blind fold test #11: vorgarten

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  • #8346909  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    vorgartenja, kann ja noch kommen oder hat was mit einer allgemeinen bft-müdigkeit zu tun (das wäre blöd für die nachfolger) – oder mit diesem hier im besonderen (könnte ich verstehen).

    du jedenfalls bist ein held! wirklich toll zu lesen, wie du dich immer mehr in die musik hineinschreibst.

    Danke für die Blumen! Bin grad aus „Duck Soup“ zurück und stecke tief in der Musik von Llareggub… daher nur kurz ein paar Dinge.

    #1

    vorgartendas freut mich! jedenfalls ist das definitiv nicht satie, sondern von jemandem, der kürzlich verstorben ist und den ich mit einem kleinen, sehr eigenartigen intro ehren wollte. ich wundere mich allerdings, dass dieses vielbesprochene album, aus dem wiederum dieser track ist, unter jazzleuten offensichtlich kaum wahrgenommen wurde, noch nicht mal von leuten, die so auf dem grenzzaun zwischen handgemacht und bearbeitet ganz gerne sitzen (wie janPP und kory).

    Das ist ja wie bekannt sein dürfte nicht mein Grenzzaun… aber ich lasse mir durchaus gerne hie und das was zuspielen, was ausserhalb meines abgesteckten Raumes liegt. Die Stimmung, dieses (nur scheinbar?) ziellos flanierende Piano, das sich quasi einen unvorhersehbaren Weg durch die ganzen Klänge hindurch schlängelt, das ist schon sehr nahe an Saties „Gymnopedies“ – hör sie Dir mal an, falls Du die Möglichkeit hast!

    #2

    vorgartendon byron hat ja mal erzählt, dass man sein eigenes spiel nicht mehr hört, wenn man peterson im rücken hat. eine besondere herrausforderung – aber die hommage an blakey ist doch sehr geglückt hier, oder? das abgestoppte crashbecken ist ja ein zitat!

    Ja, das hier ist sehr toll gemacht, fraglos! (Hab übrigens die Ornette-CD noch nicht finden können.) Peterson ist wohl manchmal wirklich anstrengend, kann ich mir gut vorstellen. Er ist auch kein Drummer, den ich andauernd hinter mir haben möchte, aber manchmal ist das einfach genau das richtige!

    #3

    vorgartendas haus, genau. ich mag diese alben sehr gerne (genau genommen sind es drei, die erste ist allerdings ohne posaune) und dieser flötist trifft bei mir immer genau den kitschempfindlichen punkt (als guilty pleasure). aber eigentlich ist das sehr zeitgebundene musik und der versuch, m-base in wärmere, fusionnahe gefilde zu überführen.

    Ja, hab ich gesehen, dass es drei gibt – und Deine Beschreibug passt auch schön, kann ich mir gut vorstellen, wie das in etwa klingen mag. Ob ich das regelmässig hören würde, weiss ich nicht. Und verdammt, das muss man doch nicht Kitsch nennen (oder man sollte den Kitsch mal rehabilitieren, den klebrigen Klauen Jeff Koons‘ entwinden).

    #4

    vorgartenich weiß nicht genau, von wem du im ersten absatz sprichst (dewey?) – aber insgesamt bist du ein wenig auf dem holzweg. das ist auf jeden fall ein freejazzer – free im ganz allgemeinen sinn! und dass du das mit dem anderen ensemble noch nicht gecheckt hast, ist nur noch eine frage von wenigen stunden, glaube ich.

    Du sagtest, der Solist hier hätte mit dem anderen Solisten des BFT (des Pianisten, der eben nicht Jarrett ist) gespielt und gehöre zudem einer Combo an, die anderswo im BFT zu hören sei… oder hab ich da etwas vermischt? Dewey ist das nicht, oder? Ich hatte sogar mal kurz an ihn gedacht, aber ich komm immer noch nicht drauf, wer das ist…

    #5

    vorgartendie farbbestimmung finde ich großartig, sie trifft es ganz genau. ich finde auch, dass man gegen das bass-solo gar nichts sagen kann.

    Dann sind das (Deine Anmerkung zu #10 unten) also doch Europäer? Mags Du schon soviel verraten? Musst Du nicht, kannst es gerne noch etwas länger offen lassen!

