Alice Coltrane

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  • #8940701  | PERMALINK

    vorgarten

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    gypsy tail windBei Alice Coltrane und Sun Ra höre ich – ohne das jetzt genauer verdeutlichen zu können – aber eher gewisse klangliche Parallelen, im Umgang mit dem ganzen elektronischen Instrumentarium, doch vielleicht bilde ich mir das auch nur ein.

    fröhliches ranken mit bill shoemaker / jazztimes:

    (H)er sound was the polar opposite of Larry Young’s, favoring an almost nasal timbre seemingly inspired by Indian reed instruments. Of her contemporaries, Sun Ra’s Farfisa was closest in sound, but the two were light years apart in terms of technique and content, as Coltrane had immaculate articulation and a fastidious approach to theme and variation.

    ich höre das eigentlich nicht so sehr – abgesehen von der entscheidung beider für eine eher flache, timbre-reduzierte orgelstimme. bei ra ging es wahrscheinlich wirklich um space & sci-fi, bei coltrane eher um ein tragbares, möglichst „komplettes“ instrument…

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    #8940703  | PERMALINK

    friedrich

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    vorgarten(…) glauben muss ich auch nicht an den propheten vom mars, auch wenn ich ihn für mehr als eine erfindung halte. ich habe einen grundsätzlichen respekt vor eigenmächtig entworfenen identitäten, weil ich es unangenehm finde, menschen den fremdkosntruktionen ihrer herkunft, familie, ihres geschlechts, ihrer rasse und sexuellen orientierung zu überlassen. dass man dem was (meinetwegen völlig durchgeknalltes) entgegensetzen kann, bzw. sich einen spielraum darin erobern kann, ist für mich absolut existentiell. aber meinetwegen: wisch und weg damit (aus diesem thread).

    Ich habe nichts dagegen. Der Entwurf von alter egos ist aus der Kunst im Allgemeinen und der Musik im Speziellen sicher nicht wegzudenken. Ja, und wer würde sich nicht auch selber gerne neu erfinden? Aber stellvertretend kann es ja der Pop Star auf der Bühne tun.

    vorgarten habe gerade mal geschaut, ob irgendjemand auch ein stück „white nile“ genannt hat – und siehe da, phil cochran (der wiederum von sun ra bis hypnotic brass ensemble in mehreren spirituellen peripherien unterwegs war), hat dafür auch mal eine harfe ausgepackt:

    Toll, ganz toll!

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    „Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)
    #8940705  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Lee Santas Photos von Alice Coltrane an der Harfe sind wohl längst bekannt? Für mich sind sie neu, es gibt via Google noch ein paar mehr zu finden.

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #8940707  | PERMALINK

    vorgarten

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    gypsy tail wind
    Lee Santas Photos von Alice Coltrane an der Harfe sind wohl längst bekannt?

    ja, so richtig toll finde ich sie aber nicht.

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    #8940709  | PERMALINK

    vorgarten

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    TRANSFIGURATION (1978)

    man dachte eigentlich, dass alice coltrane der jazzmusik vollkommen abhanden gekommen war, als sie am 16. april 1978 in der schoenberg hall der university of california, los angeles, ihre tragbare wurlitzer aufklappte. rückzugsdokumente hatte sie zuletzt produziert, familienmitglieder mitspielen und ihren ashram chor mitsingen lassen, hatte kaum noch improvisiert, sondern sich diskret ins mantra groovender endlosschleifen verabschiedet.

    nun steht sie plötzlich auf einer kleinen bühne, mit ehemaligen mitspielern ihres mannes (reggie workman und roy haynes) und haut einem die feurigsten john-coltrane-gedenk-improvisationen um die ohren, quasi 80 minuten am stück, vor ausflippendem publikum, die man je von ihr gehört hat. es braucht ein eingrooven, das titelstück, das aus einem beschwörungsrubato einen von workman initiierten swingbeat werden lässt, der aber auch schnell wieder vorüber ist. danach die sanft gesprochene erklärung: „i would like to play the piano for you now.“ ein solostück für john coltrane, „song for the father“, setzt ein, heiliges arpeggio, kosmischer hall, überraschende akzente, die immer mal auftauchen, ein großer fluss, der immer wieder mal von moll zu dur wechselt, seine farben ändert, sein düsteres grundgefühl aufhellt. mit „prema“ ist man danach im ewigen mantra, eigentlich auch piano solo, doch mit overdubs zwei mal effektiv um streicher verstärkt. es gibt einen schönen registerwechsel gegen ende, wenn sich das klangbild lichtet, sich die pedalverstärkten bässen auflösen, die hohen lagen dominieren. aber letztlich ist man nach 10 minuten entweder in einem anderen geistigakustischem wahrnehmungszustand angelangt (wie es mir ging) oder eingeschlafen (wie es wahrscheinlich anderen geht).

