Ich höre gerade … Jazz!

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  • #11952733  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Monica Zetterlund – Chicken Feathers | Ein echt schönes Album von Monica Zetterlund mit der Jazzgruppe des schwedischen Radios im Herbst 1972 aufgenommen. Solisten sind u.a. Bengt Hallberg, Jan Allan, Lennart Aberg und Rune Gustafsson, Georg Riedel und Alex Riel sorgen für den passenden Beat … Bosse Broberg hat produziert und – überraschend: neun der elf Stücke stammen von Steve Kuhn. Die Ausnahmen sind „Till Monica“ in der Mitte, das wohl von Allan/Gustafsson/Hallberg frei improvisiert wurde, und der Closer „Till Steve“ von Hallberg-Kuhn – ich nehme an, Hallberg improvisiert da über ein paar Motive von Kuhn. Leider krieg ich beim Überfliegen der schwedischen Liner Notes auch nicht heraus, wer die Arrangements schrieb. Die Musik bewegt sich zwischen Jazz und halbwegs zeitgenössischen Klängen, also etwas funky Gitarre hier, ein E-Bass dort, binäre Rhythmen … irgendwo zwischen Gil Evans, Neil Ardley und Terry Gibbs oder so. Ich habe die CD-Ausgabe oben, 1995 bei EMI Schweden erschienen – die LP hatte ein viel schöneres Cover:

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #167: Jazz-Neuheiten 2025 - 11.11., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
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    #11952737  | PERMALINK

    lotterlotta
    Schaffnerlos

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    stark!

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    Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!  
    #11952739  | PERMALINK

    vorgarten

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    Beiträge: 13,349

    lotterlotta

    stark!

    oh ja.

    --

    #11952743  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    gypsy-tail-wind Monica Zetterlund – Chicken Feathers | Ein echt schönes Album von Monica Zetterlund mit der Jazzgruppe des schwedischen Radios im Herbst 1972 aufgenommen. Solisten sind u.a. Bengt Hallberg, Jan Allan, Lennart Aberg und Rune Gustafsson, Georg Riedel und Alex Riel sorgen für den passenden Beat … Bosse Broberg hat produziert und – überraschend: neun der elf Stücke stammen von Steve Kuhn. Die Ausnahmen sind „Till Monica“ in der Mitte, das wohl von Allan/Gustafsson/Hallberg frei improvisiert wurde, und der Closer „Till Steve“ von Hallberg-Kuhn – ich nehme an, Hallberg improvisiert da über ein paar Motive von Kuhn. Leider krieg ich beim Überfliegen der schwedischen Liner Notes auch nicht heraus, wer die Arrangements schrieb. Die Musik bewegt sich zwischen Jazz und halbwegs zeitgenössischen Klängen, also etwas funky Gitarre hier, ein E-Bass dort, binäre Rhythmen … irgendwo zwischen Gil Evans, Neil Ardley und Terry Gibbs oder so. Ich habe die CD-Ausgabe oben, 1995 bei EMI Schweden erschienen – die LP hatte ein viel schöneres Cover:

    Habe die LP (in Wien), bin mir aber ziemlich sicher dass die Arrangements von Bengt Hallberg stammen …. btw nur einen Monat später nahm Steve Kuhn im Trio mit George Mraz und Bruce Ditmas mehrere der Titel auf der „Raindrops …. Live In New York“ Scheibe für Cobblestone auf …. und die Produzentin war Helen Keane ….

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #11952755  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Diese Kuhn-Aufnahme kenne ich leider bisher nicht … mache jetzt mit der Unsympathin von hinter den Deichen weiter:

