guitar trios (g/b/dm)

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  • #12118335  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    Covermania revisited 504 …. :

    Jack Wilkins „Naima“ (Mainstream)    1973 ….

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
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    #12118347  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Das hier ist dann noch René Thomas‘ Beitrag zum Genre – ich hab den Track auf einer CD-Single (oder sowas, Promo wohl, mal aus Paris gekriegt), aber er ist auch auf dem sehr lohnenswerten Fresh Sound-Set, das im Video abgebildet ist, wieder drauf:

    René Thomas, guitar; Benoît Quersin, bass; José Bourguignon, drums.
    Recorded at Comblain-la-Tour Jazz Festival, July 30, 1961

    Und auf dem FSR-Set gibt’s noch auch vier Live-Tracks aus Montréal, die zusammen LP-Länge haben, hier einer davon:

    René Thomas, guitar; Bob Roach, bass; George Braxton, drums.
    Recorded at Café Lutece, Montreal, Canada, February, 1960

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #12118397  | PERMALINK

    vorgarten

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    redbeansandrice Am 28. Juli 1955 entstanden in meiner Heimatstadt Köln 5 Tracks in der besagten Besetzung mit Attila Zoller an der Gitarre… (Sehr rar, aber es gibt ein CD reissue, s hier)

    die ep mit den ersten drei stücken gibt es hier:

    rudi sehring, attila zoller, johnny fischer, rhythm and something more (1955)

    german cool ohne klavier (war zoller damals nicht eigentlich mit jutta hipp verlobt?), recht clean und etwas steif, aber sehr schöner sound. zoller wechselt sehr überlegt zwischen akkordischem (thema & begleitung) und einzelton-spiel (soli), was einen reizvollen wechsel der dichte erzeugt. man hört da eher die reinhardt-schule, finde ich, so ein fließender swing mit triller-figuren, keine blue notes.

    redbeansandriceVerrückt, dass das Format erst so spät entdeckt wurde…

    meine theorie ist ja, dass gitarristen damals gar nicht selten im trio unterwegs waren, aber für aufnahmen war das immer gefühlt zu wenig, zu dünn, zu spärlich. es ist ja eigentlich auch ziemlich anspruchsvoll, harmonie- und soloinstrument zu vereinen, weil man das nicht einfach durch die zweihändigkeit regeln kann wie beim klavier, sondern zwischen verschiedenen anschlagstechniken wechseln muss. aus den akkorden herauszuspielen, gab es schon ziemlich früh im blues (und in anderen musikalischen traditionen, in denen saiteninstrumente eingesetzt wurden), glaube ich, aber das war für jazzer ja erstmal lange zeit kein vorbild.

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    #12118403  | PERMALINK

    vorgarten

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    charlie byrd, keeter betts, gus johnson, blues for night people (1957)

    anderer zugang, andere geschichte. byrd lernt 1957 keeter betts kennen, und für eine aufnahme kommen sie darauf, dass sie noch einen drummer brauchen. byrd hatte zwar auch mal in europa django reinhardt live gesehen, aber bei ihm lief der weg zur jazzgitarre natürlich über die klassik, ziemlich direkt sogar, er hatte unterricht beim vater der modernen gitarre, andrés segovia, mehr noch bei dessen schüler sophocles papas. abgesehen von völlig neuen techniken brachte segovia ja zwei wichtige elemente in die klassische gitarrenliteratur ein: moderne komponisten mit dem intrument vertraut zu machen (was sich in neuen werken niederschlug), und bach zu transkribieren. ein echo von letzterem kann man bei charlie byrd gut heraushören, den kontrapunkt (hohe und tiefe lagen kommen dadurch ganz anders ins verhältnis als bei zoller z.b.), ansonsten bleibt die frage, wie sich das klassische spiel, das zwischen akkord und einzelton nicht so große unterschiede macht, mit dem jazz verträgt – bzw. mit dem blues, der byrd ja sehr interessiert hat. ich finde das manchmal recht stark gegen den rhythmus und fluss gesetzt, zumal keeter betts dabei noch mitmacht (auch beim kontrapunkt), aber es swingt auch, wenn es will. interessant finde ich hier wieder den sound-aspekt, weil die gitarre den bass immer mitdenkt (und umgekehrt), allein schon deshalb, weil byrd akustisch spielt und die tieferen resonanzen an das andere instrument abgibt. gus johnson allerdings wird sich dabei eher gelangweilt haben.

