Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Blue Note – das Jazzforum › blindfoldtest #31 – vorgarten
-
AutorBeiträge
-
thelonica Die Gitarre bietet ja auch die Möglichkeiten für innovatives und altmodisches Spiel zugleich (und auch Experimente), das macht es wahrscheinlich so faszinierend.
so sieht’s aus. danke für deine ersten schönen kommentare, ich antworte später.
--
Highlights von Rolling-Stone.deSo klingen die größten Schlagzeuger ohne ihre Band
Welches Equipment verwenden eigentlich…Pink Floyd?
Musikalische Orgasmen: 6 Songs voller Höhepunkte
Dies ist (laut Fans und Kritikern) die beste Folge von „Friends“
Studio-Magier: Die 8 besten Musikproduzenten
So arbeiteten die Beatles am „Weeping Sound“ für das White Album
WerbungGut, ich fange dann auch mal an … mein Verhältnis zur Gitarre ist ja ein eher oberflächliches und ich mag in aller Regel gerade die ungitarristischen Leute: Kenny Burrell, Grant Green, Tal Farlow, René Thomas … im klassischen Jazz, mit dem ich grossteils einstieg, brauche ich keine Gitarre, vermisse sie nicht, manchmal finde ich so sogar eher überflüssig (weil sie Rhythmusgruppen unnötig zukleistert, wenn auch ein Klavier dabei ist) … so gesehen freue ich mich auf einige Entdeckungen, ob ich gleich ein Drittel erkenne wage ich dann auch mal zu bezweifeln, weil ich bei Gitarristen entsprechend eher weniger genau hingehört habe als bei Bläsern oder Pianisten in all den Jahren – schauen wir mal!
Die erwähnten Heroen waren natürlich auch bei mir beim Einstieg ein grosses Thema – aber ich liess sie so ziemlich komplett links liegen. An Metheny näherte ich mich erst 15 Jahre später ein wenig an (das ist auch immer noch im Gang, aber mit jahrelangen Löchern, weil so wahnsinnig reizt mich seine Musik halt doch nicht – das Album mit Ornette, ein paar schöne Trio-Scheiben von „Rejoicing“ bis „Day Trip/Night Trip“, die Duos mit Jim Hall und Charlie Haden und sonst ein paar Alben, von ECM und anderswo). John Scofield mochte ich damals schon nicht so schlecht, aber Peter Bernstein war dann z.B. (live gehört mit dem Larry Goldings Trio) mehr nach meinem Geschmack. Mit Kurt Rosenwinkels vertrackten Themen konnte ich nie gross was anfangen, Mark Whitfield ist nur ein Name (okay, das Hancock-Album mit Payton/McBride ist schön) …
Grundlegend geändert hat sich das auch durch die geschätzte Mary Halvorson – ich bin nicht sicher, welches das erste Konzert war, das ich hörte, 2009 mit ihrem Trio vielleicht? Juni davor Taylor Ho Bynum Sextetts, sehe ich gerade – ev. war das die erste Begegnung, danach u.a. auch noch mit dem Oktett von Ingrid Laubrock, mit Living By Lanterns (eins meiner allzeitigen Konzert-Highlights), mit dem Tom Rainey Trio (mit Laubrock), im Duo mit Stephan Crump, mit Anthony Braxton …
Und dass ich @redbeansandrice in meiner Anping-Liste vergass, tut mir leid, hatte ich vollkommen übersehen (aber auch schon irgendwoher eine Liste kopiert bzw. wohl aus mehreren Beiträgen in dietrichs und dem Orga-Faden zusammengenäht).
—
#1 – Wunderbarer Opener, natürlich mit einem Gitarren-Intro, klar … sehr schöne Atmosphäre, warm, verspielt, ein Zwiegespräch mit Bassklarinette und Tenorsaxophon. Klingt europäisch, so nach der Texier/Sclavis-Ecke, aber die sind das eher nicht, denke ich. Vermutlich sind es sogar Amerikaner, die den Europäern der 80er und 90er zugehört haben? Gefällt mir sehr gut, gerade auch, weil die Gitarre weich klingt, trotzdem voll, und das ohne Weichzeichnereffekte oder fuzzy Ränder. Vielleicht, um die einleitenden Überlegungen fortzuspinnen, bin ich bei Gitarren einfach vom Ton her extrem heikel (der schönste Ton? Derek Bailey! Gefolgt von Grant Green – wobei gerade in Sachen Ton höre ich Wes Montgomery auch ganz weit vorn, zähle ihn aber nicht zu meinen grössten Gitarren-Favoriten). Den Track höre ich jetzt schon eine halbe Stunde in Schleife, so komme ich nicht weit …
#2 – Das klingt super vertraut, aber ich kenne es wohl nicht – den Gitarristen aber ganz gewiss, ich nannte ihn oben schon, denke ich? Neunziger oder Nuller, sehr cleane Produktion, wieder ein schöner Ton, aber in der glatten Produktion und mit dem zu Beginn geradezu albernen Beat (sollte heavy sein, klingt aber eher wie ein paar Drum-Pads?) will mir das vom Gesamtbild her nicht gefallen (und da sind wir beim Problem, weshalb ich mich damals nicht mit aktuellen Gitarrenalben abgeben mochte – ich musste auch sehr viel genauer aussuchen, meine Mittel waren sehr beschränkt … und der Sound, das klingt alles so sauber, so dünn, es fehlt der Körper, nur der Gitarre wird er vom Studio zugestanden, aber das reicht mir nicht).
Dann das Klavier … ist ja genau einer dieser Besetzungen, die ich bis heute nicht ganz begreife, auch wenn es ein paar Ausnahme gibt (das Spiritual-Album von Grant Green, seine Alben mit Sonny Clark, „The Incredible Jazz Guitar of Wes Montgomery“). Ich stehe hier aber gerade vollkommen auf dem Schlauch, woher das sein könnte, kann auch sein, dass ich in der völlig falschen Ecke suche?
Aber gut, das Gitarrensolo ist richtig schön (mit Beinah-Zitat von „Straight No Chaser“ bei 3:33 und „As Time Goes By“ bei 3:56), auch wenn sich der Tastenmann meiner Meinung nach gerne zurückhalten dürfte und die pseudo-rockigen Tom-Tom-Fills des Drummers etwas deplaziert klingen (besonders der abwärts-„Lauf“ bei 4:21) – das hat halt diese ganze 90er-abgebrühte-Coolness, die ich wohl auch nie mochte (da war ich wohl zu schüchtern für). Auch hier drei Durchläufe und dann noch etwas herumgeskippt … ich erhöhe beim Gitarrensolo auf: grossartig. Das ganze Stück ist gut, aber eben: der dürftige, körperlose Gesamtklang … und der Gitarrist ist wohl ein alter Fuchs, der damals schon ein paar Jahrzehnte im Geschäft war? Ich stehe aber völlig auf dem Schlauch, merke ich, obwohl ich sicher bin, ihn zu kennen.#3 – Die Gitarre klingt erstmal recht ähnlich, aber sie ist irgendwie dann doch weniger voluminös, ohne deshalb spitzer zu werden. Der zerklüftete Groove gefällt mir, und der Bass ist klanglich genau das, was ich jetzt als Antidot benötige. Der Beat ist wieder eher funky als swingend – recht abgekartet, mit den verschiedenen Teilen und den harten Übergängen, gefällt mir aber gut (aber weil das sonst in jüngerer Musik etwas ist, was mich eher mal nervt, siehe oben die Bemerkung zu Rosenwinkel), hintenraus ist dann kein harter Übergang nötig, der Groove entwächst dem improvisierten Teil ganz natürlich. Hier tippe ich auf nochmal jüngeren Datums – eher 10er als 00er?
#4 – Ein effektives Bass-Lick … und dann die versetzt einsteigende Gitarre, die Drums – tolle, wie schnell die hier verdichten! Die Gitarre jetzt mit Effekten … klingt auch recht vertraut, könnte der Mann mit dem markant getrimmten Haarwuchs ums Kinn herum sein? Hier wird dann erst am Schluss (ab 5:10) das Thema gespielt, wie es angesteuert wird, quasi mit einem langen heraus- und Heranzögern, ist super! Und Thema das kommt von dem alten Blueser, der in seinen letzten Jahren kaum mehr Konzerte spielte, weil er anscheinend 100’000 Gage verlangte (was vollkommen angemessen ist – bzw. wäre, in einer besseren Welt, aber in der wären solche Dinge dann auch nicht mehr relevant), ja? Auch das jüngeren Datums, denke ich
#5 – Und jetzt wird’s sphärisch … doch sobald die Bläser mit der klagenden Linie einsteigen, kommt alles zusammen – doch das war es noch nicht, erst nach fast zwei Minuten fällt die Band in einen gemeinsam Groove, das Tenorsax spielt ein paar „false fingerings“ (gleiche Tonhöhe mit anderen Griffen = Mikrotöne, bei 2:18), singender Ton, darunter die Gitarre (sind das zwei?) und das Klavier … das ist hymnisch, ohne pathetisch zu werden. Schön! Die Wärme kommt aber vom Sax, die liegenden Gitarrenklänge dahinter finde ich nicht so zwingend, aber sie gehören zur Stimmung halt dazu – wenn sie hinter dem Klavier anfangs entfallen und erst allmählich wieder auftauchen, ist das dann auch einer schöner Effekt. Das Klavier klingt mal wieder ziemlich hart, aber das hier passt schon alles sehr gut zusammen, auch im Sound. Das sind zwei Tenorsaxophone, ja? Aber nur eine Gitarre? Denke, das ist wieder etwas älter, 80er oder 90er? Kenne ich wohl eher nicht, aber ich mag irren – wäre vom Sound her insgesamt etwas, was ich typischerweise nur alle paar Jahre mal anhöre, auch wenn mir der Track so für ich hier sehr gefällt!
