Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Blue Note – das Jazzforum › Horace Silver
-
AutorBeiträge
-
Was Cannonball Adderley am Sax für den Hard Bop war, das war und ist Horace Silver an den schwarz-weissen Tasten.
Sie sind sogar beide im gleichen Jahr 1928 geboren. Genau wie Cannoball ging Horace Anfang der 50 er nach New York. Und genau wie Cannonball erhielt Horace Silver einen Teil seiner initialen höheren Weihen durch die Zusammenarbeit mit Miles Davis Anfang der 50er.
Bereits 54 gründete er die Jazz Messengers, die viele viele Jahrzehnte als Art Blakey's Jazz Messengers in wechselnder Formation beste Alben ablieferten. Das erste Album 1954 – das ich nicht kenne – kam heraus als Horace Silver & The Jazz Messengers. Das zeigt, das er in New York durch das Umfeld von Miles Davis sehr schnell Fuss fasste und seine Name bereits 1954 etwas Wert war.
Die Bedeutung von Horace Silver ist sehr hoch einzuschätzen. Er ist praktisch Mitbegründer des Hardbop, der in den Folgejahre zunächst den Stempel Souljazz und später dann funky Jazz aufgedrückt bekam.In Gegensatz zu der teilweise privaten skurrilen Witzigkeit seines Piano-Zeitgenossen Thelonius Monk, ist Horace Silver eher optimistisch ausgeglichen in seinen Darbietungen. Ernste Hornbrillenjazzhörer werden bei Horace im Vergleich zu Thelonius weniger häufig die Stirn verständnisschwanger runzeln, dafür geht der Horace stärker in die Beine.
Da er zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort war, kann man hier gar nicht aufzählen, mit wem er alles zusammengearbeitet hat im Lauf der Zeit.
Ich verdichte es mal auf die Sachen, die ich kenne ….1956: SIX PIECES OF SILVER incl. einem Klassiker von ihm Senor Blues (Quintet).Vielleicht die hochkarätigste Hardbop-Besetzung seiner Quintette: Donald Byrd (tp), Hank Mobley (ts), Horace Silver (p), Doug Watkins (bass) Louis Hayes (dr) Meine Empfehlung Nr. 1
1958: THE STYLINGS OF SILVER ebenfalls in Quintett-Besetzung
1959: FINGER POPPIN' – ebenfalls Quintett.
1959: BLOWIN THE BLUES AWAY incl. meinem Lieblingstrack von ihm „Sister Sadie“. Weiterhin Quintett Besetzung, aber bis auf den Drummer Louis Hayes wiederum neue Sidemen. Meine Empfehlung Nr. 2.
1962: THE TOKYO BLUES immer noch Quintett
1963: SILVER'S SERENADE (Quintett)
1963: A SONG FOR MY FATHER. Mitte 63 tauchten in seinem Quintett nun völlig neue Sidemen auf. Zuvor hat er ja nur sehr oft den Drummer ausgewechselt. Jetzt Carmell Jones (tp) , Joe Henderson (ts), Horace Silver (p), Teddy Smith (bass), Roger Humphries (dr). Insbesondere das Titelstück ist Hardbop vom Feinsten.
1965: THE CAPE VERDEAN BLUES:Zur klassischen Quintett Besetzung kommt JJ Johnson (tb) bei 3 von 6 Stücken dazu. Nach 10 Jahren Quintet-Hard-Bop in unterschiedlichster Besetzung aber jeweils gleicher Instrumentierung ein scheuer erfolgreicher Versuch frischen Wind reinzubekommen.
1993: IT'S GOT TO BE FUNKY: Grössere Besetzung mit teilweise bis zu 8 Horns. Der Titel ist programmatisch. Er will die Früchte seine Images ernten. Und wird unterstützt von u.a. Branford Marsalis und Eddie Harris. Ist fast schon kleiner Bigband-Sound. Bei 4 von 12 Titeln sind auch vocals dabei.
1994: PENCIL PACKIN' PAPA: Ähnliches Konzept wie 1993.
Keines der Alben zwischen 56 und 65 ist schwach. Für mich persönlich auch die 90er nicht. Aber die 90 wird nur mögen wer die alten mag. Und wer die alten nicht mag, der braucht sich auch nicht mit den 90ern zu beschäftigen.Horace Silver als Sideman muss ich später irgendwann mal nachschieben.
Er ist ein Grosser !
--
Highlights von Rolling-Stone.deSo klingen die größten Schlagzeuger ohne ihre Band
Welches Equipment verwenden eigentlich…Pink Floyd?
Musikalische Orgasmen: 6 Songs voller Höhepunkte
Dies ist (laut Fans und Kritikern) die beste Folge von „Friends“
Studio-Magier: Die 8 besten Musikproduzenten
So arbeiteten die Beatles am „Weeping Sound“ für das White Album
Werbung1. doug, danke für die informationen. obwohl ich nicht glaube, dass ich mit jazz auf dem piano noch mal so richtig meinen frieden schließe.
