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Quark
X&Y war scheusslich überproduziert, da wurde offenbar versucht den Mangel an guten Ideen durch aufgemotzten Sound zu kaschieren, was natürlich nicht funktioniert hat
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WerbungThe Imposter
X&Y war scheusslich überproduziert, da wurde offenbar versucht den Mangel an guten Ideen durch aufgemotzten Sound zu kaschieren, was natürlich nicht funktioniert hatFür Dich klingt es überproduziert; ich würde dem entgegenhalten, dass es sich um ein absichtlich gewähltes Sounddesign im Wege einer Weiterentwicklung handelt. Was wäre denn an der Stelle die Alternative gewesen – ein Aufguss von „Rush of Blood”, ein Zurück zum Sound von „Parachutes”? Das wäre zwar sicher gewesen, aber künstlerisch ein Rückschritt.
„Fix You”, „Talk”, Speed of Sound”, „The Hardest Part”, „Swallowed” – wie kann man angesichts so guter Songs von Ideenmangel sprechen?
Lies mal hier im Forum in die Threads zu „Rush of Blood” und zur Band, dann weißt Du, was ich mit Moden, Meinungsmache und dem Verlust der Coolness meinte.
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„Weniger, aber besser.“ D. RamsSeh ich auch so wie Imposter. Ich finds auch nicht gut produziert, zu viel mit keybords zugekleistert. Und ich finde diese Band hat überhaupt keine Persönlichkeit – liegt vermutlich an Chris Martin und das stört mich eigentlich am meisten.
Insofern:
Parachutes ***
A Rush Of Blood To The Head ***1/2
X&Y ** 1/2
Viva La Vida ***--
It's all wrong, it's all rightmich störten vor allem Deine verallgemeinernden Aussagen, Sokrates, in denen Du den von Deiner Sichtweise Abweichenden mehr oder weniger direkt mangelndes Urteilsvermögen unterschiebst ..
SokratesVor „Rush of Blood” waren sie in (oder auch cool), mit „X&Y” waren sie out (oder auch uncool). Erfolg kann Deinen Ruf vernichten.
Die Differenz der Bewertungen ist sachlich nicht zu halten, aber mit dem Phänomen der Mode und der „Meinung der Maßgeblichen” recht gut zu erklären.
.. sowas gefällt mir schonmal grundsätzlich nicht, weil ziemlich anmassend, deshalb der „Quark“
und ja, ich fand’s scheusslich, die Band gefiel mir vorher gut, das hat aber nicht das Geringste mit Meinungsmache oder Verlust von Coolness zu tun, sondern einzig und allein mit meinen ganz eigenen Höreindrücken und ich geh auch davon aus, dass es bei anderen, denen das Album im Vergleich zu den Vorgängern ebenfalls missfiel, so ähnlich gewesen sein wird
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out of the blue@ Imposter:
Danke für Deine Erläuterungen.
Ich hätte gern noch Antworten auf meine beiden Fragen von oben und habe noch eine dritte:
Wie erklärst Du, dass Leute die Band im Nachhinein immer schlechter bewerten? Ein neues Verständnis der Musik . . . oder doch Reaktion darauf, dass aus der hoffnungsvollen Newcomerband 99/00 eine weltweit populäre Stadionband wurde?
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„Weniger, aber besser.“ D. RamsFragen 1 und 2: Für mein Empfinden hatten die ersten beiden Alben die klar besseren Songs. Die von Dir gennanten von X&Y fand ich halt auch nicht so toll. Am meisten gestört hat mich aber wirklich der völlig überfrachtete Sound, sowas kann auch einen ansatzweise guten Song kaputtmachen. Mir hat das Album jedenfalls überhaupt keinen Spass gemacht, sondern im Gegenteil, es hat mich sogar genervt, so dass ich es auch gar nicht oft hören wollte. Sollte ich vielleicht mal wieder machen, wird das aber auch nicht ändern.
Frage 3: Das liegt sicher auch daran, dass sich die Band und ihr Output verändert hat und spätestens seit dem dritten Album eben auch ganz gezielt auf die Masse geschielt und produziert wurde. Die Musik hat sich dadurch natürlich auch sehr verändert. Viva la vida gefiel mir persönlich aber schon wieder ein bisschen besser.
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out of the blue
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
The Imposter… X&Y fand ich halt auch nicht so toll. Am meisten gestört hat mich aber wirklich der völlig überfrachtete Sound,….
Kann ich nachvollziehen. Es hat lange gedauert, bis ich mich da quasi bis zum Kern durchgehört hatte. Erst danach ging es aufwärts. Erstaunlich, dass ich überhaupt solange durchgehalten habe … vielleicht eine Ahnung
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@ Imposter & Gollum:
Ich habe auch eine Weile gebraucht, bis ich mit der Platte warm wurde. Die Single „Speed of Sound” gefiel mir anfangs nicht, die Keyboards und das Programming waren mir auch zuviel.
Aber irgendwann hatte ich mich „zum Kern durchgehört” (schön gesagt, Gollum!) und meine heute, es handele sich um ein sehr gelungenes Album, weil in diesem Kern gute Songs stecken und die Produktion zu einem interessanten neuen Coldplay-Sound führt.
