Forum macht Pause und kommt neu

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  • #12210933  | PERMALINK

    bullschuetz

    Registriert seit: 16.12.2008

    Beiträge: 2,113

    bullitt Von zum Fremdschämen doof war ja auch gar nicht die Rede.

    Doof war ein interpretatorischer Zusatz meinerseits.

    Ist ja auch schon tausend Jahre her und wir sind uns doch sicher einig, dass hier bestimmte Forums-Opinion Leader ganz gerne mal die ein oder andere Eigendynamik ausgelöst haben.

    Da will ich keinesfalls widersprechen. Mittlerweile ist das viel weniger geworden. Dass ich mich vertieft für Jazz zu interessieren begann, hat mit der kenntnisreichen Leidenschaft von Leuten wie @atom und @gypsy-tail-wind zu tun, die ihr Wissen großzügig teilen, ohne dass ich mich im Austausch wie ein ahnungsloser Dämlack fühle.

    Aber es dann kollektiv zum Album des Jahres zu krönen fand ich deshalb albern, weil es vorher und nachher nie wieder ähnliche Präferenzen in diesem Ausmaß gab.

    Nennen wir’s temporären Überschwang.

    Es waren offenkundig eben nicht alle plötzlich erleuchtete Free-Jazz-Fans.

    Klar. Ich selber tappe da ha auch immer noch weitgehend im Dunkeln. Ich glaube, es ist, wie @nicht_vom_forum oben schreibt: Es gibt Alben, die vorderhand einem bestimmten Genre zugehören, aber viele Anknüpfungspunkte liefern für Leute mit anderer Hörsozialisation und anderen Vorlieben. Coincoin 1 gehörte dazu (Coincoin 3 eher nicht) und Butterfly auch.

    Ach, dieses Forum würde mir fehlen …

    --

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    #12210937  | PERMALINK

    pfingstluemmel
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    Registriert seit: 14.09.2018

    Beiträge: 5,961

    To Pimp a Butterfly ist im Vergleich zu den anderen Lamar-Alben doch wenig zugänglich, wenn man mit Rap sonst nichts am Hut hat, vor allem nichts mit dem der 90er. Woher sollen die Fans da kommen? Musikalisch „Vorgebildete“ aus Funk, Soul und Jazz? Krebsen die nicht eh schon an der Peripherie herum?

    --

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    #12211025  | PERMALINK

    nicht_vom_forum

    Registriert seit: 18.01.2009

    Beiträge: 5,865

    pfingstluemmelTo Pimp a Butterfly ist im Vergleich zu den anderen Lamar-Alben doch wenig zugänglich, wenn man mit Rap sonst nichts am Hut hat, vor allem nichts mit dem der 90er. Woher sollen die Fans da kommen? Musikalisch „Vorgebildete“ aus Funk, Soul und Jazz? Krebsen die nicht eh schon an der Peripherie herum?

    Zeichnet das nicht Musikinteressierte aus? Dass sie sich für die Peripherie der eigenen Vorlieben interessieren? Und damit per definitionem für die Peripherie von anderen Genres?

    --

    Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away.  Reality denied comes back to haunt. Philip K. Dick
    #12211067  | PERMALINK

    pfingstluemmel
    Darknet Influencer

    Registriert seit: 14.09.2018

    Beiträge: 5,961

    nicht_vom_forum

    pfingstluemmelTo Pimp a Butterfly ist im Vergleich zu den anderen Lamar-Alben doch wenig zugänglich, wenn man mit Rap sonst nichts am Hut hat, vor allem nichts mit dem der 90er. Woher sollen die Fans da kommen? Musikalisch „Vorgebildete“ aus Funk, Soul und Jazz? Krebsen die nicht eh schon an der Peripherie herum?

    Zeichnet das nicht Musikinteressierte aus? Dass sie sich für die Peripherie der eigenen Vorlieben interessieren? Und damit per definitionem für die Peripherie von anderen Genres?

    Reicht das denn aus, um To Pimp a Butterfly zum besten Album aller Zeiten zu machen, in einem Umfeld, wo sonst Radiohead, Pink Floyd und Abbey Road abgefeiert werden?

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    #12211253  | PERMALINK

    jan-lustiger

    Registriert seit: 24.08.2008

    Beiträge: 10,981

    pfingstluemmelReicht das denn aus, um To Pimp a Butterfly zum besten Album aller Zeiten zu machen, in einem Umfeld, wo sonst Radiohead, Pink Floyd und Abbey Road abgefeiert werden?

    Hip Hop hat allgemein ein sehr gutes Standing bei RYM. Die Genre-Charts sind voll mit Alben mit einem Average über 4.0, was dort wirklich nur Ausnahmealben erreichen. Aber auch genre-übergreifend: Alleine in der Top 20 sind vier Rap-Alben (2x Kendrick, Madvillain, Nas). Die Stones hingegen knacken nicht einmal die Top 200.

