Gisbert zu Knyphausen – Hurra! Hurra! So nicht.

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  • #7565129  | PERMALINK

    tolomoquinkolom

    Registriert seit: 07.08.2008

    Beiträge: 8,651

    chocolate milkTrotzdem ’ne blöde Idee, dieser Thread.

    Nee. Überhaupt nicht!

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    #7565131  | PERMALINK

    mikko
    Moderator
    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

    Beiträge: 34,399

    TheMagneticFieldAn ein gewisses Abwatschen deutscher Alben von verschiedener hab ich mich ja gewöhnt, aber diese Aussage musst du mir erklären.
    Nicht schlecht ganz gut und dennoch kein Reinhören in weitere Stücke, warum nicht?

    Ich habe das Album im Sender nur quer gehört. „Melancholie“ ist allerdings auf der Playliste von Radio Eins, und darum höre ich es öfters. Ich will die Platte nicht abwatschen. Es ist nur so – und da geht es mir wie schussrichtung – mich spricht da einfach nichts an. Wenn ich immanent beurteile, also im Vergleich zu anderen deutschsprachigen Platten, dann ist die Scheibe gar nicht so schlecht. Für ein fundiertes Urteil habe ich allerdings nicht genau genug gehört.

    Es ist einfach so, dass mir die Zeit und auch die Lust fehlt, mich mit der Platte weiter zu beschäftigen. Sie ist für mich unwichtig.

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    #7565133  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

    Registriert seit: 08.07.2007

    Beiträge: 31,444

    So, jetzt aber.

    „Hurra! Hurra! So nicht.“ ist eine ganze Spur anders geworden, als ich erwartet hatte. Dass zu Knyphausen den frischen Charme nicht schlicht duplizieren konnte und mancher Thematik auch andere Wege eröffnen musste, war abzusehen, dennoch bin ich fast fassungslos, wie anders der Zweitling eigentlich klingt. Das ist zwar immer noch der grinsenden Kerl mit den einfühlsamen Songs (mitten aus dem Alltag und letztlich auch wieder gerade dafür), aber das klingt doch alles deutlich komplexer, vielseitiger, zuweilen dunkler und offensiver. Eine Kriegserklärung ist das Album natürlich nicht, aber man könnte behaupten, dass sich der Herr hier von der Vorstellung vollends verabschiedete, einem ominösen Solistenstatus gerecht zu werden, wie der Bandname womöglich vortäuscht. „Hurra! Hurra! So nicht.“ ist ziemlich deutlich erkennbar mehr Band-, als Singer/Songwriter-Werk, mit zuweilen schier bahnbrechender Rhythmik und Gitarrenarbeit. Um zu den Songs selbst zu kommen: Die sind letztlich immer noch weitaus mehr Gisbert, als man nach dem ersten Hören denken will. Alles etwas mehr verschachtelt und weniger auf das einzelne Wort an sich bedacht, die raffinierte Pointe, die dann zumeist vom sich ändernden Takt sehr schön untermauert wird, gibt es aber weiterhin. Besonders schön gelingt das bei „Dreh Dich nicht um“, bei der nur die Akustikgitarre begleitet – „Trag’ dieses Lachen bei Dir, wenn Du gehst/Ich mag es sehr“; und dann kommt die Trompete zum Zug und beleuchtet und ummantelt den Track auf so grandiose Weise, dass mir fast Angst und Bange wird. Es tut einfach so unendlich weh.

