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redbeansandrice Am 28. Juli 1955 entstanden in meiner Heimatstadt Köln 5 Tracks in der besagten Besetzung mit Attila Zoller an der Gitarre… (Sehr rar, aber es gibt ein CD reissue, s hier)
die ep mit den ersten drei stücken gibt es hier:
rudi sehring, attila zoller, johnny fischer, rhythm and something more (1955)
german cool ohne klavier (war zoller damals nicht eigentlich mit jutta hipp verlobt?), recht clean und etwas steif, aber sehr schöner sound. zoller wechselt sehr überlegt zwischen akkordischem (thema & begleitung) und einzelton-spiel (soli), was einen reizvollen wechsel der dichte erzeugt. man hört da eher die reinhardt-schule, finde ich, so ein fließender swing mit triller-figuren, keine blue notes.
redbeansandriceVerrückt, dass das Format erst so spät entdeckt wurde…
meine theorie ist ja, dass gitarristen damals gar nicht selten im trio unterwegs waren, aber für aufnahmen war das immer gefühlt zu wenig, zu dünn, zu spärlich. es ist ja eigentlich auch ziemlich anspruchsvoll, harmonie- und soloinstrument zu vereinen, weil man das nicht einfach durch die zweihändigkeit regeln kann wie beim klavier, sondern zwischen verschiedenen anschlagstechniken wechseln muss. aus den akkorden herauszuspielen, gab es schon ziemlich früh im blues (und in anderen musikalischen traditionen, in denen saiteninstrumente eingesetzt wurden), glaube ich, aber das war für jazzer ja erstmal lange zeit kein vorbild.
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