    Ich glaube, dort auch eine Art Generationenwechsel zu erkennen, zumindest ist mir in letzter Zeit bei zahlreichen 60s-Alben aufgefallen, dass der Wertungstrend nach unten geht. Die Stones waren dort einmal eine essentielle Band. Jetzt schafft keines ihrer Alben die 4.0 mehr. (Sticky Fingers ist nah dran, wird sich bei Fortsetzung des Trends aber auch weiter entfernen.)

    zuletzt geändert von jan-lustiger

    --

    #12211277  | PERMALINK

    nicht_vom_forum

    Registriert seit: 18.01.2009

    Beiträge: 5,865

    pfingstluemmel

    nicht_vom_forum

    pfingstluemmelTo Pimp a Butterfly ist im Vergleich zu den anderen Lamar-Alben doch wenig zugänglich, wenn man mit Rap sonst nichts am Hut hat, vor allem nichts mit dem der 90er.

    Findest Du? Persönlich gefällt mir Good Kid… auch besser, aber Butterfly war doch unterm Strich auch ein eingängiges Album mit Pop-Appeal.

    Woher sollen die Fans da kommen? Musikalisch „Vorgebildete“ aus Funk, Soul und Jazz? Krebsen die nicht eh schon an der Peripherie herum?

    Zeichnet das nicht Musikinteressierte aus? Dass sie sich für die Peripherie der eigenen Vorlieben interessieren? Und damit per definitionem für die Peripherie von anderen Genres?

    Reicht das denn aus, um To Pimp a Butterfly zum besten Album aller Zeiten zu machen, in einem Umfeld, wo sonst Radiohead, Pink Floyd und Abbey Road abgefeiert werden?

    „Bestes Album aller Zeiten“ ist vielleicht etwas viel und tatsächlich der Tatsache geschuldet, dass die entsprechenden Fans wenig Hip-Hop-Kenntnis zu haben, aber dass das Album auch als hervorragende Hochglanz-Pop-Produktion durchgeht und da Fans findet, ist für mich nicht überraschend. Wenn dann noch Kamasi Washington für jazzige Einsprengsel sofgt, ist der Crossover-Erfolg gesetzt. Gerade weil viele Neu-Hörer Dinge für neu und aufregend halten, die innherhalb des Genres (sei es Hip Hop oder, bei Matana Roberts oder Kamasi Washington, Jazz) altbekannt sind.

    --

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    #12211291  | PERMALINK

    pfingstluemmel
    Darknet Influencer

    Registriert seit: 14.09.2018

    Beiträge: 5,961

    nicht_vom_forum

    pfingstluemmel

    nicht_vom_forum

    pfingstluemmelTo Pimp a Butterfly ist im Vergleich zu den anderen Lamar-Alben doch wenig zugänglich, wenn man mit Rap sonst nichts am Hut hat, vor allem nichts mit dem der 90er.

    Findest Du? Persönlich gefällt mir Good Kid… auch besser, aber Butterfly war doch unterm Strich auch ein eingängiges Album mit Pop-Appeal.

    Woher sollen die Fans da kommen? Musikalisch „Vorgebildete“ aus Funk, Soul und Jazz? Krebsen die nicht eh schon an der Peripherie herum?

    Zeichnet das nicht Musikinteressierte aus? Dass sie sich für die Peripherie der eigenen Vorlieben interessieren? Und damit per definitionem für die Peripherie von anderen Genres?

    Reicht das denn aus, um To Pimp a Butterfly zum besten Album aller Zeiten zu machen, in einem Umfeld, wo sonst Radiohead, Pink Floyd und Abbey Road abgefeiert werden?

    „Bestes Album aller Zeiten“ ist vielleicht etwas viel und tatsächlich der Tatsache geschuldet, dass die entsprechenden Fans wenig Hip-Hop-Kenntnis zu haben, aber dass das Album auch alshervorragende Hochglanz-Pop-Produktion durchgeht und da Fans findet, ist für mich nicht überraschend. Wenn dann noch Kamasi Washington für jazzige Einsprengsel sofgt, ist der Crossover-Erfolg gesetzt. Gerade weil viele Neu-Hörer Dinge für neu und aufregend halten, die innherhalb des Genres (sei es Hip Hop oder, bei Matana Roberts oder Kamasi Washington, Jazz) altbekannt sind.

    Ich halte To Pimp a Butterfly für Lamars opus magnum, good kid, mA.A.d city war deutlich zeitgeistiger produziert, wo Butterfly eher auf Vergangenes zurückgriff. Den Pop-Appeal höre ich dort auch gar nicht, höchstens bei King Kunta. Alles andere ist alleine schon von der Struktur zu verspielt und braucht ein viel aufmerksameres Zuhören.
    Hochglanz-Pop? Habe ich was verpasst? Vom Sound ist das doch z.B. deutlich näher an Death Certificate als zum Beispiel am Sound von Kanye.