    Ebenso famos ist „Grau, Grau, Grau“ (wäre eine schöne Single geworden), das Lied von der ewigen Wanderschaft, bei der der Blick übers Meer zieht und auf das Schiff wartet, das bereit ist, den vom ewigen Grau müden Gesellen mit sich zu nehmen. Dahin, „Wo mich niemand sieht/mich niemand hört/und mich niemand fragt: Wie solls jetzt weitergehn’? Das weiß ich doch auch nicht!“. Spricht mir aus dem Herz, Mercí. Großartig an diesem Titel ist auch das instrumentelle Bild, das mich mal so gar nicht an deutsches Liedgut erinnert, im Gegenteil sogar eher darauf schließen lässt, dass der Gute ein wenig bei Modest mouse, Oasis, Muse oder sonstigem durchaus auf kraftvollen Rhythmus bedachten Kapellen eingehört hat. Großartig arrangiert jedenfalls, mit schöner Arbeit von Fricke an den Saiten und fast hall-artigem Refrain. Leuchtet. Das ist die eine Seite von „Hurra! Hurra! So nicht.“, bei der auch das intensiv-introvertierte „Morsches Holz“ (thematisch dem überirdischen „Unvollständigkeit“ der Einstürzenden Neubauten durchaus ähnlich), der Titelsong (das Ende ist absolut brillant, lass’ die Band ruhig öfters mal ausbrechen!), die Single, „Melancholie“ (schöner Humor, mag ich gern) und das absolut anrührende „Ich bin Freund von Klischees und funkelnden Sternen“, das die noch mal verbesserte Version der kleinen Ballade darstellen könnte, mittlerweile völlig zu überzeugen wissen. Der Rest der Tracks kann da m.E. allerdings nicht mithalten. Natürlich sind auch „Kräne“ oder „Seltsames Licht“ (schöner Refrain) hörenswerte, gar gute Titel (auch wenn ich bei letzterem immer noch nicht ganz sicher bin, von was er eigentlich handelt. Trennung? Verlust? Tod? Höre ich da Parallelen zu Son Gokus „Hier sind wir sind hier“? Und was hat es mit den sechs Jungs auf sich?), aber das zieht sich irgendwie, der Abschlusstrack „Nichts als Gespenster“ ist dann sogar so herrlich zäh (nicht bissfest!), dass mir nach der Hälfte das Interesse vergeht. Und der locker-flockige Einschub inform vom „Rastplatz Krachgarten“ ist zwar gut gemeint, haftet aber im Gedächtnis, als hätte man ihn auch nach fünfzehn Durchläufen immer beim Hören vernachlässigt. Besonders ärgerlich ist aber der bereits angesprochene Opener, „Hey“, der nicht nur der schwächste zu Knyphausen Track bisher sein dürfte, sondern auch gerade darum schmerzt, weil jener des Vorgängers einfach umwerfend schön war. Im Grunde ist der Titel nicht mal schlimm, will aber weder ins Bild passen, noch wirkt sonst irgendwie beachtenswert. Ein klassischer Füller, direkt als Einstieg.

    Zusammenfassend: Auch „Hurra! Hurra! So nicht.“ ist ein tolles Album geworden, das aber weitaus weniger ausgewogen daherkommt, als es der völlig in sich geschlossene Vorgänger tat. Aber: Die Entwicklung ist hier absolut beachtlich, der textliche Rahmen vergrößert, die Band für ein paar wundervolle Momente etwas mehr von der Leine. Und mit „Grau, Grau“, Grau“, „Dreh Dich nicht um“ und „Ich bin Freund von Klischees und funkelnden Sternen“ finden sich gleich drei absolute Perlen, die mir seit Tagen schöne Begleiter stellen. Und jetzt „leg’ ich auch meinen Kopf in die Nacht und die Füße in den Sand“ und mach’ mich an die weitere Abendgestaltung. Gracías, Gisbert!

    --

    Hold on Magnolia to that great highway moon
    #7565135  | PERMALINK

    close-to-the-edge

    Registriert seit: 27.11.2006

    Beiträge: 29,125

    IrrlichtGroßartig an diesem Titel ist auch das instrumentelle Bild, das mich mal so gar nicht an deutsches Liedgut erinnert, im Gegenteil sogar eher darauf schließen lässt, dass der Gute ein wenig bei Modest mouse, Oasis, Muse oder sonstigem durchaus auf kraftvollen Rhythmus bedachten Kapellen eingehört hat.

    Wenn Songbird das liest, wirst Du einmal mehr den Hinweis bekommen, dass Du Oasis nicht verstanden hast.:lol:

    Aber sehr schöner Text. Danke.:-)

    --

    Ab sofort stelle ich im ctte-Thread meine Top 25 Jahresalben für 2024 vor. Beginnend bei Platz 25 kommen jeden Tag so zwei bis drei Titel dazu. Jeder ist eingeladen sich auch aktiv zu beteiligen.
    #7565137  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

    Registriert seit: 08.07.2007

    Beiträge: 31,444

    Close to the edgeWenn Songbird das liest, wirst Du einmal mehr den Hinweis bekommen, dass Du Oasis nicht verstanden hast.