2. seit wann gibt es den begriff „hardbop“ eigentlich? aus den 60s und frühen 70s ist er mir (was nicht unbedingt was heißen muss) nicht bekannt. zumal du noch souljazz und junky jazz ins spiel bringst.
nicht, dass ich von solchen schubladen allzuviel halten würde, hier interessiert es mich aber. ich bin ziemlich sicher, dass das neue testament der dt. jazz-kritik, behrendts buch halt, diesen begriff bis in die mitte der 70s zumindest nicht kannte. was international nichts heißen muss, weshalb ich mich also gern eines besseren belehren lasse. allerdings war das buch auch nicht schlecht.
3. was muss ich mir jetzt konkret unter hard-bopping-piano-jazz vorstellen? oder kann man das nicht sagen? ahne mittlerweile, was mit hard-bop verstanden sein könnte. aber da wäre das piano dann immer noch das falscheste instrument.--
FAVOURITESOriginally posted by otis@24 Jun 2004, 00:34
1. doug, danke für die informationen. obwohl ich nicht glaube, dass ich mit jazz auf dem piano noch mal so richtig meinen frieden schließe.
2. seit wann gibt es den begriff „hardbop“ eigentlich? aus den 60s und frühen 70s ist er mir (was nicht unbedingt was heißen muss) nicht bekannt. zumal du noch souljazz und junky jazz ins spiel bringst.
nicht, dass ich von solchen schubladen allzuviel halten würde, hier interessiert es mich aber. ich bin ziemlich sicher, dass das neue testament der dt. jazz-kritik, behrendts buch halt, diesen begriff bis in die mitte der 70s zumindest nicht kannte. was international nichts heißen muss, weshalb ich mich also gern eines besseren belehren lasse. allerdings war das buch auch nicht schlecht.
3. was muss ich mir jetzt konkret unter hard-bopping-piano-jazz vorstellen? oder kann man das nicht sagen? ahne mittlerweile, was mit hard-bop verstanden sein könnte. aber da wäre das piano dann immer noch das falscheste instrument.Das gibts wieder viel anzumerken. Kurzform.
zu 1: Das Piano im Hardbop ist nicht dominierend, so wie man es sonst kennt. Es ordnet sich dem Gesamtgefüge unter. Also kein Ausschlusskriterium per se.
zu 2: Seit wann es den Begriff gibt weiss ich nicht. Ich hab ihn das erstemal so ca. 1986 in Radiosendungen (Jazzwelle Privatradio-München) gehört und seitdem kann ich so in etwa differenzieren. Schubladen mag ich auch nicht so gern. Deshalb hab ich 3 Begriffe in den Ring geworfen, die mit Horace Silver immer wieder verknüpft werden. Hardbop – Souljazz – Funky Jazz. Entscheidend ist, dass gegenüber dem Bebop der Rhythmus wieder Oberhand gewinnt gegenüber der freieren Improvisation eines Charlie Parkers, der Anfang der 50er alles beeinflusste.
zu 3: wie unter 1 geschrieben. Der Pianist ist nur der Leader, aber nicht der Dominator einer Combo, in diesem Fall Quintett. Er schreibt sich natürlich die eigenen Nummern auf den Leib. Ist aber nicht vergleichbar mit dem Piano von Bill Evans oder Oscar Peterson oder oder … Es funktioniert.
PS das falscheste Instrument ist das Piano keineswegs. Irgendwann schreib ich auch noch was zu Art Blakey (drums) :)
--
Horace who? Schon lange keine Aktivität mehr hier… hab eben meine Silver (und auch gleich die Blakey) CDs zusammengesucht und geordnet… immerhin 23 (und das nur bis 1972, von später hab ich nichts).
Einer der ersten grossen Jobs von Silver war mit Stan Getz – für Roost entstanden im Dezember 1950 und im Januar 1951 wunderbare Quartett- und im August einige Quintett-Aufnahmen, die auf dem hervorragenden 3CD Sets mit Stan Getz‘ kompletten Roost Aufnahmen zu finden sind.
Die ersten Sessions als Leader folgten dann 1952 auf Blue Note, sie sind auf der CD „Horace Silver Trio“ zu finden, die CD enthält sowohl BN 5018 „New Faces New Sounds“, als auch das zweite Trio-Album BN 5034 „Horace Silver Trio Vol. 2 / Art Blakey-Sabu – Spotlight on the Drums“ – die Blakey/Sabu-Stücke sind der erste (?) von wenigen Latin-Ausflügen, die Lion gewagt hat (Sabu hat später ein ganzes Album machen können, „Palo Congo“, 1561).
