Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Über die Klasse der Klassik › Ich höre gerade … klassische Musik!
-
AutorBeiträge
-
Elise Caluwaerts (Sopran) und Marianna Shirinyan (Klavier) mit den gesammelten Liedern von Alma Mahler. Der zu hörende Steinway stammt aus dem Jahr 1899. Es gibt die 17 Lieder, die von den anscheinend um die fünfzig überlebt haben.
Und nur zur Erinnerung: Die schreckliche Person in der ersten Ehe war natürlich Gustav, nicht Alma.
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHighlights von Rolling-Stone.deWerbung
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
Beiträge: 56,509
gypsy-tail-wind
Elise Caluwaerts (Sopran) und Marianna Shirinyan (Klavier) mit den gesammelten Liedern von Alma Mahler. Der zu hörende Steinway stammt aus dem Jahr 1899. Es gibt die 17 Lieder, die von den anscheinend um die fünfzig überlebt haben. Und nur zur Erinnerung: Die schreckliche Person in der ersten Ehe war natürlich Gustav, nicht Alma.
Deine Eindrücke …. ?
--
"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)Gefällt mir sehr gut. Vielleicht könnte der Gesang da und dort ein Spur weniger opernhaft sein, eine Spur weniger Vibrato und Härte und so. Aber insgesamt finde ich das (bin grad beim letzten Lied) wirklich schön! Und der Gesang passt ja schon auch, das ist dramatische Musik im Niemandsland zwischen spätester Romantik und den neuen Tönen, wie sie in Wien im die Zeit herum zu hören war.
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
Beiträge: 56,509
gypsy-tail-wind Gefällt mir sehr gut. Vielleicht könnte der Gesang da und dort ein Spur weniger opernhaft sein, eine Spur weniger Vibrato und Härte und so. Aber insgesamt finde ich das (bin grad beim letzten Lied) wirklich schön! Und der Gesang passt ja schon auch, das ist dramatische Musik im Niemandsland zwischen spätester Romantik und den neuen Tönen, wie sie in Wien im die Zeit herum zu hören war.
Thnx, kann ich mir ganz guad vorstellen ….
--
"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
Beiträge: 56,509
https://www.youtube.com/live/bicLP5737YI?feature=share
Das Haas Quartet spielt Suk, Martinu und Korngold „live“ @ Wigmore Hall, London am 12ten Juni 2023 ….
--
"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)Arbeite mich durch den Rest des Stapels vom Grosseinkauf beim Vertrieb letzten Freitag. Vorhin die beiden Arcana-Neuheiten: das erste Album eine CD mit sakraler Musik vom Hof der Gonzaga in Mantua, das zweite eine Venedig-Reise für Theorbe: Stefano Maiorana spielt „Kapsberger, Secret Pages“, eine Montage aus neuen Stücken von Claudio Ambrosini (*1948) und welchen von Kapsberger, dazwischen eingestreut ein paar Ambiance-Einspielungen von der Lagune („at the murazzi“, also bei den alten Befestigungen am Lido, Schritte im Hochwasser von 2019, Gondeln bei der Biennale, ankerndde Kreuzfahrtsschiffe, Hochwasser auf dem Markusplatz mit Glockengeläut und Möwengeschrei).
Und jetzt das Arienprogramm von Cyrille Dubois, das schon im März erschienen ist (ich nahm es erst dieses Mal mit). Es gibt Arien von Auber, Thomas, Halévy usw., aber auch einzelne von Bizet, Gounod, Saint-Saëns oder Donizetti (natürlich aus „La fille du régiment“) – 19. Jahrhundert also, beschwingt, charaktervoll … und sehr schön anzuhören, zumal auch das Repertoire nicht direkt geläufig ist. Oder wer kennt schon Opern wie „Le Médecin malgré lui“, „L’Élève de Presbourg“, „Xavière“ oder Myriane“, um nur ein paar herauszugreifen. Eine kleine Entdeckungsreise also, und das alles sehr stylish – halt wie man’s von Dubois gewohnt ist (ich hörte ihn leider erst einmal live, in der einen Titelrolle von Rameaus „Hippolyte et Aricie“ unter Emanuelle Haïm, und das war ein umwerfender Abend, in jeder Hinsicht).
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
Ein Liedzyklus von Brad Mehldau um Liebe und Begehren und die damit verbundene Ver-rücktheit (Texte von Blake, Yeats, Shakespeare, von Goethe,Brecht, Auden und Cummings) sowie als P.S. vier Standards („These Foolish Things“, „In the Wee Small Hours of the Morning“, „Every Time We Say Goodbye“ und „Night and Day“) und dazwischen an zweitletzter Stelle absolut passend Schuberts „Nacht und Träume“.