    #6

    vorgartendas kann gut sein, muss das mal nachschauen. ich kenne das art ensemble auch nur punktuell, finde aber jeden einzelnen von ihnen auch als einzelne stimme großartig (weil sie so herrlich individualistisch sind und das auch gar nicht verstecken).

    Oh, ich liebe und verehre und hochschätze das Art Ensemble! Die waren grandios, sind es irgendwie auch als Rumpfband noch irgendwie… und Roscoe für sich ist sowieso ein Gigant!
    Dass dazu genaueres vermerkt wäre in den Liners würde mich überraschen, ist ja eigentlich kaum je der Fall bei ihnen (und Bass-Sax ist fast immer mit aufgelistet).

    #7

    vorgartenich kann mir gut vorstellen, dass du den saxer (noch) nicht kennst. gene ammons würde ihn als referenz sehr auszeichen, ich lese das aber auch nicht zum ersten mal. das leicht trashige ist gewollt und ist eher als ‚volksnah‘ gedacht. hier geht es um die popmusik einer älteren generation. ich weiß nicht so richtig, wie du hörst oder was da im dateiumwandeln schief gegangen sein könnte – der akustische bass ist hervorragend aufgenommen, sehr trocken, voluminös und unverstärkt. eigenartig…

    Ich weiss es nicht, ich höre über WinAmp (mit Equalizer komplett eingemittet) über den Verstärker und die Boxen und der Bass ist dort soweit wie möglich rausgeschraubt, weil sonst niemand mehr um mich herum schlafen könnte – dass der Bass dennoch so dröhnt, ist also recht eigenartig. Vielleicht wird bei der Auflösung klarer, in welche Richtung das gehen sollte… bin jedenfalls gespannt, erst recht jetzt, wo Du meinst, ich kenne den Saxer vielleicht nicht. Wenn Du „volksnah“ schreibst, werfe ich aber mal den guten Hans Dulfer in die Runde!

    vorgartenich weiß das und frage mich, was ich falsches erzählt habe, das diese richtigstellung erfordert? dass alice coltrane keine hammond-orgel, sondern wurlitzer gespielt hat, ist doch hinlänglich bekannt…? du meinst wahrscheinlich, dass die wurlitzer keine richtige orgel ist? das müsste man mal fachleute fragen. das ist ja auch eine wurlitzer!

    Nichts falsches, ich wollte bloss darauf hinweisen dass „ein Wurlitzer“ eigentlich nie eine Orgel meint (die’s von Wurlitzer in der Tat auch gibt) sondern fast immer das Wurlitzer E-Piano bezeichnet… kann auch sein, dass ich hier falsch liege, aber mir ist das bisher nur so begegnet (das mit Alice wusste ich nicht, bin aber auch nicht ihr grösster Fan).
    Und es war ja keine Richtigstellung, nur eine besserwisserische Anmerkung (oder vielleicht doch eine erstere, als letztere deklariert? ;-))

    #8

    vorgartendas zitat war mir wiederum gar nicht aufgefallen. das stück ist, wie ich jetzt nachgelesen habe, übrigens herbie hancock gewidmet. das finde ich nicht so ganz nachvollziehbar… das ist hier übrigens NICHT KEITH JARRETT.

    Ja, nicht Jarrett und darum wohl auch nicht Dewey oben… die Hancock-Widmung überrascht mich auch ziemlich, denn das ist wirklich eine ganz andere Art, das Piano zu bearbeiten. Ich dachte auch eher in die Byard/Hill-Schüler-Richtung (Moran, Iyer), aber von da kommt das eben auch nicht…

    #9

    vorgartenja, das ist eine harfe, aber nicht zeena parkins. und die elektronik greift hier wohl auch live die sounds der anderen auf, so dass alles noch mehr ineinander übergeht. der herr hier wirkt kein bisschen deppert in live-kontexten, im gegenteil, er ist für mich in seiner zurückhaltung immer der eigentliche star. aber er ist nicht der leader hier, um das ganz deutlich zu machen.

    Da bin ich neugierig!

