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gypsy tail windDas muss ich nochmal hören – die Stotterphrasen sind aber 100% Kirk!
ja, klar!
gypsy tail wind
Da geht’s um Vorlieben… und auch um einen Versuch, Ordnungen herzustellen. Du weisst ja, das gewisse Leute diesbezüglich etwas obsessiv sind
Letztlich ist das aber individuell und ich hab kein Problem damit, wenn Du das ablehnst oder bei gleichem Vorgehen zu einem anderen Schluss kommst.ich meine ja nur: ich finde dorham toll, aber byrd eben – auf ganz andere weise – auch. sie haben einen anderen ton, eine andere energie, komponieren anders usw.
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Werbungvorgartenich meine ja nur: ich finde dorham toll, aber byrd eben – auf ganz andere weise – auch. sie haben einen anderen ton, eine andere energie, komponieren anders usw.
Ja, da hast Du recht. Allerdings hör ich bei Byrd doch weniger Persönlichkeit, mehr (leicht akademische) Glätte.
Ich find das Vergleichen nicht so verwerflich, wir suchen doch alle dauernd nach etwas… nach dem liebsten, dem besten, dem obskursten, dem wundersamsten, dem schrägsten, dem groovendsten.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbavorgartenmagst du vielleicht mal eine eindeutige warnung aussprechen, welchen player man nicht verwenden sollte, um noch etwas bf beim bft zu bleiben??
ich jedenfalls empfehle VLC, da sehe ich nichts.
sorry, hätt ich nach den letzten Malen selber drauf kommen können, und auch für die wenig tiefsinnigen Kommentare, krieg momentan nur vage mit, was um mich rum passiert… windows media player, hat ca sechs interpreten erkannt (aber zB nicht #2 interessanterweise), hab es aber durch geschicktes weggucken geschafft, das meiste nicht vor dem Kommentar zu lesen…
was wäre für dich einer seiner großen momente?
Lush Life von Coltrane, das Columbia Album der Jazz Messengers und die All Star Session von Elmo Hope
nicht rudresh mahanthappa.
dann bleibt vorerst offen, was mit „die falschen Töne hat er gelernt“ gemeint ist – wo auf der Welt macht man denn noch komische Musik…
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.ach so, noch ein kurzer hinweis, weil ich hier ab und zu leute mitlesen sehe:
den link zur musik verschicke ich gerne per PN, auch wenn man „nur“ hören will. einfach melden.--
vorgartenkönnen wir damit nicht noch warten, bis katharsis, friedrich und clasjazz (und…?) zeit für den ersten post finden?
Habe gerade wenig Zeit um mich ausführlich zu äußern. Vorab also nur ein paar Sachen.
Nr. 1: Das ist das Chicago Underground Trio, von der der Platte Slon von 2003. Der Kornettist ist Rob Mazurek. Das CUT tummelte sich in der Chicagoer Szene und seine Mitglieder mischten in verschiedensten Zusammenhängen mit, bis hin in den experimentellen Rockbereich, Tortoise und so. Auch mit Elektronik ließ man sich gerne ein. Es gibt auch eine Ausformung als Duo, als Quartett und als Orchester, immer mit Rob Mazurek. Tolles, furioses und packendes Stück!
Nr.4: Ich habe keine Ahnung wer das Bariton spielt. Aber von der Atmosphäre klingt das wie früher Sun Ra.
Nr. 12: Wieso kennt das eigentlich niemand? Das ist im Original von Herbie Hancocks Thrust von 1973 (?), der besseren Headhunters, hier aber in einem Remix oder so. Actual Proof heißt das Stück und ist eigentlich knapp 10:00 lang. Hier hat einer den Groove rausdestilliert, die Spuren ein bisschen anders ausgepegelt, viel mehr aber auch eigentlich nicht. Es liegt – aus Jazz-Sicht – nahe, das in die Richtung Blaxploitation und Acid Jazz zu schieben, ich selbst habe das aber nie so gehört. Man höre sich mal an, was da rhythmisch abgeht! Ein Mörder-Groove, aber in kleinste Partikel zerlegt, die im rasend schneller Abfolge auf das Trommelfell treffen. Hört sich für mich fast wie ein D’n’B-Track aus den 90ern oder 00ern an. Der Drummer heißt, glaube, ich Mike Clark, der Bläser ist wohl Bennie Maupin.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)FriedrichNr.4: Ich habe keine Ahnung wer das Bariton spielt. Aber von der Atmosphäre klingt das wie früher Sun Ra.