    „Hey, das ist schon okay…“

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    Hold on Magnolia to that great highway moon
    #7565139  | PERMALINK

    rob-fleming

    Registriert seit: 08.12.2008

    Beiträge: 12,838

    Nach etlichen Durchläufen in den letzten Tagen, ist das Werk dann doch noch gewachsen. Leider kann es mich immer noch nicht annähernd so begeistern wie das Debüt, aber es es ist trotzdem ein gutes Album geworden. Nicht weniger, aber leider auch nicht mehr.
    Wo der Erstling noch ohne jeden Makel daherkam, finden sich auf Hurra! Hurra! So nicht. nur einige Stücke die mich wirklich überzeugen können.
    Bei Kräne passt eigentlich alles und bei Dreh dich nicht um ist die Trompete schlicht umwerfend. Auch mit Melancholie habe ich keine Schwierigkeiten, blitzt da doch etwas von der ironischen Distanz auf, die ich gerne etwas häufiger gehört hätte.
    Die übrigen Tracks sind zwar keinesfalls schlecht, entfalten aber nicht die Wucht und Eindringlichkeit die das erste Album für mich so ausgezeichnet hat. Mag sein das dies an der Produktion liegt, die zwar sehr fein und abgestimmt daherkommt, dem Ganzen aber in meinen Ohren ein Stück Direktheit nimmt.
    Diese Direktheit vermisse ich teilweise auch in den Texten. Zweifellos ist er begnadeter Songwriter, aber hier wäre manchmal weniger mehr gewesen. An manchen Stellen hätte ich auch gut mit weniger schmückenden Bildern und Verschachtelungen leben können. Im Moment würde ich ***1/2 Sterne vergeben, aber vielleicht ist ein halber auf Dauer noch drin.

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    Living Well Is The Best Revenge.
    #7565141  | PERMALINK

    ruiner

    Registriert seit: 20.08.2009

    Beiträge: 318

    Ich habe keine Ahnung was die Leute an dieser Musik finden….
    bei mir weckt sie nur langeweile. Sterne: Einer

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    #7565143  | PERMALINK

    j-w
    Moderator
    maximum rhythm & blues

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 40,480

    Bin vor allem ob der überschwänglichen Kritik von Arne sehr enttäuscht von dem Album. Da kam mir GzK auf der Liveplatte im Stone noch sympathischer rüber. Der Opener Hey nervt wirklich, ebenso wie Melancholie. Insgesamt ist es dieses 10.000 x gehörte Suhlen im Slackertum, dieses sich gefallen in der Orientierungslosigkeit, das auf so absolut unoriginelle Weise in Texte gefasst wird, was so nervt. Viele Wortwendungen klingen wie 1:1 bei Syen Regener abgekupfert, aber der ist immer eher ein lakonischer Erwachsener gewesen, von dem man den Eindruck hat, er hätte erlebt wovon er spricht. Bei GzK habe ich immer das Gefühl, das was er erlebt hat könnte man auf einer halben DIN A4-Seite zusammenfassen, den Rest hat er sich nur vorgestellt. In Verbindung mit dem bekennenden Faible für Klischees wird daraus eine leere Worthülse. Kann sein, dass ein leicht orientierungsloser Twenty-something sich davon angesprochen fühlt, aber bei einem dahintreibenden 30-jährigen Adelspross denke ich da immer: Get a life!
    Am besten gefällt mir noch Nichts als Gespenster. Ansonsten freut man sich als Hamburger natürlich über die Referenzen und die erklärte Liebe zu Elbfähren, aber reicht das aus für ****1/2? Und für den Status eines Genies? Wahrscheinlich hat sich Arne nur darüber gefreut, dass jemand mal die Stadtteile südlich der Elbe erwähnt und dies nicht in Verbindung mit A380-Schauen…

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    Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue
    #7565145  | PERMALINK

    thomas-zimmer

    Registriert seit: 03.03.2009

    Beiträge: 550

    Kann das ein Generationsproblem sein? Ich habe immer bei allen diesen Mittzwanzigern das Problem, dass sie mir keine Geschichten erzählen, die mich interessieren. Und musikalisch fehlt ihnen Pathos und Emphase…. drum rauischt sowas an mir vorbei. Kürzlich hab‘ ich mal eine 19 jährige, durchaus respektable Songe Songwriterion interviewt, und sie genau auf dieses Problem angesprochen, dann schaute sie mich mit großen Augen an und fraget: äh, sorry. was ist Pathos?