    aufwachen werden alle, sobald „affinity“ losgeht. nun sitzt das trio im sattel und wird sich nicht mehr abwerfen lassen. ein hippes zweitonmotiv, durch verschiedenen tonlagen bewegt, mit effektiver bridge, im halsbrecherischen tempo, lässt workman im walking-modus zurück, während haynes ziemlich aufdreht, mitzieht, in den wenigen spielpausen von alice telepathisch sein crashbecken platziert und sie weiter anfeuert. coltrane spielt die 11 minuten durch, frenetisch, im wechsel zwischen ihren beiden registern, das eine eher dissonant-glühend, das andere quäkig, schrill, mit den gedehnten und gezogenen tonmodulationen. sie setzt einen höhepunkt nach dem nächsten, das publikum applaudiert zwei mal einfach mittendrin, quasi szenenapplaus. am ende ekstatische schreie, frenetischer jubel.

    aber das ist noch gar nichts. leise kündigen einige gospelakkorde die zweite hälfte des doppelalbums an. alice coltrane stellt ihre bandmitglieder vor, bereitet john coltranes „leo“ vor, sagt, dass es ihm dabei um energie gegangen sei, und dass sie dafür nun mit haynes und workman ja beste voraussetzungen habe. dann stellt sie die wurlitzer auf maximale lautstärke und noch in die dunkelsanften bluesakkorde zieht sie eine dissonanz ein, um ansatzlos schließlich das abstrakte zweitonmotiv von „leo“ anzusetzen – mit einer nicht wirklich glaubwürdigen tempovorgabe (man hört teilweise nur jeden zweiten ton, so schnell werden sie gespielt). coltranes erstes solo dauert 10 minuten, die in einer atemberaubenden sirenen-kaskaden enden. das war alles schon kaum zu fassen. dann kommt ein 5-minütiges hochvirtuoses solo von workman, ohne eine einzige redundanz, auf dem gleichen niveau wie der tumult zuvor – auch hier gibt es szenenapplaus, vor allem bei den augenzwinkernden flamenco-zitaten, frei nach jimmy garrison. dann 6 minuten roy haynes solo, aus dem handgelenk entwickelt bis zum hardrock-crash, aber ganz locker, mit großer farbigkeit. die letzten 15 (!) minuten gehören dann frau coltrane, die sich mit haynes zusammen in ihren letzten rausch spielt. was da genau passiert, ist nicht ganz erlärbar. ich weiß nicht mehr, was sie da tut, sie weiß aber wohl ziemlich genau, was sie da tut. es gibt keinen suchenden, unsicheren, zerbrechlichen moment mehr – nur noch high energy, wie eine von selbst laufende spielekonsole. man glaubt nicht mehr, dass das noch zwei menschliche hände sind, die das hier produzieren. gegen ende gibt es einen unglaublichen moment mit haynes, wo sie in einer quasi-hardrock-figur hängenbleiben, und hier schreit dann auch roy haynes vor ekstase. plötzlich wechselt coltrane danach mehrfach das tempo, indische hymnen klingen kurz an, dann ein blues, aber haynes und workman bleiben einfach in ihrer eigenen geschwindigkeit, coltrane streut immer häufiger das „leo“-thema ein, schließlich erschöpfen sich alle drei in einem großen akkord und haynes haut ein letztes mal mit voller wucht auf sein crashbecken.

    der applaus danach ist ein tumult, verständlichweise. man wischt sich buchstäblich die stirn. und damit verabschiedet sich alice coltrane für fast 30 jahre von der bühne, von warner, aus der albenproduktion, aus der nie ganz von ihr überzeugten jazzwelt.

    Sonny Sharrock tried to play his guitar like John Coltrane. Were you trying to do the same with piano?

    „No. What I found is a sound that matched his, as when I played the Wurlitzer organ with the synthesiser up on the top; you could pick his vibration out like anything. It was still not a saxophone, it was not a piano, but the vibration is like Coltrane’s sound . When I really noticed it, I guess, was on a piece called „Leo“ from an album called Transfiguration. But if I play the same piece on the piano it’s not there, I don’t hear it there. Why would I ask, or expect, that the organ is gonna do what the piano does? They’re both different instruments.“

    Are you feeling the presence of John when you’re playing that? Or are you trying to take it beyond?