[Was ist das bei 4:30 – ein Defekt der Überspielung?]#6 – Hm … das find ich jetzt so aus dem Kontext gerissen zunächst eher schwierig. Der Gesamtklang spricht mich nicht sehr an – wieder so ein Drummer, der v.a. hart einen öden Beat hämmert, die „Auflockerungen“ so nach zweieinhalb Minuten sind auch eher nicht nach meinem Geschmack … aber dann ist da diese verlorene Trompete, im Mix etwas zu leise, so dass sie dauernd fast verschluckt zu werden droht … gib mir das live und ich bin voll dabei!
#7 – Und jetzt geht’s nach Brasilien? Ich höre hier erstmal v.a. auf die akustische Gitarre – und dann darauf, wie der Bass aus dem Hintergrund mitredet. Der Übergang auf halbem Weg, wenn die akustische den Solo-Stab an die elektrische weiterreicht, ist wunderbar! Und die beiden Soli sind es auch – sehr schön! Der locker-flockige aber doch total tighte Groove macht mich an die Sachen von Getz/Byrd denken, da passte auch die Rhythmusgruppe, aber das ist deutlich jüngeren Datums, nehme ich an? Das Riff kommt mir vage vertraut vor, aber das täuscht wohl?
#8 – Und dieses Riff ist nun tatsächlich bestens bekannt … das ist für den Jazz wohl etwa das, was singende Cowboys in hartgesottenen Western sind: an der Grenze zum Kitsch, aber eben doch sehr gut gemacht, mit singendem Ton, den man eigentlich auch umgehend erkennen müsste? Die kühle Ecke wohl, Tal Farlow, Johnny Smith? Da kommt die ganze Gitarre von Jim Hall bis Metheny und Frisell her … ist ja interessant, dass es auf dem Instrument eigentlich keine stilbildenden Hardbopper gab bzw. dass diese sich letztlich ins grössere Kontinuum einfügen (ich denke da aber eigentlich auch nur an Wes Montgomery … oder hatten Burrell oder Green „Schüler“ jenseits den chitlin circuit? – von dem sie ja wohl gleichermassen Schüler waren, einfach kennt niemand die betreffenden Leute).
#9 – Und nun kommen wir zu den alten Meistern … „These Foolish Things (Remind Me of You)“, im Thema mit einem Xylophon oder sowas ähnlichem, daher liegt der Gedanke an das Red Norvo Trio mit Tal Farlow nahe, aber da werde ich nicht fündig (und nach Mingus – auch dem frühen – am Bass klingt das hier nicht … und ein Schlagzeug ist ja auch dabei – und eine Rhythmusgitarre? Und ist das am Xylophon der Pianist oder sind das auch wieder zwei Leute? Beim ersten Hören hatte ich den Eindruck, das sei nur ein Trio (g/p/b), weil ich so auf die Gitarre fokussiert war … aber auch das Stück lief gleich mehrfach. Sehr, sehr schön!
Hier die spätere Farlow-Version für Verve (es gibt eine mit Norvo, aber das ist sie ja auch nicht hier) – weicher im Ton, mit mehr Ausschmückungen .. der perfekte Jazzgitarrist!
Und da kam dann auch bei mir die Nachricht des neuen Dylan-Albums an, also Pause (nach ca. 2 Stunden bis hier, mit all den Wiederholungen! ) … und rasch den dritten Vorab-Track angehört. Freue mich auf das Album!
—
#10 – Und weiter geht’s … das Intro erinnert mich schwer an „Memories of You“, doch dann folgt das Thema, „Angel Eyes“, solo. Zärtlich, zerbrechlich, wunderschön! Ach, und statt dass es endet, steigt dann doch noch eine Rhythmusgruppe ein, die Gitarre legt klanglich einen Tacken zu, bleibt aber lyrisch – und am Ende, wieder solo, folgt wieder dieses aufsteigende „Memories of You“-Motiv vom Intro (gehört das zu „Angel Eyes“, hat das eine Strophe, oder wie nennt man „verse“ denn auf deutsch?). Auch hier höre ich mich gerade fest … ein Name, der mir hier in den Sinn kommt (er ist es aber nicht) ist Mundell Lowe. Ich tippe jedenfalls auf mittlere Fünfziger?
#11 – Und schon festig mit den alten Meistern? Schade! Ein ziemlich Bruch, und wieder so ein Beat, hier aber recht locker gespielt dünkt mich. Flöte drüber … die Gitarre klingt auch wieder vertraut, aber das ist sie vielleicht gar nicht? Irgendwo müsste hier im BFT ja Kevin Eubanks stecken, vielleicht hier, mit James Newton zum Beispiel? Hier geht es mir ähnlich wie davor mit ein paar Stücken vom Anfang: ich mag den Track irgendwie nicht, aber das Gitarrensolo ist phantastisch, die Entwicklung, die das Stück nimmt ist super, der Sound ist auch sehr okay hier … aber dennoch will das Stück nicht so recht gefallen, auch nach drei, vier Durchgängen – und ich vermute wieder, der Drummer hat was damit zu tun. Aber im Vergleich zu den Tracks, bei denen ich oben ähnliches monierte, wirkt das hier doch offener und spontaner. Mir fehlt alles in allem aber ein wenig das offene Playing und das spontane Interagieren – was vielleicht total unfair ist, ich lasse mich gerne belehren bzw. höre die Musik die nächsten Tage weiter! Aber allmählich wundere ich mich ein wenig, wo denn das Drittel versteckt ist, das ich erkennen sollte
#12 – Nochmal solo, nochmal die ganze Gitarre … wie davor in weiten Teilen von „Angel Eyes“ aber auch in #7, ist das eine eingesteckte akustische Gitarre? Sehr schön jedenfalls – für mich ziemlich unvertrautes Territorium, aber gefällt richtig gut!
#13 – Okay, gerade noch rechtzeitig, da ist sie, die riesige Hollow-Body-Gitarre … in den ersten Sekunden klingt sie fast wie ein Piano, das einen Triller spielt. Super Trio, jedenfalls auf diesen Aufnahmen (die früheren packen mich bisher weniger), hier stimmt für mich dann auch alles, Bass, Drums, der Sound, das Zusammenwirken … ist halt alte Schule, man spielt einen alten Klassiker und stellt damit was an. Die Gitarre arbeitet mit den typischen Effekten, leichte Pitch-Schwankungen, klangliche Veränderungen – da liegen wohl einige Pedale am Boden herum, um dennoch wirkt das auf mich handgemachter als vieles, wo schwitzende Herren mit verzerrten Gesichtern in die Saiten hauen (auch noch so ein Problem, das ich mit dem Instrument habe ) – phantastischer Track!
#14 – Sag jetzt nicht, dass das Derek Bailey ist? Ich würde jedenfalls gerne ein paar hundert Prozent verlängern, was die Spieldauer angeht! (Wo ich jetzt den ganzen Nachmittag dran bin, kann ich vor dem Abschicken des Posts ja auch noch rasch die bisherige Diskussion nachlesen – und das hier ist also schon aufgelöst … den Mann kenne ich bis heute praktisch gar nicht!)
#15 – Orgel… hatten wir bisher noch nicht, oder? Gefällt mir, wie hier gerifft wird, so als komme man nicht recht aus den Startblöcken raus, aber doch super toll! Und funky! Das ist jetzt im Gegensatz zu den oben monierten Beats einer, der mir gefällt, klingt irgendwie flexibler, die Art und Weise, wie das Hi-Hat zum Klingen gebracht wird. Und Sax gibt’s auch noch … nach einer Minute Groove an Ort und Stelle fühlt sich das schon sehr viel länger an. Das Tenorsax klingt vertraut, aber eine spontane Eingebung habe ich keine … toll!
#16 – Okay, das Segment haut super hin mit den experimentellen Klängen in #14, dem Funk in #15 und jetzt diesem stapfenden Beat – wobei ich damit eher den Bass meinte als die Drums, die ja so eine Art Disco-Beat raushauen – was ist das nochmal, was die Gitarre bei 1:19/20 zitiert? Okay, das ist irgendwie total irr, es läuft und läuft, das Riff kommt wieder der Beat mutiert ein paar Male, alles sehr locker und doch völlig bezwingend. An sich auch nichts, was mich umgehend anspricht, aber das finde ich jetzt wirklich super! Keine Ahnung, wer das ist, aber der hat die Gitarrenband von Miles angehört, denke ich? Und es geht noch weiter … irre! Repetieren mag ich jetzt nicht mehr, sonst werde ich nie fertig, aber das Stück wird noch einige Male laufen die nächsten Tage!
#17 – Erinnert mich an „Little Wing“ … das ist aber nicht Jimi oder? Sehr, sehr schön! Auch da würde ich gerne mehr hören!
#18 – „It Was a Very Good Year“ klingt Intro an … was läuft da im Hintergrund, das ist nur ein g-b-d-Trio oder? Der Bass wagt sich zwischendurch in hohe Lagen vor. Mit dem Stück liege ich wohl falsch, aber die Verwandtschaft klingt auch später nochmal an. Gefällt mir sehr gut, wunderbarer Sound der Gitarre, warm, voll, und wieder dieses bauchige, ohne deshalb an Kontur zu verlieren. Keine Ahnung, wer das sein könnte … aber gefällt sehr gut!
#19 – Und der Schluss kommt – trotz mancher Vorbehalte eine sehr faszinierende Zusammenstellung, danke herzlich dafür! Das Intro lässt mich zunächst etwas ratlos zurück, aber bei Halbzeit bin ich gefesselt, auch wieder dank der feinen Trompete, die Triller, Luftstösse, einfache Linien einstreut, die sich nie zu einem Solo verdichten, aber sich perfekt einfügen in das Ganze, das irgendwie mal wieder gar nicht versucht, irgendwohin zu gelangen – und gerade deshalb sehr weit kommt.