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    #12118747  | PERMALINK

    h8g7f6

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    Möchte gerne das Axel Fischbacher Trio aus dem Raum Wuppertal / Düsseldorf erwähnen. (Am 02.09. spielen die bei uns beim Sommerfest in Neuss). Bei Interesse bitte pm.

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    #12118811  | PERMALINK

    vorgarten

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    barney kessel, ray brown, shelly manne, the poll winners ride again (1958)

    zweite karrussel-runde, william claxton schaut auf die playlist („the merry go round broke down“) und macht sich einen spaß, aber spaß ist auch das thema. ein fröhlicher mix aus gassenhauern (surrey with a fringe, angel eyes), cartoon-songs (merry go round und red red robin), brandaktuellem schlager („volare“, erst ein paar monate auf dem markt und schon über den atlantik und an die westküste) und ziemlich tollen originalen. die arrangements sind mir ein bisschen zu clean (und ob man sinnvoll über „volare“ improvisieren kann, ist die frage), aber es passieren trotzdem spontan-schöne dinge: kessel fängt verspieler auf, am ende wird es vorsätzlich zu schnell für ihn, dann wird es fast zu free jazz. ganz schön selbstsicheres statement, insgesamt.

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    #12118823  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Das mit „Volare“ geht schon, dünkt mich:


    Halt Orgel“quartett“ (Septett, mit den zwei Tastaturen und all den Registern? ;-) ), aber schon ein Gaudi – und immerhin eine feine Gitarre dabei.

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    #12119163  | PERMALINK

    vorgarten

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    ja, da funktioniert es wirklich sehr gut. hab auch gerade noch die version von louis armstrong gehört… wahrscheinlich musste sich das lied erstmal ins kollektiven gedächntis einlagern, die poll winners hatten es ja frisch aus den hitparaden – und ihre version macht schon auch spaß, aber sie kommen noch nicht so gut mit der bridge zurecht. hübsch auf jeden fall der falsche mandolinen-einstieg.

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    #12119869  | PERMALINK

    vorgarten

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    barney kessel, ray brown, shelly manne, three! (1959)

    die dritte veröffentlichung dieses trios spricht das offensichtliche aus, barney kessel selber beharrt in seinen liner notes auf dem sound der band: so würden sie nirgendwo anders klingen, außerdem sei das ein trio im umfassendsten sinn. wieder haben alle ein original mitgebracht (für mich sind das fast immer die highlights) und für die standards ein bisschen zeit genommen. bei mir bleiben da wenig wünsche offen, ich höre vor allem den spaß dahinter, die lustt an den sounds der anderen. wie schon auf dem vorgänger greift manne immer wieder auch zu den sticks, es hält sich niemand zurück. erstes stück übrigens goodmans „soft winds“, ausgewählt, weil kessel darauf zum ersten mal charlie christian gehört hat.

    --

    #12119917  | PERMALINK

    vorgarten

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    kenny burrell, richard davis, roy haynes, a night at the vanguard (1959)

    letzte aufnahmen aus dem jahrzehnt, in dem das gitarrentrio-album erfunden wurde. sehr reizvoller kontrast zu den poll winners, obwohl kessel & burrell vergleichbare referenzen hatten: mitglied im trio von oscar peterson, durch charlie christian zur gitarre gekommen, hier auch wieder die präsentation von „soft winds“ (burrell war kurz zuvor noch bei goodman angestellt gewesen, als nachfolger von christian). aber das geht hier in eine andere richtung: statt der sonnigen karusselfahrt die new yorker nacht, statt des blankgefegten studios der dunkle liveclub, statt der witzigen und gedrechselten arrangements hier eine durchaus lauernde erotik, ein zusammendampfen und zehenspitzenschleichen, mir scheint das alles viel körperlicher, ausgeschwitzt. burrell spielt, was in den fingern liegt, licks, keine überlegten linien, hier geht es um dynamiken und rhythmische pointen, und auch der sound ist eher schmierig als geschmiert, da gehen die sounds und noten ineinander über und sprechen, murmeln und deklamieren je nach laune und anlass. die begleiter bleiben auf dem sprung, bauen spannung auf, geben die katzen zur maus. und ein monk tune erfährt hier schon seine erste, noch modernere aktualisierung.