    #10

    vorgartendiebesgut und optisches gerät verstehe ich gerade wieder nicht. was deine georgrafischen vermutungen angeht, solltest du vielleicht mal die koordinaten tauschen…

    Okay, werd ich mir mal überlegen… ich meinte die Diamanten und die skönen Oken, aber die sind’s wie gesagt nicht (der Herr, der ein unglaubliches Alt spielt und mehr Bass- als Bb-Klarinette und den Namen mit einem erz-konservativen Bassisten teilt).

    #11

    vorgartenein bisschen älter als 90er ist die aufnahme, aber die dame war schon über 70. sie hatte in den 30ern schon drei große hits.

    Das soll Friedrich lösen :-)

    #12

    vorgartener ist ja von columbia fallen gelassen worden wie eine heiße kartoffel, als sich die young-lions-dämmerung einstellte. ich fand auch, dass er damals überschätzt wurde, aber ich finde ihn einen verdammten beseelten und offen spieler und sein ton ist mir grundsätzlich sympathisch. dieses album hier finde ich wirklich wahnsinnig gut, aber es ist so gut wie unbekannt. keine ahnung, wie sich ausgerechnet diese drei gefunden haben, aber das ist viel spannender hier mit blythe als z.b. die platte mit bley. das ich hier das rockigste stück rausgesucht habe liegt einfach daran, dass ich es wirklich toll finde. die anderen sachen sind freier und von der stimmung her düsterer.

    Blythe mit Bley? Fehlbesetzung, oder? Habe ich nie gehört… kenne von Blythe vier oder fünf Alben, alle mindestens ordentlich solide, etwas viel von diesem Post-Coltrane/Tyner-Power-Ding, aber eben auch immer ein Feuer, das wirklich brennt und nicht künstlich am Leben erhalten werden muss. Allein das ist schon mal rekommendabel!

    #14

    vorgartendas kann daran liegen, dass das eine trompeterkomposition ist – allerdings nicht von dem, der hier spielt. das original kenne ich gar nicht, aber hier hat das auch durch den leader einen anderen kontext. da der auch bereits nicht mehr lebt, werde ich immer ziemlich traurig, wenn ich das höre, aber das ist ja quatsch…

    Ach nein, Quatsch und Kitsch sind schon gut! ferry hatte das ja in einem BFT ziemlich deutlich formuliert (dass ihm die meisten Stücke zu traurig vorkamen). Es gibt Musik, die öffnet das Herz, es gibt welche, die lässt uns jauchzen und es gibt eben auch welche, die zu Tränen rührt oder uns tief in Gedanken versinken lässt… ich glaub mir würde das bei diesem Stück hier nicht passieren, aber sowas ist ja meistens auch an Erinnerungen oder Situationen gebunden, irgendwas aus unserem persönlichen Raum-Zeit-Kontinuum, und es steht uns nicht an, diese Reaktionen anderer zu hinterfragen oder gar uns darüber lustig zu machen. (Na gut, mit Enya hätte ich auch meine liebe Mühe, aber ich würde aus dem Zimmer rennen, bevor ich losprusten würde!)

    #15

    vorgartensie machen das auf dem album noch zweimal, dass sie einfach nur das thema spielen. ich hätte nichts dagegen gehabt, wenn das ganze album nur daraus bestehen würde!

    Die Reduktion auf die Essenz – schöne Idee eigentlich. Das hat Die Enttäuschung in ihrem Monk-Programm ja auch mit einigen Stücken gemacht. Das mit Standards zu machen ist natürlich sehr reizvoll! Lässt mich grad an Oscar Petersons Songbooks denken, in denen er sich sehr zurücknimmt und die Songs sprechen lässt, sich ihne quasi unterordnet, andient. Sehr schön, wenn man das kann – und man muss es eigentlich können, wenn man mit diesem Repertoire ernsthaft arbeiten will (es nicht bloss als Basis für sonstwas nutzen will – letzteres darf man auch, finde ich nicht per se falsch oder schlecht, aber es stellt sich ja schon oft genug die Frage, warum man dann genau dieses Thema gewählt hat, um am Ende was ganz anderes zu spielen).

    vorgartendie antworten zu den letzten beiden fragen liegen wirklich total in der luft. so richtig schwer herauszufinden st eigentlich nur das stück mit elektronik und harfe…

    Nunja… das stellt sich aus Deiner Warte wohl so dar :-)