—
Fragen, die wir hier noch klären müssen: Wo ist Emily Remler? Wo Sonny Sharrock? Wo Kevin Eubanks?
Und: was hältst Du von Derek Bailey, hatten wir es überhaupt schon mal von ihm?
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbawow, fantastische kommentare, @gypsy-tail-wind! ich schaffe es erst morgen, darauf zu antworten, aber ich stehe früh auf, versprochen
du bist bei einigen sachen sehr nah dran, witzigerweise nicht bei denen, bei denen ich’s dachte… von deinen grundüberlegungen zum thema kann ich sehr vieles gut nachvollziehen. vielen dank für’s einlassen!
--
und nochmal @alle: #6 bitte sehr, sehr laut hören!
--
vorgartenwow, fantastische kommentare, @gypsy-tail-wind! ich schaffe es erst morgen, darauf zu antworten, aber ich stehe früh auf, versprochen
du bist bei einigen sachen sehr nah dran, witzigerweise nicht bei denen, bei denen ich’s dachte… von deinen grundüberlegungen zum thema kann ich sehr vieles gut nachvollziehen. vielen dank für’s einlassen!Ich habe zu danken!
Und bloss keine Eile – ich mache jetzt eh Pause (gerade mit Isabelle Faust und der neuen Schönberg-CD) – war fast vier Stunden am BFT dran, weil ich fast alles mehrfach hörte, nur #16, #18 und #19 dann nicht mehr, aber auch bei #17 musste nochmal eine Wiederholung sein, geht dort ja schnell
—
PS/Edit: den Link bei #13 habe ich so diskret placirt, dass ich ihn selbst vorhin fast nicht mehr fand – bin aber froh, dass ich da gleich (nach wenigen Sekunden) auf die richtige Spur kam – und klar, der Kommentar oben von @thelonica ist da auch stimmig!
zuletzt geändert von gypsy-tail-wind--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbavorgartenund nochmal @alle: #6 bitte sehr, sehr laut hören!
das ist schon ein guter Track. Klingt ja auch stellenweise so, als hätte jemand 2 oder 3 Tracks gemixt.
Irgendwas von Funkadelic über einen anderen Track, oder so. Ist schon heftig. Vielleicht irgendwas aus dem Czukay/Wobble Umfeld
mit Lee Perry an Bord
zuletzt geändert von thelonica--
Dank gypsy tail wind habe ich #10 gerade versehentlich gefunden. Tip für andere, die raten wollen: Finger weg von Deezer und Co., da ist das Stück recht prominent in der Trefferliste zu Angel Eyes.
--
Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away. Reality denied comes back to haunt. Philip K. Dickes geht weiter…
#7 tolle Musiker*innen. Und ich glaube, dass da „Train Kept A-Rollin'“ zitiert wird gegen Ende (2:10). Das Tempo ist so schnell, dass es fast nicht erkannt werden kann. Der kurze Part ab 2:25 klingt sehr nach Wes Montgomery, nur ist er das nicht. Ein Zitat wäre auch möglich, aber ich komme nicht drauf.
#8 der Part am Ende geht ja in Richtung Samba, was eine merkwürdige Verschiebung bringt, weil der Ton des Solisten teilweise nach Django Reinhardt klingt. Vibrato höre ich, Twang nennt man das auch, oder? Das sind bestimmt 2 Gitarristen, oder eine Art Medley.
#9 ziemlich tolle Umsetzung, weil es für mich auch nicht zu doll in Pop-Kitsch abdriftet. Das Piano hätte man vielleicht etwas besser aufnehmen sollen, aber die Instrumentierung ist gut und die Einsätze der Begleiter fein abgestimmt. Das Piano ist ja auch nicht die ganze Zeit zu hören, es setzt hier und da aus. Bei diesen alten Aufnahmen (#8 u. #9) wäre auch die technische Seite interessant. Welche Verstärker, welche Instrumente wurden benutzt, wie waren die Einstellungen am Verstärker usw. Das ist „Good Morning Heartache“. Ziemlich schwer zu erkennen und da gibt es auch nicht so viele frühe Versionen.
--
gypsy-tail-windVielleicht, um die einleitenden Überlegungen fortzuspinnen, bin ich bei Gitarren einfach vom Ton her extrem heikel (der schönste Ton? Derek Bailey! Gefolgt von Grant Green
[…]
Und: was hältst Du von Derek Bailey, hatten wir es überhaupt schon mal von ihm?@.gypsy-tail-wind: Was kannst Du denn von Derek Bailey empfehlen? Ich habe nur sehr wenig von ihm und das, was ich habe ist nichts, was mich zu der Bewertung „schönster Ton“ geführt hätte. (Das sagt nichts über Bailey aus. Der Saxophonist mit dem schönsten Ton der Welt hat m. E. auch „schönere“ Aufnahmen als seine Kooperationen mit Bailey – jedenfalls soweit ich die kenne)
--
Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away. Reality denied comes back to haunt. Philip K. Dickthelonica#1 das spricht mich auch an. Das Thema, das Ensemble und die Performance. „The Dealer“ von Chico Hamilton (mit Larry Coryell) ist übrigens für mich das Album mit dem alles begann. Also das Interesse für Guitar Jazz allgemein, auch wenn ich es dann irgendwann nicht mehr besonders vertieft habe mit anderen, beeindruckt mich dieses Album immer noch. Die Gitarre bietet ja auch die Möglichkeiten für innovatives und altmodisches Spiel zugleich (und auch Experimente), das macht es wahrscheinlich so faszinierend. Und es funktioniert genauso gut beim Straight Ahead oder Fusion Jazz. #1 ist auf jeden Fall toll, mich erinnert das etwas an die „The Chicago Project“ mit Jeff Parker.
ja, coryell auf THE DEALER ist natürlich ein monster – und da liegt auch nochmal eine zweite „emanzipation“ der jazzgitarre drin, obwohl das da (und bei martino und szabó in der zeit) eher nach fließenden (!) übergängen klingt. die rock-extase, die da drin liegt, flirtet nur noch mit den jazzgerüsten, schmiegt sich noch ein bisschen an, aber das ist trotzdem ernst gemeint.
bei #1 bist du noch auf dem falschen dampfer, die leute sind älter, nicht retro. oder vielleicht eher beides, das ist der reiz.
thelonica#2 das könnte aus einer Muse-Session sein, 70er oder vielleicht sogar 80er. Das Tempo ist ja ziemlich rasant. Oder die Musiker haben ziemlich viel die alten Sachen gehört. Wes Montgomery war auf jeden Fall Vorbild. Das ist so ein Track, wo viel zusammen kommt. Schneller Bop, Wes Montgomery, George Benson und schon ziemlich viel Funk. Der Drummer ist toll, weil das alles so ungehemmt klingt. Der Pianist setzt ein paar schöne Akzente. Ich glaube, dass George Benson selten solche Sachen mit Pianisten gemacht hat.
stimmt, könnte eine muse-session sein, ist es aber nicht. zeitlich liegst du richtig. ich mag die wechsel von funk zu swing und zurück hier auch sehr gerne, selbst das zusammenkleben von gitarre und klavier finde ich hier ok, weil das klavier eher auf dem swing sitzt und die gitarre eher auf dem funk. der rest ist verbeugung vor vorbildern, ganz klar. und den drummer mag ich auch sehr – der ist lässig, aber nicht aus dem handgelenk.
thelonica#4 das Intro erinnert mich an „Know the Ledge“ von Eric B. & Rakim.
interessante idee. kam ja irgendwann in verruf, akustische bass-samples im hip hop zu verwenden. aber ich könnte mir vorstellen, dass eric b. diesen bassisten hier auch in seiner plattensammlung hat(te).
thelonica#5 finde ich ein bißchen überproduziert. Die Musik hätte man auch ganz anders arrangieren können, die Slide Gitarre oder Pedal steel guitar geht da ziemlich unter im Mix. Ry Cooder und Manuel Galbán haben ein paar schöne Sachen gemacht, die in diese Richtung gehen. Aber das Thema ist natürlich nicht so schlecht.
ja, da stehen viele leute in & aus verschiedenen ecken im studio herum. keine steel guitar und kein dominanzverhalten der gitarre. aber die person, die sie spielt, hat das stück geschrieben.
thelonica#6 das ist schon gewagter, aber die Möglichkeiten werden nicht so ganz ausgereizt. Das ist vielleicht kurz vor oder nach dem ersten Portishead Album entstanden. Fast schon Dub an bestimmten Stellen. Adrian Sherwood hat doch nicht mit Trompetern gearbeitet, oder? Etwas mehr Reduzierung hätte vielleicht noch mehr gebracht.
zu #6 noch
thelonica
vorgartenund nochmal @alle: #6 bitte sehr, sehr laut hören!
das ist schon ein guter Track. Klingt ja auch stellenweise so, als hätte jemand 2 oder 3 Tracks gemixt.