witzig, war grad am rätseln, ob Nr.3 vom frühen Sun Ra kommt (eher nicht)
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.FriedrichHabe gerade wenig Zeit um mich ausführlich zu äußern. Vorab also nur ein paar Sachen.
na toll, mal schnell die entdeckerfahne aufstellen und sich dann aus dem staub machen, nicht sehr dezent…;-)
hoffe, dass du auch zu den anderen sachen noch was schreibst!zum rest sag ich nur mal: eins stimmt, eins zu 90%, das dritte hat den richtigen hinweis (gar nicht darüber nachgedacht: die platte habe ich ja von dir!).
schön (grmmmpff), dass du mitgemacht hast!;-)
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hmmm, lass mich raten #12 stimmt zu 90%… wenn jetzt Sun Ra der richtige Hinweis für #4 sein sollte… dann denkt man wohl jetzt an Charles Davis und Pat Patrick… (?) … von letzterem gibt es nicht viel ohne Ra, nicht dass ich den Überblick hätt… von Davis gibt es mehr… oder es handelt sich wirklich um einen Ausschnitt aus einer Ra Platte (aber eine frühe..)
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.also gut, aus der nummer kann ich mich ja nicht mehr herauswinden…
Friedrich
Nr. 1: Das ist das Chicago Underground Trio, von der der Platte Slon von 2003. Der Kornettist ist Rob Mazurek. Das CUT tummelte sich in der Chicagoer Szene und seine Mitglieder mischten in verschiedensten Zusammenhängen mit, bis hin in den experimentellen Rockbereich, Tortoise und so. Auch mit Elektronik ließ man sich gerne ein. Es gibt auch eine Ausformung als Duo, als Quartett und als Orchester, immer mit Rob Mazurek. Tolles, furioses und packendes Stück!korrekt identifiziert. mazurek vorzuwerfen, dass er gast auf zu vielen hochzeiten ist, träfe wahrscheinlich nicht den kern der chicagoer szene, die einfach mustergültig vernetzt und über alle schubladen hinaus verwoben ist. fred anderson hat auch bei tortoise gespielt (und zwar nicht nur als klangfarbe) und mazurek wiederum bei bill dixon. das label „thrill jockey“ macht mit allen aufnahmen, sei es gerade jazz, postrock oder elektronik. mazureks eigenen projekte sind so vielfältig, dass er alle drei monate was neues aufnimmt (stef gijssels vom „free jazz blog“ ist ja ein riesenfan von ihm und von allem, was er macht). seine quintett-cd SOUND IS (mit einem redbeans nicht ganz unbekannten vibraphonisten) z.b. ist auch ganz toll. das hier ist der sehr akustische beginn eines elektroakustischen trips, eines sehr stimmigen albums. noel kupersmith ist der bassist (keine streicher, kein geigenchor – daher mein einwand), chad taylor der drummer. ob das nun overdubs sind oder live geloppt, weiß ich nicht.
FriedrichNr.4: Ich habe keine Ahnung wer das Bariton spielt. Aber von der Atmosphäre klingt das wie früher Sun Ra.
sun ra ist der richtige hinweis.