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    #12211337  | PERMALINK

    nicht_vom_forum

    Registriert seit: 18.01.2009

    Beiträge: 5,865

    Nicht „Pop“ im Lady-Gaga-Sinn, aber definitiv mit dem Ziel ein extrem populäres Album zu sein – mann muss ja nur mal auf die Beteiligten schauen. Und „Hochglanz“ nicht als Beschreibung des Sounds, aber hinsichtlich des Produktionsprozesses und des Perfektionismus – auf dem Album ist ja nicht ein fehlerhaftes Detail.

    --

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    #12211347  | PERMALINK

    pfingstluemmel
    Darknet Influencer

    Registriert seit: 14.09.2018

    Beiträge: 5,961

    „Populär“ fiele mir dazu nicht ein, vielleicht „klassisch“ im Bezug auf afro-amerikanische Musik. Hater würden von „kanonisiert“ sprechen. Trotzdem immer noch eine Nische im Pop, gerade weil der Sound roh anmutet. Die Themen, die verhandelt werden, sind keine Pop-Themen, im besten Falle vielleicht für ein aufmerksames afro-amerikanisches Publikum. Im Grunde spricht alles dagegen, dass diese LP zu so vielen Menschen sprechen soll.

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    #12211415  | PERMALINK

    bullitt

    Registriert seit: 06.01.2003

    Beiträge: 20,633

    nicht_vom_forum Kendrick Lamar war ja auch so ein Fall, wo ein Künstler genre-übergreifend Fans gefunden hat – und das nicht nur im Forum.

    Typischer Hype halt, auf den ich in diesem Falle sogar selbst reingefallen bin. Braucht jemand Vinyl?

    bullschuetz
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    Darauf können wir uns gerne einigen. ;-)

    --

    #12211419  | PERMALINK

    pfingstluemmel
    Darknet Influencer

    Registriert seit: 14.09.2018

    Beiträge: 5,961

    Bullitt, was hat dich denn an To Pimp a Butterfly angezogen?

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    #12211425  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
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    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 85,117

    pfingstluemmel„Populär“ fiele mir dazu nicht ein, vielleicht „klassisch“ im Bezug auf afro-amerikanische Musik. Hater würden von „kanonisiert“ sprechen. Trotzdem immer noch eine Nische im Pop, gerade weil der Sound roh anmutet. Die Themen, die verhandelt werden, sind keine Pop-Themen, im besten Falle vielleicht für ein aufmerksames afro-amerikanisches Publikum. Im Grunde spricht alles dagegen, dass diese LP zu so vielen Menschen sprechen soll.

    Nun ist RYM aber kein Pop-Umfeld. Wenn man sich die aktuelle Top 40 anschaut: https://rateyourmusic.com/charts/top/album/all-time/, dann stelle ich mir als den typischen dortigen User den 90er/2000er Jahre-, Napster- und Pitchfork-sozialisierten „Indie“-Hörer vor. „Butterfly“ steht auch nicht isoliert da, auf Platz 5 folgt schon „Madvillany“, auf Platz 8 „good Kid“ usw. Interessant finde ich, dass „36 Chambers“ seinen Rang als Konsens-Rap-Album eingebüßt hat und nur noch auf #23 steht.

    Bemerkenswerter ist eigentlich, was für ein Charts-Abräumer Butterfly war, obwohl es, wie Du schon sagst, ein Konzept-Album ist, das sehr aufmerksames Zuhören verlangt. „Butterfly“ ist jedenfalls ein Beleg gegen die angebliche Bedeutungslosigkeit des Album-Formats in der Streaming-Ära.

    --

    #12211437  | PERMALINK

    pfingstluemmel
    Darknet Influencer

    Registriert seit: 14.09.2018

    Beiträge: 5,961

    Und wie stehst du persönlich zu To Pimp a Butterfly, rossi?

    --

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    #12211473  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
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    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 85,117

    pfingstluemmelUnd wie stehst du persönlich zu To Pimp a Butterfly, rossi?

    Ich habe die LP und werde sie nicht verkaufen.:) Nichts, was ich regelmäßig höre, gleichwohl lohnend. „Good Kid“ habe ich ebenfalls auf Vinyl und höre es tatsächlich häufiger. Recht häufig gestreamt habe ich „untitled unmastered“, das hat einen schönen Flow. Mein Lieblings-Rap-Album der letzten Jahre ist allerdings „Flower Boy“ von Tyler, The Creator.

    --

    #12211477  | PERMALINK

    pfingstluemmel
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    Registriert seit: 14.09.2018

    Beiträge: 5,961

    untitled unmastered klingt tatsächlich wie die kondensierte, zugänglichere Variante von To Pimp a Butterfly, sich näher an die anderen VÖs Lamars lehnend.

    --

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