blindfoldtest #28 – gypsy tail wind

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  • #10607577  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Am nächsten Samstag (20.10.) springe ich gerade in die Bresche bei StoneFM … vor der länger schon geplanten Leonard Bernstein-Sendung um 22:30 (die auch etwas Jazz enthält) gibt es ab 20:30 zwei Stunden lange Tracks aus den Jahren 1954 bis 1966, alles Zeug, was man mehr oder weniger als Hard Bop bezeichnen kann – ein paar Namen: Art Blakey, Thelonious Monk, Sonny Rollins, Clifford Brown, Max Roach, Jimmy Smith, Charles Mingus, Booker Ervin … und besonders ausführlich Randy Weston, dem ja die ebenfalls zweistündige Sendung am 1. November gewidmet ist – aber beim Zubereiten hätte ich locker fünf Stunden Material zusammenstellen können, und ein paar sehr lange Tracks schieden daher von Anfang an aus. Zwei von ihnen gibt es nun nächsten Samstag zu hören. Also allesamt Sachen, die hier auch gepasst hätten, aber wegen der etwas gar prominenten Stimmen nicht in Frage kamen. Vielleicht hat ja jemand von Euch dann auch Lust und Zeit, reinzuhören.

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
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    #10608055  | PERMALINK

    dropped-bomb

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    Zu #2: Okay, jetzt wo du es sagst, kann ich das mit dem Schlagzeug deutlich nachvollziehen. Und ja, stimmt, der Trompeter hat auch etwas Feuer. Piano und Bariton finde ich aber weiterhin recht feuerlos und auch weiterhin das Alt nicht so spannend. Für mich klingt das altmodisch, aber es fällt mir schwer, es auf konkrete Elemente einzugrenzen.

    #3: Mit Plätschern meine ich aber wirklich nur den Schluss!

    #4: Stimmt, jetzt höre ich das Sextett auch am Anfang. Nach den Hinweisen tippe ich mal auf Art Farmer und dann wäre die 12 Benny Golson. Wobei ich gerade nicht weiß, wer das Nachwuchstalent ein Jahrzehnt später ist.

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    #10608059  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Art Farmer und Benny Golson sind beide dabei @dropped-bomb – aber nicht im selben Track, und nicht in #4 und auch nicht in #12.

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #10608181  | PERMALINK

    dropped-bomb

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    Dann komme ich nicht drauf, fürchte ich.

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    #10610509  | PERMALINK

    dropped-bomb

    Registriert seit: 21.04.2014

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    Weiter geht es.

    #9: Mir gefällt, wie das zugleich Spannung hat und entspannt ist. Tolles Zusammenspiel, wie das immer so an- und wieder abbrandet. Die Gitarre finde ich hier auch wesentlich interessanter, weil sie einen schärferen Ton hat, mehr wie eine (moderne) Bluesgitarre.

    #10: Wow, das hat Power. Der Schlagzeuger groovt ohne Ende und alles klingt sehr klar und auf den Punkt. Frage mich, ob das auch eine Frage der Produktion ist oder ob die einfach so präzise und druckvoll spielen? Im Gegensatz dazu klingt der Trompeter allerdings etwas schwachbrüstig. Ich mag inhaltlich was er spielt, aber er klingt kurzatmig. War vielleicht erkältet?

    #11: Das klingt fast schon kitschig, aber gefällt mir trotzdem. Das ist einer dieser Pianisten, die einfach Noten ohne Ende aus ihren Ärmeln schütteln können. Weiß nicht, wer das ist, aber er gehört für mich in die Tatum/Peterson Tradition von barockem Überfluss. Womit ich persönlich viel mehr anfangen kann, als mit minimalistischer Bescheidenheit.

