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Zum stilistischen habe ich wohl längst alles gesagt auf den letzten Seiten, auch weshalb ich „Hard Bop“ sehr offen definiere (da fällt dann durchaus auch „Out to Lunch“ oder „Black Saint and the Sinner Lady“ oder „Point of Departure“ noch drunter – und dass das das Etikett sinnfrei macht, finde ich gerade auch nicht, aber wie gesagt, ich mag nicht nochmal zwei Seiten dazu schreiben, das steht hier alles schon). So gesehen sind #17 und #19 Freiheiten, die ich mir genommen habe – und auch bei Dameron kann man finden: das ist kein Hard Bop. Dass Lee Morgan sich bei Dizzy beweisen will, ist ja klar – der Typ kommt in einem Alter, wo er erst Flaum im Gesicht hat, in diese Big Band und Gillespie lässt ihn gleich das famose Trompetenbreak in „A Night in Tunisia“ spielen? Schon klar, will der zeigen, was er drauf hat … Billy Mitchell ist auch so ein Grenzgänger zwischen Swing und Modern, spielte mit Basie, nahm aber auch feinsten Small Group-Jazz mit Thad Jones auf. Die Durchlässigkeit von Hard Bop war ja in alle Richtungen grösser als die von Bebop – einer wie Harold Ousley hätte wohl keinen Bock auf Bebop gehabt, aber hier passt er dann eben doch ganz schön rein – er war eine lokale Legende aus dem Chicago und Ammons-Umfeld, erstmals begegnet bin ich seinem Namen via diese feine Band (Live-Mitschnitt im Radio vom Jazzfestival Willisau, 1996 oder 1997, die CD kaufte ich viele Jahre später), die sein Stück „The People’s Choice“ spielt:
https://www.allmusic.com/album/the-sun-died-mw0000073842
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba