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Runde drei von Jaime Laredo war dann das erste Album mit Orchester – Bruchs Nr. 1 und Mozarts Nr. 3. Also eine ziemliche Standard-Auswahl. Das sind schöne, aber – überraschend – etwas drucklose Interpretationen, in denen Laredos Ton sehr viel süsser klingt als auf der Kammermusik der ersten beiden Alben. Der leicht altmodische Eindruck rührt nicht nur vom Vibrato sondern auch vom eher behäbigen Orchester (National Symphony Orchestra/Howard Mitchell).
Auch von Mozart gab’s da schon einige feine Einspielungen, deren damalige Verbreitung/Bekanntheit ich aber nicht abschätzen kann, z.B. de Vito/Royal Philharmonic/Beecham, Grumiaux/Wiener Symphoniker/Moralt, Ferras/Stuttgarter Kammerorchester/Münchinger, Martzy/Philarmonia/Sawallisch, Kogan/Philharmonia/Ackermann, Oistrakh/Philharmonia, Francescatti/Columbia SO/Walter oder – die Stereo-Einspielung dann – de Vito/Royal Philharmonic/Kubelík – da ist keine durch und durch amerikanische dabei, nur Fracescatti/Walter für Columbia kann da mitlaufen, Stern folgte erst 1961 mit Clevaland/Szell, mag also durchaus sein, dass der Mozart damals, 1960, noch als halbwegs selten gegolten haben mag, zumindest in den USA, wo RCA Victor ja hauptsächlich aktiv war.
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