    Die Doppel-CD enthält mehr oder minder ihre kompletten frühen Aufnahmen, 1953 bis 1957. Wie üblich in Europa ist das alles verstreut auf EPs herausgekommen und dann auch auf LPs, „The Cool Voice of Rita Reys“ und „The Cool Voice of Rita Reys Vol. 2“ (beide Philips), letztere hiess in den USA „Her Name Is Rita Reys“ (Epic). Es gibt zum Einstieg gleich wieder was aus Schweden, aber 19 Jahre vor dem Album von Zetterlund (vier Stücke mit Lars Gullins Quartett und zwei mit dem Sextett von Ove Lind), danach ein paar Stücke, die (teils?) in der „Jazz Behind the Dikes“-Reihe herauskamen, die dann alle mit dem ersten Ehemann Wes(sel) Ilcken am Schlagzeug entstanden sind. Im Jai und Juni 1956 folgten dann die Sessions mit Blakeys Jazz Messengers – bei der ersten (Byrd, Mobley, Silver, Watkins) gab es auch zwei Arrangements von Gerry van Rooyen (der davor bei einer Session als Trompeter dabei ist, auf einer anderen ist Ack van Rooyen zu hören) sowie je eines von Byrd und von Silver, bei der zweiten ist dann eine spannende Übergangsversion der Messengers zu hören (hatte ich neulich schon erwähnt): Byrd (t), Ira Sullivan (ts), Kenny Drew (p) und Wilbur Ware (b), die Arrangements der beiden Stücke stammen von Horace Silver. Damit endet CD 1, auf CD 2 gibt es „Vol. 2“ mit zwei Sessions unter der Leitung (arr/cond) von Tom Dissevelt, grosse Band inkl. Streicher, mit den Jacobs Brüdern und Wes Ilcken sowie Karel Reys (as). Nach diesem Diva-Album endet die Doppel-CD mit den vier Stücken, die Reys im Mai 1957 mit Landsmann Mat Mathews am Akkordeon für Dawn machte (auch dabei: Harry Lookofsky an der Bratsche, Barry Galbraith, Milt Hinton und Osie Johnson).

    Eine Lieblingssängerin von mir ist sie echt nicht, aber da sind schon viele sehr schöne Stücke zu hören – und auch wenn die Stimme nicht zu 100% meine ist: sie ist halt schon verdammt gut und hat eine tolle Ausstrahlung. Was mich stört, ist wohl auch wieder eine gewisse Härte, auch manchmal übermässiges Vibrato … aber immer wieder finde ich sie nahezu perfekt.

    Wird Zeit, dass wir den Vocaljazzfaden starten … ich melde mich die Tage nochmal zur Vorbereitung :-) Aber was ich grad so höre, hat damit eigentlich nichts zu tun, ich nähere mich quasi durch Halb-, Mittel- und schon ganz Gutes den Favoriten an … und höre Dinge wieder, die ich noch kaum kenne.

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    #11952787  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    gypsy-tail-wind ….Wird Zeit, dass wir den Vocaljazzfaden starten …. was ich grad so höre, hat damit eigentlich nichts zu tun, ich nähere mich quasi durch Halb-, Mittel- und schon ganz Gutes den Favoriten an … und höre Dinge wieder, die ich noch kaum kenne.

    Es gibt halt bei meiner „strengen Auslegung“ 😇 einen überschaubaren Kreis an abgesegneten Favoriten und selbst bei diesen existieren sehr wenige „perfekte“ Alben (zB Helen Merrill und ihr Debut auf EmArcy) …. aber dann sind es die besonderen Stimmen, die „One-Offs“ und die vordergründig mit Minderanspruch behafteten „Ohrwürmer“ ….. ein spannendes Feld im Jazz, bei welchem tendenziell die Damen das Zepter in der Hand haben ….

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #11952789  | PERMALINK

    vorgarten

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    ich müsste das alles nochmal hören, aber ich fand auf dem COOL VOICE album die niederländische session immer besser als die mit den us-musikern. reys hab ich bisher im zusammenhang von sängerinnen wie inge brandenburg gehört, sehr interessante imitatorinnen, die es geschafft haben, ihre persönlichkeiten im jazz zu verankern, aber letztlich in einem fremden idiom unterwegs sind. krog und zetterlund sind unter den europäerinnen für mich da eine ganz andere liga, aber krog war auch später und hatte ressourcen, etwas eigenes zu entwickeln, z.b. us-jazzer in skandinavien. valente finde ich spannend, weil sie so nomadisch ist, nirgendwo und überall zu hause, sie kann sich fließend überall hineinbewegen, sie singt schlager genauso auf den punkt wie bossa, wobei es in ihrer musik eben keine punkte gibt, eher wellen. aber auch das müsste ich nochmal nachprüfen. und ann burton kenne ich quasi noch gar nicht.

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    #11952793  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    vorgarten …. und ann burton kenne ich quasi noch gar nicht.

    Da wünsche ich Dir schon jetzt eine „gute Reise“ 😎 ….

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #11952795  | PERMALINK

    vorgarten

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    gestern abend:

    julie london, for the night people (1966)

    das ist – wie so oft bei ihr – super produziert, geschmackssicher, interessant. aber ich werde bei london nie den eindruck des fremdgesteuerten los, als stünde sie immer etwas außer sich und möchte eigentlich verschwinden. inwieweit diese cool-schule tatsächlich emanzipatorisch funktionierte, finde ich eine spannende frage. manchmal gibt es diese vamp-inszenierung nur, scheint mir, um die männliche kontrolle darüber auszustellen.

