Death Proof (Quentin Tarantino)

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  • #5676453  | PERMALINK

    nachtmahr

    Registriert seit: 22.01.2005

    Beiträge: 3,198

    lathoWenn das feministisch ist, dann ja.

    Vielleicht Feminismus durch Darstellung von (seiner) Destruktion.

    lathoEher erinnert mich Dern an Lynch-Figuren

    Das selbstverständlich genauso.

    Es geht also nicht um einen fahnenschwenkenden Feminismus, der explizit darauf aus ist, mit Genrekonventionen zu brechen, sondern um Fixierung auf die Arten der künstlerischen Darstellungsweise, um, ja, Reflexionsfläche als Angebot.

    --

    "Wenn man richtig liest, löst man einen innerlichen kreativen Prozess aus. Die meisten Leser inszenieren einen Film. Weswegen es überhaupt kein Wunder ist und mediengeschichtlich konsequent, dass der Roman des 18. und 19. Jahrhunderts in die Erzählkino-Kultur des 20. Jahrhunderts übergegangen ist." (Peter Sloterdijk)
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    #5676455  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

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    Beiträge: 37,711

    NachtmahrVielleicht Feminismus durch Darstellung von (seiner) Destruktion.

    Das selbstverständlich genauso.

    Es geht also nicht um einen fahnenschwenkenden Feminismus, der explizit darauf aus ist, mit Genrekonventionen zu brechen, sondern um Fixierung auf die Art der künstlerischen Darstellungsweise, um, ja, Reflexionsfläche als Angebot.

    Genrekonventionen brechen, das sicherlich, aber eben nicht mit Feminismus.
    Wenn die Figuren Sirks (oder Fassbinders) feministisch sind, oder besser: zu sehen sind, dann ja (inwieweit dann aber wieder postfeministisch weiß ich nicht). Aber ich bin mir nicht sicher, ob die reine Frauendarstellung (auch als Reflexionsfläche) an sich feministisch ist. Bei Sirk (auch Naruse?) war sie ja zumindest ungewöhnlich.

    --

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    #5676457  | PERMALINK

    krautathaus

    Registriert seit: 18.09.2004

    Beiträge: 26,166

    Napoleon Dynamite… und es stattdessen Lapdance setzt.

    Auf den hätte ich wirklich nicht verzichten wollen.

    --

    “It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko
    #5676459  | PERMALINK

    nachtmahr

    Registriert seit: 22.01.2005

    Beiträge: 3,198

    lathoGenrekonventionen brechen, das sicherlich, aber eben nicht mit Feminismus.

    Nein, zum Beispiel mit/durch Mystifikation von Oberflächen. Der Feminismus, oder sagen wir lieber die Inszenierung des Frauenbildes steckt hier nur als zumindest stilistisches Thema mit drin.

    lathoAber ich bin mir nicht sicher, ob die reine Frauendarstellung (auch als Reflexionsfläche) an sich feministisch ist.

    Das ist wohl ein Diskurs für sich. (Inwieweit geht es um eine Analyse der traditionellen Rollenverteilung?)

    --

    "Wenn man richtig liest, löst man einen innerlichen kreativen Prozess aus. Die meisten Leser inszenieren einen Film. Weswegen es überhaupt kein Wunder ist und mediengeschichtlich konsequent, dass der Roman des 18. und 19. Jahrhunderts in die Erzählkino-Kultur des 20. Jahrhunderts übergegangen ist." (Peter Sloterdijk)
    #5676461  | PERMALINK

    candycolouredclown
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 19,059

    lathoFür mich ist jetzt schon klar, dass ich beide Versionen sehen muss, bzw als DVD haben muss.

    Die Original-Fassung, also beide Filme als „Grindhouse“ inkl. der Trailer, wird man wohl auch nur als DVD bekommen.
    Denn entgegen dem, was ich am Anfang des Threads zitiert habe, sollen beide Filme hier doch nur als gestreckte Versionen im Kino gezeigt werden.
    Das ist natürlich ärgerlich.

    Wahrscheinlich wird man dann die Wahl zwischen etlichen DVD-Editionen haben.

    --

    Flow like a harpoon daily and nightly
    #5676463  | PERMALINK

    krautathaus

    Registriert seit: 18.09.2004

    Beiträge: 26,166

    zezeDer Spiegel hat auch einen Artikel über den Streifen verfasst: http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,494970,00.html

    lathoGutes Beispiel dafür, was die übliche „Filmkritik“ so verzapft.

    „In der zweiten Hälfte des Films rächt sich eine andere Mädchen-Gang quasi für das Leid, das Stuntman Mike den anderen Frauen angetan hat.“

    Das stimmt doch gar nicht.

    --

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    #5676465  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 37,711

    Nachtmahr[…] sagen wir lieber die Inszenierung des Frauenbildes […]

    Das meinte ich.