Dann die erste Folge der bei alpha erscheinenden Reihe „Next Generation Mozart Soloists“: Stephen Waarts spielt das erste Violinkonzert (KV 207), Can Cakmur das Lützow-Klavierkonzert (KV 246) und Ivo Dudler das letzte Hornkonzert (KV 495) – alle drei mit ihren eigenen Kadenzen. Das Violinkonzert mit mehr Vibrato, als es bei der reinen HIP-Schule zu hören wäre, das Klavierkonzert perlend schnellfingrig, nie effekthascherisch am Bösendorfer (280 VC), das Hornkonzert mit brilliant strahlendem Ton … das alles klingt sehr frisch, was sicherlich viel mit dem erfahrenen Howard Griffiths zu tun hat, der hier die Camerata Schweiz leitet, die wiederum aus dem einstigen Schweizer Jugend-Sinfonie-Orchester hervorgegangen ist.
Als letztes dann die CD des neuen Bevan Family Consort – gegründet 2013 in Abgrenzung zum Bevan Family Choir der älteren Generationen. Chormusik von der Gregorianik bis ins 20. Jahrhundert: allesamt Stücke, die der Vater David, der den 1975 gegründeten Chor von seinem Vater Roger übernommen hatte, mit dem Chor aufführte. Von ihm ist ein Magnificat septimi toni zu hören, sonst gibt es sakrale Musik von Palestrina, Victoria, Tallis, Holst, Stanford usw. 15 bis 22 der Cousins von Aushängeschild Mary Bevan, die auch einen kurzen Einleitungstext beisteuert, wirken beim Consort mit, 15 sind’s auf der CD, alle werden kurz vorgestellt. Passt auch gut, weil ich heute Morgen die Gonzaga-CD hörte, die sich auf die Kathedrale des Palazzo dort bezieht. Und in diese Kathedrale hörte ich vor einigen Jahren mal ungeplant einen hervorragenden, ähnlich jungen (die Bevans hier sind so ca. zwischen 20 und 40) Chor aus aktiven und ehemaligen Studierenden, den University of London Chamber Choir, mit einem noch breiteren Repertoire (das Konzert dauerte auch länger als die Stunde der Bevan-CD) – und war sehr beeindruckt von der Qualität des Chores, den man wohl – immerhin gehen die auf Tour – semi-professionell nennen darf? Bei den Bevans ist das ähnlich, neben Mary ist natürlich auch Sophie dabei, weitere sind professionelle Sänger*innen oder Musiker*innen, andere haben halt im Familien- oder Uni-Chor gesungen, aber anderen Ausbildungen gemacht).
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
Beiträge: 56,509
Fritz Gulda spielt Mozart Sonaten „live“ @ München in 1990 …
--
"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)Von Charles-Joseph van Helmont (1715-1790) hatte ich noch nie gehört … aber eine CD mit Leçons de Ténèbres für Solo-Sopran und kleines Ensemble ist für mich eigentlich unwiderstehlich. Neben elf „Leçons“ hinterliess Helmont u.a. fünfzehn Messen, 58 Motetten, sechs geistliche Konzerte, ein Oratorium („Judith“), Stücke für Cembalo, eine Bühnenmusik („Le Retour de la Paix“) und eine Symphonie Doppelchor. Getauft und später ausgebildet wurde er in Brüssel an der Sainte-Gudule, wo er mit kaum 18 Jahren bereits Organist wurde. 1737 wurde ihm Joseph-Hector Fiocco vorgezogen, als es um die Nachfolge des maître de chapelle ging, Helmont bewarb sich ebenfalls erfolglos um den von Fiocco gerade verlassenen Posten in Antwerpen, wurde dann maître de musique an den Notre-Dame de la Chapelle (und übernahm vermutlich ähnliche Aufgaben an der königlichen Spanischen Kapelle). Aus dieser Zeit stammen die meisten seiner Leçons, es handelte sich jedoch nicht um seine frühesten Werke: er hatte bereits die Oper „Griselidis“ komponiert, die 1736 am Théâtre de la Monnaie aufgeführt worden war. Fiocco starb bereits 1741 und Van Helmont wurde dann doch noch zum maître de chant am Chorherrenstift der Saints-Michel-et-Gudule und sollten den Posten über 35 Jahre lang besetzen. Später gründete er eine Gesellschaft, die ab 1768 zwischen Oktober und Ostern wöchentlich Konzerte veranstaltete. Die frühen Werke sind instrumental beschränkt, weil Helmont erst ab 1741 mehr Instrumente zur Verfügung hatte. Im Lauf seiner Karriere scheint sich seine Musik zunehmend dem italienischen Stil angehnähert zu haben.