Irgendwas von Funkadelic über einen anderen Track, oder so. Ist schon heftig. Vielleicht irgendwas aus dem Czukay/Wobble Umfeld
mit Lee Perry an Bordes sind zwei dreharteller-artisten dabei. und die dub-ideen sind natürlich sehr naheliegend – ist aber weder sherwood (doug wimbish als bassist hätte hier allerdings sehr gut gepasst) noch czukay/wobble. nicht aus der laswell-ecke. ist mein einziges wall-of-sound-stück hier, aus einem fantastischen album (nach portishead).
thelonicaes geht weiter…
#7 tolle Musiker*innen. Und ich glaube, dass da „Train Kept A-Rollin’“ zitiert wird gegen Ende (2:10). Das Tempo ist so schnell, dass es fast nicht erkannt werden kann. Der kurze Part ab 2:25 klingt sehr nach Wes Montgomery, nur ist er das nicht. Ein Zitat wäre auch möglich, aber ich komme nicht drauf.viel okatvspiel, aber montgomery ist das nicht. ich glaube auch nicht, dass es ein thema gibt, eher ein riff. der e-gitarrist ist hier im bft vielleicht der einzige, den ich ansonsten nicht sonderlich mag – aber hier ist er super. vielleicht auch, weil mal kein klavier dabei ist.
thelonica#8 der Part am Ende geht ja in Richtung Samba, was eine merkwürdige Verschiebung bringt, weil der Ton des Solisten teilweise nach Django Reinhardt klingt. Vibrato höre ich, Twang nennt man das auch, oder? Das sind bestimmt 2 Gitarristen, oder eine Art Medley.
du beschreibst die charmante widersprüchlichkeit des stücks sehr gut. tatsächlich ist das nur ein gitarrist. und einen tremolohebel hatte er nicht, glaube ich. die komposition ist ziemlich bekannt, aber nicht unbedingt ein jazzstandard.
thelonica#9 ziemlich tolle Umsetzung, weil es für mich auch nicht zu doll in Pop-Kitsch abdriftet. Das Piano hätte man vielleicht etwas besser aufnehmen sollen, aber die Instrumentierung ist gut und die Einsätze der Begleiter fein abgestimmt. Das Piano ist ja auch nicht die ganze Zeit zu hören, es setzt hier und da aus. Bei diesen alten Aufnahmen (#8 u. #9) wäre auch die technische Seite interessant. Welche Verstärker, welche Instrumente wurden benutzt, wie waren die Einstellungen am Verstärker usw. Das ist „Good Morning Heartache“. Ziemlich schwer zu erkennen und da gibt es auch nicht so viele frühe Versionen.
@gypsy-tail-wind hat den standard identifiziert. im digitalen remaster klingt die aufnahme ausgewogener, aber eigentlich falsch – der aggressive, aber gefühlvolle ton der gitarre ist nicht mehr wiederzuerkennen. deshalb hier der etwas zu scharfe vinylrip. das ist hier natürlich die direkte christian-schule, tatsächlich hat er selbst die person hier persönlich auf den weg gebracht. hier wird ein schickes weißes modell aus der gibson-ecke gespielt, solid body, elfenbeineinlagen und ein eingravierter falke. minimale manipulationsmöglichkeiten, die ohnehin nicht genutzt wurden. der ton soll dem des saxofons möglichst nahekommen (und ist doch was ganz anderes).
--
#01 | sehr schönes stück. über eine frei rum bummelnde gitarre legt sich ein getragenes Thema von bassklarinette und saxofon. dann gibt die gitarre den groove vor, in den bass und schlagzeug einsteigen. das thema geht dann rund und rund und die gitarre soliert entspannt, während die bläser schön variieren. alles sehr laidback, der groove gerade und nicht ohne biss, aber angenehm zurückgelehnt. gefällt mir gut, dass keiner mehr aussteigt, und dass alle zusammen das boot schön bis in den hafen schaukeln. schöner, weicher gitarrensound.
#02 | hier fand ich den sound zuerst etwas blechern, trashig, vor allem das schlagzeug. low-budget-80er? inzwischen mag ich das stück sehr und das hüpfende funky thema hat sich zum ohrwurm entwickelt. nach dem lockeren lounge-funk des anfangs geht es dann in einen standard-swing zum ab-jazzen. mittlerweile bin ich aber voll dabei und erfreue mich an der allgemeinen ausgelassenheit. die gitarre begleitet sehr schick im piano solo, den bridge teil ab 1:50 finde ich entzückend. und die gute laune im gitarrensolo überzeugt mich auch.
#03 | das geht mir eigentlich total auf die nerven, diese kinderliedartigen kleinstmelodien. aber sie spielen super zusammen und umeinander herum, auch gut strukturiert, für mich nur total anstengend. bei so was nervt mich dann gitarre auch besonders. die pickt dann richtig auf meinen nerven herum.
#04 | eigentlich hier ein bisschen ähnlich, aber der sound ist toll. erst ein ein zwingender bassgroove, dann schwallen gitarre und schlagzeug wie ein wilder bergfluss darüber und der fluss behält das ganze stück über ein gutes tempo. das müssen sehr bekannte hochleistungsmusiker sein. die aufnahme vielleicht auch ein klassiker aus der gitarren-hochzeit in den 80ern. guter effektlastiger gitarrensound, schön angedreckt.
#05 | nochmal ein gitarrensound, für den die moderne jazz gitarre in den 80ern berühmt war, der flächige anschlaglose sound über volumepedal oder so. das hat man damals doch dauernd gehört. hat ja auch einen schönen atmosphärischen effekt, hier tatsächlich nur in begleitender form, nicht im mittelpunkt. der ganze sound ist hier sehr geleckt, das saxophon etwas schmierig. dazu noch etwas tango-melancholie. wie ein französischer film aus den 80er jahren, viel regen, viel neon. schwer zu hören heute, aber schon großes kino.
#06 | mächtige nummer, sehr rockig, dubbig produziert. müsste ich eigentlich kennen. die trompete liegt schön im vollen sound der rockmaschine und der geilen geräusche. crossover im guten sinne. ziemlicher hit. müsste ich echt kennen.
#07 | jetzt wirds brasilianisch/spanisch. zwei hochkompetente gitarren, einmal e, einmal flamenco. da denke ich natürlich an al di meola und paco de lucia :) keine ahnung. der sound ist für solche stars wahrscheinlich zu schmutzig. schönes treibendes stück, toll gespielt. sozusagen gitarren home turf.
#08 | und dann wirklich brazil. gespielt mit schmalem schnurrbart und gewinnendem grinsen. tolle alte aufnahme, da gibt es echt nix zu meckern.
#09 | jetzt die 2 standards, auf deren titel ich ums verrecken nicht komme. hier als schönes lullaby gespielt. sehr dreamy. ist das wurlitzer oder vibraphon dahinter? da es mit dem klavier wechselt eher e-piano. sehr schöne singende gitarre. das stück war mir bei den ersten beiden durchgängen durchgerutscht, erschlagen von der flashigeren menge des bfts.
#10 | das ist natürlich ganz ganz toll. müsste ich auch kennen. so zart und schön. dann das solo über die perfekte minimale begleitung. super schönes super schön gespieltes stück für die ewigkeit. wie bei 4:52 die weich gespielten akkorde kommen, ein ganz großer moment.
#11 | zurück zu perfektem jazz-rock. die können mir echt zu viel, die leute. vor allem der schlagzeuger. und splash-becken hasse ich. aber schon nach 50 s kommt ein super cooler break mit flöte und ich finde das stück ganz toll :) coole komposition, extrem fluffig, wenn auch etwas übervirtuos gespielt. und der gitarrist ist natürlich auch spitze. extrem fix und variationsreich im solo. und lässig. alle halten auch beim abgehen die leichte, fluffige atmosphäre.
#12 | klassische gitarre. eher folkig. hat für mich immer eine sehr aufgeräumte, etwas akademische atmosphäre so eine gitarren-etüde. aber schön.
#13 | ballade, bei der mich die modernen dissonanzen etwas stören. der gitarrist spielt sehr interessant. diese nebentöne, die fast wie mitsingen klingen oder so was verstimmtes haben. interessant.
#14 | konzept kunst. starkes rock statement am anfang, dann nur noch versprengte geräusche. ich verstehe das so, dass die anspannung so groß wird, dass kein ton mehr rauskommt. den gitarristen sehe ich verkrümmt zuckend über dem griffbrett.
#15 | so was hab ich noch nie gehört. fantastisch. schade, dass das sax dazkommt. ich hätte lieber weiter den minimalvariationen im gitarren groove loop zugehört. und viel zu kurz! r’n’b konzept kunst!
#16 | noch ein stück, dass ich kennen müsste. tolles power trio. stoischer bass, rockiges schlagzeug, action gitarre. geht ab und bleibt gleichzeitig disparat. noch ein guter crossover. super riff. jam rock.
#17 | kleines ditty aus der hendrix schule. muss auch sein und gehört hier natürlich hin.
#18 | oh! ein herrlicher sommertag. so leicht und delikat gespielt. ganz wunderbar. da freue ich mich auf mehr von der platte. lässiges, nicht überambitioniertes schlagzeug. ist das dritte ein cello? und die gitarre ist ja echt das größte. etwas schöneres als dieses leichte spiel ab 3:00 habe ich selten gehört.
#19 | auch schön. interessant, wie klein und zart die trompete neben der bassigen gitarre steht. was die spielt gefällt mir sehr gut. auch die griffbrett geräusche. wird dann eine getragene folk- oder pop-nummer. die trompete mit der vielseitigen blastechnik ist auch gut. wächst bei mir.
nach anfänglichen widerständen gefällt mir jetzt doch sehr viel hier. danke für diesen sehr umfassenden gitarren-bft. hätte man dann doch kaum kürzer machen können… ;)
--
1 Ganz klares und unverzerrtes, aber verstärktes Spiel. Ich dachte erst, es bleibt solo, dann aber kommt noch Bass, Perkussion, Baritonsax, Tenorsax dazu. Spielt alles schön um sich herum, bleibt verhalten, ganz bezaubernd. Ein toller Anfang. Eine leicht melancholische Stimmung. ich bin ganz froh, das nicht georgelt wird. Alles hört fein auf die anderen. Ein sehr demokratischer Track. Alles Jazzer.
2 Hat anfangs was von einem Sample-Beat, ist aber keiner. Könnte der gleiche Gitarrenspieler wie oben sein. Hat jetzt in der Rhythmusbegleitung aber seinen Django Reinhardt gelernt. Nimmt fahrt auf. Sehr knackig aufgenommen, aber mit limitierter Studiotechnik. Ich mag sowas. Für mich muss nicht immer alles perfekt ausgelotet sein. Könnte was Anfang der 1960er sein. Gefällt mir wieder ausgesprochen gut. Ich mag es, wie die Gitarre manchmal gleiche Noten im Stakkato spielt. Tolles Zusammenspiel auch des ganzen Ensembles. Ist vielleicht doch später aufgenommen.