    Nachtmahr
    Das ist wohl ein Diskurs für sich. (Inwieweit geht es um eine Analyse der traditionellen Rollenverteilung?)

    Ja.

    candycolouredclownDie Original-Fassung, also beide Filme als „Grindhouse“ inkl. der Trailer, wird man wohl auch nur als DVD bekommen.
    Denn entgegen dem, was ich am Anfang des Threads zitiert habe, sollen beide Filme hier doch nur als gestreckte Versionen im Kino gezeigt werden.
    Das ist natürlich ärgerlich.

    Wahrscheinlich wird man dann die Wahl zwischen etlichen DVD-Editionen haben.

    Und ich Depp werde mir wieder alle kaufen. In den USA ist Grindhouse aber auch noch nicht raus, ist vielleicht noch ein bisschen früh.

    Krautathaus“In der zweiten Hälfte des Films rächt sich eine andere Mädchen-Gang quasi für das Leid, das Stuntman Mike den anderen Frauen angetan hat.“

    Das stimmt doch gar nicht.

    Ich habe Death Proof ja noch nicht gesehen, aber wie ich die Kritiken auf SPON (dazu noch von Borcholte) kenne, stimmt da noch ganz anderes nicht…

    --

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    #5676467  | PERMALINK

    sonic-juice
    Moderator

    Registriert seit: 14.09.2005

    Beiträge: 10,983

    Krautathaus“In der zweiten Hälfte des Films rächt sich eine andere Mädchen-Gang quasi für das Leid, das Stuntman Mike den anderen Frauen angetan hat.“

    Das stimmt doch gar nicht.

    Ich habe den Film auch noch nicht gesehen, aber wenn die anderen Mädels den Stuntman nachher tatsächlich zur Strecke bringen, vergelten sie damit „quasi“ doch seine füheren Verbrechen, auch wenn sie von denen nichts wissen. Das scheint doch eine recht nahe liegende Beschreibung des Handlungsverlaufs zu sein, und der Zuschauer wird das doch aus der Vogelperspektive vermutlich auch als verdientes Rächen empfinden, oder wo ist das Problem?

    Ich fand die Besprechung für einen Mainstream-Zeitschriften-Artikel übrigens nicht so schlecht, dass man ihn verächtlich machen müsste. Da gibt es doch weitaus unreflektierteres, auch wenn ein paar Absätze nicht so ganz nach meinem Geschmack sind. Wenigstens hat sich der Mann ein paar Gedanken gemacht und nicht nur den Inhalt wiedergegeben. Ok, in die Postfeminismusdebatte und die Suche nach Empowerment-Elementen ist er natürlich nicht ganz so tief eingestiegen, wie man erwarten durfte nach Studium dieses Threads.;-)

    --

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    #5676469  | PERMALINK

    latho
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    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 37,711

    Sonic Juice[…] Ok, in die Postfeminismusdebatte und die Suche nach Empowerment-Elementen ist er natürlich nicht ganz so tief eingestiegen, wie man erwarten durfte nach Studium dieses Threads.;-)

    Da ging’s ja auch um Inland Empire.

    --

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    #5676471  | PERMALINK

    krautathaus

    Registriert seit: 18.09.2004

    Beiträge: 26,166

    Sonic JuiceIch habe den Film auch noch nicht gesehen, aber wenn die anderen Mädels den Stuntman nachher tatsächlich zur Strecke bringen, vergelten sie damit „quasi“ doch seine füheren Verbrechen, auch wenn sie von denen nichts wissen. Das scheint doch eine recht nahe liegende Beschreibung des Handlungsverlaufs zu sein, und der Zuschauer wird das doch aus der Vogelperspektive vermutlich auch als verdientes Rächen empfinden, oder wo ist das Problem?

    Mal davon abegesehen, daß ich „quasi“ und „sozusagen“ als ziemliche Lückenfüller empfinde, kann man sich nicht für etwas rächen, was man nicht kennt.

    Die zweite Gang rächt sich für die Attacke auf ihr eigenes Fahrzeug.

    Man könnte aus Bocholte’s Beschreibung herauslesen, daß sich die 2 Mädchengruppen gekannt haben. Das war aber nicht so.

    Borcholte hat schon bei seiner Kritik zu „History of violence“ ziemlichen Blödsinn geschrieben und es wohl mit der Handlung des Films nicht genau genommen:
    http://forum.rollingstone.de/showpost.php?p=611653&postcount=1

    --

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    #5676473  | PERMALINK

    sonic-juice
    Moderator

    Registriert seit: 14.09.2005

    Beiträge: 10,983

    KrautathausMal davon abegesehen, daß ich „quasi“ und „sozusagen“ als ziemliche Lückenfüller empfinde, kann man sich nicht für etwas rächen, was man nicht kennt.

