Re: blind fold test #11: vorgarten

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friedrich

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vorgartenginge es nach ken burns oder so muss man das alles sowieso nicht kennen.

aber ob dir der bft wirklich spaß gemacht hat, kann bezweifelt werden, wenn ich deine bemerkungen so lese – entweder du schläfst ein oder du regst dich auf, deine erwartungen werden enttäuscht, jimi hendrix lässt auf sich warten, eigentlich willst du lieber in eine bar und nach meinem musiklischen gruß an dich musst du dich erst mal wieder in der wirklichkeit zurecht finden!
ich sehe: es hätte alles für dich etwas schmissiger sein können. aber es ist dir hoch anzurechnen, dass du dich darauf eingelassen hast.;-)

Vielen Dank für das Lob! Oder soll ich lieber sagen: „Autsch, Fettnäpfchen!“ ;-) Aber ich glaube hier liegen auch ein paar Missverständnisse vor.

vorgartendu weißt gar nicht, wie viele gitarristen aufstöhnen, wenn sofort der spanien-hinweis kommt, sobald man mal die akustische auspackt. dieser herr hier hat nichts damit zu schaffen, sein vorbild ist wes montgomery. und er kann viel zu viel, da fällt entspannung schwer…

Ja, das glaube ich gerne. Vielleicht hat mich auch die in diesem Stück zumindest anfänglich so entspannte Stimmung an einen Spanien-Urlaub denken lassen. Das war so eine Assoziation, die ich zu einem anderen Stück aufbaute, das tatsächlich HOLIDAY IN SPAIN heißt und – ganz absichtlich klischeehaft – eine akustische Gitarre einsetzt.

vorgartenbitte, bitte. bzw: entschuldige! da schließt nahtlos an an deinen eigenen bft und ich dachte, du würdest die komposition erkennen. ellington/strayhorn sind es allerdings nicht. hier wird auch nicht das original persifliert, sondern eher in die ernsthaftigkeit zurückgeführt. und mit diesem schritt bewegt sich das wahrscheinlich auch von dir weg.

#10
Da habe ich mich offenbar missverständlich ausgedrückt: Ich finde das ja klasse! Für mich schließt das vor allem von der Atmosphäre her an das Steven Bernstein-Stück aus meinen BFT an, an diese entspannte und melancholische Trägheit, die den Ablauf der Dinge entschleunigt und mich zumindest für die Dauer dieses Stückes in ein anderes Raum-Zeit-Kontinuum abgleiten lässt. Ich finde diese Langsamkeit wird hier schon demonstrativ zelebriert: jeder Ton wird gedehnt und gewinnt an Bedeutung und die Pausen dazwischen noch viel mehr und man wird fast schon mit der Nase draufgestoßen und insofern hat das natürlich auch schon wieder einen gewissen Witz.

Weder Interpreten (der einzige zeitgenössische Klarinettist, den ich kenne, ist Don Byron, aber wie soll ich den dann von anderen unterscheiden?) noch Komposition erkenne ich. Bin gespannt und werde mir bei der Auflösung wohl die Ohren reiben. Ist der Drummer Joey Baron?

#12
Ist das so abwegig, bei diesem Stück vor dem geistigen Ohr eine funky Rockband mitzuhören, wie z.B. die Jimi Hendrix Experience? Ersetze das Sax durch eine E-Gitarre und den akustischen Bass durch einen E-Bass und du bist schon fast da! Ich finde das Stück suggeriert es sogar. Jedenfalls für meine Ohren. Das ist doch eigentlich inspirierend. Jede Wette, dass das nach James Brown, Hendrix, Sly Stone, dem elektrischen Miles, pipapo entstanden ist. Das klingt für mich darin alles mit. Aber so eine Wette ist eigentlich schon wieder langweilig, weil das so offensichtlich ist.

#14
Erwartungshaltungen zu enttäuschen oder ihnen zu widerlaufen ist ja zunächst mal nichts Schlechtes, sondern kann ja im Gegenteil auch sehr spannend sein. In diesem Fall fand ich es aber wirklich etwas frustrierend. Da würde ich mir halt doch mal eine Auflösung der Spannung wünschen, aber sie bleibt aus. Irgendwie toll gemacht aber für mich dann leider doch enttäuschend

vorgartenalte schule stimmt aber nicht. eher so: wir können auch standards. aber nur, wenn der drummer noch einen kleinen witz einbauen darf. und der saxophonist sich das recht nimmt, nicht zu improvisieren…

Ist der Witz dieser kleine Schlag aufs Becken bei 0:35? Seeehr sophisticated! ;-) Vielleicht ist das dann auch schon wieder ein augenzwinkernder Kommentar zum Standard-Spielen im Zeitalter des Alles-schon-mal-dagewesen und Alles-schon-mal gehört. Aber sehr schön!

vorgartendanke dir sehr für die kommentare! tut mir leid, wenn so wenig für dich dabei war.

Ach, eigentlich war es gar nicht sooo schlimm. ;-) Es muss mir ja nicht alles gefallen. Ein paar mehr oder weniger geistreiche Gedanken sind mir ja gekommen und das bewerte ich gerne als Erfolg.

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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)