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    #11952799  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    vorgarten gestern abend: julie london, for the night people (1966) das ist – wie so oft bei ihr – super produziert, geschmackssicher, interessant. aber ich werde bei london nie den eindruck des fremdgesteuerten los, als stünde sie immer etwas außer sich und möchte eigentlich verschwinden. inwieweit diese cool-schule tatsächlich emanzipatorisch funktionierte, finde ich eine spannende frage. manchmal gibt es diese vamp-inszenierung nur, scheint mir, um die männliche kontrolle darüber auszustellen.

    Selten ist die Cover Art so aussagekräftig über den Künstler/die Musik wie bei  Julie London …. sie ist (Teil) eine perfekte(n) Inszenierung …. und da die Stimme im Grobblick in der Nähe zu Helen Merrill scheint bleibt der Unterschied zwischen improvisatorischen Möglichkeiten und trefflichem Rollenspiel deutlich greifbar ….

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #11952829  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    vorgartenich müsste das alles nochmal hören, aber ich fand auf dem COOL VOICE album die niederländische session immer besser als die mit den us-musikern. reys hab ich bisher im zusammenhang von sängerinnen wie inge brandenburg gehört, sehr interessante imitatorinnen, die es geschafft haben, ihre persönlichkeiten im jazz zu verankern, aber letztlich in einem fremden idiom unterwegs sind. krog und zetterlund sind unter den europäerinnen für mich da eine ganz andere liga, aber krog war auch später und hatte ressourcen, etwas eigenes zu entwickeln, z.b. us-jazzer in skandinavien. valente finde ich spannend, weil sie so nomadisch ist, nirgendwo und überall zu hause, sie kann sich fließend überall hineinbewegen, sie singt schlager genauso auf den punkt wie bossa, wobei es in ihrer musik eben keine punkte gibt, eher wellen. aber auch das müsste ich nochmal nachprüfen. und ann burton kenne ich quasi noch gar nicht.

    Krog finde ich vom Vergleich her schwierig, Brandenburg passt sehr gut (kenne ich immer noch nur schlecht), Zetterlund passt auch nur so halb … was „Cool Voice“ anbelangt, so hab ich einen soft spot für „That Old Black Magic“. Die niederländischen Sessions sind ja ausführlicher (11 Stücke, nur gut die Hälfte landete auf der LP) und gehen von süssem frühem Euro-Cool-Jazz zu ganz ordentlichen Sachen … ich glaub ich tu mich allgemein eher etwas schwer, von der Musik völlig zu abstrahieren und den Gesang für sich zu nehmen (muss man ja auch nicht, irgendwie) – aber was mir auffiel: Vol. 2 (übrigens nur zur Hälfte von Tom Disselvelt arrangiert, die zweite Hälfte hat Jan Corduweher verantwortet) gefiel mir z.B. deutlich besser als das orchestrale Album von Ernestine Anderson, das gestern lief („Toast“). Anderson hat aber auch so eine Stimme, mit der ich erst seit kurzem so richtig gut klarkomme … hatte das ja neulich am Beispiel von Dinah Washington erwähnt (dem für mich krassesten Fall, da hörte ich schon immer, dass sie irgendwie gut ist, aber konnte einfach mit der harten Stimme nichts anfangen – und irgendwann im späten Sommer war das plötzlich ganz anders und ich war auf Anhieb begeistert, als ich von ihr nach längerer Zeit wieder mal etwas anhörte).

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #167: Jazz-Neuheiten 2025 - 11.11., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #11952833  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

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    hab mir jetzt erst einen überblick über die london-cover verschafft, schon krass. aber ok, sie war ja auch schauspielerin.

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    #11952837  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Bei London habe ich den Eindruck übrigens auch, komme auch nur partiell an sie heran. „Julie Is Her Name“ (Vols. 1 & 2) und das Cole Porter-Album sind meine Favoriten, „About the Blues“ ist noch da (mit fast schon dezentem Cover) … müsste endlich mal in das Buch von Michael Owen gucken.

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    #11952839  | PERMALINK

    soulpope
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    vorgarten hab mir jetzt erst einen überblick über die london-cover verschafft, schon krass. aber ok, sie war ja auch schauspielerin.

    Ja, ein Rollenspiel …. wobei manchmal auch der Gedanke nach (gewollter ?) Ironie aufkommt ….

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    #11952871  | PERMALINK

    pinball-wizard
    Lost In Music

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    The Ben Webster Quintet – Soulville

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    Meine nächste Sendung auf Radio Stone FM: 09.10.25, 20:00 Uhr: My Mixtape #170 - 2004, Pt. 3             Schwache Menschen rächen, starke Menschen vergeben, intelligente Menschen ignorieren - Albert Einstein  
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