FriedrichNr. 12: Wieso kennt das eigentlich niemand? Das ist im Original von Herbie Hancocks Thrust von 1973 (?), der besseren Headhunters, hier aber in einem Remix oder so. Actual Proof heißt das Stück und ist eigentlich knapp 10:00 lang. Hier hat einer den Groove rausdestilliert, die Spuren ein bisschen anders ausgepegelt, viel mehr aber auch eigentlich nicht. Es liegt – aus Jazz-Sicht – nahe, das in die Richtung Blaxploitation und Acid Jazz zu schieben, ich selbst habe das aber nie so gehört. Man höre sich mal an, was da rhythmisch abgeht! Ein Mörder-Groove, aber in kleinste Partikel zerlegt, die im rasend schneller Abfolge auf das Trommelfell treffen. Hört sich für mich fast wie ein D’n’B-Track aus den 90ern oder 00ern an. Der Drummer heißt, glaube, ich Mike Clark, der Bläser ist wohl Bennie Maupin.
das ist echt schräg – ich kenne nämlich THRUST auch nicht. meine quelle ist was ganz anderes, aber ich habe mir ACTUAL PROOF gerade angehört und es stimmt natürlich – das hier ist eine gekürzte version davon. hatte mich schon gewundert, warum das hier so viel besser klingt als der rest des obskuren albums. aber zumindest weiß ich jetzt, dass benny maupin diese tolle flöte spielt…
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Die Diskussion scheint ja schon in vollem Gang zu sein – damit ich sie auch lesen kann, schiebe ich meine etwas herbeigelaufenen Höreindrucke schnell nach:
1. Toller unruhiger Einstieg mit einer Löwen- oder Elefantentrompete. Unruhig, aber das ganze Stück in einem Guss. Die Wirbeleien des Schlagzeugs gefallen mir, auch wenn sie wohl nicht allzu außergewöhnlich sind. Spielt da mehr als ein Bass? Auch beim dritten Durchgang habe ich den Eindruck, dass sich die Musik recht früh auf das Ende vorbereitet und dafür die meiste Zeit braucht, vielmehr: sie auskostet. Schön auch deshalb, weil der Hintergrund genau so präsent ist wie der Vordergrund.
2. Feines Klapperklavier. Interessanter finde ich Bass und Schlagzeug. Der erste Eindruck war, das klimpert nur, aber dann schließt sich das Trio. Falls es konstruierte Live-Aufnahmen gibt, so könnten sie sich anhören. Ist das eine ECM-Produktion? (Ganz wertfrei gefragt.) Das Schlagzeug gefällt mir am besten; dann der Bass – keine Ahnung, wer das ist, Peacock irgendwie nicht, den habe ich noch nie so feurig gehört – was auch nichts heißen will, da ich nicht viel von ihm kenne – und Leute wie Cameron Brown sind nicht so scharf. Das Klavier wirklich Nr. 3, obwohl ich vermute, dass es den Leader abgeben soll. – Abgesehen davon sagt mir die Musik nicht allzu viel.
3. Gläserklirren auf Kuba, oder ähnlich. Beim erneuten Hören finde ich es sehr witzig. Besonders den Bläsersatz, in dem mehr steckt als bei Nr. 1 – aber so recht vergleichen lässt sich das dann auch nicht.
4. Nachtklub – ich versuche bei jedem Hören, den Gedanken zu verdrängen, aber es klappt nicht. Das Barisax ist aber zweifellos eine Nummer. Womit ich nicht sage, dass ich jemals in einem Nachtklub gewesen wäre, kurz: das geht so vorbei.
5. Wegen der Vorbelastung in Nr. 4 schließt sich das gut an, finde ich. Seltsamer Broadway-Text, aber charmant – mehr nicht – auf die Szene getragen. Das lässt mich die Musik jedesmal vergessen, auch jetzt wieder.
6. Dieser Text taugt auch nicht zu einem Gedicht, die Stimme finde ich feiner als die in Nr. 5. Laune-Musik. Ist mir letztlich aber alles zu sehr aus den tausendfach herumstehenden Wühltischen der schlichten Sehnsucht. Sarah Vaughan könnte so etwas machen, aber nicht wirklich, klar.
7. Dieser Nachtklub gefällt mir mehr, gerne auch in Stockholm. Falls das Nichols ist, obwohl, der geht nicht so weich mit dem Finger von der Taste. Jedenfalls hätte ich diesen Pianisten bei Nr. 2 interessant gefunden, mag es zeitlich auch sicher nicht passen. Sehr schön, das geht so runter, als hätte man nachgedacht, obwohl man nur da lag.