    „No, I still think there’s that unity, there’s still that sharing, and the light and the spirit of what he gave more than, ‚Oh lets take this a next step higher‘. It’s me at a moment, its not me trying to further a legacy, I have no interest in doing that, it’s a landmark thing“

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    #8940711  | PERMALINK

    vorgarten

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    MARIAN MCPARTLAND’S PIANO JAZZ WITH GUEST ALICE COLTRANE (1981)

    „oh I loved alice. such a great woman,“ gab die hochbetagte marian mc partland 2008 zu, als in ihrer sendung “piano jazz” geri allen zu gast war und eine von coltrane inspirierte komposition ankündigte. da war alice schon ein jahr tot und die gemeinsame sendung schon 27 jahre her.

    1981, drei jahre nach alice coltranes abschied aus den jazz-aufnahmestudios, sitzt sie bei marian im studio und die beiden so grundverschiedenen musikerinnen nehmen sich – na, was wohl – ein john-coltrane-gedächtnis-programm vor. ihn zu hören, hätte etwas grundsätzliches in ihrem spiel verändert, sagt mcpartland in ihrer damenhaften, gleichwohl immer wieder stockenden redeweise, während sich alice nuschelnd, halb singend, halb säuselnd, dann immer wieder eruptiv ausbrechend, verständnisvoll zeigt und keine überraschung heuchelt. „I’m not an authority“, sagt sie einmal, sie will nicht bewerten und beurteilen, was john coltrane in anderen auslöse. john, „your husband“, wie marian immer wieder sagt, „the father“ (of my children), wie alice immer wieder korrigiert.

    um die kinder geht es auch, die von der mutter nicht gedrängt, das werk ihres vaters entdeckt und schon im studio eingespielt hätten: die violinistin michelle, der bassist john jr., ravi nuraya auf dem sopran- und oran auf dem altsaxophon. „ich schicke dir die aufnahme mal, wenn ich sie abgemischt habe“, sagt die stolze mutter zur anderen pianistin.

    die beiden mögen sich, keine frage. unterschiede gibt es dennoch genügend – wie „farbig“ doch alices spiel sei, findet marian. und wie „exakt“ marian „naima“ spielen würde. naja. die drei alice-coltrane-originals hat man alle schon auf TRANSFIGURATION gehört: das titelstück, ziemlich toll und virtuos als verbeugung vor john coltranes spätphase an den anfang gesetzt, dann das dramatische ein-motiv-mantra „prema“, schließlich, etwas arg arpeggiert, der widmungssong „for the father“. über mcpartlands schöne naima-interpretation gerät alice tatsächlich ins schwärmen, nicht nur, weil sie so exakt ist (ist sie nämlich gar nicht). interessanterweise passt sich mcpartland tatsächlich ihrem gast an, immer mehr arpeggien kommen im laufe dieser einen stunde zum vorschein, gerade bei „naima“ landet sie fast in einer alice-hommage, weniger in einer verbeugung vor john.

    was aber so richtig toll ist, sind die duette. das höllisch schwierige „mile’s mode“ verstolpern sie am anfang, fangen aber schnell an, sich gegenseitig anzufeuern. beim versuch über „giant steps“ überrascht vor allem alice mit einigen äußerst virtuosen läufen, die mcpartland zu ebenso gewagten variationen führen. ganz toll ist ihre gemeinsame idee, sich an chopins „opus 27“ zu wagen, zu dem mcpartland ein paar tolle ideen hat, während alice sich ungewohnt harmoniesicher zeigt. beim closer „blues minor“ (von mir mal in einem bft vorgestellt), ist dann schon regelrechte partystimmung, das geht entspannt hin und her und beide wissen sehr genau, was sie wollen und wann sie das zeigen und nicht zeigen müssen. „dass du immer diesen letzten ton so lange hältst… du willst wirklich jede vibration aus ihm herausholen!“ (MMP zu AC).

    dass alice coltrane nach dieser konzentrierten, ausgelassenen, entspannten improvisationsstunde fast 30 jahre aus allen jazzkontexten verschwinden würde, konnte man hier noch nicht ahnen. die angstfreie marian mcpartland empfing in diesem jahr beim national public radio noch die kollegen ray bryant und randy weston.

