Re: blind fold test #11: vorgarten

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vorgarten

Registriert seit: 07.10.2007

Beiträge: 12,549

ich versuche noch mal eine klärung – vor allem muss ich mich hochheilig entschuldigen: ich habe gene lake mit gene jackson verwechselt; der sohn von oliver lake ist also NICHT auf diesem bft vertreten. merkwürdig, was man sich da immer zurechthört.

aber, ählichkeit hin oder her: die originalkomposition von #1 stammt laut coverangabe von einem bekannten jazzmusiker, nicht von erik satie.

gypsy tail wind
#4
Du sagtest, der Solist hier hätte mit dem anderen Solisten des BFT (des Pianisten, der eben nicht Jarrett ist) gespielt und gehöre zudem einer Combo an, die anderswo im BFT zu hören sei… oder hab ich da etwas vermischt? Dewey ist das nicht, oder? Ich hatte sogar mal kurz an ihn gedacht, aber ich komm immer noch nicht drauf, wer das ist…

das ist komplett richtig wiedergegeben – und jetzt verstehe ich auch, wie du auf dewey gekommen bist. tatsächlich spielt der pianist aus #8 auf allen anderen stücken des albums, von dem #4 ist.

gypsy tail wind
#5
Dann sind das (Deine Anmerkung zu #10 unten) also doch Europäer? Mags Du schon soviel verraten? Musst Du nicht, kannst es gerne noch etwas länger offen lassen!

zwei sind europäer, einer ist us-amerikaner. die produktion ist europäisch, außerdem ist es in europa aufgenommen.

gypsy tail wind
#6
Oh, ich liebe und verehre und hochschätze das Art Ensemble! Die waren grandios, sind es irgendwie auch als Rumpfband noch irgendwie… und Roscoe für sich ist sowieso ein Gigant!
Dass dazu genaueres vermerkt wäre in den Liners würde mich überraschen, ist ja eigentlich kaum je der Fall bei ihnen (und Bass-Sax ist fast immer mit aufgelistet).

da steht nur „saxophone“.;-) aber, bitte: wer fehlt denn hier? (und damit wären dann zwei rätsel gelöst).

gypsy tail wind
#8

Ja, nicht Jarrett und darum wohl auch nicht Dewey oben… die Hancock-Widmung überrascht mich auch ziemlich, denn das ist wirklich eine ganz andere Art, das Piano zu bearbeiten. Ich dachte auch eher in die Byard/Hill-Schüler-Richtung (Moran, Iyer), aber von da kommt das eben auch nicht…

das ist nicht ganz verkehrt. lehrer war kenny barron, aber die beiden größten einflüsse insgesamt sind wohl monk und bud powell. hancock höre ich da nie.

gypsy tail wind
#10

Okay, werd ich mir mal überlegen… ich meinte die Diamanten und die skönen Oken, aber die sind’s wie gesagt nicht (der Herr, der ein unglaubliches Alt spielt und mehr Bass- als Bb-Klarinette und den Namen mit einem erz-konservativen Bassisten teilt).

hier stehe ich immer noch total auf dem schlauch…

gypsy tail wind
#12

Blythe mit Bley? Fehlbesetzung, oder? Habe ich nie gehört… kenne von Blythe vier oder fünf Alben, alle mindestens ordentlich solide, etwas viel von diesem Post-Coltrane/Tyner-Power-Ding, aber eben auch immer ein Feuer, das wirklich brennt und nicht künstlich am Leben erhalten werden muss. Allein das ist schon mal rekommendabel!

absolut. aber ich meinte bley mit dem drummer und dem bassisten dieses stücks – genauer: das hier.

gypsy tail wind
#14

(Na gut, mit Enya hätte ich auch meine liebe Mühe, aber ich würde aus dem Zimmer rennen, bevor ich losprusten würde!)

wir würden uns dann vor der tür treffen. ;-)

gypsy tail wind
#15

Die Reduktion auf die Essenz – schöne Idee eigentlich. Das hat Die Enttäuschung in ihrem Monk-Programm ja auch mit einigen Stücken gemacht. Das mit Standards zu machen ist natürlich sehr reizvoll! Lässt mich grad an Oscar Petersons Songbooks denken, in denen er sich sehr zurücknimmt und die Songs sprechen lässt, sich ihne quasi unterordnet, andient. Sehr schön, wenn man das kann – und man muss es eigentlich können, wenn man mit diesem Repertoire ernsthaft arbeiten will (es nicht bloss als Basis für sonstwas nutzen will – letzteres darf man auch, finde ich nicht per se falsch oder schlecht, aber es stellt sich ja schon oft genug die Frage, warum man dann genau dieses Thema gewählt hat, um am Ende was ganz anderes zu spielen).

kannst du mir kurz sagen, welches peterson-album du meinst? ich finde das auf die schnelle nicht, wäre aber sehr daran interessiert.

Friedrich
#10
Weder Interpreten (der einzige zeitgenössische Klarinettist, den ich kenne, ist Don Byron, aber wie soll ich den dann von anderen unterscheiden?) noch Komposition erkenne ich. Bin gespannt und werde mir bei der Auflösung wohl die Ohren reiben. Ist der Drummer Joey Baron?

byron ist das nicht und joey baron auch nicht. den drummer habe ich schon so oft empfohlen, dass ich sage: selbst schuld, wenn man das ignoriert! stochert halt weiter im dunkeln…

Friedrich
#12
Ist das so abwegig, bei diesem Stück vor dem geistigen Ohr eine funky Rockband mitzuhören, wie z.B. die Jimi Hendrix Experience?

nein, natürlich nicht. aber am ende würde ich doch sagen: das hier hätte hendrix nicht hingekriegt.

Friedrich
#14
Erwartungshaltungen zu enttäuschen oder ihnen zu widerlaufen ist ja zunächst mal nichts Schlechtes, sondern kann ja im Gegenteil auch sehr spannend sein. In diesem Fall fand ich es aber wirklich etwas frustrierend. Da würde ich mir halt doch mal eine Auflösung der Spannung wünschen, aber sie bleibt aus. Irgendwie toll gemacht aber für mich dann leider doch enttäuschend

ich weiß nicht, ob du das wirklich bis zum ende angehört hast: nach der spannung des hin und her gewinnt nämlich der latin swing! und deine erwartungen sollten schließlich doch erfüllt sein…

Friedrich#16
Ist der Witz dieser kleine Schlag aufs Becken bei 0:35? Seeehr sophisticated!

äh, nein – der witz ist, dass der drummer abwechselnd zu stark beschleunigt und dann wieder einschläft, so dass man glauben soll, er könne den takt nicht halten. was der drummer im stück davor allerdings auch macht (im latin swing teil!)

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