Silver spielte weiter mit Getz, nahm 1952 u.a. mit Lou Donaldson für Blue Note auf, 1953 dann mit Lester Young (dessen working band er angehörte, neben dem dieses Jahr verstorbenen Trompeter Jesse Drakes und Drummer Connie Kay), Sonny Stitt und Al Cohn, sowie auch auf einem weiteren tollen Blue Note Album unter Leitung von Howard McGhee.
1954 war dann das Jahr des grossen Durchbruches. Im Februar war Silver mit Clifford Brown, Donaldson und Curly Russell teil des Art Blakey Quintetts, das im Birdland eine der grossen Live-Aufnahmen des Jazz machte (ursprünglich auf drei 10-inch-Alben, „A Night at Birdland with the Art Blakey Quintet“ Vols. 1-3). Im März entstanden die ersten Aufnahmen unter Leitung von Miles Davis. Silver gehörte bis zur Gründung von Miles‘ erstem Quintett Ende 1955 zur bevorzugten Rhythmusgruppe für Studio-Aufnahmen (neben Percy Heath und Kenny Clarke bzw. Art Blakey).1954 erschien Silver zudem auf Aufnahmen von Art Farmer/Gigi Gryce und Milt Jackson, und im Dezember enstand die erste „Horace Silver and the Jazz Messengers“ Session: mit Kenny Dorham, Hank Mobbley, Silver, Doug Watkins und Blakey fand sich eine der grossen Gruppen der Jazzgeschichte, die leider nur etwas länger als die Dauer eines Lidschlages bestand hatte. Das zweite 10-inch-Album entstand im Februar 1955, im März versammelten sich alle ausser Dorham für Hank Mobleys Debut-Album noch einmal in Rudy Van Gelders Studio und im November folgte mit „The Jazz Messengers at Cafe Bohemia“ der Schlusspunkt dieser genialen Band, die alles verkörpert, was guten Hardbop ausmacht: harter swingende Rhythmen, tolles Blues-Feeling, quirlige und doch oft einfache Eigenkompositionen, Reduktion aufs Wesentliche… und mit Doug Watkins war auch ein Bassist dabei, der zu den besten der kommenden Jahre zählte und gegenüber den Bebop-Bassisten wie Curly Russell oder Tommy Potter einen nächsten Entwicklungsschritt anbahnte (Paul Chambers und ein paar andere halfen dann mit, den neuen Ansatz weiterzuentwickeln und etablierten den Bass endgültig auch als Solo-Instrument).
1955 war Silver schon ein gesuchter Begleiter, er erschien auf Clark Terrys Debut-Album und Sessions von Kenny Dorham, Milt Jackson, J.J. Johnson, Kenny Clarke (die ersten Aufnahmen der sensationellen Neuentdeckung aus Florida: Cannonball Adderley!), Nat Adderleys Debut-Album, einem Album von Gigi Gryce, sowie dem Transition-Album von Donald Byrd, das bereits die nächste Version der Jazz Messengers präsentierte (Byrd, Mobley, Silver, Watkins, Blakey, sowie Joe Gordon als zweiten Trompeter für das Album). Dieses Quintett nahm 1956 ein letztes Album für Columbia auf, das schlicht „Art Blakey & The Jazz Messengers“ hiess. Zwischen den beiden Sessions für Columbia spielte die Band auf vier Stücken eines Albums der Sängerin Rita Reyes.
Danach trennten sich die Wege von Blakey und Silver. Das erste Album des neuen „Horace Silver Quintet“ entstand im Sommer 1956 für Epic. Mobley und Watkins waren Teil seiner Band, Trompete spielten Joe Gordon und Donald Byrd, Schlagzeug Kenny Clarke und Art Taylor. In diesem Jahr nahm Silver zudem mit Kenny Clarke, Paul Chambers, J.R. Monterose, Lee Morgan und Hank Mobley auf, und im November enstand sein nächstes eigenes Album, das erste einer langen Reihe von Blue Note Alben des Horace Silver Quintets
…hievon später mehr--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaNachtrag… hab zwei Sessions vergessen: unter der Leitung von Hank Mobley und mit Milt Jackson bzw. Art Farmer nahmen die Messengers im Januar bzw. März 1957 zwei weitere tolle Alben auf. Das erste, „Hank Mobley And His All-Stars“, gehört zu den grossen Hardbop-Alben, das zweite hiess „Hank Mobley Quintet“ und ist auch sehr schön – wie überhaupt all die Blue Note Sessions, die Mobley in den fünfzigern aufnahm.
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaIn den zwei ersten Jahren des Horace Silver Quintets entstanden vier tolle Alben – ich glaub man könnte erfolgreich argumentieren, dass diese zu den besten von Silver überhaupt zählen, aber dazu später mehr.