Ich frage mich, mit welchem Recht wir der Band unterstellen, sie „schiele auf die Masse” und sie wolle mit den Keyboards „Ideenmangel kaschieren”. Ich plädiere für mehr Respekt vor künstlerischer Arbeit: Was spricht gegen die These, es sei so gewollt gewesen – und die Keyboards und mit ihnen der Sound wären mithin eine Idee, und nicht etwa ein Mangel daran?
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„Weniger, aber besser.“ D. Rams
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Sokrates…Ich frage mich, mit welchem Recht wir der Band unterstellen, sie „schiele auf die Masse” und sie wolle mit den Keyboards „Ideenmangel kaschieren”. …Was spricht gegen die These, es sei so gewollt gewesen .
Wer ist „wir“? Und wieso Zweifel an „von Coldplay so gewollt“? Dass man das neue … besser: derzeitige … Sounddesign nicht mitgeht, ist doch völlig okay (Geschmacksfrage).
Ansonsten – unabhängig von Coldplay – ist eine steigende Zahl an Kritikern bei wachsendem Erfolg doch völlig normal und ein alter Hut. Vorneweg mit dabei oft Anhänger der ersten Stunde, weil nicht mehr den Erwartungen entsprochen wird, die sie nach eigenem Weltbild verklärt in eine Band hineinprojeziert hatten. Wenn man trotz eigener, anderer Zielsetzungen zuviel Schiss hat, sich von solchen (ja auch bequemen) Vereinnahmungen zu lösen, wird das irgendwann ein Schuss ins eigene Knie.
CM ist ein echtes Talent als Frontmann und Songschreiber, die Stimme hat einen unverwechselbaren Wiedererkennungswert. Er scheint kein Dummer zu sein, hat Charisma und hält dem Druck, der nach so einem Senkrechtstart von allen Seiten auf einen Mitt-/Endzwanziger runterrasselte, offenbar sehr gut stand. Kein Album ist ein echter Ausfall. Mit wachsenden finanziellen Möglichkeiten stieg sicher die Versuchung, Songs „groß“ zu verpacken; ist auch nicht ungewöhnlich. Natürlich gelingt nicht alles. Geniestreiche in Serie zu erwarten, wäre aber vermessen. An seiner Stelle ginge mir Kritik wie Du sie oben beschreibst am … :lol:
Ich find‘ Coldplays Entwicklung bisher sehr spannend … und passend (siehe Vorseite).
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@ Gollum:
„Wir” ist eine gern benutzte rhetorische Figur, um zu „versöhnen statt spalten.” :lol:
Das Gut oder Schlechtfinden ist eine Geschmacksfrage, die selbstredend jedem freisteht, keine Geschmacksfrage ist, welche Motive ich jemand unterstelle. Um diesen Unterschied ging es mir.
Richtig: Das Phänomen einer steigenden Kritikerzahl bei wachsendem Erfolg ist alles andere als neu (vgl. Beatles-Threads), aber trotzdem nicht erfreulich, weil falsch. Die Kritiker lasten dem Künstler etwas an, was eigentlich den Kritikern zuzurechnen ist.
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„Weniger, aber besser.“ D. Rams
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Sokrates…Das Phänomen einer steigenden Kritikerzahl bei wachsendem Erfolg ist alles andere als neu (vgl. Beatles-Threads), aber trotzdem nicht erfreulich, weil falsch. Die Kritiker lasten dem Künstler etwas an, was eigentlich den Kritikern zuzurechnen ist.
Falsch? Kann Dir nicht ganz folgen. Was ist der konkrete Vorwurf?
Projektion, Identifikation, Abgrenzung, Vereinnahmung, Ächtung usw sind doch alles klassische Wesenszüge und Funktionsmechanismen der Musik- und Unterhaltungsindustrie. Mag durchaus sein, dass oft nicht beurteilt wird, was ein Künstler vermitteln wollte und ob/wie gut er sein Ziel umgesetzt hat, sondern danach, ob es (noch) der eigenen Erwartungshaltung entspricht. Im Grunde fällen aber doch alle Sichtweisen ein Urteil auf dem Boden ihrer eigenen Werte. Letztlich ist das aber alles Nebensache: Der Künstler ist und bleibt frei, das zu tun, was er darstellen will. Wenn er diese Freiheit für sich in Anspruch nimmt … und wer von ihnen behauptet das nicht? … muss er damit klarkommen, in den Himmel gehoben oder vom Sockel gestoßen zu werden. Und da Musik auch immer eine Form von Kommunikation ist, wird er ja sicher eine ungefähre Vorstellung davon haben, wen er ansprechen will. Mir scheint, Du nimmst ihn da zu sehr in Schutz … und packst ihn in Watte.Ob Coldplay „auf die Masse schielen“ oder den (für mich übrigens gar nicht sooo großen) Wandel aus anderen Gründen vollzogen haben, wissen wir nicht. Das zu behaupten ist spekulativ, zu widersprechen genauso. Falls Deine Fragestellung impliziert, dass Du diese Aussage aus sich heraus auch schon als negative Eigenschaft bewertest, wäre sie ebenso vorbeladen. Welchem Künstler wollte ich denn vorwerfen, eine möglichst große Mehrheit von Menschen mit seinen Werken beglücken zu wollen? Anrüchig wird es doch erst, wenn er manipulativ stilistische Mittel als Selbstzweck dazu benutzt, um (weiter) zu gefallen. Das ist aber nicht quantitativ, sondern als Bewertung eines Motivs qualitativ zu betrachten, denn wenn Mr. Independent himself so vorgeht, um in seiner coolen kleinen Fangemeinde der Halbgott zu bleiben, macht er nichts anderes.