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    #8940713  | PERMALINK

    vorgarten

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    TURIYA SINGS (1982)

    1976 hatte alice coltrane ein spirituelles erlebnis, nach dem sie beschloss, zolibatär zu leben, nur noch orangefarbene gewänder zu tragen, eine swamini (also ein weiblicher spiritueller lehrer in der hindu-tradition) zu werden und sich „turiyasangitananda“ zu nennen: die sanskrit-übersetzung von „the transcendental lord’s highest song of bliss“.

    1982 starb john jr. coltrane, der älteste gemeinsame sohn von john und alice, mit 18 jahren bei einem autounfall.
    TURIYA SINGS ist ein soloalbum, mit wenigen streicher-overdubs, entstanden in einer 15-stündigen marathon-session. alice singt hindu-mantras und begleitet sich selbst auf der orgel und einem synthesizer. die musik, die hierbei entsteht, ist einfach, klar, verletzlich und von großer traurigkeit. ich bin mir nicht ganz sicher, ob das ein intensives meditatives zwiegespräch mit gott ist oder eine reaktion auf einen nicht zu verarbeitenden schicksalsschlag – oder beides. ravi coltrane hat erzählt, wie sehr der tod seines älteren bruders die familie, nicht zuletzt ihn selbst getroffen hat (er hörte ein jahr auf zu spielen, hörte nur noch die platten seines vaters, um anschließend erstmals konsequent zu beschließen, saxophonist zu werden). von alice sind keine aussagen über die private tragödie bekannt.

    man kann nicht umhin, sich eine frau allein in einem studio vorzustellen, einsam, trauernd, wege der verarbeitung suchend. der gesang hat nichts entrücktes, aber etwas sehr limitiertes – fast abgehackt, rhythmisch prägnant, aber ohne vibrato oder andere möglichkeiten des tonhaltens, kommen die sanskrit-silben, von einem synthesizer-teppich umspült; kleine, durchaus einprägsame melodien, endlose wiederholungen; einige merkwürdigkeiten wie eine sirenenhafte tonansteuerung über große intervalle auf dem synthesizer, verschluckte hallgesänge, das rauschen der cassetenaufnahme.

    ja, cassette. 2 mal 30 minuten. das ist das medium der nächsten veröffentlichungen, das label das hauseigene „avatar book institute“, keine kommerzielle verbreitung, quasi für den haus-, den ashramgebrauch. im netz ist das mittlerweile alles zu finden, in mehr oder weniger guten abtastungen und digitalisierungen. doch auch, wenn man die nächsten drei aufnahmen kennt, bleibt TURIYA SINGS doch das rätselhafteste dokument der entwicklung von alice coltrane, eine fast schmerzhaft limitierte musikalische äußerung, für sich allein in die welt gebracht, ein „lost tape“. in kleinen dosen eingesetzt trotzdem voller schöner kleiner rätsel.

    DIVINE SONGS (1987)

    fünf jahre später sieht das mit der ashram-gebrauchsmusik schon etwas anders aus. orchestraler, in großzügigen synthesizerflächen eingebettet, vom chorgesang getragen, in auf- und abschwellenden sirenenklängen angegangen, sind die gesänge von turiyasangitananda zu hören, und die grundstimmung ist ungleich gelöster und auch von größerem wagnis. Im entrückten „er ra“ ist sogar die harfe wieder zu hören – zum letzten mal? „madhura manohara giridhari“ funktioniert auf den changes von „sometimews I feel like a motherless child”, herzzerreißend singen sich die männer und frauen des ashrams das um die ohren. „deva deva“, der opener der zweiten cassetten-seite, ist auf einem kratzigen synthie-drone aufgebaut, zu dem alice fast aufreizend skandiert, bevor sie die streicher wieder einlullen. gott der allmächtige triumphiert über die zuckungen des leibes. mein lieblingsstück „chandra shekara“ kann kaum abstreifen, dass es wie eine triumphale gospelselbstermächtigungshyme daher kommt. tatsächlich funktioniert das wie ein song, er ist vollgepackt mir emotionen, wechselt dramatisch die register, erzählt eine geschichte. aber welche?

    rama guru“ schließlich setzt das set in bewegung, der chor wirft sich ins mantra, alices synthie-sirenen feuern sich in kommentierenden auf- und abwärtsbewegungen ab oder setzen sich funky in die lücken des gesangs. krishna guru, rama guru. sowas kann einen schon durch den tag federn. den trance-remix dazu müsste es eigentlich schon längst geben.

    auch im letzten stück triumphiert der chor, die stimme von turiya ist in ihrer individualität verloren gegangen. bin gespannt, wie sich das in den nächsten 2 aufnahmen entwickelt.

