mit ihr als ungeschminktes sexy girl von nebenan. Tolle Platte!
Umwerfendes Intro! Toller Hit! Die Konnotation des Titels verstanden damals wohl die wenigsten.
Den ursprünglichen Mix kann man inzwischen im Netz und anderswo auch hören, habe ich aber nur oberflächlich getan. Ist der Unterschied so groß?
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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)Sehr schön @friedrich! „Diana“ gehört für mich neben dem Album „We Are Family“ von Sister Sledge und den Chic-Alben zum Kernbestand der Disco-Produktionen von Rodgers & Edward. (Wobei „King of The World“ von Sheila B. Devotion auch hörenswert ist.)
Bemerkenswert an „I’m Coming Out“ ist auch das Posaunen-Solo. Es dürfte nicht viele Billboard-#1s damit geben. Die Bedeutung der Redewendung – die erst einige Jahre später allgemein bekannt wurde – war Rodgers bewusst, Diana Ross nicht – sie verstand es als persönliche Unabhängigkeitserklärung.
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@herr-rossiSehr schön friedrich! „Diana“ gehört für mich neben dem Album „We Are Family“ von Sister Sledge und den Chic-Alben zum Kernbestand der Disco-Produktionen von Rodgers & Edward. (Wobei „King of The World“ von Sheila B. Devotion auch hörenswert ist.)
Bemerkenswert an „I’m Coming Out“ ist auch das Posaunen-Solo. Es dürfte nicht viele Billboard-#1s damit geben. Die Bedeutung der Redewendung – die erst einige Jahre später allgemein bekannt wurde – war Rodgers bewusst, Diana Ross nicht – sie verstand es als persönliche Unabhängigkeitserklärung.Danke für die Antwort!
Ja, Coming Out ist der Leuchtturm dieses Albums. Das lange spannende Intro ist gewagt, die Euphorie mitreißend, das Posaunensolo außergewöhnlich, der groove und die Produktion sind sowieso super und das beabsichtigte Missverständnis des Begriffs „Coming Out“ ergibt dazu einen ganz besonderen Reiz. Der Track gehört eigentlich als erstes Stück auf Seite eins, aber das hat Motown sich wahrscheinlich nicht getraut.
Man kann im Netz ja nachlesen wie Nile Rodgers darauf kam: Er war in einem Gay Club in NYC und stand auf dem Klo beim Pipi neben gleich mehreren Drag Queens in Diana Ross-Outfit. Da schoss ihm durch den Kopf: „Wenn jetzt eine von denen laut ausrufen würde „I’m coming out!““ Herrliche Szene! :-D Da hat er dieses Stück für Diana Ross geschrieben und die hat es gesungen, ohne diese Bedeutung zu kennen. Hätte sie wohl sonst auch nicht gemacht. Gab danach ziemlich Ärger, aber der Erfolg des Stücks hat am Ende alle wieder versöhnt.
Sister Sledge und Chic kenne ich nur oberflächlich – obwohl ich von letzteren mal eine 12″ mit Le Freak auf der Straße (!) gefunden habe. Muss ich mal wieder rausholen.
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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)friedrich
Sister Sledge und Chic kenne ich nur oberflächlich – obwohl ich von letzteren mal eine 12″ mit Le Freak auf der Straße (!) gefunden habe. Muss ich mal wieder rausholen.Lohnt sich unbedingt, denn Rodgers und Edward waren einfach auch wahnsinnig gute Instrumentalisten (g & b) und ihre Produktionen top notch. Kein Wunder, dass eine Zeit lang jeder von Pink Floyd („Another Brick …“) über Queen („Another One Bites The Dust“) und Blondie („Rapture“) bis hin zu Fehlfarben („Ein Jahr, es geht voran“) diesem Sound nachgeeifert hat. Von den vielen Chic-Samples von „Rapper’s Delight“ bis zu Daft Punks „Around The World“ mal ganz abgesehen.
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Bei den Vorbereitungen des Jahresrückblicke und -rankings habe ich mir auch einige R&B-Highlights des Jahres (aus meiner Sicht) notiert. Rochelle Jordan, Valerie June, Joy Crookes, Arlo Parks, Yola, Silk Sonic usw. waren ja schon Thema, die lasse ich außen vor. (Ich habe nicht alle genannten Alben und EPs schon gehört, es ist eine Track-Auswahl, die aber vielleicht die eine oder andere Anregung zum näheren Hinhören gibt.)
Jazmine Sullivan – Pick Up Your Feelings
Hatten wir sie auch schon herausgestellt? Ihr Debüt-Album „Heaux Tales“ wurde von der Kritik reichlich gesegnet. Auch was für R&B-Traditionalisten.
SZA – Good Days
Einer der Slow Burner-Hits des Jahres, der die Spannung auf den lang erwarteten Nachfolger von „Z“ und „Ctrl“ nochmal befeuert.
Snoh Aalegra – NEON PEACH ft. Tyler, The Creator
Cooler Jam & Lewis-Sound. Debüt-Album „Temporary Highs In The Violet Skies“.
Dawn Richard – Bussifame (Album „Second Line“)
Futuristische House Sounds.
