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AutorBeiträge
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Auf Pat Thomas mit Han Bennink bin ich ja ein bisschen neidisch… und auch sonst sieht das nach einem richtig tollen Festival aus… (Ahmed hatte ich allerdings mal mit gypsy in Mulhouse gehoert – das war keine Grosstat, wenn ich mich richtig erinnere)… hier im Ort kommen die Jazzkonzerte auch langsam zurueck, naechste Woche Frisell und sein Trio, die Woche drauf ein Django Tribute mit Stochelo Rosenberg… (und noch viel mehr, aber da geh ich nicht hin)
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Werbungvorgarten glückwunsch zum konzerterlebnis! ich habe coleman zwischen 1991 und 2005 sehr oft live gesehen, seitdem allerdings nicht mehr, was mir sehr fehlt. wo einsteigen/ weitermachen… schwer für mich, ich habe da wenig abstand. aus dem bauch heraus: MOTHERLAND PULSE (akustisch, 1985) ON THE EDGE OF TOMORROW (elektrisch, 1985) strata institute: CIPHER SYNTAX (mit osby, 1989) THE TAO OF MAD PHAT (vor kleinem studiopublikum, 1993) DEF TRANCE BEAT (mit ravi coltrane, 1995) FUNCTIONAL ARRHYTHMIAS (quasi die band, die du gesehen hast, minus kokayi, 2013) es gibt noch ein paar weitere sehr tolle alben (das cuba-ding, genesis & the opening of the way,…), aber die sind dann eher five elements für fortgeschrittene die sachen mit den freestyle-rappern aus den 90ern sind auch interessant, da ist kokayi ja auch schon dabei, aber der hat sich seitdem unglaublich entwickelt, insofern funktionieren die anders.
Vielen Dank für den schönen Primer, @vorgarten!
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A Kiss in the Dreamhousejazzfest berlin im pierre-boulez-saal, 4.11.2021, bobo stenson trio / kaja draksler & susana santos silva / vijay iyer trio
ich mag nicht so viel schreiben, ärgere mich immer noch ein wenig über den sound im saal und wie viel ich abstrahieren muss, um die musik einschätzen zu können. es war ein super kuratiertes programm, das man sich etwa genauso vorgestellt hat, stenson vielleicht ein bisschen eingängiger als gedacht, der dude am schlagzeug mit naheliegenden audience-pleaser-effekten; santos silva & draksler halten 50 minuten die spannung, faszinierendes interplay, dem man die gemeinsame übung anmerkt; iyer, may han oh und sorey dann mit einem guten, aufwühlenden destillat aus UNEASY, das dann nochmal richtig laut werden durfte und diejenigen, die bis nach zehn aufbleiben durften, hörbar begeistert hat.
stenson habe ich von über der bühne aus gehört, das funktionierte beim grisey-konzert vor ein paar jahren super, gestern blieb der sound wie in einer tiefgarage ein stockwerk drunter kleben. ab dem klavier/trompete-duo dann in die 1. reihe im saal gesetzt, hinter das klavier. super sound bei allem, was auf einen ausgerichtet war, total verhallt alles andere (bei sorey: einer hälfte des equipments auf dem punkt, die andere verzögert). heißt: santos silva und may han oh und den halben sorey fand ich super, die haben mich angespielt. das klavier ging jeweils von mir weg, zu @napoleon-dynamite auf der anderen seite (hast du das ähnlich gehört?). mikrofoniert wurde für den live-stream, aber nicht für den saal. ovale bühne mit publikum drum herum: kein neues problem, für den saal, für eine bühnentechnik mit erfahrung. war nicht kompliziert, nur akustische instrumente, mit verstärkten bässen. ok, schlagzeug ist laut, das weiß man vielleicht nicht in klassikhäusern. aber wenn man gar nichts macht, funktioniert es halt nicht.
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Hm, das ist schon sehr doof mit dem Sound (vgl. Jarrett Trio in der Luzerner „Kaverne“ von Jean Nouvel …) – das Duo in der Mitte war aber hoffentlich vom Klang her gut?
Was Fält angeht, das ist er, der die Schuhe auszieht und so eine freundliche bürgerliche Bennink-Variante ohne Punk und Überraschung macht? Hab ihn in St. Johann beim Artacts gesehen, glaub ich, mit einer Art skandinavischen All-Star-Gruppe?