    Klar, aber der Zuschauer (Borchholte) kann es so empfinden, der Eindruck drängt sich ja auf, dass Tarantino die Girls als Racheengel ins Rennen schickt. Mehr hätte ich aus der Inhaltsbeschreibung auch nicht herausgelesen. Natürlich hätte man das noch klarer schreiben können, und „quasi“ kann man sich auch gerne schenken, da gebe ich Dir recht.

    A History Of Violence habe ich noch nicht gesehen, ich stecke derzeit noch fasziniert mitten im frühen Cronenberg-Schleim fest.

    --

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    #5676475  | PERMALINK

    latho
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    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 37,711

    Krautathaus[…]

    Borcholte hat schon bei seiner Kritik zu „History of violence“ ziemlichen Blödsinn geschrieben und es wohl mit der Handlung des Films nicht genau genommen:
    http://forum.rollingstone.de/showpost.php?p=611653&postcount=1

    Yap, ich kann mich an Deinen Post erinnern (auch wenn ich den Film bis jetzt nicht gesehen habe). Wenn ich mich recht erinnere, hat er auch Unsinn zu Black Dahlia abgelassen, aber da war er nicht allein.

    --

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    #5676477  | PERMALINK

    travis
    a campaign of hate

    Registriert seit: 10.02.2004

    Beiträge: 4,453

    Sonic Juice[…]aber wenn die anderen Mädels den Stuntman nachher tatsächlich zur Strecke bringen, vergelten sie damit „quasi“ doch seine füheren Verbrechen, auch wenn sie von denen nichts wissen. Das scheint doch eine recht nahe liegende Beschreibung des Handlungsverlaufs zu sein, und der Zuschauer wird das doch aus der Vogelperspektive vermutlich auch als verdientes Rächen empfinden, oder wo ist das Problem?

    nee nee, das problem hat Krautathaus ja schon erläutert. die zweite gruppe rächt sich, „quasi“, gar nicht an dem leid von gruppe eins, denen ihn Stuntman Mike (!) angetan hat. gruppe eins sind, „quasi“, bunnys, hardbodys, mäuschen, kätzchen…die können keinem etwas anhaben, außer das sie dir eine abfuhr erteilen. in gruppe zwei dagegen, sind immerhin zwei stuntwomans dabei, die es überhaupt nicht mögen, wenn ihnen Stuntman Mike (!) zu nahe rückt. und im übrigen, hätte Stuntman Mike (!) gewußt, das am ende drei ärsche auf ihn zukommen, hätte er sich ein paar andere mädels ausgesucht.
    ich hab die kritik nicht gelesen, aber wasn das fürne kritik, wenn der nicht mal eins und eins zusammenzählen kann?

    --

    Let's rock and roll/put some real hip hop in your soul/over this track there's no stoppin the flow/let's blast off in a ridiculous way/face off, like Nicolas Cage
    #5676479  | PERMALINK

    janpp

    Registriert seit: 28.08.2002

    Beiträge: 7,179

    candycolouredclownDie Original-Fassung, also beide Filme als „Grindhouse“ inkl. der Trailer, wird man wohl auch nur als DVD bekommen.

    ich hatte eigentlich darauf gehofft, dass man sie im August, wenn Planet Terror startet, zusammen sehen kann, davon war ja mal die Rede. Aber wenn das nur die aneinandergeknüpften deutschen Versionen ohne Trailer sind, ist das natürlich witzlos.

    --

    RAUSCHEN Akustische Irritationen aus Folk, Jazz & beyond. Jeden 2. und 4. Dienstag, 19 Uhr. Auf Tide 96.0. http://www.mixcloud.com/Rauschen/[/URL]
    #5676481  | PERMALINK

    elston-gunn

    Registriert seit: 13.10.2006

    Beiträge: 611

    Wen’s interessiert:

    Berliner Kurier vom 18.7.07Freunde des gepflegten Krawall-Kinos werden mit der Zunge schnalzen. Film-Genie Quentin Tarantino (44) zieht’s nach Berlin! Der Kult-Regisseur („Pulp Fiction“, „Kill Bill“) besucht am Montag das Kino der Kulturbrauerei. Gegen 20 Uhr stellt der US-Star zusammen mit Stuntfrau Zoë Bell sein neues Horror-Roadmovie „Death Proof – Todsicher“ vor (startet morgen in den Kinos). Da der Film dann schon angelaufen ist, handelt es sich nicht um eine Premiere, sondern um ein „exklusives Sonder-Screening“, wie der Verleih „Senator“ mitteilte. Trotzdem sind alle Berliner eingeladen, zum Eingang zu kommen, denn Tarantino will viele Hände schütteln und ausgiebig Autogramme schreiben. Gefeiert wird später in der „Bar 25“.

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