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Beklopptes Wetter hier heute (ein Sturm in der Westschweiz forderte am Mittag ein Todesopfer und es wird abgeklärt, ob das ein Tornado war – es ist wirklich nicht mehr normal) und ich bin früh heim, um dem möglichen dritten heftigen Regenschauer zu entgehen, der dann aber an der Stadt vorbeizog bzw. hier gerade eine Minute dauerte … nun ja, mir ist nach der Casals-Box nach mehr Kammermusik, drum endlich mal die RCA/Columbia Album Collection von Jaime Laredo angebrochen, den wir alle von seinen Bach-Aufnahmen mit Glenn Gould kennen. Auf diesen ersten Aufnahmen geht er wahnsinnig nach vorn, spielt mit zeitweise schroffem Ton, den er immer wieder mit viel Vibrato aufsüsst … manchmal halsbrecherisch, ein „take no prisoners“-Approach jedenfalls. Der Klavierbegleiter Vladimir Sokoloff wird dabei auf den Encores des Debutalbums zum Statisten, doch die Brahms-Sonate auf dem zweiten Album ist dann eine grosse Überraschung: Je länger sie dauert, desto passender finde ich Laredos Spielweise – er klingt hier auch mit Vibrato bestenfalls bittersüss, aber ebenso ruppig wie auf dem Debut, und Sokoloff wird hier auch wirklich zum Mitstreiter. Das ist vielleicht etwas schwerfällig, aber eben doch auch auf den Punkt, wuchtig, eine Ansage. Im Bach finde ich das dann wieder etwas grenzwertig … andererseits ist die Loure (eine langsame Gigue) dann wiederum so zart gestaltet – und doch mit diesem „drängenden“ Ton, dass meine Einwände eben doch gleich wieder verstummen.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHighlights von Rolling-Stone.deWerbung
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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@ „gypsy“ : hoffe bei Dir/euch keine Unwetter …. ?
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)Danke der Nachfrage, nein – nur heftige Regengüsse und kleinere Gewitter hier bisher. Gestern lief wieder Hamelins Gesamteinspielung der Rags von Bolcom, bin bisher erst zu CD 1 gekommen. Da geht es um Scott Joplin und andere, Eubie Blake, der Bolcom ein Vorbild und wohl auch ein Mentor war … gibt ein paar Einblicke in das Revival, das dann zur Popularität von Joplin (mittels „The Entertainer“) führte und danach schnell abbebte. Bolcom und ein anderer Komponist neuer Rags, William Albright, schickten sich quasi als Übungen Rags hin und her – und am Ende der zweiten CD, als 27. Stück, findet sich eine Gemeinschaftskomposition der beiden.
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gypsy-tail-wind Danke der Nachfrage, nein – nur heftige Regengüsse und kleinere Gewitter hier bisher ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)Runde drei von Jaime Laredo war dann das erste Album mit Orchester – Bruchs Nr. 1 und Mozarts Nr. 3. Also eine ziemliche Standard-Auswahl. Das sind schöne, aber – überraschend – etwas drucklose Interpretationen, in denen Laredos Ton sehr viel süsser klingt als auf der Kammermusik der ersten beiden Alben. Der leicht altmodische Eindruck rührt nicht nur vom Vibrato sondern auch vom eher behäbigen Orchester (National Symphony Orchestra/Howard Mitchell).
Auch von Mozart gab’s da schon einige feine Einspielungen, deren damalige Verbreitung/Bekanntheit ich aber nicht abschätzen kann, z.B. de Vito/Royal Philharmonic/Beecham, Grumiaux/Wiener Symphoniker/Moralt, Ferras/Stuttgarter Kammerorchester/Münchinger, Martzy/Philarmonia/Sawallisch, Kogan/Philharmonia/Ackermann, Oistrakh/Philharmonia, Francescatti/Columbia SO/Walter oder – die Stereo-Einspielung dann – de Vito/Royal Philharmonic/Kubelík – da ist keine durch und durch amerikanische dabei, nur Fracescatti/Walter für Columbia kann da mitlaufen, Stern folgte erst 1961 mit Clevaland/Szell, mag also durchaus sein, dass der Mozart damals, 1960, noch als halbwegs selten gegolten haben mag, zumindest in den USA, wo RCA Victor ja hauptsächlich aktiv war.
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Wilhelm Kempff spielt Bach, Beethoven und Schubert „live“ @ Queen Elizabeth Hall, London am 5ten Juli 1969 ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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Mieczyslaw Horszowski spielt Bach, Schumann und Chopin „live“ @ Carnegie Hall am 23sten April 1990 ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Kleine Arbeitspause, also zum Plattenregal:
Ein weiterer Versuch mit Elgar, aber er dringt nie wirklich an mich. Mist.
Das ist nicht meine Ausgabe, zu der ich kein Bildchen gefunden habe (die ist kombiniert mit der Konzertouvertüre „Cockaigne“, op. 40 und „Introduction and Allegro for Strings, op. 47), aber es spielen wie da oben Heinrich Schiff, Neville Marriner und die Staatskapelle Dresden.
