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@ Gollum:
Falsch soll heißen: unsachlich, vorurteilsbehaftet, unfair. Musik wird vielfach nicht-musikalisch beurteilt, also etwa so, als würdest Du Günter Grass‘ neuen Roman unter dem Gesichtspunkt seiner SPD-Mitgliedschaft beurteilen. Häufig genug scheint das eigentliche Motiv zu sein, dass nicht gut sein kann, was nicht gut sein darf.
Konkret: Vgl. den Thread zur letzten U2 – die konnte aus Sicht der lautstarken U2-Hasser nichts anderes als schlecht sein, weil Bono sich in politischen Fragen engagiert. Oder Green Day – kann nichts sein, weil der Punk verraten wurde. Oder eben Coldplay: Die spielen ja jetzt im Stadion, da gehen Pärchen hin, singen begeistert mit, und schwenken Feuerzeuge – igitt!
Mir ist dabei wurscht, dass manche Musiker Außermusikalisches bewusst nutzen. Das mag für bestimmte Fangruppen sinnvoll sein – junge Hörer z.B., die sich noch mit ihrem Idol identifizieren wollen oder müssen – , aber in meinem, äh, fortgeschrittenen Alter konzentriere ich mich auf die Musik.
Ich möchte mit meiner Haltung niemanden in Schutz nehmen. Mein Anliegen ist klassisch liberal, möglichst unvoreingenommen mit einer Sache umzugehen. Bei neuer Musik könnten sich zum Beispiel diese drei Fragen stellen: Was hören wir? Wie wurde es bewerkstelligt? Was taugt es?
P.S. Schönes Fundstück!
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„Weniger, aber besser.“ D. Rams