3 Die Tracks werden immer vertrakter. Als bauten sie entwicklungsgeschichtlich aufeinander auf. Melodiöses, aber gleichzeitig auch angefunktes Spiel. Das könnte aus dem Ornette Coleman-Umfeld kommen. Bern Nix fällt mir ein. James Blood Ulmer spielt so nicht. Gefällt mir bisher alles sehr gut.
4 Angezerrte Gitarre, dass ist eher von Ulmer. Wieder wird nochmal mehr vertracktet. Die Gitarre kommt hier einer Rockgitarre näher als bei den Titeln davor. Sehr schön spannend und komplex. Aber nicht nervig dabei. Ein Gitarrenmeister. Das muss man erstmal schaffen, in dieses nervöse gewebe seine noten zu platzieren. Großartig. Vielleicht mein bisheriges Lieblingsstück.
5 Schnitt. Es wird atmosphärischer. Könnte eine Pedal Steel sein, oder einfach eine E-Gitarre als Slide gespielt. Die Gitarre zieht lange Spuren und sie ist es gewohnt, anderes als andere Gitarren zu spielen. Sie hat hier eine ganz andere Funktion als bei den Tracks davor. Sie zieht Sehnsüchte hinter sich her, wie eine Hintergrunderzählung, auf dessen Plateau erst der Hauptstrang vom Sax erzählt werden kann. Wieder sehr schön. Ende fadet exzellent aus, mit einer plötzlichen dunklen Färbung, die vorher noch gar nicht da war.
6 Helles Synthblubbern, verlangsamte Stimmen, kurzes angedeutetes Scratching. Könnte in Verbindung mit dem Word Sound-Kosmos stehen. Also vielleicht eine Laswell/Material-Connection. Och schade, schon vorbei.
7 Kenne ich nicht, hat aber einen starken Touch eines britischen Gitarrenspielers der besonders in den 1960ern im Folkkontext wirkte und als einer der ersten dort mit fernöstlichen Elementen experimentierte. Hat das britische Folkrevival der 60er und deren psychedelische Einverleibungen vorweggenommen. Ich bin mir ziemlich sicher, wer das ist, verrate meinen Verdacht aber nicht.
8 Brazilianischer Klassiker. Brazil? Ich bin schlecht im Song raten. Wieder sehr kurz. Wunderbar akzentuierte Gitarre.
9 Gitarre klingt ganz ähnlich wie im Track davor, schön warm die Noten ausspielend. Könnte der gleiche Spieler sein. Ist aber älteren Datums. Wieder mag ich das klare, aber auch im Anschlag etwas härtere Spiel gerne.
10 Wieder ganz bezaubernd und ganz in der Linie der beiden Tracks davor. Aber die drei Tracks bewegen sich nach und nach immer mehr in einen klaren, geraden Rhythmus, als würden sie von Jazz auf Rock zugehen.
11 Was Moderneres, wieder geht es in Richtung Rock, was die Drums angeht, Flöte dazu. Verhaltener Jazzrock in gut. Gitarre ist hier klar eine Jazzgitarre, sie läuft sehr schnell das Griffbrett lang, will aber jeden Ton getroffen wissen. Gut, das jetzt Tempo rausgenommen wird, sonst wäre es mir zu sehr ein Stück zum Demonstrieren von Fertigkeiten. Jetzt ein Breakgewitter, doch sehr spannend. Auf diesem hohen BFT Niveau finde ich es aber etwas schwächer als die Sachen davor.
12 Akustikgitarre. Stahlsaite. Eher weich, melodiös. Kottke eher nicht, obwohl schon ähnlich. Aber es fehlt der Schalk von Kottkes Spiel. Vielleicht ein späteres Stück von ihm. Sehr schön, sehr zart, sehr zuhörend.
13 Schön spannender Anfang, der sich nicht auflöst. Dann aber schon. Track hat eindeutig die Gitarre im Fokus, die hier echt meisterlich schön gespielt wird. Sehr melodieorientiert, auch gut im Zusammenspiel. Ein tolles Motiv, dass in Achtel- oder Sechzehntelnoten gespalten wird. Fast wie eine Mandoline manchmal. Tolles Stück. Auch als dann plötzlich mit Bends gearbeitet wird, die den Klang dehnen. Ganz toll.
14 Erkenne ich schon an der ersten Gitarrenschramme. Und bestätigt sich, denn das Stück ist ja schon entdeckt worden. Ich kannte es vorher nicht, aber man kann von diesem Herren mit dem charakteristischen Pony einfach nicht alles kennen. Großartig, weil er immer weiß, wie weit er gehen will, und immer Wege sucht, die vorher noch niemand so gegangen ist. Daran erkennt man, wie kundig er ist. Ich kenne keinen Gitarristen mit diesem Spektrum an laut und leise, Kurz- und Langstrecke, Noise und Stille. Und er kann echt viel Stille aushalten. Das ist nämlich gar nicht so einfach. Absolut kompromisslos immer in allem was er schafft, ob allein oder mit Partnern.
15 Schön angezerrte Gitarrenanrisse links in Korrespondenz mit Orgel rechts. 70er Musik. Live. Viel Spannung, die nicht gelöst wird. Sehr gut. Sehr kurz. Leider. Absolut exzellente Gitarrenarbeit, diese kurzen funkigen Antäuschungen. Man merkt, der Spieler kann riesig viel, weiß aber auch, dass die Kunst eben darin besteht, zu wissen, wann man weglassen und sich zurücknehmen sollte.
16 Rockgitarre. Durchgehender Beat. Mir kommt der Stil bekannt vor, auch der Gitarrensound. Weiß aber nicht, wer das ist. McLaughlin vielleicht. Die erste Platte von ihm ist ja hendrixorientiert, habe ich seinerzeit stehengelassen, als ich sie im Laden sah. Track finde ich ganz gut, aber auch etwas selbstverliebt.
17 Na, und das müsste der Hendrix selber dann sein. Typische Licks von ihm. Posthum vielleicht veröffentlicht. Klingt wie eine Demoinstrumentalversion eines sehr bekannten Tracks, der mir grad nicht einfällt. Ich glaube, irgendwas was dann auf Axis: Bold Is Love gelandet ist. Vielleicht eine Version von „Little Wing“? Ideales Glatteisstück, weil praktisch jeder sofort an Hendrix denkt.
18 Wieder was sehr schön Sanftes. Kenne ich nicht, aber ist wirklich betörend. Ich mag auch den etwas bassigen Sound. Ganz bezaubernd. Drums im Hintergrund hätte es gar nicht gebraucht. Andererseits reagieren die Drums sehr subtil auf die Gitarre. Also passt es doch sehr gut. Nochmal Streicher dezent im Hintergrund. Also wirklich wunderschön. Keine Ahnung, wer das ist. Scheint was neueres zu sein. Die Gitarre weiß wirklich was zu erzählen, ohne geschwätzig zu werden. Ganz toll.
19 Das letzte Stück leider schon. Wieder mehr Jazz-Feeling. Hände rutschen über Griffe und das Rutschen wird zum Bestandteil des Tracks. Trompete dazu im Dialog. Das könnte was von Anfang der Nullerjahr sein, als viel Akzent auf Geräusche gelegt wurde, die sonst eher nur als störende Begleitung gehört wurden. Könnte was von F.S. Blumm sein. Ich bin ziemlich sicher, das kommt aus dem deutschsprachigen Raum.
Exzellenter BFT, Schwerpunkt Gitarre kommt mir sehr gelegen, ich komm ja auch mehr aus der Gitarre zur Musik. Habe kein Stück als schlecht empfunden, ein sehr guter Mix, bei dem sich die Stile Jazz und Rock immer wieder Track für Track annähern, dann wieder gibt es einen Cut und die Annäherungen beginnen von vorn, aber aus einer anderen Perspektive heraus. So höre ich es jedenfalls ein bisschen raus. Herzlichen Dank, vorgarten!! Dein BFT macht riesigen Spaß und daraus werden sicher Wege entstehen, denen ich mit Freude weiter folgen werde.
ihr macht mich fertig hier. gut, dass ich heute ansonsten nichts vorhabe
--
@vorgarten in der Laswell-Ecke war ich gestern noch ’ne Weile. Da kenne ich mich auch nicht gut aus. Danke für die Kommentare und den BFT. Ich kommentiere später weiter.
--
so, erstmal vielen dank für die epischen kommentare – so viel nachdenkenswertes und überraschendes… ich leg mal los.
gypsy-tail-windmein Verhältnis zur Gitarre ist ja ein eher oberflächliches und ich mag in aller Regel gerade die ungitarristischen Leute: Kenny Burrell, Grant Green, Tal Farlow, René Thomas … im klassischen Jazz, mit dem ich grossteils einstieg, brauche ich keine Gitarre, vermisse sie nicht, manchmal finde ich so sogar eher überflüssig (weil sie Rhythmusgruppen unnötig zukleistert, wenn auch ein Klavier dabei ist)
darüber haben wir ja schon oft geschrieben – das man gitarre im jazz bis weit in die 60er hinein kaum ohne klavier bekommt, und wie unsinnig das eigentlich ist. klar kann man das gut arrangieren (hier im bft – behaupte ich – gibt es dafür gute beispiele), aber es scheint ja eher eine unverrückbare konvention gewesen zu sein, über die kaum jemand mal ordentlich nachgedacht hat. wenn ich ein klavier habe, steht jedes weitere begleitinstrument unter erklärungsnot, finde ich – nur orgel kann man ausnehmen, da ist halt der bass überflüssig.
