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AutorBeiträge
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Grachan Moncur III – New Africa--
Highlights von Rolling-Stone.de„Der Soldat James Ryan“: Wie Krieg
„The Tour Of Life“: Kate Bush beginnt 1979 ihre erste Tournee
Kritik: Prince „The Beautiful Ones“ – Skizzen eines Lebens
Kritik: „Abba: Voyage“ in London: Was die Abbatare können, was sie nicht können
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Atompilze, Felsblöcke und rasende Trucks: Die zehn besten Momente des Indiana Jones
Werbung…schöner auftritt vom art farmer quintet in formidabler japanpressung….
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Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!Ray Anderson – Every One of Us | Weiter um Enja herum … Grammavision brachte 1992 diese Session mit Simon Nabatov, Charlie Haden und Ed Blackwell heraus, aufgenommen im Juni 1992 in der Power Station (Jim Anderson) – es gibt drei Fremd- und vier Eigenkompositionen und erstere sind hier recht interessant: „Brother, Can You Spare a Dime“ (Gorney/Harburg) noch am wenigsten, aber „Dear Lord“ von Coltrane und „Lady Day“ von Shorter kriegt man nicht alle Tage zu hören. Los geht es mit dem auch bei Enja zu hörenden Stück „Funkalific“ (aka „Funkorific“, Titelstück eines Albums mit Amina Claudine Myers). Die weiteren Originals sind allesamt Widmungen: „Kinda Garnerish“ erklärt sich von selbst (hier übernimmt tatsächlich der Posaunist die Rolle des Time-Verschiebers, sein Solo kommt gar über weite Strecken ohne Klavier aus), „Muddy and Willie“ eigentlich auch, da Anderson sich ja auch gerne als Blues-Sänger maskierte (also: Waters und Dixon – er singt allerings nicht hier sondern auf „Brother, Can You Spare a Dime“ – und dort maskiert er sich eher als Tom Waits, aber das ist vom Spiel mit dem alten Blues ja auch nicht weit weg) und „Snoo Tune (for Anabel)“, seiner Tochter gewidmet. Die Band mit der so stilsicheren Rhythmusgruppe und dem gern etwas blumigen Pianisten ist nicht perfekt – aber weil sowohl Anderson wie auch Nabatov die Exzesse meist bleiben lassen, funktioniert sie eben doch sehr gut. Haden gibt dem Album eine Wärme, die ich bei Anderson sonst nur punktuell höre (von den mir bekannten Alben gerade im erwähnten „Funkorific“ am ehesten). Das ist alles erstaunlich zurückhaltend – und das ist gut so. Meine Lieblingsstücke gibt es am Schluss: Da ist die Holiday-Hommage, in der Anderson sein Instrument singen lässt – mal volltönig wie die alten Ellington-Posaunisten, dann eher gequält und mit mäandernder Intonation … wie der Gesang der späten Billie Holiday. Das wirkt alles tief empfunden und die anderen gehen mit, Nabatov koloriert, Haden lässt die Obertöne erklingen und Blackwell ist unbemerkt immer da. Und dann folgt „Dear Lord“, Nabatov im Tyner (ca. 1960) Modus, Anderson ebenso fokussiert wie direkt davor, Blackwell jetzt viel aktiver und Haden wieder der Gesangspartner des Leaders im Hinter- und Untergrund – erst recht, wenn mitten im Stück sein tolles Solo erklingt.