Fundstück, weil’s zum Thema passt:
„Wir haben unsere Songs nie mit Blick auf Verkaufszahlen geschrieben“, versichert Chris Martin. „Mit unseren ersten drei Alben haben wir eine Position erreicht, die es uns erlaubt, wesentlich freier zu arbeiten.“… Im Pop waren die Königreiche immer schon aus Sand gebaut.http://www.tagesspiegel.de/kultur/Coldplay%3Bart772,2550686
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@ Gollum:
Falsch soll heißen: unsachlich, vorurteilsbehaftet, unfair. Musik wird vielfach nicht-musikalisch beurteilt, also etwa so, als würdest Du Günter Grass‘ neuen Roman unter dem Gesichtspunkt seiner SPD-Mitgliedschaft beurteilen. Häufig genug scheint das eigentliche Motiv zu sein, dass nicht gut sein kann, was nicht gut sein darf.
Konkret: Vgl. den Thread zur letzten U2 – die konnte aus Sicht der lautstarken U2-Hasser nichts anderes als schlecht sein, weil Bono sich in politischen Fragen engagiert. Oder Green Day – kann nichts sein, weil der Punk verraten wurde. Oder eben Coldplay: Die spielen ja jetzt im Stadion, da gehen Pärchen hin, singen begeistert mit, und schwenken Feuerzeuge – igitt!
Mir ist dabei wurscht, dass manche Musiker Außermusikalisches bewusst nutzen. Das mag für bestimmte Fangruppen sinnvoll sein – junge Hörer z.B., die sich noch mit ihrem Idol identifizieren wollen oder müssen – , aber in meinem, äh, fortgeschrittenen Alter konzentriere ich mich auf die Musik.
Ich möchte mit meiner Haltung niemanden in Schutz nehmen. Mein Anliegen ist klassisch liberal, möglichst unvoreingenommen mit einer Sache umzugehen. Bei neuer Musik könnten sich zum Beispiel diese drei Fragen stellen: Was hören wir? Wie wurde es bewerkstelligt? Was taugt es?
P.S. Schönes Fundstück!
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„Weniger, aber besser.“ D. Rams
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Sokrates…Konkret: Vgl. den Thread zur letzten U2 – die konnte aus Sicht der lautstarken U2-Hasser nichts anderes als schlecht sein, weil Bono sich in politischen Fragen engagiert. Oder Green Day – kann nichts sein, weil der Punk verraten wurde. Oder eben Coldplay: Die spielen ja jetzt im Stadion, da gehen Pärchen hin, singen begeistert mit, und schwenken Feuerzeuge – igitt! …
Verstehe. Freilich gibt es so etwas zuhauf. Das ist meist nicht die Zeit wert, die man dafür zum Lesen/Anhören braucht. Aber ich bleibe dabei: Pop/Rockbands leiden nicht nur darunter, sondern profitieren auch von diesen Selbstherrlichkeiten, nutzen das teils und spielen mit Imagefragen. Und da schließe ich besonders U2 ausdrücklich ein, weil sie (mein Eindruck) ein erfolgreich aufgebautes Klischee recht schlicht weiterbedienen, stichwortartig erläutert hier:
http://forum.rollingstone.de/showpost.php?p=1843495&postcount=747
kurz ergänzt: http://forum.rollingstone.de/showpost.php?p=1843773&postcount=752
Im Ergebnis kann es ihnen nur recht sein, wenn erfolgreicher Nachwuchs wie Coldplay schnell wieder runtergeschrieben wird oder aus was-weiß-ich für Gründen in Ungnade fällt (schon klar, spätestens jetzt falscher Thread). So bleiben die Stadien auch „ihr Wohnzimmer“ und solange man polarisiert, bleibt man im Gespräch … die halbe Miete! Wenn man sich wie Bono vor jedes Mikro zwängt, um die Vision einer besseren Welt los zu werden, ist ein „Kollateralschaden“ für U2s musikalisches Image jedenfalls erklärlich. Er sollte es wissen … und ich glaub‘, The Edge fürchtet das
Hoffe, Du meintest nicht gerade solche Postings zu U2 :lol:
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@ Gollum:
Ich schlage vor, Du machst es bei U2 wie bei Coldplay – und hörst Dich bis zum Kern durch.:lol:
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„Weniger, aber besser.“ D. RamsParachutes ****1/2
A Rush Of Blood to the Head ****
X&Y **1/2
Viva La Vida ***--
What? Me Worry? // Top 20 Listen -
Schlagwörter: Coldplay
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