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charlie byrd, keeter betts, gus johnson, blues for night people (1957)
anderer zugang, andere geschichte. byrd lernt 1957 keeter betts kennen, und für eine aufnahme kommen sie darauf, dass sie noch einen drummer brauchen. byrd hatte zwar auch mal in europa django reinhardt live gesehen, aber bei ihm lief der weg zur jazzgitarre natürlich über die klassik, ziemlich direkt sogar, er hatte unterricht beim vater der modernen gitarre, andrés segovia, mehr noch bei dessen schüler sophocles papas. abgesehen von völlig neuen techniken brachte segovia ja zwei wichtige elemente in die klassische gitarrenliteratur ein: moderne komponisten mit dem intrument vertraut zu machen (was sich in neuen werken niederschlug), und bach zu transkribieren. ein echo von letzterem kann man bei charlie byrd gut heraushören, den kontrapunkt (hohe und tiefe lagen kommen dadurch ganz anders ins verhältnis als bei zoller z.b.), ansonsten bleibt die frage, wie sich das klassische spiel, das zwischen akkord und einzelton nicht so große unterschiede macht, mit dem jazz verträgt – bzw. mit dem blues, der byrd ja sehr interessiert hat. ich finde das manchmal recht stark gegen den rhythmus und fluss gesetzt, zumal keeter betts dabei noch mitmacht (auch beim kontrapunkt), aber es swingt auch, wenn es will. interessant finde ich hier wieder den sound-aspekt, weil die gitarre den bass immer mitdenkt (und umgekehrt), allein schon deshalb, weil byrd akustisch spielt und die tieferen resonanzen an das andere instrument abgibt. gus johnson allerdings wird sich dabei eher gelangweilt haben.
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