Die ersten beiden Sessions entstanden im Juli 1966 für Epic; mit einer leicht variierten Jazz Messengers Besetzung nahm Silver am 17. Juli den grösseren Teil des Albums auf: Art Taylor sass am Schlagzeug und natürlich war nicht mehr Dorham sondern Donald Byrd an der Trompete. Die Richtung wird schon deutlich hörbar – groovig-einfache Stücke, aber auch wunderbare Balladen (die „walking ballad“ sollte eine Spezialität Silvers werden) wie „I’ll Know“ von Frank Loesser, die mitreissenden Grooves von „To Beat or Not to Beat“ und die Latin Rhythmen im Thema von „The Night Has a Thousand Eyes“. Das langsame titelgebende „Silver’s Blue“ dagegen scheint eher von einem Mobley-Album zu stammen… dieses Stück, „To Beat…“ und die Gershwin-Ballade „How Long Has This Been Goin‘ On?“ (auch das zog sich noch durch ein paar Alben: eine Standard-Ballade, sorgfältig ausgewählt und arrangiert) enstanden am 2. Juli mit Joe Gordon und Kenny Clarke anstelle von Byrd und Taylor. Gordon zu hören ist natürlich wie immer eine Freude, es gibt ja viel zu wenig Aufnahmen von ihm!
Mit „Six Pieces of Silver“ entstand dann – wie im ersten Post erwähnt – der erste Klassiker. Noch immer in der Messengers-Besetzung aber schon mit dem neuen Drummer Louis Hayes, der einen grossen Unterschied macht! Stücke wie „Cool Eyes“ und besonders „Señor Blues“ demonstrieren perfekt die ausgefeilte Kunst von Silver: mitreissende, oft nur auf den ersten Blick einfache Grooves, durch die Arrangements gegebene Strukturen (etwa arrangierte Interludes zwischen den Soli oder sich wiederholende rhythmische Motive) – diese Mischung aus Organisation bei trotzdem maximaler Funkiness, die macht Silvers Musik so herausragend. Wunderbar auch die beiden Piano-Features „Shirl“ und der einzige Standard des Albums, das abschliessende „For Heaven’s Sake“! In Silvers eigenem Spiel erkennt man denselben Sinn für Struktur und Organisation, wie z.B. John Lewis ist er in der Lage, den scheinbaren Widerspruch zwischen „free blowing“ und stark strukturiertem Spiel mühelos zu überbrücken.
Dieses Album war schon ästhetisch ein Schock: in ganzer Grösse ein farbiges Bild von Francis Wolff auf dem Cover, sowas hatte es bei Blue Note noch nicht gegeben! Silver war ein Star! Die Band hatte sich personell etwas verändert: Art Farmer und Teddy Kotick übernahmen von Byrd und Watkins. Farmer und Mobley bildeten ja auch auf „Hank Mobley Quintet“ ein tolles paar, und auch hier passen sie perfekt. Farmers Lyrizismus ist wohl genauso satt und perfektioniert wie der von Byrd, aber sein Ton ist doch nuancenreicher, seine Soli spannender. Die Musik wird zunehmend spannender, was die Strukturen betrifft: 16-taktige Form mit 8-taktiger Bridge in „The Back Beat“, Blues mit Bridge in „Soulsville“ (eins meiner Lieblingsstücke von Silver), 15-taktige Form mit 16-taktiger Bridge in „Metamorphosis“… dazu wieder ein wunderschöner Standard zum Ende: „My One and Only Love“ (dasselbe Arrangement übrigens, das die Messengers auf der Session mit Rita Reyes gespielt haben). Zentral für den Erfolg der oft vertrackten Musik ist Louis Hayes, der „on top of the game“ agiert, die Rhythmische Komplexität scheinbar mühelos beherrscht – das machte ihm bei Silver keiner nach!
Leider ist dies die letzte Zusammenarbeit von Silver und Mobley.--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaMit Clifford Jordan am Tenorsax spielt die Gruppe ein noch vertrackteres Set von Originals – schon in „The Outlaw“ hören wir eine typische Silver-Komposition, streckenweise mit Bass-Ostinato, Latin-Rhythmen, vertrackten Wechseln… und einem tollen Solo von Jordan. Er bringt eine muskulösere Spielweise rein, der Kontrast zu Farmer ist grösser als bei Mobley… gar nicht so unähnlich wie wenig später Blue Mitchell/Junior Cook, aber mit Farmer/Jordan stehen Silver hier zwei spannendere Solisten zur Verfügung, die viel zu einem von Silvers tollsten Alben beitragen. Dies gilt natürlich auch wieder für Louis Hayes, dem es selbst in der 7-taktigen Form der Trio-Ballade „Melancholy Mood“ (eine der schönsten Aufnahmen von Silver überhaupt!) nicht langeilig geworden sein dürfte… Silver glänzt mit einm knackigen Solo, weniger rollend also sonst, aber der Balladencharakter bleibt trotz stellenweise schneller, kurzer Phrasen, immer erhalten. Mit „Moon Rays“ folgt dann eine weitere von Silvers „walking ballads“ – für einmal mit Latin-Rhythmen von Hayes. Zum Ende folgt der obligate Standard, Arlens „Ill Wind“.
