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also gut, aus der nummer kann ich mich ja nicht mehr herauswinden…
Friedrich
Nr. 1: Das ist das Chicago Underground Trio, von der der Platte Slon von 2003. Der Kornettist ist Rob Mazurek. Das CUT tummelte sich in der Chicagoer Szene und seine Mitglieder mischten in verschiedensten Zusammenhängen mit, bis hin in den experimentellen Rockbereich, Tortoise und so. Auch mit Elektronik ließ man sich gerne ein. Es gibt auch eine Ausformung als Duo, als Quartett und als Orchester, immer mit Rob Mazurek. Tolles, furioses und packendes Stück!
korrekt identifiziert. mazurek vorzuwerfen, dass er gast auf zu vielen hochzeiten ist, träfe wahrscheinlich nicht den kern der chicagoer szene, die einfach mustergültig vernetzt und über alle schubladen hinaus verwoben ist. fred anderson hat auch bei tortoise gespielt (und zwar nicht nur als klangfarbe) und mazurek wiederum bei bill dixon. das label „thrill jockey“ macht mit allen aufnahmen, sei es gerade jazz, postrock oder elektronik. mazureks eigenen projekte sind so vielfältig, dass er alle drei monate was neues aufnimmt (stef gijssels vom „free jazz blog“ ist ja ein riesenfan von ihm und von allem, was er macht). seine quintett-cd SOUND IS (mit einem redbeans nicht ganz unbekannten vibraphonisten) z.b. ist auch ganz toll. das hier ist der sehr akustische beginn eines elektroakustischen trips, eines sehr stimmigen albums. noel kupersmith ist der bassist (keine streicher, kein geigenchor – daher mein einwand), chad taylor der drummer. ob das nun overdubs sind oder live geloppt, weiß ich nicht.
FriedrichNr.4: Ich habe keine Ahnung wer das Bariton spielt. Aber von der Atmosphäre klingt das wie früher Sun Ra.
sun ra ist der richtige hinweis.
FriedrichNr. 12: Wieso kennt das eigentlich niemand? Das ist im Original von Herbie Hancocks Thrust von 1973 (?), der besseren Headhunters, hier aber in einem Remix oder so. Actual Proof heißt das Stück und ist eigentlich knapp 10:00 lang. Hier hat einer den Groove rausdestilliert, die Spuren ein bisschen anders ausgepegelt, viel mehr aber auch eigentlich nicht. Es liegt – aus Jazz-Sicht – nahe, das in die Richtung Blaxploitation und Acid Jazz zu schieben, ich selbst habe das aber nie so gehört. Man höre sich mal an, was da rhythmisch abgeht! Ein Mörder-Groove, aber in kleinste Partikel zerlegt, die im rasend schneller Abfolge auf das Trommelfell treffen. Hört sich für mich fast wie ein D’n’B-Track aus den 90ern oder 00ern an. Der Drummer heißt, glaube, ich Mike Clark, der Bläser ist wohl Bennie Maupin.
das ist echt schräg – ich kenne nämlich THRUST auch nicht. meine quelle ist was ganz anderes, aber ich habe mir ACTUAL PROOF gerade angehört und es stimmt natürlich – das hier ist eine gekürzte version davon. hatte mich schon gewundert, warum das hier so viel besser klingt als der rest des obskuren albums. aber zumindest weiß ich jetzt, dass benny maupin diese tolle flöte spielt…
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