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #166: First Visit: Live-Dokumente aus dem Archiv von ezz-thetics/Hat Hut Records - 14.10., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaJeremy Steig – Fusion | Nochmal zurück zu gestern und in die frühen Siebziger. Statt Eddie Gomez (der auf zwei Stücken gastiert) kriegen wir hier Gene Perla am E-Bass und erneut Don Alias an Drums und Percussion, dazu aber auch noch Jan Hammer am E-Piano (und chinesischen Gongs). Ich lernte einzelne dieser Steig-Alben schon vor 20+ Jahren dank der damaligen Musik-Blogs kennen, habe mich aber nie um Übersicht oder gar Vollständigkeit gekümmert. Dieses Doppelalbum (Einzel-CD, in meinem Fall die von 2019 aus Japan) erschien schon 1972 bei Groove Merchant, wobei es LP 1 1971 schon einzeln als „Energy“ bei Capitol gab. Und LP 2 mit dem gleichen Cover und Titel („Fusion“) in Japan 1972 auch einzeln erschien (später gab es u.a. beide auch einzeln in der „I Grandi del Jazz“-Reihe wieder). Hier wurde jedenfalls auch für den CD-Twofer nichts gekürzt … aber ich verstehe glaub ich das Konzept hinter „Howlin‘ for Judy“ schon: man wollte einfach quasi eine sinnvoll in einem Anlauf hörbare Playlist auf CD haben. Ich glaub mit einem steady Label und weniger chaotischen Releases hätte diese Band sich durchaus als eine etablieren können, die wir heute neben der Tony Williams Lifetime, dem Mahavishnu Orchestra und ein paar wenigen anderen als grosse frühe Jazz-Rock-Bands betrachten … aber das war Steig leider nicht vergönnt. Schade!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #166: First Visit: Live-Dokumente aus dem Archiv von ezz-thetics/Hat Hut Records - 14.10., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaArthur Taylor’s Wailers – Wailin‘ at the Vanguard | Ich kreise um Enja herum … letzte Runde bevor dieses Jahr der Schmortopf zum ersten Mal zum Einsatz kommt. Abraham Burton, Willie Williams, Jacky Terrasson und Tyler Mitchell waren dabei, als Verve Ende August 1992 zwei Abende im Birdland dabei war, um den Nachfolger zum Enja-Album „Mr. A.T.“ live aufzunehmen. Es gibt ein „Street Intro“, mit dem man den Weg in den Club findet, ein mehrmals zu hörendes „Bridge Theme“ von Walter Bolden, dem Hauskomponisten der Band, Ansagen von Taylor und auch mal einen kurzen „interchat“ – die gute Stunde ist also nicht nur Live-Album sondern auch eine Art Hörfilm, auf den alle Elemente eines Gigs gebannt werden sollen. Los geht es dann erst nach drei Minuten im fünften Track, „Dear Old Stockholm“ – und klar: da guckt Miles Davis von irgendwoher zu (auch wenn wer bei Verve „Stan Getz“ als Composer Credit ins Booklet geschrieben hat) … zwischen den folgenden Bolden-Tunes („Stressed Out“ und „Mr. A.T. Revisited“) ist Taylors einstiger Boss Bud Powell mit „So Sorry Please“ vertreten (und das „Bridge Theme“ erklingt direkt danach auch ein zweites Mal). Mit „Sophisticated Lady“, „In a Sentimental Mood“ und „Chelsea Bridge“ (das erste Stück gehört Terrasson, die folgenden beiden den Saxophonisten) folgt dann ein Ellington/Strayhorn-Medley, bevor der „Harlem Mardi Gras“ von Bolden (Calypso-Rhythmen im Wechsel mit 4/4) und ein kurzer Closer mit dem „Bridge Theme“ und „Salt Peanuts“ das Album beschliessen. Eine ziemlich aufwändige Produktion dünkt mich, mit einem Interview im Booklet, das Peter Pullman mit Taylor führte, der obendrein die ganze Musik arrangiert hat. Ein umfassendes Portrait also, das den jungen Veteranen – Taylor war erst 63 Jahre alt, er starb mit 65 – in allen Facetten vorstellt. Das Energielevel ist hoch und die beiden Saxophonisten scheinen sich gegenseitig anzuspornen, Terrasson zieht alle Register (und das sind viele) – und kriegt mit „So Sorry Please“ ein Feature im Trio, der Leader tänzelt mit Besen und spielt Fours. Ein sehr empfehlenswertes Album.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #166: First Visit: Live-Dokumente aus dem Archiv von ezz-thetics/Hat Hut Records - 14.10., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba….das hat einen flow, der mich mitnimmt und bannt, schön!