„ungitarristisch“ – so weit würde ich nicht gehen. aber sind sie nicht alle gerade die zukleisterer, du du meinst, weil sie immer auf klavieren gesessen haben, ohne ihr gesamtes spektrum abzurufen? @friedrich hatte ja mal burrell solo im bft – nichts ist da ungitarristisch, im gegenteil.
gypsy-tail-windDie erwähnten Heroen waren natürlich auch bei mir beim Einstieg ein grosses Thema – aber ich liess sie so ziemlich komplett links liegen. An Metheny näherte ich mich erst 15 Jahre später ein wenig an (das ist auch immer noch im Gang, aber mit jahrelangen Löchern, weil so wahnsinnig reizt mich seine Musik halt doch nicht – das Album mit Ornette, ein paar schöne Trio-Scheiben von „Rejoicing“ bis „Day Trip/Night Trip“, die Duos mit Jim Hall und Charlie Haden und sonst ein paar Alben, von ECM und anderswo). John Scofield mochte ich damals schon nicht so schlecht, aber Peter Bernstein war dann z.B. (live gehört mit dem Larry Goldings Trio) mehr nach meinem Geschmack. Mit Kurt Rosenwinkels vertrackten Themen konnte ich nie gross was anfangen, Mark Whitfield ist nur ein Name (okay, das Hancock-Album mit Payton/McBride ist schön) …
zu metheney habe ich auch ein angemessen gespaltenes verhältnis. aber ich hatte kurz überlegt, das standards-album von gary thomas auf jmt zu berücksichtigen, auf dem metheny durchaus sinn macht. bei abbey lincoln später auch (obwohl das ultrasentimental ist). und klar, je näher er mal ornette oder noisigen umfeldern auf den leib gerückt ist, um so mehr facetten haben sich gezeigt. kein langweiler, so viel kann man sagen. der erste jazzgitarrist, den ich in den frühen 90ern ernst genommen habe, war eubanks. da kannte ich aber auch viele noch nicht, die damals schon da waren. jedenfalls konnte ich danach die ganzen weißen jungs nicht mehr ertragen, frisell vielleicht ausgenommen.
gypsy-tail-windGrundlegend geändert hat sich das auch durch die geschätzte Mary Halvorson – ich bin nicht sicher, welches das erste Konzert war, das ich hörte, 2009 mit ihrem Trio vielleicht? Juni davor Taylor Ho Bynum Sextetts, sehe ich gerade – ev. war das die erste Begegnung, danach u.a. auch noch mit dem Oktett von Ingrid Laubrock, mit Living By Lanterns (eins meiner allzeitigen Konzert-Highlights), mit dem Tom Rainey Trio (mit Laubrock), im Duo mit Stephan Crump, mit Anthony Braxton …
ja, da erkenne ich auch so langsam, wie stark ihr input gerade ist. so richtig klickte es bei mir erst mit thumbscrew, aber sie in verschiedeene kontexten live zu sehen, hat auf jeden fall sehr geholfen.
—gypsy-tail-wind#1 – Wunderbarer Opener, natürlich mit einem Gitarren-Intro, klar … sehr schöne Atmosphäre, warm, verspielt, ein Zwiegespräch mit Bassklarinette und Tenorsaxophon. Klingt europäisch, so nach der Texier/Sclavis-Ecke, aber die sind das eher nicht, denke ich. Vermutlich sind es sogar Amerikaner, die den Europäern der 80er und 90er zugehört haben? Gefällt mir sehr gut, gerade auch, weil die Gitarre weich klingt, trotzdem voll, und das ohne Weichzeichnereffekte oder fuzzy Ränder. Vielleicht, um die einleitenden Überlegungen fortzuspinnen, bin ich bei Gitarren einfach vom Ton her extrem heikel (der schönste Ton? Derek Bailey! Gefolgt von Grant Green – wobei gerade in Sachen Ton höre ich Wes Montgomery auch ganz weit vorn, zähle ihn aber nicht zu meinen grössten Gitarren-Favoriten). Den Track höre ich jetzt schon eine halbe Stunde in Schleife, so komme ich nicht weit …
die intrumentiereung ist hier, glaube ich, nochmal besonderer – bassklarinette und baritonsax. tief und warm und sehr entspannt. der gitarrenton ist etwas für fetischisten, aber ich mag, dass er sich zwischendurch auch mit dem bass verbindet, eigentlich die ganze zeit verknüpfungen eingeht und doch ganz klar den ton angibt. ein musician’s musician, sehr offen für experimente, aber aus einer völlig konservativen ernsthaftigkeit heraus.
in der wertschätzung von derek baileys ton bin ich klar bei dir (ich hatte ihn schonmal im bft, dachte an einen bonustrack hier mit ihm, aber der mix ist ja lang genug). bei green kann ich überhaupt nur den ton wertschätzen. und über montgomery gibt es keine diskussionen. sehr toll (und ein bisschen unterschätzt) finde ich noch den auf #18. und unter den aktuellen favorisiere ich liberty ellman. aber über bailey geht eigentlich nichts hinaus.
gypsy-tail-wind#2 – Das klingt super vertraut, aber ich kenne es wohl nicht – den Gitarristen aber ganz gewiss, ich nannte ihn oben schon, denke ich? Neunziger oder Nuller, sehr cleane Produktion, wieder ein schöner Ton, aber in der glatten Produktion und mit dem zu Beginn geradezu albernen Beat (sollte heavy sein, klingt aber eher wie ein paar Drum-Pads?) will mir das vom Gesamtbild her nicht gefallen (und da sind wir beim Problem, weshalb ich mich damals nicht mit aktuellen Gitarrenalben abgeben mochte – ich musste auch sehr viel genauer aussuchen, meine Mittel waren sehr beschränkt … und der Sound, das klingt alles so sauber, so dünn, es fehlt der Körper, nur der Gitarre wird er vom Studio zugestanden, aber das reicht mir nicht).
Dann das Klavier … ist ja genau einer dieser Besetzungen, die ich bis heute nicht ganz begreife, auch wenn es ein paar Ausnahme gibt (das Spiritual-Album von Grant Green, seine Alben mit Sonny Clark, „The Incredible Jazz Guitar of Wes Montgomery“). Ich stehe hier aber gerade vollkommen auf dem Schlauch, woher das sein könnte, kann auch sein, dass ich in der völlig falschen Ecke suche?
Aber gut, das Gitarrensolo ist richtig schön (mit Beinah-Zitat von „Straight No Chaser“ bei 3:33 und „As Time Goes By“ bei 3:56), auch wenn sich der Tastenmann meiner Meinung nach gerne zurückhalten dürfte und die pseudo-rockigen Tom-Tom-Fills des Drummers etwas deplaziert klingen (besonders der abwärts-„Lauf“ bei 4:21) – das hat halt diese ganze 90er-abgebrühte-Coolness, die ich wohl auch nie mochte (da war ich wohl zu schüchtern für). Auch hier drei Durchläufe und dann noch etwas herumgeskippt … ich erhöhe beim Gitarrensolo auf: grossartig. Das ganze Stück ist gut, aber eben: der dürftige, körperlose Gesamtklang … und der Gitarrist ist wohl ein alter Fuchs, der damals schon ein paar Jahrzehnte im Geschäft war? Ich stehe aber völlig auf dem Schlauch, merke ich, obwohl ich sicher bin, ihn zu kennen.zeitlich ordnest du das falsch ein, aber der sound ist tatsächlich zu clean, keine frage. ist aber gut gemeint und nicht kommerziell gedacht – und hier ist auch keine sonderausschüttung testosteron am werk. ich weiß nicht, ob du die alle hier kennst – wenn ja, dann hat es bisher nicht gezündet. was die kombination gitarre-klavier hier erträglich macht, ist der funk/swing-wechsel, mit dem sie sich hier die bälle zuspielen. und das einander-begleiten funktioniert auch recht sensibel, finde ich. der drummer kommt nicht aus der rock-ecke. er ist im mix zweimal zu hören.
gypsy-tail-wind#3 – Die Gitarre klingt erstmal recht ähnlich, aber sie ist irgendwie dann doch weniger voluminös, ohne deshalb spitzer zu werden. Der zerklüftete Groove gefällt mir, und der Bass ist klanglich genau das, was ich jetzt als Antidot benötige. Der Beat ist wieder eher funky als swingend – recht abgekartet, mit den verschiedenen Teilen und den harten Übergängen, gefällt mir aber gut (aber weil das sonst in jüngerer Musik etwas ist, was mich eher mal nervt, siehe oben die Bemerkung zu Rosenwinkel), hintenraus ist dann kein harter Übergang nötig, der Groove entwächst dem improvisierten Teil ganz natürlich. Hier tippe ich auf nochmal jüngeren Datums – eher 10er als 00er?
das ist älter. das zusammenspiel mit dem bass (der ja oft einfach das thema wiederholt), das zerklüftete, das funkige gefällt mir alles auch sehr gut. das ist aber eine ganz andere ecke als #2, obwohl die gleiche generation. auf jeden fall ist das eine gitarre, die gelernt hat, ohne zusätzliche begleitungen auszukommen.
gypsy-tail-wind#4 – Ein effektives Bass-Lick … und dann die versetzt einsteigende Gitarre, die Drums – tolle, wie schnell die hier verdichten! Die Gitarre jetzt mit Effekten … klingt auch recht vertraut, könnte der Mann mit dem markant getrimmten Haarwuchs ums Kinn herum sein? Hier wird dann erst am Schluss (ab 5:10) das Thema gespielt, wie es angesteuert wird, quasi mit einem langen heraus- und Heranzögern, ist super! Und Thema das kommt von dem alten Blueser, der in seinen letzten Jahren kaum mehr Konzerte spielte, weil er anscheinend 100’000 Gage verlangte (was vollkommen angemessen ist – bzw. wäre, in einer besseren Welt, aber in der wären solche Dinge dann auch nicht mehr relevant), ja? Auch das jüngeren Datums, denke ich
ich bin mir nicht ganz sicher bei den anspielungen, aber ich glaube, du bist auf dem richtigen weg. ist ungefähr zur gleichen zeit wie #3 entstanden, zwischen den beiden stücken gibt es auch verbindungen (deswegen stehen sie hier so nah beieinander, weil es schon eine eigene sparte bzw. ein eigener zugang ist). das thema wird übrigens am anfang (0:50) auch schon mal gespielt. falls du doch in der falschen richtung unterwegs bist, empfiehlt es sich, mal auf den drummer zu achten, der war sehr individuell unterwegs und leicht zu identifizieren.