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    #8940715  | PERMALINK

    vorgarten

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    INFINITE CHANTS (1990)

    „nowhere in the history of black experience in the united states was the clash of cultures – the african versus the european – more obvious than in the differing attitudes toward ritual dancing and spirit posession.” (eileen southern)

    das scheint mir schlüssig und auch ich weiß – ohne jegliche erfahrungen diesbezüglich – nicht, wie man formen des ekstatischen singens adäquat beschreiben könnte.
    ginge es nur darum, das material zu verzeichnen, mit dem auf INFINITE CHANTS gearbeitet wird, braucht es nicht viel aufwand. es sind homophone hindu-gesänge zu hören, die z.t. mit einem vorsänger in einem call-and-response-modus interagieren (panduranga wird er laut credits genannt). dadurch wird man, wie auf den aufnahmen zuvor, an afroamerikanische spirituelle gesänge erinnert. akzentuiert werden diese durch einfach percussion: handklatschen, tabla, schellen. alice coltranes synthesizer- und (seltener) orgelakkorde sind das dritte element dieser musik. manchmal verstärken sie die gesangslinien, manchmal federn sie funky dazwischen, oft ergänzen sie die musik durch spacige glissandi, die sich landend und wieder abhebend auf die gesänge setzen. das allerdings ist der einzige, quasi hintergund-beitrag coltranes zu diesen aufnahmen. weder ist ihr eigener gesang zu hören, noch instrumentelle improvisationen. in den credits wird sie als arrangeurin genannt, was sich auch auf die postproduktion beziehen dürfte, denn die einzelnen stücke sind eigentlich medleys, collagen aus einzelaufnahmen, in unterschiedlichen tempi und tonlagen. dadurch wird zwar eintönigkeit vermieden, aber auch die mantra-artige struktur aufgehoben: es geht schon um ein dokument dieser musik an sich, nicht nur um ihren gebrauchswert.

    in den späten 1980ern hatte alice coltrane ein spitiuelles erlebnis, bei dem der indische guru sathya sai baba ihr erschien. es folgte eine neuausrichtung des vedantic centers in dessen namen, 1994 schließlich die umbenennung in „sai anantam ashram“. mehrfach reiste alice mit ihren jüngern zu sai baba nach indien, auch nach ihrem tod (die webseite des ashrams berichtet von einer reise 2011, im todesjahr sai babas) hielt man an diesem ritual fest.

    sai baba war eine sehr einflussreiche, aber auch äußerst umstrittene figur. von dem sohn einfacher bauern wurden diverse legenden um seine wundertätigkeiten und fähigkeiten, gegenstände zu materialisieren, kolportiert, die sich später als tricks herausstellten. obwohl er selbst nur einmal indien verließ und zeitlebens in seinem hauptashram nahe seinem heimatdorf puttaparthi wirkte (das später allerdings einen eigenen flughafen besaß, um die besuchermengen zu bewältigen), hat er mehrere tausend anhänger in der ganzen welt und diverse hilfs- und bildungseinrichtungen innerhalb und außerhalb indiens errichtet. als er starb, wurde er in einem staatsbegräbnis beigesetzt und vier tage lang staatstrauer verordnet. seit den 1970ern gab es allerdings auch vorwürfe des sexuellen missbrauchs an jungen männern, die sich bis heute halten.

    alices sai-baba-ashram unterscheidet sich von anderen einrichtungen in seinem namen vor allem darin, dass sie selbst die spirituelle leiterin war, das allerdings, ohne daraus einen kult zu machen. ihre biografin franya berkman berichtete von höchstens 50 regelmäßigen besuchern ihrer gottesdienste, zumeist gebildeten afroamerikanern aus der mittelschicht, nicht wenige von ihnen professionelle musiker. seit alices tod dürfte die zahl der besucher weiter zurückgegangen sein – auf der webseite des ashrams ist seit 2012 kein eintrag mehr zu finden.