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Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!RICHIE KAMUCA – Drop Me Off In Harlem
Läuft im Stream. Kamuca war ja in der Kenton Band, auf „Guitar Forms“ (vielleicht später noch hören) von Kenny Burrell (mit Gil Evans) ist er übrigens auch zu hören. Kenton würde ich ja hören wegen der Musiker, wenn die Musik etwas mehr was von Gil Evans hätte, nur mir ist die stellenweise zu laut (ein bißchen viel fortissimo und crescendo innerhalb einiger Stücke). Bei Kamuca gefällt mir hier dieser entspannte Ansatz, er hatte einen guten Ton der nicht so forciert, aufgesetzt oder künstlich klingt (ich denke hier etwas an Budd Johnson oder Hawkins). Die Stücke sind größtenteils sehr viel älter, Kamuca soll wohl zwischen 1966 und 1971 mit Roy Eldridge zusammengespielt haben (Quelle:Scott Yanow).
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blindkauf bei international anthem….
angel bat dawid-the oracle, 2019
infos auf bandcamp:
Composer, clarinetist, singer & spiritual jazz soothsayer Angel Bat Dawid descended on Chicago’s jazz & improvised music scene just a few years ago. In very short time, the potency, prowess, spirit & charisma of her cosmic musical proselytizing has taken her from relatively unknown improviser to borderline ubiquitous performer in Chicago’s avant-garde. On any given night you can find Angel adding aura to ensembles led by Ben LaMar Gay, or Damon Locks, or Jaimie Branch, or Matthew Lux, or even, on a Summer night in 2018, onstage doing a woodwind duo with Roscoe Mitchell. For her recorded debut on International Anthem, The Oracle, we’ve chosen to release a batch of tracks that Angel created entirely alone – performing, overdubbing & mixing all instruments & voices by her self – recorded using only her cell phone in various locations, from London UK to Cape Town RSA, but primarily from her residency in the attic of the historic Radcliffe Hunter mansion in Bronzeville, Southside, Chicago.
auf einem track wirkt asher gamedze auf den drums mit…durchaus ansprechend das ganze
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Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!Oliver Jones – From Lush to Lively (Arranged & Conducted by Rick Wilkins) | Noch eine Runde um Enja herum … der morgige Feiertag erlaubt es mir dann auch, dieses seit Monaten vor mir hergeschobene kleine Hörprojekt (noch sechsmal Enja und 2-3 drumherum) abzuschliessen, denke ich. Auch Arrangeur Rick Wilkins stammt aus Kanada und ist nicht mit den bekannten Namensvettern aus den USA verwandt, nehme ich an. Jim West, Der Mann hinter Justin Time, schriebt die Liner Notes und die beginnen so: „Oliver Jones and I had often dreamt of producing a big band recording, one with strings featured prominently. We’d produced twelve sessions with Oliver as leader, in various formats (trios, duos, solos, quartets), but we had never attempted a project so ambitious.“ Das ist auch sonst ein ziemlich kanadisches Projekt: Mitglieder von Rob McConnells Boss Brass sind in der Band stark vertreten (ausser dem Namen des Leaders sagen die mir alle nichts), und von den elf Stücken stammen für einmal vier von Oscar Peterson („Why Think About Tomorrow“, „We Weill Love Again“, „Jazz Gavotte“ und „Should I Love Again“). Dazu kommen ein paar Standards („The Way You Look Tonight“, „Swinging on a a Star“, „The Very Thought of You“, „(Our) Love Is Here to Stay“) und drei Jones-Originals. Arrangeur Rick Wilkins kriegt auf der „Jazz Gavotte“ ein Solo am Tenorsax, Denise Lupien leitet die Streicher an der Solo-Geige (und das in sie integrierte Morency String Quartet, insgesamt sind’s acht Violinen und je zwei Violas und Celli). Der Solist auf allen Stücken ist natürlich der Mann am Klavier, der hier für seine Soli einen wahrlich luxuriösen Rahmen kriegt, mal mit satten Bläsern im mittelschnellen Tempo („lively“), dann mit warmen Streichern in Balladen („lush“). Es gibt