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    #10765971  | PERMALINK

    dropped-bomb

    Registriert seit: 21.04.2014

    Beiträge: 50

    Puh, jetzt sind aber einige Monate vergangen. Ich war irgendwie mit anderen Sachen beschäftigt, aber ich hatte die ganze Zeit vor, weiterzuhören. Fühlt euch nicht verpflichtet, das zu lesen, wenn der Test für euch längst abgeschlossen ist. Ich habe einfach für mich Spaß dran, noch ein bisschen zu raten.

    #12: Also, das kenne ich gut. Aber ich komme nicht drauf. Oder kenne ich nur den Saxofonisten, aber nicht das Stück? Klingt jedenfalls total vertraut. Sehr emotional, das gefällt mir. Grrr, ich wette, bei der Auflösung fällt ein Groschen. Der Pianist gefällt mir auch, spielt irgendwie komplex und transparent gleichzeitig.

    #13: Wie oben: Mit Balladen habe ich immer so meine Probleme. Ich bin glaube ich einfach zu ungeduldig für langsame Musik. Schön gemacht, bestimmt, spartanisch gespielt und lyrisch, aber meine Gedanken schweifen da einfach schnell ab.

    #14: Das hat etwas Orientalisches und sehr Warmes und irgendetwas daran klingt für mich Ungewöhnlich. Die spielen besonders dicht und präzise, finde ich. Da entspinnen sich tolle harmonische Texturen, tolle Klangfarben. Ob das auch an der guten Aufnahmequalität liegt? Schmeichelt meinen Ohren ganz besonders. Das Klavier fällt mit den eher einfachen, bluesigen Linien ein wenig aus der Reihe, finde ich.

    #15: Orgel ist immer ein Fest, und dies scheint mir ganz besonders überschwänglich. Ich kenne nicht viele Organisten, daher kann ich kaum einen Tipp abgeben. Sehr viel Gospel und Blues hier jedenfalls. Durch die kurze Spielzeit besonders feuerwerksartig. Erneut in Combo mit Gitarre, diesmal aber auch die feuriger, finde ich.

    #16: Hier auch wieder typische „einfache“ Hardbop-Melodik. Geht fast ein bisschen in Richtung Worksong oder so, mit der Sparsamkeit in Melodie und Arrangement. Mir ist sowas ein bisschen zu fröhlich, ich habe lieber mehr Spannung in der Musik.

    #17: Live und nicht sehr gut aufgenommen, klingt wie ein Bootleg. Lässt mich zunächst eher an durchkomponierte Filmmusik denken als an „richtigen“ Jazz, aber das ist vielleicht bei Bigband generell so. Und dann recht kurz. Irgendwie seltsam.

    #18: Hey, das Lied kenne ich doch in einer anderen Fassung! Der Saxofonist groovt sehr. Spontan assoziiere ich Cannonball Adderley damit. Muss nicht stimmen, aber diese Mischung aus Energie und Groove und „Überfluss“ geht für mich in die Richtung. Der Gitarrist startet mit ähnlich viel Power.

    #19: Noch eine Bigband, die eigentlich eher Bebop als Hardbop spielt, oder sollte man das sogar Swing nennen? Wundert mich, was das hier macht. Ein Trompetenirrer, ich hätte jetzt Dizzy gesagt. Und beim ersten Hören würde ich danach auch Charlie Parker nicht für völlig abwegig halten, aber vielleicht habe ich mich da einfach ins Abseits assoziiert.

     

    Und jetzt bin ich gespannt auf die Auflösung!

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    #10767959  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    dropped-bomb
    Puh, jetzt sind aber einige Monate vergangen. Ich war irgendwie mit anderen Sachen beschäftigt, aber ich hatte die ganze Zeit vor, weiterzuhören. Fühlt euch nicht verpflichtet, das zu lesen, wenn der Test für euch längst abgeschlossen ist. Ich habe einfach für mich Spaß dran, noch ein bisschen zu raten.

    Und jetzt bin ich gespannt auf die Auflösung!