Auf der CD sind die neun Karwochen-Leçons von 1737 zu hören – also ein vollständiger Zyklus – sowie die beiden von 1756 (die troisièmes leçons du Jeudy bzw. Vendredy Saint), dazwischen sechs Orgelfugen, die Nicolas Achten auf einem Instrument von 1775 spielt. Die Solostimmen teilen sich Wei-Lian Huang, Deborah Cachet und Griet De Geyter (wobei Huang und Geyter viermal zu hören sind, Cachet aber neben Huang eine der 1756er-Leçons singt, De Geyter von den Vendredi-Leçons von 1737 zwei übernimmt, nachdem für die von Mercredy und Jeudy jeweils alle drei in derselben Abfolge zum Einsatz gekommen waren. An Instrumenten gibt es neben der Orgel nur eine Continuo-Gruppe aus Cemblo, Bassgeige bzw. Violoncello und Theorbe, bei den 1756er-Leçons kommt ein zweite Bassgeige dazu. Oboen, Flöten, Trompeten, Pauken, weitere Streicher usw. kamen wohl eben erst ab 1741 zum Einsatz, aber bei den späteren Leçons auch nicht – wäre ja auch eher unpassend, soweit ich das beurteilen kann.
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
Beiträge: 56,509
gypsy-tail-wind
Von Charles-Joseph van Helmont (1715-1790) hatte ich noch nie gehört …
Ich auch nicht 🤔🧐 ….
--
"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
Beiträge: 56,509
Via Radio Oe1 …. :
https://oe1.orf.at/programm/20230722#726572/Maestro-Leonard-Bernstein
--
"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)Tja, man(n) kann einfach nicht alles kennen … aber wenn ich „Leçons de Ténèbres“ lese, bin ich einfach dabei, v.a. wenn sie für einen (oder zwei) Solo-Sopran(e) komponiert sind!
Jetzt:
Ich fand ja schon die erste CD dieses Duos – Tenor Georg Nigl und Olga Pashchenko an einem Fortepiano nach Conrad Graf (1826) bzw. einem Steinway von 1875 – fabelhaft („Vanitas“, auch auf alpha, ganz ähnliches Cover-Design). Die neue scheint ähnlich toll zu sein. Es gibt zum Auftakt schon mal ein grossartiges Schubert-Lied, das über eine Viertelstunde dauernde „Viola“ (D 786), nach einem zweiten Schubert-Lieder („Der Vater mit dem Kind“, D 906) folgen sechs von Carl Loewe, zum Einstieg sein „Erlkönig“. Danach die Fünf Lieder für eine Singstimme und Klavier Op. 40 von Schumann, nochmal Loewe („Odin’s Meeres-Ritt oder Der Schmied auf Helgoland“) und dann fünf von Hugo Wolf zum Ausklang (viermal Mörike, einmal Goethe). Für den letzten Loewe und Wolf wechselt Pashchenko an den Steinway, davor ist sie am Hammerflügel zu hören.
Die CD lief neulich schon mal zur Nacht, ist aber so dynamisch, dass das kaum geht, wenn man in den Fortissimo-Passagen nicht das ganze Haus aufwecken möchte. Jetzt sind wohl alle auf (oder in den Sommerferien)
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
Beiträge: 56,509
gypsy-tail-wind Tja, man(n) kann einfach nicht alles kennen … aber wenn ich „Leçons de Ténèbres“ lese, bin ich einfach dabei, v.a. wenn sie für einen (oder zwei) Solo-Sopran(e) komponiert sind! Jetzt:
Es wird auch lobenswerterweise immer weiter geforscht bzw. „ausgegraben“ …. und dadurch kommen interessante Repertoireerweiterungen zustande ….
--
"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)Wobei Helmont zu Lebzeiten ziemlich bekannt gewesen sein dürfte – bei Ricercar sind ja die Liner Notes ein sicherer Wert, hier sind sie von Nicolas Achten und ich hab sie für den Post oben schon geplündert. Da steht ferner u.a. auch, dass Charles Burney 1772 Musik von Helmont gehört habe („the instruments were too few for so large a building“, aber er fand die Stimmen gut und war überrascht, dass Frauen in die Kirche durften „without giving offence or scandal to piety, or even bigotry“), zudem wurde van Helmont (warum ist das „van“ im Englischen Text immer gross? Dachte, im Niederländischen sei es stets kleingeschrieben?) 1772 eingeladen, neben dem damaligen Direktor von La Monnaie und dem Kappelmeister von St. Bavo in Gent Teil der Jury zu sein, die die Nachfolge des Organisten in Mechelen bestimmen sollte (er weigerte sich, weil der Magistrat von Mechelen das Vorrecht hatte, aus den fünf von der Jury bestimmten Kandidaten einen zu bestimmen). Achten meint dazu: „His reputation in the southern Netherlands was evidently considerable“. Dass er sich 1786 nicht mehr für den nach dem Tod von Henri-Jacques de Cros freigewordenen Posten als Musikdirektor der königlichen Kapelle bewarb, hatte wohl mit dem fortgeschrittenen Alter zu tun.
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
Beiträge: 56,509
@ „gypsy“ : Dank für Dein „booklet summary“👍 …
--
"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin) -
Schlagwörter: Klassik, klassische Musik, Tagebuch
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.