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    #12119925  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    Schöne Texte, hoffe ich komme nächste Woche ein bisschen zum mithören… Die Idee, dass das Format aus Köln stammt, gefiel mir ja sehr gut, aber ich hab jetzt doch was früheres, Chico Hamilton im Oktober 1953 mit Howard Roberts und George Duvivier…

    --

    .
    #12120061  | PERMALINK

    vorgarten

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    mist 😉
    dabei hatte ich mit howard roberts diskografie sehr genau angesehen. aber natürlich nur unter eigener leaderschaft. danke, schöner fund.

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    #12120219  | PERMALINK

    vorgarten

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    chico hamilton, george duvivier, howard roberts, chico hamilton trio (10“, 1953/54)

    also wurde das gitarrentrio doch in hollywood und nicht in köln erfunden. wahrscheinlich finden wir aber noch was aus brasilien in den 40ern… das ist ist jedenfalls sehr spannend, typ offenes labor, um den fetten bass von duvivier konzipert, der das meiste auch arrangiert hat. hamiltons kreative soundforschung (viel paukengeklöppel, melodische percussion) und auskomponierte, fast suitenhafte anordnung konstrastiver teile lässt howard roberts dann den raum, das alles flüssig zu verbinden. roberts rutscht damit vom protegée barney kessels an den start einer neuen formatentwicklung. finde ich ja durchaus interessant zu lesen, wie so frühe gitarristennetzwerke funktionieren, dass kessel, den roberts auf after-hours-sessions in los angeles kennengelernt hatte, sich sehr für roberts engagierte (als verve-a&r-mann, später gibt es eine empfehlung an capitol), obwohl sie ja beide im gleichen segment konkurrierten – aber wahrschenlich gab es in hollywood und so weiter genug bedarf… die gitarre hatte roberts übrigens von herb ellis. und auch hier die christian-bei-goodman-geschichte als initialzündung, das müssen immer die sextett-aufnahmen von 1939 gewesen sein (mit fletcher henderson und lionel hampton).

    das hier ist schon sehr nah an dem, was meine begeisterung für dieses bandformat ausmacht:

    1956 wurde die 10“ dann mit jim hall und vier weiteren stücken (alles kompositionen von duvivier) zum album erweitert:

    chico hamilton, george duvivier, jim hall/howard roberts, chico hamilton trio (1956)

    das labor ist weiterhin in betrieb, duvivier und hamilton probieren ein paar interessante sachen aus, der neue gitarrist verbindet und erdet (oder schweigt auch mal, „skinned strings“ ist ein duo). hall hat zwar auch christian und kessel als vorbilder, aber bei ihm hört man schon die orientierung (steht auch so bei wiki) an trompeten und saxofonen, es klingt auch eher nach burrell und hier fast wie ein kontrast zu den rhythmischen experimenten der beiden mitspieler. hall wechselt zwischen zwei sounds, einem cleanen solo-ton, der sehr an kessel erinnert, und einem fetteren und unsauberen für die themen, der hört sich eher nach country & western an.

    --

    #12120221  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
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    An das Hamilton Trio mit Roberts hatte ich auch noch nicht gedacht … auch von meiner Seite danke für die schönen Texte!

    Zu den zwei Sounds von Hall: diesen fetteren, unsauberen – wenn ich das lese, muss ich an Herb Ellis denken? Von dem gibt es aber meines Wissens nichts im Format, oder?

    Von Burrell natürlich später noch einiges, woran ich aber auch noch gar nicht gedacht hatte. Besonders zu empfehlen sind die Live-Aufnahmen mit Larry Gales und Sherman Ferguson von 1978 auf Muse – ich hab davon eine 32Jazz-Doppel-CD, „12-15-78“ betitelt, nach dem Aufnahmedatum – beim Discogs-Eintrag sieht man auch gleich, wie die 1980 und 1981 erschienen LPs geheissen haben.

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    #12120227  | PERMALINK

    vorgarten

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    von ellis habe ich nur HERB MIX (concord 1981) in dem format gefunden. burrell hat ab TIN TIN DEO (1977) wieder ziemlich viel im trio aufgenommen.

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