gypsy-tail-wind#5 – Und jetzt wird’s sphärisch … doch sobald die Bläser mit der klagenden Linie einsteigen, kommt alles zusammen – doch das war es noch nicht, erst nach fast zwei Minuten fällt die Band in einen gemeinsam Groove, das Tenorsax spielt ein paar „false fingerings“ (gleiche Tonhöhe mit anderen Griffen = Mikrotöne, bei 2:18), singender Ton, darunter die Gitarre (sind das zwei?) und das Klavier … das ist hymnisch, ohne pathetisch zu werden. Schön! Die Wärme kommt aber vom Sax, die liegenden Gitarrenklänge dahinter finde ich nicht so zwingend, aber sie gehören zur Stimmung halt dazu – wenn sie hinter dem Klavier anfangs entfallen und erst allmählich wieder auftauchen, ist das dann auch einer schöner Effekt. Das Klavier klingt mal wieder ziemlich hart, aber das hier passt schon alles sehr gut zusammen, auch im Sound. Das sind zwei Tenorsaxophone, ja? Aber nur eine Gitarre? Denke, das ist wieder etwas älter, 80er oder 90er? Kenne ich wohl eher nicht, aber ich mag irren – wäre vom Sound her insgesamt etwas, was ich typischerweise nur alle paar Jahre mal anhöre, auch wenn mir der Track so für ich hier sehr gefällt!
[Was ist das bei 4:30 – ein Defekt der Überspielung?]zeitlich perfekt eingeordnet. das solo ist allerdings von einem altsax, ein tenor gibt es aber auch (hält sich sehr untypisch zurück). ansonsten gibt es neben gitarre und klavier auch noch ein keyboard (bin aber nicht sicher, ob es auf diesem stück dabei ist). ich dachte, dass man das hier sofort erkennt, weil der gitarrensound sehr speziell ist. der eigenartige 4:30-moment, wo es kurz leiert, ist wohl ein zusammentreffen von gitarreneffekt und davon abperlendem klavierton.
gypsy-tail-wind#6 – Hm … das find ich jetzt so aus dem Kontext gerissen zunächst eher schwierig. Der Gesamtklang spricht mich nicht sehr an – wieder so ein Drummer, der v.a. hart einen öden Beat hämmert, die „Auflockerungen“ so nach zweieinhalb Minuten sind auch eher nicht nach meinem Geschmack … aber dann ist da diese verlorene Trompete, im Mix etwas zu leise, so dass sie dauernd fast verschluckt zu werden droht … gib mir das live und ich bin voll dabei!
dachte mir schon, dass das eher nichts für dich ist aber eine klangwand brauchte ich hier im mix. wobei der gitarrist auch sehr sanft spielen kann und auf der akustischen gitarre überzeugt. das projekt hier (eine kleine supergroup, eine politisch aufgeladene suite) mag aus einem größeren kontext entrissen scheinen, aber ich mochte, dass es wie #5 auch nur um einen ton herum wabert. ich finde das wahnsinnig fein, weil alles hier zusammenfließt und spannend bleibt, obwohl die geste hart und brutal nach vorne geht.
gypsy-tail-wind#7 – Und jetzt geht’s nach Brasilien? Ich höre hier erstmal v.a. auf die akustische Gitarre – und dann darauf, wie der Bass aus dem Hintergrund mitredet. Der Übergang auf halbem Weg, wenn die akustische den Solo-Stab an die elektrische weiterreicht, ist wunderbar! Und die beiden Soli sind es auch – sehr schön! Der locker-flockige aber doch total tighte Groove macht mich an die Sachen von Getz/Byrd denken, da passte auch die Rhythmusgruppe, aber das ist deutlich jüngeren Datums, nehme ich an? Das Riff kommt mir vage vertraut vor, aber das täuscht wohl?
du bist auf dem richtigen weg, obwohl die reise hier eigentlich nicht nach brasilien, sondern – mit den verschobenen oktaven – nach fernost geht. zwei sehr etablierte leute, die sich hier herausfordern und umschmeicheln, der e-gitarrist hat mich hier sehr überrascht, es scheint mir fast so, als würde er durch die riff-struktur richtig aufleben. er fällt auch erst gegen ende seines solos in abgesichterte licks zurück. die rhythm section ist natürlich fantastisch.
gypsy-tail-wind#8 – Und dieses Riff ist nun tatsächlich bestens bekannt … das ist für den Jazz wohl etwa das, was singende Cowboys in hartgesottenen Western sind: an der Grenze zum Kitsch, aber eben doch sehr gut gemacht, mit singendem Ton, den man eigentlich auch umgehend erkennen müsste? Die kühle Ecke wohl, Tal Farlow, Johnny Smith? Da kommt die ganze Gitarre von Jim Hall bis Metheny und Frisell her … ist ja interessant, dass es auf dem Instrument eigentlich keine stilbildenden Hardbopper gab bzw. dass diese sich letztlich ins grössere Kontinuum einfügen (ich denke da aber eigentlich auch nur an Wes Montgomery … oder hatten Burrell oder Green „Schüler“ jenseits den chitlin circuit? – von dem sie ja wohl gleichermassen Schüler waren, einfach kennt niemand die betreffenden Leute).
ja, den müsste man umgehend erkennen aber eher nicht bei den cowboys, höchstens bei denen weiter südlich, die anders heißen. eigentlich kommt das aber ganz woanders her (nicht montgomery, burrell, green, metheney). und durch diese verschiebung erkennt man es wohl nicht sofort. aber das stück würde vom protagonisten ganze drei mal aufgenommen, scheint ihm gefallen zu haben.
gypsy-tail-wind#9 – Und nun kommen wir zu den alten Meistern … „These Foolish Things (Remind Me of You)“, im Thema mit einem Xylophon oder sowas ähnlichem, daher liegt der Gedanke an das Red Norvo Trio mit Tal Farlow nahe, aber da werde ich nicht fündig (und nach Mingus – auch dem frühen – am Bass klingt das hier nicht … und ein Schlagzeug ist ja auch dabei – und eine Rhythmusgitarre? Und ist das am Xylophon der Pianist oder sind das auch wieder zwei Leute? Beim ersten Hören hatte ich den Eindruck, das sei nur ein Trio (g/p/b), weil ich so auf die Gitarre fokussiert war … aber auch das Stück lief gleich mehrfach. Sehr, sehr schön!
Hier die spätere Farlow-Version für Verve (es gibt eine mit Norvo, aber das ist sie ja auch nicht hier) – weicher im Ton, mit mehr Ausschmückungen .. der perfekte Jazzgitarrist!
<iframe src=“https://www.youtube.com/embed/GKAkgLTGwQo?feature=oembed“ allow=“accelerometer; autoplay; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture“ allowfullscreen=““ width=“500″ height=“281″ frameborder=“0″></iframe>genau, alte meisterschaft. und der pianist spielt hier auch noch eine celesta (und ist ziemlich bekannt, wie eigentlich alle hier, der rhythmusgitarrist vielleicht ausgenommen). thema natürlich richtig erkannt.
die farlow-version mag ich sehr viel weniger, sie fließt nicht, er ist immer vor dem beat und verweigert das legato, auch sehr steif und eintönig. ich kenne tolle sachen von farlow und mag seinen ton sehr, aber das hier gehört nicht zu meinen favoriten. in #9 liegt sehr viel mehr gefühl, finde ich.
—
gypsy-tail-wind#10 – Und weiter geht’s … das Intro erinnert mich schwer an „Memories of You“, doch dann folgt das Thema, „Angel Eyes“, solo. Zärtlich, zerbrechlich, wunderschön! Ach, und statt dass es endet, steigt dann doch noch eine Rhythmusgruppe ein, die Gitarre legt klanglich einen Tacken zu, bleibt aber lyrisch – und am Ende, wieder solo, folgt wieder dieses aufsteigende „Memories of You“-Motiv vom Intro (gehört das zu „Angel Eyes“, hat das eine Strophe, oder wie nennt man „verse“ denn auf deutsch?). Auch hier höre ich mich gerade fest … ein Name, der mir hier in den Sinn kommt (er ist es aber nicht) ist Mundell Lowe. Ich tippe jedenfalls auf mittlere Fünfziger?
mundell lowe kenne ich gar nicht gut, er ist das hier nicht. zeitlich liegt das ein bisschen später, aber bei der person hier ist sowieso alles eher später losgegangen. ich find’s auch traumhaft schön und habe mich sehr über die entdeckung dieser aufnahme gefreut, weil ich vorher immer den eindruck hatte, ich finde nichts, was seine qualitäten wirklich strahlen lässt. in diesem reduzierten setting passt wirklich alles.