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
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    #8346911  | PERMALINK

    friedrich

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    vorgartenginge es nach ken burns oder so muss man das alles sowieso nicht kennen.

    aber ob dir der bft wirklich spaß gemacht hat, kann bezweifelt werden, wenn ich deine bemerkungen so lese – entweder du schläfst ein oder du regst dich auf, deine erwartungen werden enttäuscht, jimi hendrix lässt auf sich warten, eigentlich willst du lieber in eine bar und nach meinem musiklischen gruß an dich musst du dich erst mal wieder in der wirklichkeit zurecht finden!
    ich sehe: es hätte alles für dich etwas schmissiger sein können. aber es ist dir hoch anzurechnen, dass du dich darauf eingelassen hast.;-)

    Vielen Dank für das Lob! Oder soll ich lieber sagen: „Autsch, Fettnäpfchen!“ ;-) Aber ich glaube hier liegen auch ein paar Missverständnisse vor.

    vorgartendu weißt gar nicht, wie viele gitarristen aufstöhnen, wenn sofort der spanien-hinweis kommt, sobald man mal die akustische auspackt. dieser herr hier hat nichts damit zu schaffen, sein vorbild ist wes montgomery. und er kann viel zu viel, da fällt entspannung schwer…

    Ja, das glaube ich gerne. Vielleicht hat mich auch die in diesem Stück zumindest anfänglich so entspannte Stimmung an einen Spanien-Urlaub denken lassen. Das war so eine Assoziation, die ich zu einem anderen Stück aufbaute, das tatsächlich HOLIDAY IN SPAIN heißt und – ganz absichtlich klischeehaft – eine akustische Gitarre einsetzt.

    vorgartenbitte, bitte. bzw: entschuldige! da schließt nahtlos an an deinen eigenen bft und ich dachte, du würdest die komposition erkennen. ellington/strayhorn sind es allerdings nicht. hier wird auch nicht das original persifliert, sondern eher in die ernsthaftigkeit zurückgeführt. und mit diesem schritt bewegt sich das wahrscheinlich auch von dir weg.

    #10
    Da habe ich mich offenbar missverständlich ausgedrückt: Ich finde das ja klasse! Für mich schließt das vor allem von der Atmosphäre her an das Steven Bernstein-Stück aus meinen BFT an, an diese entspannte und melancholische Trägheit, die den Ablauf der Dinge entschleunigt und mich zumindest für die Dauer dieses Stückes in ein anderes Raum-Zeit-Kontinuum abgleiten lässt. Ich finde diese Langsamkeit wird hier schon demonstrativ zelebriert: jeder Ton wird gedehnt und gewinnt an Bedeutung und die Pausen dazwischen noch viel mehr und man wird fast schon mit der Nase draufgestoßen und insofern hat das natürlich auch schon wieder einen gewissen Witz.

    Weder Interpreten (der einzige zeitgenössische Klarinettist, den ich kenne, ist Don Byron, aber wie soll ich den dann von anderen unterscheiden?) noch Komposition erkenne ich. Bin gespannt und werde mir bei der Auflösung wohl die Ohren reiben. Ist der Drummer Joey Baron?

    #12
    Ist das so abwegig, bei diesem Stück vor dem geistigen Ohr eine funky Rockband mitzuhören, wie z.B. die Jimi Hendrix Experience? Ersetze das Sax durch eine E-Gitarre und den akustischen Bass durch einen E-Bass und du bist schon fast da! Ich finde das Stück suggeriert es sogar. Jedenfalls für meine Ohren. Das ist doch eigentlich inspirierend. Jede Wette, dass das nach James Brown, Hendrix, Sly Stone, dem elektrischen Miles, pipapo entstanden ist. Das klingt für mich darin alles mit. Aber so eine Wette ist eigentlich schon wieder langweilig, weil das so offensichtlich ist.