8. Glasklar – gespielt. Das Klavier, ist ja ohnehin eine gewagte Paarung, mit schlichten Harmonien, Bass und Schlagzeug dämmern auch freudig-besänftigt vor sich hin und das Sax ist nett, ohne Frage. Die kurze verhaspelte Einleitung zum Solo des Klaviers – von ihm selbst – aber ein bisschen interessant.
9. Ein Klavier, das sich selbst begleiten kann, so soll es sein. Aber es werden wohl zwei sein. Atmosphärisch ist das ein Solo-Duett in einem Konzert mit größerer Besetzung. Sehr schön die Arpeggien mit der Lust, im Staccato ein Ziel zu finden – vielleicht geht das doch nur zu zweit. Bin sehr erpicht zu lesen, wer das ist.
10. Da bin ich ratlos. Das hätte ich lieber als Klaviertrio, bereits nach dem Beginn. Hört sich an, als ob drei Freunde einen vierten rausschmeißen, mit allen möglichen Tricks, aber er spielt und spielt … (Dass die drei Freunde das hier nicht wollen, ist klar.)
11. Damit kann ich gar nichts anfangen. Entschuldigung.
12. Und das ist die Aufstapelung von Nr. 11. Tatort-Musik, die sich fortschrittlich gibt, aber auch das schon vor Jahren.
13. Wieder atmen … Interessant im Vergleich zu Nr. 1, hier gewinnt vor allem das Klavier und sogar das Schlagzeug und das Sax ist auch besser als die Trompete dort. Vielleicht liegt das aber nur am Instrument. Das ist der Nachtklub in Kuba, in den ich sogar reisen würde, selbst aus Stockholm.
14. Ich kenne nicht viele Leute mit der Flöte im Jazz. Bei Lateef höre ich diese zerbrechliche Freiheit, ohne dass das Fließen sich verliert, den Atem, der immer wieder aufs Neue und weiter gespannt ist. Die Musik insgesamt deutet aber gar nicht auf ihn hin, der Bass ist nur nett, die Trommelei gibt sich schon mehr Mühe, weil sie sich zurückhält. Seltsam, gefällt mir sehr – aber ob sich mein Gefallen bestätigen würde, wenn ich mehr von dem Flötisten hören würde, weiß ich nicht. Wie auch.
15. Hört sich an wie die gelungene Vortäuschung falscher Tatsachen. Include me out.
16. Diese angespannte Ruhe macht Baker möglich, obwohl die gemäßigte Rhythmusgruppe nicht dazu zu stimmen scheint, zu Baker meine ich. Denn hier ist sie zu fein. Und dann wird es in der Trompete auch zu flüssig und schließlich verlässt Baker rasch den Saal der Vermutungen, die ohnehin keine waren. Das ist schön zu hören, trotz der konfektionierten Brüche. Stanko?
Ein bft, der mich sehr gefordert hat, vorgarten! Da ist Einiges, das ich weiterhören möchte, und bin maßlos gespannt, wer da und wie nun wirklich gespielt hat. Danke.:-)
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toll, dass du dabei bist! das sind ganz wunderbare kommentare, die mich sehr zum nachdenken bringen…
clasjaz
1. Auch beim dritten Durchgang habe ich den Eindruck, dass sich die Musik recht früh auf das Ende vorbereitet und dafür die meiste Zeit braucht, vielmehr: sie auskostet. Schön auch deshalb, weil der Hintergrund genau so präsent ist wie der Vordergrund.ja, ich glaube auch, dass beides sehr *konzept* ist. irgendwie ein gewagter versuch, mit spontanen impulsen etwas zu basteln – was in sich irre ist. es zitiert elektronik, wie es akustik zitiert. trotzdem funktioniert eben der „guss“.