Nochmal zu Hayes: in dieser Musik kann man nie auf Autopilot schalten und durchswingen – jedes Stück hat seine kleinen Wechsel und Pausen, der Drummer muss stets auf der Hut sein, mitdenken… und Hayes erfüllt diese Aufgabe perfekt und – wie bei Silver selbst – ohne je eingeschränkt oder gedämpft zu wirken.Diese Single – mit dem Sänger Bill Henderson auf „Señor Blues“ und dem Instrumental „Tippin'“ – ist die erste Session mit Junior Cook am Tenor und Gene Taylor am Bass – beide gehörten für mehrere Jahre zu Silvers beständigstem Quintett. Trompete spielt der Rückkehrer Donald Byrd, am Schlagzeug ist weiterhin Hayes. Die Session wurde als Bonus auf die CD „Six Pieces of Silver“ gepappt.
Aus Michael Cuscunas Liner Notes zur unten abgebildeten „Live at Newport ’58“ (CD, 2008):
That November [1956], he returned to Blue Note to record Six Pieces of Silver with Byrd, Mobley, Watkins and Louis Hayes. One of Horace’snew pieces was „Señor Blues“; never had anyone in jazz come up with a tune that was so Latin, so funky, and so unyieldingly hip. Silver and producer Alfred Lion must have known the potent commercial power of this tune at the session because they cut a shorter 45-single version at the date [auch als Bonus-Track auf der CD zu hören]. The album was rushed out within weeks of recording and met with great reviews. „Señor Blues“ received unrelenting airplay in every major city in the United States. In 1979, Horace told me about its origin, „I have always been turned on by Latin music as well as blues and gospel. I used to listen to Tito Puente at Birdland and other bands of that type. I was always fond of Latin rhythm.“
As airplay of „Señor Blues“ spread, offers from clubs around the country came in and suddenly, a ubiquitous New York freelance musician became a bandleader. The Horace Silver Quintet was born as a working enterprise, as an outlet for Horace’s brilliant compositions, and as an influential and shaping force in hard bop. Horace hit the road with Art Farmer, Mobley, Teddy Kotick, and Hayes, his first real working band. In May 1957, they cut The Stylings of Silver. But by late-summer, Clifford Jordan replaced Hank Mobley who leave to join Max Roach’s group.
When Further Explorations was cut on January 13, 1958, the group with Farmer, Jordan, Kotick, and Hayes was intact. Five months later, Horace would make the first of many group changes in his career with Louis Hayes as the only holdover. Junior Cook, whom Horace hat met in Washington D.C. when they both sat in with Lou Donaldson, came in on tenor, Gene Taylor was the new bassist. By the time they went into the studio on June 15 to cut a vocal version of „Señor Blues“ with Bill Henderson, the trumpet chair had yet to be filled and Donald Byrd came in for the record date.
By the time of this Newport appearance, Louis Smith was hired as trumpeter.
[…]
Wile auditioning tapes at the Library of Congress recently, I came upon this Newport performance and was struck by the fact that a full performance during Louis Smith’s brief tenure with the group existed and that they actually performed „Tippin‘,“ a little-known Silver original that was recorded three weeks earlier as the flip side of the vocal version of „Señor Blues.“ […]
Having known that George Avakian supervised the recording of the entire Newport Festival that year for Columbia, I scoured their vaults and found a pristine three-track master of Horace’s 44-minute performance which closed the Sunday afternoon program that year. It is a testament to the popularity of this young bandleader that he was afforded over 40 minutes of stage time when most bands were held to 20.
Willis Connover vergleicht Silver in seiner Einführung übrigens mit Duke Ellington und Thelonious Monk… ziemlich hoch gegriffen, aber am Ende bleibt Silver ja doch DER grosse Komponist der Hardbop-Ära und hat dutzende tolle Originals geschrieben, von denen manche zu Klassikern geworden sind.
Erst 2008 erschien dieser Mitschnitt vom Newport Jazz Festival (als Teil einer leider klein gebliebenen Reihe von neu-entdeckten/veröffentlichten Live-Aufnahmen, neben Mingus‘ „Cornell 1964“ und Freddie Hubbards „Without a Song: Live in Europe 1969“). Die CD ist eine tolle Ergänzung von Silvers Diskographie, besonders weil Louis Smith an der Trompete zu hören ist. Und nochmal ein Set mit Louis Hayes am Schlagzeug hören zu können freut mich natürlich auch! Die Gruppe spielt als Opener „Tippin'“, dann folgt „The Outlaw“, das erste Stück von „Further Explorations“, und darauf zwei Klassiker von „Six Pieces“: „Señor Blues“ und „Cool Eyes“. Ein ganz auf Funk (und Fun!) ausgelegtes Set also, ohne Ballade oder Trio-Feature.