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-windHm, das ist schon sehr doof mit dem Sound (vgl. Jarrett Trio in der Luzerner „Kaverne“ von Jean Nouvel …) – das Duo in der Mitte war aber hoffentlich vom Klang her gut?
Was Fält angeht, das ist er, der die Schuhe auszieht und so eine freundliche bürgerliche Bennink-Variante ohne Punk und Überraschung macht? Hab ihn in St. Johann beim Artacts gesehen, glaub ich, mit einer Art skandinavischen All-Star-Gruppe?santos silva hat mich direkt angespielt, das war super – draksler konnte ich auf die finger schauen, aber der sound ging von mir weg. war aber in diesem reduzierten setting trotzdem gut zu ertragen.
was du zu fält schreibst, kommt hin, obwohl er die schuhe anließ, glaube ich. die beiden gesetzten älteren herren dazu erhöhten dazu noch den schmuzelfaktor, aber natürlich sind die sehr toll aufeinander eingespielt. aber bei den kubanischen sachen spielte er dann halt das naheliegendste, sein spiel hat an sich nichts sperriges (wie motian oder der späte christensen), aber er kann das halt anknipsen.
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@vorgarten: Danke für den Bericht.
Wann werde ich wieder live dabei sein?vorgarten super sound bei allem, was auf einen ausgerichtet war, total verhallt alles andere (bei sorey: einer hälfte des equipments auf dem punkt, die andere verzögert). heißt: santos silva und may han oh und den halben sorey fand ich super, die haben mich angespielt. das klavier ging jeweils von mir weg, zu @napoleon-dynamite auf der anderen seite (hast du das ähnlich gehört?). mikrofoniert wurde für den live-stream, aber nicht für den saal. ovale bühne mit publikum drum herum: kein neues problem, für den saal, für eine bühnentechnik mit erfahrung. war nicht kompliziert, nur akustische instrumente, mit verstärkten bässen. ok, schlagzeug ist laut, das weiß man vielleicht nicht in klassikhäusern. aber wenn man gar nichts macht, funktioniert es halt nicht.
Ja, so war es bei mir auch, was beim Iyer-Trio-Konzert hieß: Klavier prägnant und klar, Bass bestenfalls diffus im Raum erfühlbar und schwer in Verbindung zu bringen mit der Musikerin, die nur wenige Meter von mir stand, Soreys Spiel als klangliches Mischgebräu. Riss mich dann trotz dieser Einschränkungen dennoch sehr mit, hoffentlich bald wieder unter besseren Bedingungen. Wirklich ärgerlich fand ich den Sound beim Stenson Trio. Alles überlagert von den Drums, beim Klavier fragte ich mich gelegentlich, ob das Mikrofon aussetzt (Stenson selber schien auch unzufrieden, nestelte immer wieder daran) – es war mir kaum möglich in die Performance reinzufinden, ich glaube, da hätte auch jeder andere Platz im Saal keine Veränderung gebracht. Beim Duo-Set hörte ich eher Draksler als Silva, fand ich aber auch sehr spannend!
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A Kiss in the Dreamhousenapoleon-dynamite Wirklich ärgerlich fand ich den Sound beim Stenson Trio. Alles überlagert von den Drums, beim Klavier fragte ich mich gelegentlich, ob das Mikrofon aussetzt (Stenson selber schien auch unzufrieden, nestelte immer wieder daran) – es war mir kaum möglich in die Performance reinzufinden, ich glaube, da hätte auch jeder andere Platz im Saal keine Veränderung gebracht.