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Bei mir gab’s gestern spät Runde vier mit Laredo – Mendelssohn und BWV 1041 mit den Bostonern unter Munch. Und mich dünkt schon, dass man dem Orchester seine erstklassige Qualität direkt anhört. Jetzt mache ich mit dem Tripelkonzert weiter – wechsle also nach den ersten vier RCA-Alben in der Box zu den vielen folgenden auf Columbia und lande damit auch schon beim Marlboro-Festival, von wo danach ganz viele von Laredos weiteren Alben stammen. Rudolf Serkin und Leslie Parnas sind seine Mit-Solisten, Alexander Schneider leitet das kammermusizierende (vermutlich klein besetzte) Marlboro Festival Orchester (die Platte gab’s auch bei Eterna in der DDR).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaKammermusik in der Heimarbeitskammer … diese Einspielung des Oktetts von Mendelssohn mit dem frisch gegründeten Guarnieri Quartet und zugezogenen Orten (Alexander Schneider, Laredo, Samuel Rhodes, Leslie Parnas) ist für meine Ohren das erste grosse Highlight aus der Laredo-Box. Aufgenommen 1965 beim Marlboro Festival (die Guarnieris gründeten sich 1964), und vom selben Festival(tag) stammt auch die Aufnahme von Mozarts Concertone KV 190 mit Laredo und Michael Tree als Solisten. Tree war der Bratschist des Guarnieri Quartetts – er geht also den umgekehrten von von Laredo, der später in Kammermusik-Aufnahmen mit Isaac Stern öfter die Bratsche spielte.
Gerade ist die nächste CD aus der Box im Player: Marlboro 1967 (Forellenquintett mit Serkin – die Namen sind etwas schwer lesbar aber stehen auf dem Cover) und 1968 (Mozarts Klaviertrio Nr. 2 KV 502 mit Serkin und der Cellistin Madeline Foley).
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An einem fast herbstlich kühl strahlenden Morgen …. :
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)Ich hab lustigerweise beim Kammermusikhören grad gedacht, dass ich dann auch wieder mal in die Box mit den Aufnahmen des Sohns Peter Serkin greifen könnte … im Text zur Casals-Philips-Box werden die konkurrierenden Festivals auch erwähnt, Marlboro als Hauptgrund, warum Serkin (Sr.) nicht öfter in Prades zu Gast war, weil er halt seine eigenen sommerlichen Verpflichtungen in Marlboro hatte (und davor mit den Buschs einen eigenen engen Kammermusikzirkel, zu dem mit Hermann Busch halt auch bereits einen regulären Cellisten).
Die Laredo-Box ist etwas anders aufgemacht: statt eines dreisprachigen Essays gibt es nur einem kurzen Vorwort von Yo-Yo Ma gibt es einen etwas längeren, freundlichen Einleitungstext von Emanuel Ax – und keine Übersetzungen (bei den Eloquence-Boxen gibt es die auch nicht, dafür immer hervorragende, längere – manchmal sehr lange und reich bebilderte – Texte). Da ging Sony wohl davon aus, dass die Box nur auf dem US-Markt gefragt sein würde.
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gypsy-tail-wind Ich hab lustigerweise beim Kammermusikhören grad gedacht, dass ich dann auch wieder mal in die Box mit den Aufnahmen des Sohns Peter Serkin greifen könnte … .
Spiele da öfter seine Chopin Aufnahmen auf RCA ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)soulpope
gypsy-tail-wind Ich hab lustigerweise beim Kammermusikhören grad gedacht, dass ich dann auch wieder mal in die Box mit den Aufnahmen des Sohns Peter Serkin greifen könnte … .
Spiele da öfter seine Chopin Aufnahmen auf RCA ….
Ich dachte jetzt mehr an die vielen feinen Kammermusik-Aufnahmen … aber ein paar der Solo-Sachen (auch Bach und Mozart) in der Box sind natürlich hervorragend. Die habe ich allerdings schon ausgiebiger gehört als die Kammermusik. Das sind so Phasen bei mir. Klavier solo und Sonaten mit und Violine oder Cello gehen eigentlich immer, Klavierkonzerte auch fast immer, alles andere sind eher Phasen (wobei die Violin-Phasen – also auch Violinkonzerte) lange und intensiv sein können.
In Sachen Klavier solo hörte ich gestern auch noch zum ersten Mal die zweite CD von Hamelins Bolcom – und das ist wirklich toll! Da sind viele sehr atmosphärische Stücke dabei, Nachdenkliches, Trauriges … ohne dass da irgendwelche Blues-Klischees vorkommen würden (Rag ist eh fast blues-frei, oder?) … eine schöne Entdeckung, diese Doppel-CD!
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gypsy-tail-wind Ich hab lustigerweise beim Kammermusikhören grad gedacht, dass ich dann auch wieder mal in die Box mit den Aufnahmen des Sohns Peter Serkin greifen könnte … .
Spiele da öfter seine Chopin Aufnahmen auf RCA ….
Ich dachte jetzt mehr an die vielen feinen Kammermusik-Aufnahmen … aber ein paar der Solo-Sachen (auch Bach und Mozart) in der Box sind natürlich hervorragend ….
Dank für die Erinnerung ….
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Schlagwörter: Klassik, klassische Musik, Tagebuch
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