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaMit „Finger Poppin'“ hatte Silver die Band zusammen, die – abgesehen vom Drummer Louis Hayes, der nach zwei weiteren Alben zu Cannonball Adderley wechselte und von Roy Brooks ersetzt wurde – für fast fünf Jahre bestand hatte. Die Frontline bestand aus Blue Mitchell und Junior Cook, die einen guten Kontrast ergeben – die lyrische Trompete mit dem schönen Sound und das harte Tenorsax mit dem muskulösen Ton und der trockenen „delivery“.
Im Januar 1959 nahm diese Gruppe das erste Album auf, eine Tour de Force für Silver und die Band, acht Originals, die wieder alles umfassen, hartem Swing zu funky und souligen Stücken, Latin Rhythmen, die üblichen vertrackten Intros, Interludes, Rhythmuswechsel, Shout Chorusse… alles da. Ein brillantes Album – der einzige Wehmutstropfen bleibt, dass es vielleicht mit etwas spannenderen Solisten (eben z.B. Farmer/Jordan) vielleicht noch ein Spur toller geworden wäre… aber wenn man von Silvers Vorgeschichte absieht, dann sind wohl dieses und das folgende Album seine allerbesten!„Blowin‘ the Blues Away“ war das erste Silver-Album, das ich besass und besser kannte, und ich halte es nach wie vor für eins der drei, vier allerbesten. Es ist das letzte Album mit Louis Hayes und er ist wieder zentral für die erfolgreiche Präsentation von Silvers tollen Stücken. Die grossen Klassiker sind „Sister Sadie“ sowie zwei Balladen, „Peace“ und „Melancholy Mood“ (das schon auf „Further Explorations“ zu hören war).
Das Album enstand im Gegensatz zu fast allen Silver-Alben nicht sorgfältig geplant in einem Tag sondern an drei Sessions im August und September 1959, wobei auch noch ein Outtake liegenblieb, Don Neweys „How Did It Happen“ (Newey steuerte fürs nächste Album „Horace-Scope“ dann wieder ein Stück bei). Die Band ist aber mittlerweile schon so gut eingespielt, dass man dem Album keineswegs anhört, dass es nicht geplant und aus einem Guss entstanden ist! Mit „The St. Vitus Dance“ findet sich überdies auch mal ein Trio-Stück, das nicht balladesk ist, es erinnert an die frühen Blue Note Trios, aber Silver ist auch als Pianist einen weiten Weg gegangen seit damals. Der Kracher des Albums ist natürlich „Sister Sadie“ – Ira Gitler in den Liner Notes:Sister Sadie is from down home. Horace relates that Coltrane, when he heard the group play it in Philly, said to him, „What’s the name of that ‚amen‘ number you’re playing?“
Auch in „Break City“ – der Titel bezieht sich auf die Charleston-artigen Breaks, die die Rhythmusgruppe im Thema spielt – werden die Tugenden dieser eingespielten Band gut hörbar. „Peace“ schafft eine besinnliche, ruhige Stimmung, Blue Mitchell spielt das Thema reduziert und gradaus mit etwas brüchigerem Ton als sonst – wunderbar! Die zweite Version von „Melancholy Mood“ wird im Tempo gespielt, mit gezupftem Bass (die erste war im Rubato mit Teddy Kotick am gestrichenen Bass), für mich eine der schönsten Aufnahmen von Silver!
Über das Quintett schreibt Ira Gitler in seinen Liner Notes:
Horace Silver not only projects a distinct, immediately recognizable talent with his playing but in the way he writes for and guides his group, he again affirmatively expresses his unique personality, In this day of conformity, when many groups are only concerned with „getting a sound,“ often through gimmickry, Silver’s quintet has established their own identity without the aid of spurious devices.
Horace does not merely write beginning and endings for the soloists to fill; he makes his compositions grow by introducing interludes and variations on the opening themes; his ballads have power and yet they are tender: these are some of the reasons that the Silver group does not paint in a monochrome.