    Die hast Du wohl inzwischen gelesen @dropped-bomb … ich antworte doch mal noch rasch und bedanke mich für die verspätete Rückmeldung!

    dropped-bomb
    #12: Also, das kenne ich gut. Aber ich komme nicht drauf. Oder kenne ich nur den Saxofonisten, aber nicht das Stück? Klingt jedenfalls total vertraut. Sehr emotional, das gefällt mir. Grrr, ich wette, bei der Auflösung fällt ein Groschen. Der Pianist gefällt mir auch, spielt irgendwie komplex und transparent gleichzeitig.

    Und, ist der Groschen gefallen? Ich mag den Ton und die Phrasierung von Monterose total gerne, irgendwie als hätte er sich seinen Stil bei den kantigsten Ecken von Rollins abgeschaut. Den Pianisten kenne ich nur von hier, glaube ich … aber die Band ist gut.

    dropped-bomb
    #13: Wie oben: Mit Balladen habe ich immer so meine Probleme. Ich bin glaube ich einfach zu ungeduldig für langsame Musik. Schön gemacht, bestimmt, spartanisch gespielt und lyrisch, aber meine Gedanken schweifen da einfach schnell ab.

    Hmmm, ich fand ja früher (viel früher) immer peinlich, dass all die Rocker nur mit Balladen Erfolg hatten – im Jazz hat mich langsames Tempo nie gestört (eher der Hang von manchen, immer noch einen Doubletime-Chorus einzuschieben, statt das Tempo einfach mal unten zu halten und allenfalls zu beschleunigen, ohne dass die Rhythmusgruppe gleich Lust kriegt, loszutraben).

    dropped-bomb
    #14: Das hat etwas Orientalisches und sehr Warmes und irgendetwas daran klingt für mich Ungewöhnlich. Die spielen besonders dicht und präzise, finde ich. Da entspinnen sich tolle harmonische Texturen, tolle Klangfarben. Ob das auch an der guten Aufnahmequalität liegt? Schmeichelt meinen Ohren ganz besonders. Das Klavier fällt mit den eher einfachen, bluesigen Linien ein wenig aus der Reihe, finde ich.

    Das ist natürlich nur Fake-Orientalisch, aber ich mag das Arrangement tatsächlich sehr gerne … den (unbekannten) Pianisten habe ich jetzt nicht mehr im Ohr und gerade keine Zeit, den Track nochmal zu hören.

    dropped-bomb
    #15: Orgel ist immer ein Fest, und dies scheint mir ganz besonders überschwänglich. Ich kenne nicht viele Organisten, daher kann ich kaum einen Tipp abgeben. Sehr viel Gospel und Blues hier jedenfalls. Durch die kurze Spielzeit besonders feuerwerksartig. Erneut in Combo mit Gitarre, diesmal aber auch die feuriger, finde ich.

    Das ist schon super, oder? Eigentlich ja der Closer, dann folgen die Bonustracks … der Herr, der hier als Komponist indirekt beteiligt ist, trommelt bei mir gerade hinter Sonny Rollins aus den Schepperboxen des Notebooks.

    dropped-bomb
    #16: Hier auch wieder typische „einfache“ Hardbop-Melodik. Geht fast ein bisschen in Richtung Worksong oder so, mit der Sparsamkeit in Melodie und Arrangement. Mir ist sowas ein bisschen zu fröhlich, ich habe lieber mehr Spannung in der Musik.

    Ach, ich glaub das ist gar nicht sooo fröhlich – wenn in der Kirche die Ekstase stattfinden muss, ist das doch ein viel zu krasser Ausgleich zum „Richtigen“, nicht?

    dropped-bomb
    #17: Live und nicht sehr gut aufgenommen, klingt wie ein Bootleg. Lässt mich zunächst eher an durchkomponierte Filmmusik denken als an „richtigen“ Jazz, aber das ist vielleicht bei Bigband generell so. Und dann recht kurz. Irgendwie seltsam.