    GLORIOUS CHANTS (1995)

    diese letzte ashram-aufnahme ist nicht viel anders als die vorige. die gesänge der gläubigen werden in den synthesizerwolken gleichermaßen begleitet und entrückt, diesmal kommt noch eine unaufdringliche flöte (joshua) dazu und ein paar indischer sänger (sandhya sanjana, sairam iyer) übernehmen das vorsingen, das dadurch weniger an gospel erinnert. wieder sind in der postproduktion einzelne snippets zusammengesetzt, entsteht ein flow aus 6 5- bis 12-minütigen collagen.

    der gesamteindruck ist nicht übermäßig fremd, die melodien sind einfach, klar und catchy, die arrangements wie üblich gar nicht unjazzig (oft synkopiert, von der percussion strukturiert), die afroamerikanische färbung der gesänge ist unüberhörbar. die produktion wirkt glatt, fast poppig, man kann das hervorragend einfach nebenher laufen lassen (und immer wieder, feinheiten entdeckend, genauer hinhören).

    warum kaum ein mit hinduismus, zumindest mit yoga vertrauter mensch diese musik kennt, obwohl es massenhaft auch im westen verbreitete „kirtan“- und „bhajan“-cds und unter den urhebern regelrechte stars gibt, erklärt freya berkman (die allerdings auf alice coltrane in ihrem yogastudio aufmerksam wurde) mit dem unzureichenden vertriebssystem von alices „avatar institute“, ihrer selbstgenügsamkeit (kommerziell war sie ohnehin durch die jowcol-rechte abgesichert) und der spezifisch afroamerikanischen ausprägung dieser aufnahmen. die alben bei warner, die z.t. schon ihre spirituelle musik enthielten, waren zudem jahrelang nicht verfügbar.

    wer sich hier trotz meiner unzureichenden beschreibungen für diese musik interessiert, kann die cds natürlich auf der seite des sai anantam ashrams bestellen oder sich im netz umschauen.
    ein wirklich toller, dramaturgisch kluger und sehr musikalischer mix durch alle vier veröffentlichungen ist dem dj und musikkurator frosty gelungen, der auf seiner dublab-seite zum freien download zur verfügung gestellt wird.
    ein weiterer beschreibungsversuch findet sich außerdem hier auf der cahokian-seite.
    und hier findet man auch alles nötige.

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    #8940717  | PERMALINK

    vorgarten

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    COSMIC COMPOSITIONS – AVANT GARDE SERIES VOL. 2 (ALICE COLTRANE)

    exklusive hhv-vinyl-serie, teil 2 (teil 1: pharoah sanders, teil 3: sun ra), die eine verbindung von 1. free-generation jazz und heutiger beat-musik behauptet, limitert auf 500 stück. natürlich ist das material vorhersehbar begrenzt auf ein paar selbstläufer-loops aus den vielleicht vier kanonischen alice-impulse-alben, wenn man hier überhaupt von kanon reden mag. und natürlich kommt was dabei heraus, was ein nicht-kiffer wie ich kiffer-musik nennen würde.
    trotzdem hat das in den meist unter 4-, meist sogar unter 3-minütigen sketches oft eine eleganz und außerweltlichkeit, die sehr reizvoll übereinanderschlägt. was auf jeden fall in das heute hinübertransportiert wird, ist die melancholie, die darüber nachdenkt, wo sie eigentlich hingehört in dieser welt.
    ich kenne niemanden der hier beteiligten (was gegen mich spricht), aber finde die konsistenz dieses streams erstaunlich, wo ich auch kanten, ecken, boppigkeit und kratzbürste vermisse. das geht alles sehr in ordnung so. auch wenn es hier vielleicht nicht hinpasst.

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    #8940719  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Den tollen Post von Jim Sangrey über Alice Coltrane und „A Monastic Trio“ wollte ich schon gestern hier rüberholen (nicht im Zitat-Format, weil die Komplettkursivierung graphisch ein Totalschaden ist) – einige sehr interessante Punkte, die da zur Sprache kommen, finde ich:

    The real „Post-Coltrane“ music might well be looked at in terms of the music made after Coltrane died and everybody was left to go their own ways…and that meant figuring out a lot of technical/theoretical/structural specifics that Coltrane himself was still discovering. Not just the „spiritual“ thing, (which whether or not one buys into some, none, or all of it was part of the general vibe/attraction of Coltrane, there was definitely some kind of force at work in his music), but what, specifically, do we play now…what DO we play now? Alice carried a burden not particularly of her own making. If not exactly a „burden“ at least a no-win proposition of what she was doing relative to how she was being looked at by…damn near everybody.

    Alice Coltrane has been significantly reappraised over the years, and rightly so, imo. But conversely, I sometimes see a lot of gushing about the „spiritual“ thing, and if you want to deal with the music first, then its not a bad idea to take that „spiritual“ thing away and see what’s left. Still of a mixed mind about a lot of Alice Coltrane’s work in that regard.