    #14
    Erwartungshaltungen zu enttäuschen oder ihnen zu widerlaufen ist ja zunächst mal nichts Schlechtes, sondern kann ja im Gegenteil auch sehr spannend sein. In diesem Fall fand ich es aber wirklich etwas frustrierend. Da würde ich mir halt doch mal eine Auflösung der Spannung wünschen, aber sie bleibt aus. Irgendwie toll gemacht aber für mich dann leider doch enttäuschend

    vorgartenalte schule stimmt aber nicht. eher so: wir können auch standards. aber nur, wenn der drummer noch einen kleinen witz einbauen darf. und der saxophonist sich das recht nimmt, nicht zu improvisieren…

    Ist der Witz dieser kleine Schlag aufs Becken bei 0:35? Seeehr sophisticated! ;-) Vielleicht ist das dann auch schon wieder ein augenzwinkernder Kommentar zum Standard-Spielen im Zeitalter des Alles-schon-mal-dagewesen und Alles-schon-mal gehört. Aber sehr schön!

    vorgartendanke dir sehr für die kommentare! tut mir leid, wenn so wenig für dich dabei war.

    Ach, eigentlich war es gar nicht sooo schlimm. ;-) Es muss mir ja nicht alles gefallen. Ein paar mehr oder weniger geistreiche Gedanken sind mir ja gekommen und das bewerte ich gerne als Erfolg.

    --

    „Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)
    #8346913  | PERMALINK

    friedrich

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    gypsy tail wind
    #11
    Das soll Friedrich lösen :-)

    Hä???

    --

    „Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)
    #8346915  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    FriedrichHä???

    Sorry, Verwechslung/Durcheinander!
    Ich meinte THELONICA – dessentwegen.

    --

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    #8346917  | PERMALINK

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    Ich komm nur kurz rein, liege ja im Bett. Die schönen weiteren Eindrücke hier werden mich anspornen aufzustehen, ich bin da in vielem einfach verwirrt. Aber in einem nicht:

    vorgartenjedenfalls ist das definitiv nicht satie, sondern von jemandem, der kürzlich verstorben ist und den ich mit einem kleinen, sehr eigenartigen intro ehren wollte.

    Das Klavier ist definitiv Satie, Gymnopédie I, (hier, halbwegs ursprünglich). Wird nicht durchgehalten, in Nr. 1, warum auch, irgendwann quaken die Frösche, wie gesagt wurde, und das Klavier will auch mal ausbrechen. Und auch wenn der zu Würdigende kürzlich verstorben ist, heißt das ja nicht, dass er keine Plattensammlung hatte – obwohl es für die Gymnopédie reicht, durch einen gut sortierten Supermarkt zu gehen. Oh wei, ich muss wieder ins Bett. Im Ernst: das ist Satie. Belanglos, angesichts der schönen Dinge in diesem bft – aber dazu komme ich erst wieder nach dem Aufstehen. Und nachdem ich all das, was jetzt schon zusammengetragen wurde, verstanden habe.

    --

    #8346919  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
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    Danke für die Klarstellung! Ich dachte schon auch, dass es wirklich die erste Gymnopedie sei, aber war dann zu faul, das ganz genau zu überprüfen, hatte auch heute wieder die meisten Tracks mehrfach gehört und das braucht ja schon viel Zeit (was übrigens, so vermute ich, auch einer der Gründe für die geringe Beteiligung ist, Zeit… jedenfalls mehr als Müdigkeit, hoffe ich!)

    Ich vergass beinah:
    ¡Que te recuperes, amigo!

    --

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    #8346921  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

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    also, ich würde ja zugestehen, dass das von der anlage sehr ähnlich ist, aber #1 ist keine der gymnopédies, mit verlaub. obwohl ich diese sehr gut kenne, hätte ich das nie verglichen, geschweige denn als identisch angesehen (in der satie-melodie passiert ja dann noch noch etwas mehr). irgendwo steht über das original von #1, dass das ein missing link zwischen satie und monk sei, das trifft es wohl eher.

    ist mir im prinzip völlig egal, ich bin nur überrascht, dass so daran festgehalten wird.

    --

    #8346923  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Registriert seit: 25.01.2010

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    Ach, Du *weisst* das? Sorry, dann hab ich das falsch verstanden – dachte, Du seist Dir nicht sicher und clas schien sich sehr sicher zu sein.