    Ich wollte ja noch was von Big Bands drin haben und da ist die Auswahl beim Hard Bop sehr klein, wenn man nichts haben will, was alle gleich erkennen (das Big Band-Album von Johnny Griffin etwa). Aber kein Wort über die Posaune? Zählst Du auch zu den – anscheinend recht zahlreichen – Verächtern des Instruments?

    dropped-bomb
    #18: Hey, das Lied kenne ich doch in einer anderen Fassung! Der Saxofonist groovt sehr. Spontan assoziiere ich Cannonball Adderley damit. Muss nicht stimmen, aber diese Mischung aus Energie und Groove und „Überfluss“ geht für mich in die Richtung. Der Gitarrist startet mit ähnlich viel Power.

    Klar kennt man das Lied … ist natürlich nicht Cannonball, der Herr hier spielt schon ein ganzes Stück weniger saftig (und v.a. ist das ein Tenorsaxophon). Der Gitarrist ist auch der Flötist – der Saxophonist aber auch ;-)

    dropped-bomb
    #19: Noch eine Bigband, die eigentlich eher Bebop als Hardbop spielt, oder sollte man das sogar Swing nennen? Wundert mich, was das hier macht. Ein Trompetenirrer, ich hätte jetzt Dizzy gesagt. Und beim ersten Hören würde ich danach auch Charlie Parker nicht für völlig abwegig halten, aber vielleicht habe ich mich da einfach ins Abseits assoziiert.

    Und nochmal Big Band, die, genau, in der Tat dem Bebop näher steht – was aber nicht für den Drummer gilt, und auch nicht für den Trompeter, der eben nicht Dizzy ist sondern ein Protégé, den ich unglaublich gerne mag und über diese Hintertür hier doch noch unterbringen konnte (ich ging davon aus, dass er auf einem Leader-Album sofort erkannt würde).

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    #10768123  | PERMALINK

    dropped-bomb

    Registriert seit: 21.04.2014

    Beiträge: 50

    #1: Okay, diese Zusammenstellung kannte ich nicht, aber es ergibt Sinn. Dass ich Hank Mobley erraten habe (wenn auch freilich keinesfalls gewusst!) macht mich ein bisschen stolz, auch wenn das vielleicht auch ein Zufallstreffer war. Aus irgendeinem Grund dachte ich, es handele sich nicht um Debut, als vorher der Tipp mit dem von zwei Musikern gegründeten Label kam. Ich dachte sofort daran, hatte aber irgendwas im Kopf, das dagegen sprach.

    #2: Ernie Henry sagte mir bisher nichts, auch Melba Liston nicht. Die anderen sind mir als Musiker dieser Phase bekannt, zumindest bei Lee Morgan und Philly Joe Jones hätte ich nicht für völlig abwegig gehalten, dass ich die erraten (nicht wissen!) könnte. Wynton Kelly ist auf unglaublich vielen Aufnahmen dabei, aber von dem habe ich trotzdem kein rechtes Bild, müsste ich mal systematischer anhören.

    #3: Hätte ich nie erraten, gehört aber auch nicht zu der Art von Musik, bei der ich das erwarten würde. Mir gefällt es weiterhin.

    #4: Frank Haynes kannte ich nicht, auch Tucker und Bailey habe ich allenfalls mal am Rande gehört. Der Trompeter, dem ich „kein Virtuosentum“ bescheinigt habe, ist also Kenny Dorham, hm. Tommy Flanagan hätte ich nicht erkannt, aber was ich jetzt beim erneuten Hören wahrnehme, passt zu meinem Bild von ihm. Entspannt, poetisch, nicht überfrachtet.

    #5: Eddie Costa war mir auch unbekannt, genau wie Teddy Kotick. Art Farmer hatte ich auf dem Schirm, aber beim falschen Stück. Paul Motion kenne ich eigentlich nur von Bill Evans. Das Lied hat bei mir allerdings wenig Langzeit-Eindruck hinterlassen, muss ich sagen.