Then there is the spirit, the group’s emblem which they wear most boldly on the „swingers.“ „This group has a lot of fire and that’s what I want.“ These words were spoken by leader Silver, one of the fieriest players in jazz. A mild-mannered, sincerely affable young man who dresses with a hip neatness, Horace becomes a perspiring demon when pouring out his musical soul at the piano. I remember Cannonball Adderley, newly arrived in New York, commenting on Horace’s off-stand appearance: „How can a cat look one way and then play so funky?“
To build a harmony of feeling in a group, you must have musicians who really want to play but the spark must come from the leader. Horace has the unflagging zest which acts as a strong unifying force. In referring to the group’s performance level on any given night, he says, „Sometimes we have it, sometimes we don’t… but nobody ever lays down on the job.“Bei diesem Album kommen bei mir stets die ersten Ermüdungserscheinungen – ist auch heute wieder so. Don Neweys „Without You“ ist zwar eine weitere wunderbare „walking ballad“ (mit sanftem Doubletime vom neuen Drummer Roy Brooks), aber das meiste hier scheint mir „more of the same“ zu sein. Allerdings folgen am Ende eine schöne „amen“-Nummer („Me and My Baby“ – in den Liner Notes wird die Nummer als „one of those groovy, pulsating, black dirt kind of blues for which Silver is most popular“) und dann zum Schluss ein Highlight mit Silvers erster eigener Aufnahme von „Nica’s Dream“, einem seiner grossen Klassiker (er hatte das Stück zuvor schon mit den Jazz Messengers für Columbia sowie mit Kenny Burrell für Blue Note aufgenommen und es gab auch schon Interpretationen auf Alben ohne seine Beteiligung).
Aus Barbara J. Gardners Liner Notes:
Occaionally he will re-record a tune, as he as done here with „Horace-scope“ and „Yeah!,“ because the years, experience and instrumentation changes have wrought new ideas of presentation.
„Record dates are pretty important to me,“ Horace admits. „Once they put it down there, you can’t change it. So it has to be right. I only do two albums a year, and that’s enough. It keeps me scuffling to write that much material and try it out so that it comes off as something to be proud of.“Im Mai 1961 entstand dann die erste damals erschienen Live-Aufnahme der Gruppe – und um auf Silvers Zitat aus den Gitlers Notes oben zurückzukommen: they had it that night!
Das Album sprüht von Energie, in langen Versionen spielt das Quintett eine Reihe neuer Stücke, sowie „Cool Eyes“ als kurzen Theme-Song am Ende. Hier kommt wieder alles zusammen, Cook bläst ein tolles Solo auf „Filthy McNasty“, die Musik hat Zeit, sich zu entfalten. Die CD enthält zudem ein weiteres neues Silver-Original, „It Ain’t S’posed to Be Like That“, sowie eine lange Version von „Cool Eyes“. Ein kraftvolles Set, das gut rüberkommt und viel Spass macht!
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaotis2. seit wann gibt es den begriff „hardbop“ eigentlich? aus den 60s und frühen 70s ist er mir (was nicht unbedingt was heißen muss) nicht bekannt. zumal du noch souljazz und junky jazz ins spiel bringst.
nicht, dass ich von solchen schubladen allzuviel halten würde, hier interessiert es mich aber. ich bin ziemlich sicher, dass das neue testament der dt. jazz-kritik, behrendts buch halt, diesen begriff bis in die mitte der 70s zumindest nicht kannte. was international nichts heißen muss, weshalb ich mich also gern eines besseren belehren lasse. allerdings war das buch auch nicht schlecht.hatte gestern ein Jazz-Podium Heft von 1960 in der Hand, da wird der Begriff großflächig angewandt (Hard Bop aus Polen, Hard Bop von der Westküste, gibt eine Doppelseite über Lenny McBrowne…), und soweit ich das beurteilen kann auch schon in der heutigen Bedeutung… witzigerweise taucht auch der Begriff Neo-Bop schon auf (für Miles zweites Quintett), der bezeichnet heutzutage wohl eher Musik aus den 70ern… sind aber interessante Fragen – bei Free Jazz und Bebop scheint es ja ein gutes Stück so gewesen zu sein, dass die Genrebezeichnung/Abgrenzung von den Musikern selber kam… bei Cool Jazz und Hard Bop, den Stilen dazwischen also, ist das willkürlicher…
on-topic, Further Explorations läuft, … Farmer fügt sich in der Tat besser als ich das gehofft hätte, war halt wirklich flexibel… mit Farmer und Jordan sind halt irgendwie gleich zwei so Schlauberger im Bläsersatz, kleiner Abzug, irgendwie ist es immer ganz schön, wenigstens einen Solisten haben, der nicht ein feinziseliertes Juwel neben das nächste setzt… letztlich ist es glaub ich das, was mich an Silver Bands schnell nervt, trotz der tollen Grundstimmung und den Arrangements/Kompositionen… so richtig ziehen das ALbum hier die Balladen hoch, Moon Rays und Melancholy Mood – schön…
--
.Miles zweites Quintett 1960? Was ist denn damit gemeint? Coltrane-Kelly-Chambers-Cobb?