clasjaz 2. Feines Klapperklavier. Interessanter finde ich Bass und Schlagzeug. Der erste Eindruck war, das klimpert nur, aber dann schließt sich das Trio. Falls es konstruierte Live-Aufnahmen gibt, so könnten sie sich anhören. Ist das eine ECM-Produktion? (Ganz wertfrei gefragt.) Das Schlagzeug gefällt mir am besten; dann der Bass – keine Ahnung, wer das ist, Peacock irgendwie nicht, den habe ich noch nie so feurig gehört – was auch nichts heißen will, da ich nicht viel von ihm kenne – und Leute wie Cameron Brown sind nicht so scharf. Das Klavier wirklich Nr. 3, obwohl ich vermute, dass es den Leader abgeben soll. – Abgesehen davon sagt mir die Musik nicht allzu viel.
mhh, hier ist ganz viel richtig gehört. ja, ECM. und ja, der pianist ist der leader. trotzdem höre ich das anders als ihr alle.
clasjaz 3. Gläserklirren auf Kuba, oder ähnlich. Beim erneuten Hören finde ich es sehr witzig. Besonders den Bläsersatz, in dem mehr steckt als bei Nr. 1 – aber so recht vergleichen lässt sich das dann auch nicht.
das erstmal an alle: das ist nicht cuba! und die höhen fehlen tatsächlich. ist alles also viel feiner als es klingt.
clasjaz 4. Nachtklub – ich versuche bei jedem Hören, den Gedanken zu verdrängen, aber es klappt nicht. Das Barisax ist aber zweifellos eine Nummer. Womit ich nicht sage, dass ich jemals in einem Nachtklub gewesen wäre, kurz: das geht so vorbei.
mehr probenraum als nachtclub. hieß aber anders, mehr auf körper bezogen. und auf arbeit.
clasjaz
6. Ist mir letztlich aber alles zu sehr aus den tausendfach herumstehenden Wühltischen der schlichten Sehnsucht.da ist was dran, auch wenn man es nicht so negativ sieht. sicherlich jemand, für den es wichtig ist, dass es gut und klar klingt, dass die töne stimmen. damit rutscht alles näher zum schlager, der ja auch nie das problem hatte, dramatische emotionen als „gemacht“, „hergestellt“ und als „produkt“ auszustellen. und das hindert ja viele überhaupt nicht daran, es dann auch zu fühlen.
clasjaz
7. Dieser Nachtklub gefällt mir mehr, gerne auch in Stockholm. Falls das Nichols ist, obwohl, der geht nicht so weich mit dem Finger von der Taste. Jedenfalls hätte ich diesen Pianisten bei Nr. 2 interessant gefunden, mag es zeitlich auch sicher nicht passen. Sehr schön, das geht so runter, als hätte man nachgedacht, obwohl man nur da lag.tja, und am ende klatschen gerade mal 7 leute oder so. und ich habe vergessen, das ende abzuschneiden (und als ich das gemerkt habe, laut gelacht). viel verräterischer war aber dann das dienstleistungsbewusstsein des abspielprogramms.
clasjaz 9. Sehr schön die Arpeggien mit der Lust, im Staccato ein Ziel zu finden – vielleicht geht das doch nur zu zweit. Bin sehr erpicht zu lesen, wer das ist.
das ist eine großartige beschreibung von zumindest einer der beiden stilarten! würde man nur das hören – man würde es sofort erkennen. aber genau da liegt der grund meiner verliebtheit…
clasjaz 10. Da bin ich ratlos. Das hätte ich lieber als Klaviertrio, bereits nach dem Beginn. Hört sich an, als ob drei Freunde einen vierten rausschmeißen, mit allen möglichen Tricks, aber er spielt und spielt … (Dass die drei Freunde das hier nicht wollen, ist klar.)
mhh. der pianist hat diesen saxer eigentlich immer dabei. die kennen sich alle gut. aber ich brauche das sax auch nicht.
clasjaz 13. Wieder atmen … Interessant im Vergleich zu Nr. 1, hier gewinnt vor allem das Klavier und sogar das Schlagzeug und das Sax ist auch besser als die Trompete dort. Vielleicht liegt das aber nur am Instrument. Das ist der Nachtklub in Kuba, in den ich sogar reisen würde, selbst aus Stockholm.