    However, here, there is a lot of music on this record (and yes, OCD factoidists, Cosmic Music content noted here), not all of it necessarily „successful“, but none of it trite, insincere, or naive. I once heard a guy say rather…aggressively that it had to have been McCoy brought in for Expressions, that Trane was fed up with Alice’s no-playing ass by that time, and besides, there’s no way that Alice had those chops, ALICE COULDN’T EVEN PLAY THE RIGHT CHANGES, etcetcetc, and…no. Sorry. Alice could play, Alice was not some noodler who Yoko-ed her way into and then reigned over John Coltrane’s Jazz Eden. There’s plenty of piano playing here that is very fluent, and the harp playing shows some real understanding of Trane’s later, „rhapsodic“ ambitions. The piano playing particularly has some real flavor to it. „Gospel Trane“ is only OMG-ish until it’s not, and the less Trane Worship Fetish you have in your ears, the more interesting it becomes. IMO, of course.

    What’s not here, though, is the depth of knowledge, the hard-won vision forward that, really, nobody except John Coltrane could have had, at least not in his world. So trying to move „ahead“ without really being sure what/where/how „ahead“ really was….well, good luck on that, and history has pretty much proven (to my satisfaction, anyway) that, musically, there was no „ahead“ in Coltrane’s way, that he had taken that particular route as far as it could be taken. And then, of course, he died, do you hear the voices of the ones you left behind and all that, but…what’re you gonna do, keep waiting, marking time just so as to be ready when he comes back to show you the next place to go? Again, good luck on that.

    But in the immediate aftermath of Coltrane’s death, yeah, there was a lot of investment in that force, and I can’t begin to imagine how hard that gut punch must have landed. Cannot even begin. And those who would minimize Alice’s harp playing, consider that Alice had a helluva lot more than an abstract investment in it, she had three kid’s return on that investment, and we’re talking about a level of intimacy between those two that nobody can rightly estimate. Alice’s harp playing reflecting those most intimate moments and rhythms, while neither provable nor relevant to any objective musical evaluation, is still something to consider, at least at this stage of the game.

    Now, speaking of investment, the liner notes to this one are borderline sickening, given the Pauline Rivelli-to-Jazz And Pop-to-Bob Theile-to impulse-to-ABC line that cannot helped but be followed. And Baraka,while trying to do the right thing in setting a proper perspective of how this music is not as much a continuation as it is a regrouping, ends up paying that most wickedly backhanded of musicianly „compliments“ – hey man, I really dig what you’re trying to do, while at the same time feeding the Sainthood Of John Coltrane marketing angle, the whole oh shit, Trane’s dead, we need a new angle now thing that ended up getting some good new music out, but also created some really cynical hype that, as that fellow’s rant attests to, really set up a Alice As Insincere Opportunistic Fraud vibe that was as unfortunate as it was unfounded. Hell, she says it herself – she does not posses her husband’s talent or genius. But she was deeply moved by his purpose, and she wants to carry that part of it forward as best she can. That’s pretty much all she said, all, afaik, that she ever really said.

    Problem, officer? If so, keep in mind that words like „mystic“ and „prophet“ mean one thing in a culture where such quantities in humans are a given, matter-of-fact possibility, quite another in a culture that views such things as being „supernatural“. The dichotomy between real-life purpose and marketing opportunity is…yeah, that’s what it is.

    Alice Coltrane here seems anything but a fraud. Nor does she seem at all clueless about what she was playing. She sounds unsure of how to put the pieces she has been left with back together, never mind move them ahead, but hell, who didn’t, at least amongst those for whom that was a concern? If this record would have been released on some indie label out of…somewhere, especially the piano parts…it wasn’t, but listening to this piano playing thinking it might be somebody like, say, Hassan Ibn Ali, somebody who you know about more than you actually know, compare that to knowing in advance that it’s Alice Coltrane…I wonder how much of perception is then already realized before the music even begins to play?

    As is – 5 stars (since this is all about The Universe) for a realistic musical starting point and sincerity of purpose, 3.5 stars for desire vs. actualization (no, DON’T catch a falling star and put it in your pocket, that shit gonna be hotter than hell, no way not to get burned), Negative Infinity stars for marketing, and Infinite Infinity stars to Ms. Coltrane for ultimately neither giving up nor giving in. To any of it.