Rachel Chinouriri – November (ft. Hak Baker) (EP „4º In Winter“)
Leicht psychedelisch.
Amber Mark – Foreign Things (Debüt-Album „Three Dimensions Deep“ erscheint am 28.1.)
90s-Party.:)
Tkay Maidza – Cashmere (EP „Last Year Was Weird, Vol. 3“)
Tkay ist auch unüberhörbar im 90s-R&B verwurzelt, covert aber auch schon mal die Pixies.
Faye Webster – A Dream With a Baseball Player (Album „I Know I’m Funny haha“)
Wieder smoothe Ohrenschmeichler von Faye.
Alice Phoebe Lou – Only When I (Live) (Album „Glow“)
Das aktuelle Album der Berlinerin geht eher in Richtung Torch Songs, aber auch R&B-Hörer werden sich gerne von ihr einschmeicheln lassen.:)
Sam Dew – NTWFL (Album „Moonlit Fools“)
Nicht, dass es heißt, ich würde die Herren völlig ignorieren.;) Starker, melancholischer Spin Off des Klassikers „Now That We Found Love“
Giveon – Heartbreak Anniversary (Album „When It’s All Said And Done…Take Time“)
Der größte R&B-Hit eines bis dahin unbekannten Artists.
Bellah – Evil Eye
„A Colors Show“ ist ja eine unerschöpfliche Fundgrube für neue Talente aus R&B, Rap, Latin u. ä. Dieser Beitrag war einer der erfolgreichsten mit knapp 1 Mio. Klicks. Der R’n’B der UK-Sängerin lässt nigerianische Einflüsse erkennen. Bellah wird nun zu den next big things gezählt, das Album kommt vermutlich in diesem Jahr.
Tems: Tiny Desk (Home) Concert
Und nochmal Nigeria – in ihrer Heimat ist Tems schon längst ein Star, in diesem Jahr hatte sie Features auf den Hit-Alben von Drake und Wizkid – und ihre Tiny Desk-Premiere.
Yebba: Tiny Desk (Home) Concert
Yebba fiel mir erstmals auf dem Album des Amy Winehouse-Entdeckers Mark Ronson „Late Night Feelings“ von 2019 auf, wo sie auf mehreren Tracks die Lead Vocals beisteuerte. 2021 erschien ihr Debüt-Album „Dawn“.
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herr-rossiLohnt sich unbedingt, denn Rodgers und Edward waren einfach auch wahnsinnig gute Instrumentalisten (g & b) und ihre Produktionen top notch. Kein Wunder, dass eine Zeit lang jeder von Pink Floyd („Another Brick …“) über Queen („Another One Bites The Dust“) und Blondie („Rapture“) bis hin zu Fehlfarben („Ein Jahr, es geht voran“) diesem Sound nachgeeifert hat. Von den vielen Chic-Samples von „Rapper’s Delight“ bis zu Daft Punks „Around The World“ mal ganz abgesehen.
Ja, und dabei oft sehr minimalistisch und immer groove-dienlich.
Rapper’s Delight (eine andere 12″, die ich mit Le Freak auf der Straße fand) basiert komplett auf dem Instrumental-Track von Chic’s Good Times und von da geht es weiter zu Another On Bites …, Rapture usw. . Die Verbindung von Punk / New Wave mit Disco und Rap ist eigentlich schon eigenartig genug, aber Pink Floyd hätte ich nie und nimmer mit Disco in Verbindung gebracht. Aber Du hast Recht: Das Riff von Another Brick … klingt fast wie Chic! Another Chic in the wall
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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)herr-rossiBei den Vorbereitungen des Jahresrückblicke und -rankings habe ich mir auch einige R&B-Highlights des Jahres (aus meiner Sicht) notiert. Rochelle Jordan, Valerie June, Joy Crookes, Arlo Parks, Yola, Silk Sonic usw. waren ja schon Thema, die lasse ich außen vor. (Ich habe nicht alle genannten Alben und EPs schon gehört, es ist eine Track-Auswahl, die aber vielleicht die eine oder andere Anregung zum näheren Hinhören gibt. (…)
Puh, ganz schön viel Stoff! Danke dafür!
Kenne nichts davon. Wird eine Weile dauern, bis ich das mal angehört habe. Erstes oberflächliches Querhören ließ jedenfalls auch hier erkennen, dass der Begriff R&B sehr weit auslegbar ist. Von Schmusesongs über erdigen Retro-Soul bis zu elektronischem dancefloor-Stoff. Kaum unter einen Hut zu bringen und kaum miteinander vergleichbar. Und ob und warum es einem gefällt oder nicht, ist noch mal eine andere Frage.
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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)MARY J. BLIGE – Gorgeous
Sehr schönes Album mit lässigem Flow. Leider gibt es bisher kein Vinyl (auch das neue Album von Alicia Keys ist toll, auch bisher kein Vinyl…).
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How does it feel to be one of the beautiful people?Was ist eigentlich davon zu halten:
Sudan Archives – Natural Brown Prom Queen (2022)
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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus) -
Schlagwörter: Hörtagebuch, Ich höre gerade..., R&B
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