    #6: Gryce kenne ich nur dem Namen nach. Richard Williams hätte mir leider auch nichts gesagt, obwohl ich als großer Mingus-Fan gehofft hätte, dass ich den kenne, nachdem ich die Erläuterung gelesen habe. Aber ich sagte „Westküste“ und Gypsy sagt „Hollywood passt schon“ und ich bin schon froh, wenn ich mit etwas ein bisschen richtig liege!

    #7: Ja, cool, sagt mir bis auf Burrell nichts, aber gefällt mir, ich sollte mehr Orgel-Jazz hören.

    #8: Eine interessante Kombination. Sam Rivers kenne ich halt als Avantgarde-Saxofonisten, wie die meisten hier wahrscheinlich auch. Ansonsten viele bekannte Gesichter, weswegen mir der Sound wahrscheinlich auch so bekannt vor kam, wenn auch ich jetzt weiß, dass ich das vorher nicht kannte.

    #9: Hier wieder lauter Unbekannte oder fast Unbekannte für mich. Ich stellte fest, dass mir diese Gitarre besser gefällt und weil ich anhaltend versuche, dieses Instrument im Jazz mehr schätzen zu lernen, werde ich mir wohl mal mehr von Ray Crawford anhören.
    (PS: Habe zwischenzeitlich das Album mit Genuss mehrmals angehört, war genau das Richtige für einen Sonntag Nachmittag mit Besuch und Tee.)

    #10: Die kenne ich alle überhaupt nicht, nur Persip ganz schwach vom Hörensagen. Interessant, weil mir gerade diese Band beim Test als besonders tight aufgefallen war, ich hätte also mit größeren Stars gerechnet. Dass du den Trompeter auch etwas schwach findest, bestätigt meinen Eindruck, freut mich, dass ich offenbar durchaus Dinge höre, die nicht völlig aus der Luft gegriffen sind (es gibt natürlich eh keine objektiven Wahrheiten, aber ich sehe mich immer noch als „Anfänger“).

    #11: Erneut völlig Fremde für mich, die drei. Okay, zwei davon selbst für Gypsy, wie ich lese. Wie es mir gefällt (gut), habe ich ja schon geschrieben.

    #12: Fehlanzeige, kannte ich offensichtlich doch nicht. Dann frage ich mich, woran mich das erinnert hat. Das gehört jedenfalls zu meinen Lieblingen von dieser Zusammenstellung. Vielleicht auch, weil es verhältnismäßig modern klingt, ich komme ja eigentlich eher vom Freejazz zum „konventionelleren“ Jazz und fühle mich hier eher zuhause als wenn es noch sehr beboppig klingt. Ah, auch wieder ein Mingus-Bezug, kein Wunder, dass es mir gefällt …

    #13: Wieder viele Unbekannte. Jetzt, wo es draußen dämmert, bin ich eher in der Stimmung für so eine Ballade, gefällt mir jetzt schon besser, zumal es gegen Ende auch mehr Power kriegt, finde ich.

    #14: Und noch mal: einige Namen, die ich schon mal gehört habe, aber nichts, was ich je erraten könnte, aber auch völlig Fremde – vom Leader habe ich nie gehört. Ich mochte es jedenfalls.

    #15: Fremde Welt Orgeljazz. Lustig, dass alle drei irgendwie nach großen Namen klingen (Gene wie Krupa oder Ammons, Byrd wie Bird oder Charlie oder Donald Byrd und Gelispie wie Gillespie).

    #16: Roy Haynes ist mir natürlich ein Begriff, wenn auch ich gar nicht wusste, wie lange der schon unterwegs ist. Die anderen auch wieder fremde. Mit dem Lied kann ich, wie gesagt, nicht so viel anfangen.

    #17: Wieso das zum Hardbob zählt, ist mir weiterhin nicht klar. Die Posaune gefällt mir durchaus, sowohl als Instrument, als auch hier, vor allem, wo ich jetzt weiß, dass es eine Frau spielt, was im Jazz leider so selten vorkommt (jedenfalls damals). Ich kann ich von Zeit zu Zeit auch für Ellington und ähnliches begeistern, aber oft ist mir das zu weich, hier auch.