Und ja, die Balladen :sonne:
Die sind wirklich wunderbar!Jordan empfinde ich keineswegs als Schlauberger, im Gegenteil – ich halte ihn für einen sehr stark geerdeten Musiker, mit solidem wunderschönen Ton (die Schönheit erkennt man manchmal aber erst beim zweiten, dritten Hinhören) und einer sehr soliden „delivery“.
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaSchöne Fortsetzung des doch etwas verstaubten Threads.
Von Silver habe ich dann doch auch einiges, so dass ich demnächst gerne meine two cents dazugeben werde. Kann noch etwa dauern, aber ich freue mich, die Musik mit den oben abgegebenen Kommentaren wieder etwas neu zu entdecken. Wie gesagt wächst Silver für mich etwas mit der Zeit…
Auch wenn ich den Hinweis auf die Monotonie (oben ja nur bei „Horace-Scope“) durchaus immer wieder bedrohlich über Silver schweben sehe. :roll:--
"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur IIIgypsy tail windJordan empfinde ich keineswegs als Schlauberger, im Gegenteil – ich halte ihn für einen sehr stark geerdeten Musiker, mit solidem wunderschönen Ton (die Schönheit erkennt man manchmal aber erst beim zweiten, dritten Hinhören) und einer sehr soliden „delivery“.
erstes Quintet hätt es natürlich heißen sollen… hmmm, der Ton reisst es bei Jordan schon irgendwie raus, aber ich find die Phrasen haben doch eine leichte Tendenz Richtung wohlüberlegt/clever/ziseliert/statisch (Coltrane als der ultimative Kontrast hierzu, George Coleman als jemand über den ich ähnliches sagen würde)… hat Jordan in späteren Jahren ein bißchen wegbekommen, find ich auch nicht nur schlecht, passt ja auch zu Silver wie die Faust aufs Auge, aber…
--
.Ich kann den Vorwurf der übermäßigen Stilisierung durchaus nachvollziehen, vermutlich ist das der Grund, warum ich mich mit vier Alben und der Blue Note 4-CD Box ausreichend versorgt fühle. Aber natürlich ist das unheimlich solider Hard-Bob auf sehr hohem Niveau, was man besonders dann bemerkt, wenn man sich mal Silvers Aufnahmen aus den 1970er Jahren anhört („United States Of Mind“ und die ganzen „Silver and…“ Alben). Grauenhaft.
--
Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Da rennst bei mir offene Türen ein,Gypsy
Es ist Hardpop aber auch ein kräftige Portion Swing.Das 58er Konzert macht richtig Spass zuzuhören wird nie langweillig.
Dann gibt noch eine spätere Aufnahme mit Stanley Turrentine,das spielt mehr Funkjazz aber nicht schlecht.
Dann habe ich noch von ihm „Grandpop“ von 1996,die ich auch noch solide finde.Schade,dass er wohl jetzt endgültig an Alzheimer erkrankt ist.
--
Zu den „United States of Mind“ komm ich dann auch noch – die hab ich noch gar nie gehört. Neben der „Doin‘ the Thing“ meine neuste Silver-Anschaffung.
Die „Silver ’n …“ Alben hab ich mal auf den ipod geworfen (die gabs mal im filesharingland), aber ob ich die ganzen vier Stunden davon anhören mag weiss ich noch nicht, hab bisher noch nichts davon angehört.Live war Silver ja noch eine ganze Weile länger mit tollen Bands unterwegs, da gibt’s ein paar europäische Radio-Aufnahmen:
Herbst 1968 / Sommer 1969: Randy Brecker (t), Bennie Maupin (ts), Horace Silver (p), John B. Williams (b), Billy Cobham (d)
Frühling 1973: Randy Brecker (t), Michael Brecker (ts), Horace Silver (p), Bob Cranshaw (b), Mickey Roker (d) [bzw. Will Lee (elb) und Alvin Queen (d)]
Sommer 1977: Tom Harrell (t,flh), Larry Schneider (ts), Horace Silver (p), Chip Jackson (b), Eddie Gladden (d)
In den 80ern tauchen Leute wie Bryan Lynch, Ralph Moore, Dave Douglas, Carl Burnett oder Vincent Herring auf Live-Mitschnitten auf.
Den Studio-Output kenne ich bisher aber nur bis 1972 („United States of Mind“ und „In Pursuit of the 27th Man“), bis dahin aber soweit ich weiss lückenlos.
Bin am Post zu den nächsten drei Alben und die Gleichmässigkeit stellt sich eigentlich nur gelgentlich als negative Hörerfahrung ein – im ganzen überwiegt der Spass an der gut gemachten Musik und dem konzentrierten Spiel Silvers, Mitchells und Cooks!
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba -
Schlagwörter: Hard Bop, Horace Silver, Jazz, The Jazz Messengers
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.