gypsy-tail-wind#11 – Und schon festig mit den alten Meistern? Schade! Ein ziemlich Bruch, und wieder so ein Beat, hier aber recht locker gespielt dünkt mich. Flöte drüber … die Gitarre klingt auch wieder vertraut, aber das ist sie vielleicht gar nicht? Irgendwo müsste hier im BFT ja Kevin Eubanks stecken, vielleicht hier, mit James Newton zum Beispiel? Hier geht es mir ähnlich wie davor mit ein paar Stücken vom Anfang: ich mag den Track irgendwie nicht, aber das Gitarrensolo ist phantastisch, die Entwicklung, die das Stück nimmt ist super, der Sound ist auch sehr okay hier … aber dennoch will das Stück nicht so recht gefallen, auch nach drei, vier Durchgängen – und ich vermute wieder, der Drummer hat was damit zu tun. Aber im Vergleich zu den Tracks, bei denen ich oben ähnliches monierte, wirkt das hier doch offener und spontaner. Mir fehlt alles in allem aber ein wenig das offene Playing und das spontane Interagieren – was vielleicht total unfair ist, ich lasse mich gerne belehren bzw. höre die Musik die nächsten Tage weiter! Aber allmählich wundere ich mich ein wenig, wo denn das Drittel versteckt ist, das ich erkennen sollte
der bruch ist nur vermeintlich so hart – die person hier hat sich immer deutlich auf #10 als vorbild berufen – es gibt auch von der spielweise her eine wichtige gemeinsamkeit. du bist in die richtige richtung unterwegs, auch wenn das an der flöte hier nicht james newton ist. ein lieblingsstück von mir, wie auch #3, wozu aber gehört, dass ich da schon immer im verteidigungsmodus dabei war. die band spielt zwar eine art jazz-pop, aber das ist doch extrem elastisch, wie da bass und schlagzeug durchfedern, reaktiv, flexibel… und die gitarre ist – rein technisch – nicht mehr von dieser welt: der spielt jede note in einer anderen lautstärke (hör dir dazu nochmal farlow an – die gleiche dynamik, die ganze zeit!), manchmal verschluckt der in rasenden läufen fast die hälfte, aber gut, es geht hier ja nicht um eine mucker-olympiade.
gypsy-tail-wind#12 – Nochmal solo, nochmal die ganze Gitarre … wie davor in weiten Teilen von „Angel Eyes“ aber auch in #7, ist das eine eingesteckte akustische Gitarre? Sehr schön jedenfalls – für mich ziemlich unvertrautes Territorium, aber gefällt richtig gut!
nicht eingesteckt, glaube ich. aber härtere saiten als jetzt bei einer klassikgitarre. musste irgendwie auch noch berücksichtigt werden – der große name wäre towner gewesen, diese person hier gefällt mir aber besser, wenn es auch eine jüngere entdeckung ist. ich mag das stück sehr gerne, es hat, wie du sagst, die komplette gitarre im angebot, melodieführung, begleitung, manchmal fast schon kleine drones – und es hält auch kitsch und emotionalität in einer tollen balance. freut mich, dass es dir gefällt. ich weiß nicht, ob du das album hast.
gypsy-tail-wind#13 – Okay, gerade noch rechtzeitig, da ist sie, die riesige Hollow-Body-Gitarre … in den ersten Sekunden klingt sie fast wie ein Piano, das einen Triller spielt. Super Trio, jedenfalls auf diesen Aufnahmen (die früheren packen mich bisher weniger), hier stimmt für mich dann auch alles, Bass, Drums, der Sound, das Zusammenwirken … ist halt alte Schule, man spielt einen alten Klassiker und stellt damit was an. Die Gitarre arbeitet mit den typischen Effekten, leichte Pitch-Schwankungen, klangliche Veränderungen – da liegen wohl einige Pedale am Boden herum, um dennoch wirkt das auf mich handgemachter als vieles, wo schwitzende Herren mit verzerrten Gesichtern in die Saiten hauen (auch noch so ein Problem, das ich mit dem Instrument habe ) – phantastischer Track!
der hollow-body ist jetzt nicht größer als von der gitarre in #9, glaube ich. und die effekte sind alles andere als typisch (da wurde wirklich was sehr eigenes gefunden, das ist auch nur bedingt steuerbar, glaube ich – und hier wird extrem cool damit umgegangen – bzw. es wirkt tatsächlich sehr handgemacht). wusste ich natürlich, dass du das erkennst, aber ich konnte nicht darauf verzichten, dazu war es mir zu wichtig
gypsy-tail-wind#14 – Sag jetzt nicht, dass das Derek Bailey ist? Ich würde jedenfalls gerne ein paar hundert Prozent verlängern, was die Spieldauer angeht! (Wo ich jetzt den ganzen Nachmittag dran bin, kann ich vor dem Abschicken des Posts ja auch noch rasch die bisherige Diskussion nachlesen – und das hier ist also schon aufgelöst … den Mann kenne ich bis heute praktisch gar nicht!)
war natürlich auch als alternative zu bailey gedacht, etwas weniger naheliegend. völlig anderer zugang zum instrument, aber trotzdem ist das ein sehr purer, toller sound – der sich einmal sogar den verstopften kanal der aufnahme wieder freimacht live war ich selten von jemandem so beeindruckt, aber ich finde auch immer mehr tolle aufnahmen von ihm.
gypsy-tail-wind#15 – Orgel… hatten wir bisher noch nicht, oder? Gefällt mir, wie hier gerifft wird, so als komme man nicht recht aus den Startblöcken raus, aber doch super toll! Und funky! Das ist jetzt im Gegensatz zu den oben monierten Beats einer, der mir gefällt, klingt irgendwie flexibler, die Art und Weise, wie das Hi-Hat zum Klingen gebracht wird. Und Sax gibt’s auch noch … nach einer Minute Groove an Ort und Stelle fühlt sich das schon sehr viel länger an. Das Tenorsax klingt vertraut, aber eine spontane Eingebung habe ich keine … toll!
das stück habe ich sehr speziell für dich ausgewählt
kennst du garantiert, ist totaler home turf für dich. aber das stück ist ein kleiner gag, eine technische studie, so spielt der nicht immer. hör nochmal auf das tenorsax, dann wird alles klar.gypsy-tail-wind#16 – Okay, das Segment haut super hin mit den experimentellen Klängen in #14, dem Funk in #15 und jetzt diesem stapfenden Beat – wobei ich damit eher den Bass meinte als die Drums, die ja so eine Art Disco-Beat raushauen – was ist das nochmal, was die Gitarre bei 1:19/20 zitiert? Okay, das ist irgendwie total irr, es läuft und läuft, das Riff kommt wieder der Beat mutiert ein paar Male, alles sehr locker und doch völlig bezwingend. An sich auch nichts, was mich umgehend anspricht, aber das finde ich jetzt wirklich super! Keine Ahnung, wer das ist, aber der hat die Gitarrenband von Miles angehört, denke ich? Und es geht noch weiter … irre! Repetieren mag ich jetzt nicht mehr, sonst werde ich nie fertig, aber das Stück wird noch einige Male laufen die nächsten Tage!
der hat auf jeden fall die gitarrenband von miles gehört der drummer (ganz groß) spielt hier tatsächlich einen discobeat, witzigerweise habe ich das stück zuerst in einem techno-mix gehört, wo das sehr bequem drin saß (trotzdem: darauf muss man ja erstmal kommen). das war meine wahl für das schweinegitarrensolo, hätte jetzt auch mike sterns solo auf „fat time“ nehmen können, aber das hier ist schon nochmal toller, weil er die ganze zeit durchspielt und man mitbekommt, wie er sucht und ideen ausreizt und immer wieder ins riff zurückfällt, wenn er neuen anschub braucht.
gypsy-tail-wind#17 – Erinnert mich an „Little Wing“ … das ist aber nicht Jimi oder? Sehr, sehr schön! Auch da würde ich gerne mehr hören!
gypsy-tail-wind#18 – „It Was a Very Good Year“ klingt Intro an … was läuft da im Hintergrund, das ist nur ein g-b-d-Trio oder? Der Bass wagt sich zwischendurch in hohe Lagen vor. Mit dem Stück liege ich wohl falsch, aber die Verwandtschaft klingt auch später nochmal an. Gefällt mir sehr gut, wunderbarer Sound der Gitarre, warm, voll, und wieder dieses bauchige, ohne deshalb an Kontur zu verlieren. Keine Ahnung, wer das sein könnte … aber gefällt sehr gut!
das ist ein totaler klassiker, berühmte leute, bekanntes label, tatsächlich nur ein trio… ist ein lieblingsstück von mir, deshalb musste es rein, dachte, das kennen alle. gitarrentonfavorit, aber auch sonst: ich schmelze hier einfach dahin.
gypsy-tail-wind#19 – Und der Schluss kommt – trotz mancher Vorbehalte eine sehr faszinierende Zusammenstellung, danke herzlich dafür! Das Intro lässt mich zunächst etwas ratlos zurück, aber bei Halbzeit bin ich gefesselt, auch wieder dank der feinen Trompete, die Triller, Luftstösse, einfache Linien einstreut, die sich nie zu einem Solo verdichten, aber sich perfekt einfügen in das Ganze, das irgendwie mal wieder gar nicht versucht, irgendwohin zu gelangen – und gerade deshalb sehr weit kommt.
sehr schön beschrieben. eine wichtige gitarristische stimme, ziemlich einflussreich, vielleicht nicht unbedingt im jazz. und die entwicklung des stücks ist tatsächlich eigenwillig. für mich ein perfekter closer, aber ich höre sowas halt auch sehr häufig
—gypsy-tail-windFragen, die wir hier noch klären müssen: Wo ist Emily Remler? Wo Sonny Sharrock? Wo Kevin Eubanks?
Und: was hältst Du von Derek Bailey, hatten wir es überhaupt schon mal von ihm?ich würde dann doch nochmal genauer hinhören aber klar, lücken gibt’s zuhauf, bailey ist vielleicht die größte. aber auch die funktionale funkbegleitungs-ecke ist mit #15 nicht gut abgedeckt, da bräuchte es noch jemanden wie reggie lucas. und über die anderen leerstellen reden wir später
--
-
Schlagwörter: blindfoldtest, Jazz BFT, Jazz-Gitarre
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.