    --

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    #8346925  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 12,549

    ich versuche noch mal eine klärung – vor allem muss ich mich hochheilig entschuldigen: ich habe gene lake mit gene jackson verwechselt; der sohn von oliver lake ist also NICHT auf diesem bft vertreten. merkwürdig, was man sich da immer zurechthört.

    aber, ählichkeit hin oder her: die originalkomposition von #1 stammt laut coverangabe von einem bekannten jazzmusiker, nicht von erik satie.

    gypsy tail wind
    #4
    Du sagtest, der Solist hier hätte mit dem anderen Solisten des BFT (des Pianisten, der eben nicht Jarrett ist) gespielt und gehöre zudem einer Combo an, die anderswo im BFT zu hören sei… oder hab ich da etwas vermischt? Dewey ist das nicht, oder? Ich hatte sogar mal kurz an ihn gedacht, aber ich komm immer noch nicht drauf, wer das ist…

    das ist komplett richtig wiedergegeben – und jetzt verstehe ich auch, wie du auf dewey gekommen bist. tatsächlich spielt der pianist aus #8 auf allen anderen stücken des albums, von dem #4 ist.

    gypsy tail wind
    #5
    Dann sind das (Deine Anmerkung zu #10 unten) also doch Europäer? Mags Du schon soviel verraten? Musst Du nicht, kannst es gerne noch etwas länger offen lassen!

    zwei sind europäer, einer ist us-amerikaner. die produktion ist europäisch, außerdem ist es in europa aufgenommen.

    gypsy tail wind
    #6
    Oh, ich liebe und verehre und hochschätze das Art Ensemble! Die waren grandios, sind es irgendwie auch als Rumpfband noch irgendwie… und Roscoe für sich ist sowieso ein Gigant!
    Dass dazu genaueres vermerkt wäre in den Liners würde mich überraschen, ist ja eigentlich kaum je der Fall bei ihnen (und Bass-Sax ist fast immer mit aufgelistet).

    da steht nur „saxophone“.;-) aber, bitte: wer fehlt denn hier? (und damit wären dann zwei rätsel gelöst).

    gypsy tail wind
    #8

    Ja, nicht Jarrett und darum wohl auch nicht Dewey oben… die Hancock-Widmung überrascht mich auch ziemlich, denn das ist wirklich eine ganz andere Art, das Piano zu bearbeiten. Ich dachte auch eher in die Byard/Hill-Schüler-Richtung (Moran, Iyer), aber von da kommt das eben auch nicht…

    das ist nicht ganz verkehrt. lehrer war kenny barron, aber die beiden größten einflüsse insgesamt sind wohl monk und bud powell. hancock höre ich da nie.

    gypsy tail wind
    #10

    Okay, werd ich mir mal überlegen… ich meinte die Diamanten und die skönen Oken, aber die sind’s wie gesagt nicht (der Herr, der ein unglaubliches Alt spielt und mehr Bass- als Bb-Klarinette und den Namen mit einem erz-konservativen Bassisten teilt).

    hier stehe ich immer noch total auf dem schlauch…

    gypsy tail wind
    #12

    Blythe mit Bley? Fehlbesetzung, oder? Habe ich nie gehört… kenne von Blythe vier oder fünf Alben, alle mindestens ordentlich solide, etwas viel von diesem Post-Coltrane/Tyner-Power-Ding, aber eben auch immer ein Feuer, das wirklich brennt und nicht künstlich am Leben erhalten werden muss. Allein das ist schon mal rekommendabel!

    absolut. aber ich meinte bley mit dem drummer und dem bassisten dieses stücks – genauer: das hier.

    gypsy tail wind
    #14

    (Na gut, mit Enya hätte ich auch meine liebe Mühe, aber ich würde aus dem Zimmer rennen, bevor ich losprusten würde!)

    wir würden uns dann vor der tür treffen. ;-)

    gypsy tail wind
    #15

    Die Reduktion auf die Essenz – schöne Idee eigentlich. Das hat Die Enttäuschung in ihrem Monk-Programm ja auch mit einigen Stücken gemacht. Das mit Standards zu machen ist natürlich sehr reizvoll! Lässt mich grad an Oscar Petersons Songbooks denken, in denen er sich sehr zurücknimmt und die Songs sprechen lässt, sich ihne quasi unterordnet, andient. Sehr schön, wenn man das kann – und man muss es eigentlich können, wenn man mit diesem Repertoire ernsthaft arbeiten will (es nicht bloss als Basis für sonstwas nutzen will – letzteres darf man auch, finde ich nicht per se falsch oder schlecht, aber es stellt sich ja schon oft genug die Frage, warum man dann genau dieses Thema gewählt hat, um am Ende was ganz anderes zu spielen).

    kannst du mir kurz sagen, welches peterson-album du meinst? ich finde das auf die schnelle nicht, wäre aber sehr daran interessiert.