    Again, time afforded Alice Coltrane an opportunity to be reappraised. But why was any reappraisal needed to begin with? Seems more likely that people bought into (or were repelled by) an idea that was more about what they felt was happening in life than what was actually happening in the music. Of such things are fortunes, delusions, and resultant rants (including this one about a record of music which is ultimately more interesting than it is substantial) made.

    http://www.organissimo.org/forum/index.php?/topic/3849-what-are-you-listening-to-right-now/?p=1431593

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    soulpope
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    gypsy tail windDen tollen Post von Jim Sangrey über Alice Coltrane und „A Monastic Trio“ wollte ich schon gestern hier rüberholen (nicht im Zitat-Format, weil die Komplettkursivierung graphisch ein Totalschaden ist) – einige sehr interessante Punkte, die da zur Sprache kommen, finde ich:

    The real „Post-Coltrane“ music might well be looked at in terms of the music made after Coltrane died and everybody was left to go their own ways…and that meant figuring out a lot of technical/theoretical/structural specifics that Coltrane himself was still discovering. Not just the „spiritual“ thing, (which whether or not one buys into some, none, or all of it was part of the general vibe/attraction of Coltrane, there was definitely some kind of force at work in his music), but what, specifically, do we play now…what DO we play now? Alice carried a burden not particularly of her own making. If not exactly a „burden“ at least a no-win proposition of what she was doing relative to how she was being looked at by…damn near everybody……

    Interessante Gedanken und Ansätze, doch auch er tut sich evidenterweise schwer – und dies ist IMO auch der Schwachpunkt seiner Argumentation – Alice Coltrane per se zu entdecken …. weil auch schon die Aufforderung ihre Arbeiten ohne den „Coltrane Mythos“ zu betrachten enthält bereits die eigentlich zu vermeidende „Vorbelastung“ ….

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    #8940723  | PERMALINK

    vorgarten

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    ich danke auch – aber mir ist das natürlich viel zu defensiv. ich glaube auch nicht, dass solche argumente heute noch gegen alice ins spiel gebracht werden. A MONASTIC TRIO ist natürlich kein vorwärtsdenkendes album, es ist ein trauergottesdienst von denen, die von john c. zurück gelassen wurden. spätere alben waren dagegen ziemlich innovativ (in der zusammenarbeit mit ornette z.b.), und das spirituelle von ihrer musik abzuspalten, finde ich eine ziemlich blöde idee.

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    #8940725  | PERMALINK

    vorgarten

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    Beiträge: 12,549

    ich möchte hier übrigens in keiner weise den wachhund spielen und etwaige diskussionen im ansatz verhindern. ich finde den organissimo-beitrag großartig und freue mich darüber, dass gypsy ihn hier eingebracht hat. ich versuche seit ewigkeiten, meine alice-lücken hier zu schließen und mag das dann doch gar nicht zum abschluss bringen, im gegenteil: ständig bleibe ich bei john hängen, um mir diese verbindung zu erklären – mit der konsequenz, dass ich bei ihm immer weiter zurück gehe und gar nicht mehr ins jahr 1965 finde. (gerade sind – durch nails amazon.it-tipp – die prestige sessions angekommen…).

    jedenfalls ist alice bei mir mittlerweile ein großes gravitationszentrum geworden, um das sich ganz viel bewegt. und dabei komme ich ihr selbst kaum näher. deshalb hätte ich natürlich total gerne etwas mehr austausch hier, den ich selbst wohl eher verhindere als ermögliche.

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    #8940727  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Biomasse

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    Kein Problem – wie gesagt, ich habe gerade bloss im echten Leben so viele, so ermüdende und oftmals belastende Diskussionen (keine Angst, es geht mir gut, bloss ist die Situation etwas schwierig und ich leide mit), dass ich kaum die Energie aufbringen kann, auch noch einen scharfen Gedanken zu formulieren in solchen Netz-Diskussionen.

    Aber was mich an Sangreys Gedanken frappierte war eben gerade der Versuch, angesichts des über Alice lauernden Schatten Johns irgndwie zu einem fairen Urteil zu gelangen – ohne eben den „elephant in the room“ kleinzureden, sondern ihr gerade angesichts der Situation ihre eigenen Versuche zugute zu halten (wobei „Versuche“ jetzt bitte nicht pejorativ missverstanden werden soll).

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    #8940729  | PERMALINK

    vorgarten

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    ja, ich denke nur, dass ausgerechnet A MONASTIC TRIO dafür ein ungünstiger ausgangspunkt ist – das will ja gerade auf john coltrane bezogen sein.

    und was heißt überhaupt „im echten leben“? ;-)

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