ach schade, ich dachte, wenigstens du wärst beim stenson-konzert auf deine kosten gekommen. ich glaube, es wurde wirklich gar nicht für den saal mikrofoniert, stensons mikro war ja nur für die ansagen, der rest war reiner raumklang von akustischen instrumenten und bass-verstärkern und das klang wohl tatsächlich auf jedem platz verschieden. es gibt im saal ja lautsprecher als korrektiv, die wurden aber nicht eingesetzt. im arte-stream klingt aber alles super
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Unerhört – 25. November 20211
Kulturhaus Helferei, Zürich, 18.00 UhrDavid Virelles – Klavier
Gestern mein erstes Jazzkonzert seit März 2020 … wenig Nasenpimmler, aber dafür ordentlich viele, die ihre Masken einfach ganz wegliessen, weil sie ja etwas an ihrem Wein sippen mussten oder einfach alt und geimpft sind (Boomer-Einstellung, tut echt weh). Aber gut, ich konnte das trotzdem sehr entspannt geniessen und hatte einen super Platz (die Sicht war noch besser, hielt das Handy rasch nah vor die Brust beim Fotos knipsen, weil’s da drin so dunke war, dass es sowieso sehr störte). Der Raum ist leider alles andere als geeignet für Konzerte, aber das Unerhört macht dort drin immer wieder solche Solo-Klavier-Feierabendkonzerte (dieses Jahr auch Myra Melford und Django Bates, zudem spielte anderswo noch Kris Davis solo – aber ausser Virelles schaff(t)e ich nichts). Virelles spielte eine Stunde, ein schön gestaltetes Set mit ein paar Unterbrüchen, die er aber wohl nur für sich als Atempausen gedacht hatte – jedenfalls begann er stets mitten im Applaus, weiterzuspielen. Im Flügel lag ein Bündel Noten, in dem auch blätterte, aber ob er sie beim Spielen wirklich beachtete, wurde mir nicht klar. Los ging es relativ verhalten, nach einer Viertelstunde oder so verdichteten sich die Rhythmen, irgendwann haute er richtig wilde Cluster aus dem Flügel und liess diesen schnauben und krachen. In der Linken schien er dabei stets auf Cuba zu bleiben, spielte Half-Beat-Rhythmen mal von der sanften Sorte, dann wieder sehr energisch. Obwohl er ganz offensichtlich verschiedene Stücke spielte, ergab sich im Ganzen ein toller Bogen. Auf dem Weg musste ich auch mal an Louis Gottschalk oder an Jorge Bolet denken, wenn der Lecuona spielt – aber klar, bei den Clustern, wenn auch mal ein Ellbogen oder der ganze Unterarm auf die Tasten krachte, schielte auch Cecil Taylor herein. Gegen Ende spielte Virelles ein Monk-Medley, mit einem Intro, das sich dem ersten Tune annäherte, dann morphte er weiter – und diese Bewegung, dass die Dinge sich quasi aus Vorangegangenem ergeben, ein stetiges Fortlaufen, auch über die Pausen hinaus, schien das Konstruktionsprinzip des ganzen Sets gewesen zu sein. Nachdem der Einstieg nachdenklich und getragen war, nicht gerade dunkel schattiert, aber eher bitter, gab es zwischendurch Aufhellungen und süsse Klänge zu hören, tänzerische Grooves zu eingängigen Riffs, die wiederum zum Ausgangspunkt neuer Exkursionen wurden, die überall hin zu führen schienen – ein Set voller Möglichkeiten und Richtungen, keine leichte Kost. Dass er quasi als vorweggenommene Zugabe nach dem langen Monk-Medley – das am Ende von Monk wegmorphte oder sich von Vorlagen so weit entfernte, dass diese gar nicht mehr zu erkennen waren – noch ein fröhliches kurzes, vermutlich durchkomponiertes Stück spielte, war dann quasi das I-Tüpfelchen eines rundum faszinierenden und gelungenen Sets.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbadanke, klingt interessant!
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Ja, war es! Draussen hörte man dann so Kommentare wie „nicht grad leichte Kost“ – das stimmt schon, aber für mich war’s ein grosser Genuss und sicher eine Annäherung einen weiterhin ordentlich rätselhaft bleibenden Musiker. Bei einem der kurzen Unterbrüche (ich glaub beim Monk-Medley, wohl so nach 45 Minuten) gingen auch mal mehrere Leute raus (das ist in Zürich sonst erst bei den Zugaben, nun üblich nicht gerade, aber leider auch nicht selten – dabei gibt es in der Helferei gar keine Garderobe, wo man anstehen müsste … ich empfinde das als völlig respektlos, zuletzt am Montag: Cecilia Bartoli singt eine Zugabe und Leute stehen auf und gehen )
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaach, lass sie doch, zugaben muss man sich verdienen 😉
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Schlagwörter: 2021, Jazz-Gigs, Jazzfestival, Jazzkonzerte
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