    Friedrich
    #10
    Weder Interpreten (der einzige zeitgenössische Klarinettist, den ich kenne, ist Don Byron, aber wie soll ich den dann von anderen unterscheiden?) noch Komposition erkenne ich. Bin gespannt und werde mir bei der Auflösung wohl die Ohren reiben. Ist der Drummer Joey Baron?

    byron ist das nicht und joey baron auch nicht. den drummer habe ich schon so oft empfohlen, dass ich sage: selbst schuld, wenn man das ignoriert! stochert halt weiter im dunkeln…

    Friedrich
    #12
    Ist das so abwegig, bei diesem Stück vor dem geistigen Ohr eine funky Rockband mitzuhören, wie z.B. die Jimi Hendrix Experience?

    nein, natürlich nicht. aber am ende würde ich doch sagen: das hier hätte hendrix nicht hingekriegt.

    Friedrich
    #14
    Erwartungshaltungen zu enttäuschen oder ihnen zu widerlaufen ist ja zunächst mal nichts Schlechtes, sondern kann ja im Gegenteil auch sehr spannend sein. In diesem Fall fand ich es aber wirklich etwas frustrierend. Da würde ich mir halt doch mal eine Auflösung der Spannung wünschen, aber sie bleibt aus. Irgendwie toll gemacht aber für mich dann leider doch enttäuschend

    ich weiß nicht, ob du das wirklich bis zum ende angehört hast: nach der spannung des hin und her gewinnt nämlich der latin swing! und deine erwartungen sollten schließlich doch erfüllt sein…

    Friedrich#16
    Ist der Witz dieser kleine Schlag aufs Becken bei 0:35? Seeehr sophisticated!

    äh, nein – der witz ist, dass der drummer abwechselnd zu stark beschleunigt und dann wieder einschläft, so dass man glauben soll, er könne den takt nicht halten. was der drummer im stück davor allerdings auch macht (im latin swing teil!)

    --

    #8346927  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,140

    vorgartendas ist komplett richtig wiedergegeben – und jetzt verstehe ich auch, wie du auf dewey gekommen bist. tatsächlich spielt der pianist aus #8 auf allen anderen stücken des albums, von dem #4 ist.

    vorgartenda steht nur „saxophone“.;-) aber, bitte: wer fehlt denn hier? (und damit wären dann zwei rätsel gelöst).

    Das ist also Joseph K, äh J?! Echt? Den kenne ich ausserhalb des AEC sozusagen gar nicht, bisher hat mich Roscoe sehr viel stärker angezogen!
    Toll! Da muss ich mal mehr haben…

    Das Piano ist mir dann klar – eindrücklich, danke! Bin nie ganz warm geworden, habe aber immer wieder was gehört und werde nicht aufgeben – das hier ist wieder mal Anstoss! Die Barron-Connection kannte ich nicht… mit Jarman hab ich sogar eine CD, die ich aber eine Ewigkeit nicht mehr gehört habe.
    Die Scheibe, von der #8 stammt, wäre bestimmt eine schöne Möglichkeit, da mal wieder weiterzuhören (die neuste, die ich kenne, ist glaub ich jene mit dem Flötenfiedler und dem Keef-Trommler).

    vorgartenhier stehe ich immer noch total auf dem schlauch…

    Jewels & Binoculars, Michael Moore :-)

    vorgartenabsolut. aber ich meinte bley mit dem drummer und dem bassisten dieses stücks – genauer: das hier.

    Ui!

    vorgartenkannst du mir kurz sagen, welches peterson-album du meinst? ich finde das auf die schnelle nicht, wäre aber sehr daran interessiert.

