Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

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gypsy-tail-wind
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vorgartenich müsste das alles nochmal hören, aber ich fand auf dem COOL VOICE album die niederländische session immer besser als die mit den us-musikern. reys hab ich bisher im zusammenhang von sängerinnen wie inge brandenburg gehört, sehr interessante imitatorinnen, die es geschafft haben, ihre persönlichkeiten im jazz zu verankern, aber letztlich in einem fremden idiom unterwegs sind. krog und zetterlund sind unter den europäerinnen für mich da eine ganz andere liga, aber krog war auch später und hatte ressourcen, etwas eigenes zu entwickeln, z.b. us-jazzer in skandinavien. valente finde ich spannend, weil sie so nomadisch ist, nirgendwo und überall zu hause, sie kann sich fließend überall hineinbewegen, sie singt schlager genauso auf den punkt wie bossa, wobei es in ihrer musik eben keine punkte gibt, eher wellen. aber auch das müsste ich nochmal nachprüfen. und ann burton kenne ich quasi noch gar nicht.

Krog finde ich vom Vergleich her schwierig, Brandenburg passt sehr gut (kenne ich immer noch nur schlecht), Zetterlund passt auch nur so halb … was „Cool Voice“ anbelangt, so hab ich einen soft spot für „That Old Black Magic“. Die niederländischen Sessions sind ja ausführlicher (11 Stücke, nur gut die Hälfte landete auf der LP) und gehen von süssem frühem Euro-Cool-Jazz zu ganz ordentlichen Sachen … ich glaub ich tu mich allgemein eher etwas schwer, von der Musik völlig zu abstrahieren und den Gesang für sich zu nehmen (muss man ja auch nicht, irgendwie) – aber was mir auffiel: Vol. 2 (übrigens nur zur Hälfte von Tom Disselvelt arrangiert, die zweite Hälfte hat Jan Corduweher verantwortet) gefiel mir z.B. deutlich besser als das orchestrale Album von Ernestine Anderson, das gestern lief („Toast“). Anderson hat aber auch so eine Stimme, mit der ich erst seit kurzem so richtig gut klarkomme … hatte das ja neulich am Beispiel von Dinah Washington erwähnt (dem für mich krassesten Fall, da hörte ich schon immer, dass sie irgendwie gut ist, aber konnte einfach mit der harten Stimme nichts anfangen – und irgendwann im späten Sommer war das plötzlich ganz anders und ich war auf Anhieb begeistert, als ich von ihr nach längerer Zeit wieder mal etwas anhörte).

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