im titel wird auf zwei orte angespielt, auch auf zwei stile. es ist ein blend, aber ohne wirklich zeigen zu wollen: seht mal, was wir alles können. da bricht immer wieder raue, wilde schönheit durch. etwas, was weder hier noch dort zuhause ist.
clasjaz 14. Ich kenne nicht viele Leute mit der Flöte im Jazz. Bei Lateef höre ich diese zerbrechliche Freiheit, ohne dass das Fließen sich verliert, den Atem, der immer wieder aufs Neue und weiter gespannt ist. Die Musik insgesamt deutet aber gar nicht auf ihn hin, der Bass ist nur nett, die Trommelei gibt sich schon mehr Mühe, weil sie sich zurückhält. Seltsam, gefällt mir sehr – aber ob sich mein Gefallen bestätigen würde, wenn ich mehr von dem Flötisten hören würde, weiß ich nicht. Wie auch.
ich bin da fast sicher. hier ist ganz viel haltung und spirit am werk. ist auch jemand, der flöte nicht als gag spielt oder zusatzinstrument. bass-schlagzeug sind eng mit jemand anderem assoziiert, aber den gibt’s nicht mehr.
clasjaz 16. Diese angespannte Ruhe macht Baker möglich, obwohl die gemäßigte Rhythmusgruppe nicht dazu zu stimmen scheint, zu Baker meine ich. Denn hier ist sie zu fein. Und dann wird es in der Trompete auch zu flüssig und schließlich verlässt Baker rasch den Saal der Vermutungen, die ohnehin keine waren. Das ist schön zu hören, trotz der konfektionierten Brüche. Stanko?
nein, aber gleiche generation. rhythmusgruppe ist mir völlig unbekannt. das „flüssige“ hat man dem herrn hier oft zum vorwurf gemacht, das lag aber oft an den produktionen. ich glaube, auch weil hier niemand auf anhieb darauf kommt, dass das eine sehr besondere aufnahme ist.
vielen dank für die anstöße – mal sehen, was du am ende sagen wirst…
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vorgartenmazurek […] noel kupersmith ist der bassist (keine streicher, kein geigenchor – daher mein einwand), chad taylor der drummer. ob das nun overdubs sind oder live geloppt, weiß ich nicht.
Ach so, Mazurek! Das ist in der Tat bei mir ein noch fast gänzlich blinder Fleck. Hat mich irgendwie nie so richtig gereizt, muss mal mehr hören von ihm.
Zur Elektronik schreibt die Kritik von One Final Note folgendes:The group uses subtle electronic samples to collect shards of its real-time performance, which increase in volume and dissonance until the original cornet/bass/drums trio is symbolically beaten into submission—resulting in an all-too accurate realization of Mazurek’s vision.
Für mich klingt das eben schon wie ein Bassgeigen- und Trompetenorchester, kannst Du sagen, was Du willst. Die Drohneneffekte sind reizvoll!
FriedrichNr. 12: Wieso kennt das eigentlich niemand? Das ist im Original von Herbie Hancocks Thrust von 1973 (?), der besseren Headhunters, hier aber in einem Remix oder so. Actual Proof heißt das Stück und ist eigentlich knapp 10:00 lang. Hier hat einer den Groove rausdestilliert, die Spuren ein bisschen anders ausgepegelt, viel mehr aber auch eigentlich nicht. Es liegt – aus Jazz-Sicht – nahe, das in die Richtung Blaxploitation und Acid Jazz zu schieben, ich selbst habe das aber nie so gehört. Man höre sich mal an, was da rhythmisch abgeht! Ein Mörder-Groove, aber in kleinste Partikel zerlegt, die im rasend schneller Abfolge auf das Trommelfell treffen. Hört sich für mich fast wie ein D’n’B-Track aus den 90ern oder 00ern an. Der Drummer heißt, glaube, ich Mike Clark, der Bläser ist wohl Bennie Maupin.