    Peterson hat zwei Reihen von Songbooks aufgenommen, erst mit Barney Kessel/Ray Brown (teils mit Herb Ellis), und dann ein paar Jahre später nochmal mit Brown/Ed Thigpen. Erstere gibt’s zum grossen Teil im Mosaic-Set (das die ganzen Aufnahmen mit Kessel enthält) oder komplett (mit falschen Angaben, da wird einige Male schon Ellis gelistet, wo noch Kessel spielt) in einer billigen Box von United Archives (die hier).
    Die späteren sind vor ein paar Jahren von Universal Canada in einer minimal ausgestatteten Box aufgelegt worden (hier – hab ich mir von dort bestellt, als es neu rauskam, war ev. damals etwas billiger, hab keine Mail zur Bestätigung der Bestellung finden können, lief aber völlig problemlos ab).
    Zudem gibt’s von Verve und diversen Euro-Labels Twofer, die z.B. beide Ellington- oder Porter-Songbooks (also die 1953/54er und die 1959er) vereinen.
    Alternativ zum roten Set gibt’s auch diese Box von Avid, in der das Basie-Album fehlt (das aber in der Verve Originals Reihe greifbar ist). Ich glaub ich würd hier eher zu Avid greifen als zu United Archive (habe aber schon letzteres und brauche das Avid nicht, die Extra-Sachen habe ich wohl zumeist anderswo).
    Es ist nicht ganz einfach, Peterson zu kaufen… ob die früheren oder späteren Songbooks besser sind, kann ich auch nicht sagen, die späteren sind etwas sparsamer, auf den früheren fliegen mehr musikalische Bälle zwischen OP und Kessel, die beiden Trios sind wohl hinlänglich bekannt und man greife eher dort zu, wo man sich mehr daheim fühlt… oder einfach an beiden Orten, wenn man OP mag.
    Für einzelnes: Porter ist nie falsch!

    PS: lustig, dass der kanadische Webshop Grigorian heisst, wo doch Hildegard von Bingen hier rumgeistert…

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #8346929  | PERMALINK

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    vorgarten

    #7

    ich kann mir gut vorstellen, dass du den saxer (noch) nicht kennst. gene ammons würde ihn als referenz sehr auszeichen, ich lese das aber auch nicht zum ersten mal. das leicht trashige ist gewollt und ist eher als ‚volksnah‘ gedacht. hier geht es um die popmusik einer älteren generation. ich weiß nicht so richtig, wie du hörst oder was da im dateiumwandeln schief gegangen sein könnte – der akustische bass ist hervorragend aufgenommen, sehr trocken, voluminös und unverstärkt. eigenartig…

    Kann dieser Organist auf heissen Raedern erfolgreich gewesen sein?

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    #8346931  | PERMALINK

    vorgarten

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    ich verstehe eure andeutungen heute einfach nicht… wer ist der flötenfiedler? welcher organist war auf heißen rädern erfolgreich?

    jetzt weiß ich wenigstens, dass es einen hinweis auf michael moore gab, den ich leider nie vertieft habe. auf jeden fall vermeide ich alles, was mit d anfängt und mit ylan aufhört. aber moore ist wiederum eine referenz für den anderen klarinettisten hier, der ihm auch gerne mal eine komposition widmet.

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    #8346933  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    vorgartenich verstehe eure andeutungen heute einfach nicht… wer ist der flötenfiedler? welcher organist war auf heißen rädern erfolgreich?

    Der Bass-Fiedler auf dem Stück mit Flöte hier im BFT :-)
    Das mit den heissen Rädern verstehe ich auch noch nicht („Hot Rod“?)

    vorgartenjetzt weiß ich wenigstens, dass es einen hinweis auf michael moore gab, den ich leider nie vertieft habe. auf jeden fall vermeide ich alles, was mit d anfängt und mit ylan aufhört. aber moore ist wiederum eine referenz für den anderen klarinettisten hier, der ihm auch gerne mal eine komposition widmet.

    Moore ist fantastisch! Habe ihn einmal mit dem ICP Orchestra gehört und einmal mit Jewels & Binoculars. Ich würde mir Clusone 3 zurückwünschen, aber die wollen ja anscheinend nicht mehr…

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    #8346935  | PERMALINK

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    #8346937  | PERMALINK

    vorgarten

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    gypsy tail windIch würde mich Clusone 3 zurückwünschen, aber die wollen ja anscheinend nicht mehr…

    wenn’s auch nur einer von denen tut, empfehle ich ein weiteres durchhören des bfts.

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