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    #7565147  | PERMALINK

    wenzel

    Registriert seit: 25.01.2008

    Beiträge: 5,954

    j.w.Bin vor allem der überschwänglichen Kritik von Arne sehr enttäuscht von dem Album.

    Willander gehört zu den drei herausragenden RS-Schreibern, aber seine Kritiken kann man leider schon länger nicht mehr ernst nehmen. Knyphausen ist als Sänger schwachbrüstig und ausdrucksarm wie Kunze , ich höre da auch keine „wunderbar organische Produktion“ und schon gar keine „magische Songschreiber-Kunst“. Die Texte würden bei Regener oder Liwa nicht mal in der Schublade bleiben und über sowas wie „Melancholie,fick dich ins Knie“ hätte man vielleicht vor 15 Jahren bei Funny van Dannen schmunzeln können, aber eben auch nur das.

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    #7565149  | PERMALINK

    j-w
    Moderator
    maximum rhythm & blues

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 40,480

    Thomas ZimmerKann das ein Generationsproblem sein? Ich habe immer bei allen diesen Mittzwanzigern das Problem, dass sie mir keine Geschichten erzählen, die mich interessieren. Und musikalisch fehlt ihnen Pathos und Emphase…. drum rauischt sowas an mir vorbei. Kürzlich hab‘ ich mal eine 19 jährige, durchaus respektable Songe Songwriterion interviewt, und sie genau auf dieses Problem angesprochen, dann schaute sie mich mit großen Augen an und fraget: äh, sorry. was ist Pathos?

    Pathos heißt der Grieche hier bei uns um die Ecke. Oder so ähnlich.

    Nein, das ist sicherlich auch zum Teil ein Generationenproblem. Obgleich GzK als Mittzwanziger bei mir vielleicht noch eher punkten könnte. Von einem Dreißigjährigen erwarte ich ein bisschen mehr als dieses Vertexten von planlosem Driften. Und ich finde Pathos ist da schon zu hören. Gerade der Opener mit seiner Coldplay(Politik)-Gitarre und den Dynamiksprüngen im Versuch in den Gegensätzen so was wie Tiefe zu suggerieren.

    Ein positives Gegenbeispiel dazu wie man in diesem Alter das gleiche Lebensgefühl mit dem gewissen Quentchen mehr an Geist und Witz und Originalität fomulieren kann, ist Senore Matze Rossi. Kennt den hier jemand?

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    Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue
    #7565151  | PERMALINK

    thomas-zimmer

    Registriert seit: 03.03.2009

    Beiträge: 550

    @j.w….. rossi? Kenn ich nicht, sag an, du Weiser W. Kann man den hören… ja bei last fm wohl, oder?

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    #7565153  | PERMALINK

    j-w
    Moderator
    maximum rhythm & blues

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 40,480

    Thomas Zimmer@j.w….. rossi? Kenn ich nicht, sag an, du Weiser W. Kann man den hören… ja bei last fm wohl, oder?

    Zum Beispiel hier.

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    Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue
    #7565155  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    j.w.Zum Beispiel hier.

    Übel. Klingt wie Tocotronic-Studioabfall.

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    #7565157  | PERMALINK

    j-w
    Moderator
    maximum rhythm & blues

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 40,480

    Den Song, auf den ich gern verweisen wollte, ist leider nicht im Angebot, das ist „Du weisst doch noch“, habe leider auch den Text nicht online gefunden und war zu faul das selbst einzutippen. Welcher Song hat Dir denn gerade konkret misfallen, pinch?

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    Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue
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