zwischen Count Basie und (instrumentalem) Nat Cole auch mal einen Latin-Groove (auch in einem der schönsten Stücke, „Tetra Tetra“ von Jones) oder einen leichten Barock/Kontrapunkt-Touch und natürlich agiert Jones moderner als die Basie oder Cole das tun – vielleicht wäre auch Quincy Jones (oder eben: Ernie Wilkins) für die Arrangements die bessere Referenz … jedenfalls ist das ohne die Streicher klassischer moderner Big Band Jazz von grosser Eleganz und wann immer angebracht mit dem nötigen Punch. Jim Vivian (b) und Ted Warren (d) (aus dem damaligen Line-Up der McConnell-Band) bilden eine solide Rhythmusgruppe. Im Closer, dem „Blues for Helene“ von Jones, kriegen ein paar der Sidemen einen Solo-Spot (ein Tenorsax und eine Posaune und nach Jones auch noch der Bassist). Das ist alles sehr gekonnt gemacht und entsprechend gut anzuhören, aber jetzt nicht irgendwie super individuell.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #166: First Visit: Live-Dokumente aus dem Archiv von ezz-thetics/Hat Hut Records - 14.10., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
Mary Lou Williams – The Asch Recordings 1944-47ich wollt ja eigentlich die Woche direkt mit Hawes weitermachen, aber am Wochenende konnte ich einen Besuch im Spieluhrenmuseum kurzfristig mit ein paar kurzen Plattenladenbesuchen verbinden, die sehr ergiebig waren… die Sachen gehen kurz vor, bzw liefen über das Wochenende schon ein bisschen… das hier ist eine Doppel-LP mit diversen Sessions aus der Mitte der 40er, einiges an Solopiano, ein paar klassische Small Group Besetzungen, zum Beispiel (in verschiedenen Sessions) mit Frankie Newton, Edmond Hall, Don Byas, Bill Coleman und Coleman Hawkins … Soundqualität ist was sie ist, aber die Musik ist hinreissend, und man hat sie hier alle am gleichen Ort… (diese Platte hatte mich mal ziemlich geärgert…)
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Earl ‚Fatha‘ Hines – Soloeigentlich hab ich eine Einkaufssperre für Hines, weil man sonst sehr schnell sehr viel anhäuft… und es unter meinen bestehenden 21 Hines Platten doch einige gibt, die ich noch nicht oft gehört hab… hier hab ich eine Ausnahme gemacht, und bis sehr froh drum… das einzige Hines Soloalbum der 50er, aufgenommen 1956 für Fantasy, bei mir in einer britischen Ausgabe… der Klang ist prima, fällt auch gerade im Vergleich zu der Williams Box eben auf, und es ist ein ganz interessanter Kontrast zu den vielen späten Soloalben (nach seinem Comeback 1964 nahm Hines noch etwa 40 Soloalben auf), weil Hines noch ein bisschen fokussierter ist, und vielleicht ein bisschen mehr auf stetigen Rhythmus programmiert als auf seinen späteren, rhapsodischeren Werken… ist jetzt keine Platte, über die man viel liest, aber sie ist wirklich stark… (bekannter ist die Platte fast als zweiter Teil dieses Twofers)
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.Beim Namen Julia Hofer wurde ich natürlich gleich hellhörig.
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Bruce Fowler – Ants Can Count--
Linda May Han Oh – Strange Heavens | Ich bin gerade von Baustellenlärm umgeben und muss stille Arbeit verrichten … drum was auf die Ohren, und jetzt kommt die Arbeit auch zu kurz, denn das ist wahnsinnig schön und ich muss genauer hinhören
@vorgarten hatte es schon mal erwähnt … bei mir halt das übliche DL-Schicksal: gekauft, vergessen, irgendwann mal wieder bei Bandcamp reingeguckt, erinnert. Wird runtergeladen und aufs Smartphone platziert (wo die BC-Amp nie gut funktioniert bei mir, da gibt’s ständig Unterbrechungen, selbst im heimischen WLAN).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #166: First Visit: Live-Dokumente aus dem Archiv von ezz-thetics/Hat Hut Records - 14.10., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
Noah Howard – At Judson Hall--
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Schlagwörter: Ich höre gerade... Jazz, Tagebuch
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