vorgartendas ist echt schräg – ich kenne nämlich THRUST auch nicht. meine quelle ist was ganz anderes, aber ich habe mir ACTUAL PROOF gerade angehört und es stimmt natürlich – das hier ist eine gekürzte version davon. hatte mich schon gewundert, warum das hier so viel besser klingt als der rest des obskuren albums. aber zumindest weiß ich jetzt, dass benny maupin diese tolle flöte spielt…
He, ich hab Hancock genannt – aber da daraufhin nichts kam, bin ich dem nicht weiter nachgegangen. Das Stück klang in der Tat bekannt. Und „Thrust“ ist wohl in der Tat die bessere Scheibe als „Headhunters“ – aber ich steh zum „cheesy“-Kommentar. Hancock hatte schon da keine wirklich glückliche Hand mehr mit seinen Synthi-Sounds – Zawinul hat ja nie ein Blatt vor den Mund gehalten und sich immer wieder und laut darüber gewundert, wie geschmacklos viele tolle Pianisten werden, wenn man ihnen einen Synthesizer in die Hand gibt… Hancock war da leider selten eine Ausnahme. Hier ist’s jedenfalls im Rahmen des Erträglichen, aber richtig gut sind die Sounds halt doch nicht. Für mich ist Mwandishi und „Sextant“ wohl der kreative Höhepunkt von Hancock. Nach „Thrust“ kenn ich kaum noch was… mit HSHB hat er sich allerdings nochmals fangen können – aber das schreib ich auch nur Shorter zu.
Zu #8: die Übergabe von Kirk an Moody erfolgt genau bei 2:50 und ist enorm raffiniert gelungen! Moody spielt gradliniger, aber für seine Verhältnisse recht langsam und zurückhaltend. Soweit ich es höre (und das Booklet der Kirk 10CD-Box bestätigt das) gibt’s danach keine Wechsel mehr. Die beiden spielen also genau gleich lange Soli (ca. 2:00-2:50 und 2:50-3:40), dann folgen Bishop und das zweite Solo von Hayes.
Zum Sun Ra Hinweis: klar! Jetzt wo’s gesagt ist! Ich tippe dann eher auf Charles Davis, aber bei Ra hab ich auch noch kaum mehr als scheu an der Oberfläche gekratzt…
Der Trompeter vom letzten Stück ist also aus der Generation von Chet Baker? Verdammt, das müsste doch rauszukriegen sein?!
Ach ja, dass #2 aus der ECM-Küche kommt war mir nach Deiner Bemerkung über den Tonmeister klar. Die Drums klingen genau so beschissen wie im neueren „ECM-Sound“-Klischee… also scheisse klingen sie – was schade ist.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba„Der Trompeter vom letzten Stück ist also aus der Generation von Chet Baker? Verdammt, das müsste doch rauszukriegen sein?!“
hab ich auch gedacht, aber Art Farmer kann ich kaum glauben und Bill Dixon ist deutlich älter (soll heißen: mit der Generation ist das so eine Sache…), muss ich morgen nochmal hören
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.redbeansandrice“Der Trompeter vom letzten Stück ist also aus der Generation von Chet Baker? Verdammt, das müsste doch rauszukriegen sein?!“
hab ich auch gedacht, aber Art Farmer kann ich kaum glauben und Bill Dixon ist deutlich älter (soll heißen: mit der Generation ist das so eine Sache…), muss ich morgen nochmal hören
Farmer würd ich ausschliessen… hat Coles mal sowas gemacht? Meines Wissens nicht… Dixon glaub ich auch nicht. Bin ratlos… aber muss das Stück auch nochmal hören, auf jeden Fall!
Was ich übrigens interessant finde: #7/Nichols – die Parallele hatte ich bisher nie gemacht, erst jetzt beim „blinden“ Hören. Und clasjaz macht sie auch, scheint also was dran zu sein.
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wollt mit Dixon (den ich auch ausschließen würd…?) nur sagen, dass Baker je nach Zählung zu einer deutlich jüngeren Generation gehört…. Farmers Diskografie hab ich grad gelesen – sieht nicht so aus, auch wenn einem keiner garantiert, dass ein Pianist nicht mal aussetzt…
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Schlagwörter: Blindfold Test
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