    #18: Stimmt, ist ein Tenor. Manchmal fällt mir das schwer vom Alt zu unterscheiden, wenn kein direkter Vergleich zu hören ist. Und noch ein Mingus-Affiliate, sogar auf meinem Lieblingsalbum („Black Saint“). Werde ich mir noch mal anhören und auf das Sopran-Sax achten! „Bei mir bist du schön“ habe ich auch rausgehört. Gefällt mir gut.

    #19: Lustig, dass ich Dizzy G. geraten habe und er es nur indirekt ist. Kann es sein, dass Lee Morgan hier aber wirklich besonders schnell und artistisch und „beboppig“ spielt? Er hat ja auch nur wenig Zeit, sein Können unter Beweis zu stellen. Beim Saxofon hätte ich jetzt aber wirklich gedacht, dass es ein Alt wäre, komisch. Da muss ich irgendwie noch mal konzentrierter vergleichen (früher habe ich auch oft Trompete und Posaune verwechselt, das passiert mir jetzt nicht mehr. Wahrscheinlich habe ich kein absolutes Gehör und brauche die Relation in der Tonhöhe …)
    Und schon wieder diese Melba, mit der werde ich mich wohl auch mal näher beschäftigen.

    Danke noch mal, für die viele Mühe, Gypsy-tail-wind, hat mir Spaß gemacht und ich habe viel dabei gelernt, alleine schon, gut hinzuhören (was ich immer üben muss, ich schweife viel zu leicht ab) und natürlich viele neue Musiker.

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    #10768141  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,139

    Zum stilistischen habe ich wohl längst alles gesagt auf den letzten Seiten, auch weshalb ich „Hard Bop“ sehr offen definiere (da fällt dann durchaus auch „Out to Lunch“ oder „Black Saint and the Sinner Lady“ oder „Point of Departure“ noch drunter – und dass das das Etikett sinnfrei macht, finde ich gerade auch nicht, aber wie gesagt, ich mag nicht nochmal zwei Seiten dazu schreiben, das steht hier alles schon). So gesehen sind #17 und #19 Freiheiten, die ich mir genommen habe – und auch bei Dameron kann man finden: das ist kein Hard Bop. Dass Lee Morgan sich bei Dizzy beweisen will, ist ja klar – der Typ kommt in einem Alter, wo er erst Flaum im Gesicht hat, in diese Big Band und Gillespie lässt ihn gleich das famose Trompetenbreak in „A Night in Tunisia“ spielen? Schon klar, will der zeigen, was er drauf hat … Billy Mitchell ist auch so ein Grenzgänger zwischen Swing und Modern, spielte mit Basie, nahm aber auch feinsten Small Group-Jazz mit Thad Jones auf. Die Durchlässigkeit von Hard Bop war ja in alle Richtungen grösser als die von Bebop – einer wie Harold Ousley hätte wohl keinen Bock auf Bebop gehabt, aber hier passt er dann eben doch ganz schön rein – er war eine lokale Legende aus dem Chicago und Ammons-Umfeld, erstmals begegnet bin ich seinem Namen via diese feine Band (Live-Mitschnitt im Radio vom Jazzfestival Willisau, 1996 oder 1997, die CD kaufte ich viele Jahre später), die sein Stück „The People’s Choice“ spielt:
    https://www.allmusic.com/album/the-sun-died-mw0000073842

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    #10768465  | PERMALINK

    dropped-bomb

    Registriert seit: 21.04.2014

    Beiträge: 50

    Nee, die Definition habe ich ja gelesen und fand sie auch nachvollziehbar. Bloß in dem speziellen Fall habe ich es trotzdem nicht verstanden. (Ich habe allerdings auch noch nicht die ganze Diskussion nach der Auflösung gelesen, die führe ich mir noch zu Gemüte)

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