2018 hörte ich folgende für mich neue Alben

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  • #10674033  | PERMALINK

    lotterlotta
    Schaffnerlos

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    @wahr

    vielleicht wären noch zwei besonderheiten von marion brown etwas für dich

    die wundervolle

    solo live at yale university aus dem jahr 1982

    und die gewöhnungsbedürftige

    reeds’n vibes mit gunter hampel von 1978

     

    letztere ist ein etwas teures „vergnügen“ und wenn überhaupt nur auf lp zu bekommen!

    hatte vor einiger zeit das glück aus hampels restbeständen ein exemplar zu erwerben.

     

    zuletzt geändert von lotterlotta

    --

    Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!  
    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #10674041  | PERMALINK

    lotterlotta
    Schaffnerlos

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    Beiträge: 5,601

    okay, die reeds ’n vibes gibt es auch als cd über discogs, kann mir ob der qualität aber kein bild davon machen…..

    sollte interesse bestehen, gibt es über pn bestimmt nen weg!

    --

    Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!  
    #10674045  | PERMALINK

    wahr

    Registriert seit: 18.04.2004

    Beiträge: 15,193

    lotterlotta@wahr vielleicht wären noch zwei besonderheiten von marion brown etwas für dich die wundervolle solo live at yale university aus dem jahr 1982 und die gewöhnungsbedürftige reeds’n vibes mit gunter hampel von 1978 letztere ist ein etwas teures „vergnügen“ und wenn überhaupt nur auf lp zu bekommen! hatte vor einiger zeit das glück aus hampels restbeständen ein exemplar zu erwerben.

    hampel hat restbestände seiner eigenen platten verkauft? verflucht, da wäre ich gerne dabei gewesen. danke für die tipps. ich habe ja auch noch ein auge auf „gesprächsfetzen“ von hampel & brown von 1968. leider auch nicht ganz billig.

    #10674063  | PERMALINK

    lotterlotta
    Schaffnerlos

    Registriert seit: 09.04.2005

    Beiträge: 5,601

    und die von atom erwähnte georgia faun ist, wie er schon sagte, schwer zugänglich. vielleicht so als letztes, wenn du schon einige seiner unterschiedlichen wege durch hast….es sollte aber die eine oder andere solo-einspielung dabei gewesen sein, seine tonierung nimmt mich gefangen….

    von albert ayler möchte ich dir noch die spirits rejoice und nuits de la fondation maeght ans herz legen

    von kenny dorham unbedingt afro cuban sowie quiet kenny

    und dann wäre da aus dem blue note universum noch eine meiner liebsten scheiben mit phänomenaler besetzung:

    lee morgan-search for the new land mit Wayne Shorter, Grant Green, Herbie Hancock, Reginald Workman und Billie Higgins

    --

    Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!  
    #10674069  | PERMALINK

    lotterlotta
    Schaffnerlos

    Registriert seit: 09.04.2005

    Beiträge: 5,601

    @wahr

    hampel hatte wohl noch so einige restbestände die er bei gigs zu verkaufen suchte. ein göttinger lp-dealer hat da wohl über ihn diverse

    alte lps bezogen und in seinem laden vertickt…Hampel lebt zwar in NY, ist aber immer wieder mal in göttingen auf verwandschaftsbesuch, er stammt von dort….

    --

    Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!  
    #10674083  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 5,154

    @vorgarten(…) aber ich mag aus verschiedenen, zum großen teil off-topic-gründen dazu nichts mehr schreiben. ich werde das forum zum februar verlassen (…). ich habe keine lust mehr auf das gepöbel und sehe zu wenig lust auf austausch – was ich blöderweise jetzt in einem thread bekanntgebe, der austausch anbietet und anstrebt… aber mir reicht’s.

    Wirklich? Das wäre sehr schade! Willst Du es Dir nicht noch mal überlegen?

    Kommunikation ist sowieso schon schwierig und Kommunikation um Internet hat besondere Hürden, Fußangeln und Untiefen. Es ist nicht leicht, damit umzugehen und immer wieder aufs neue eine Herausforderung – auch was das eigene Verhalten betrifft. Aber in jedem Fall besser, als gar nicht miteinander zu reden.

    --

    „Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)
    #10674097  | PERMALINK

    august-ramone
    Ich habe fertig!

    Registriert seit: 19.08.2005

    Beiträge: 63,656

    Zustimmung @friedrich!

    --

    http://www.radiostonefm.de/ Wenn es um Menschenleben geht, ist es zweitrangig, dass der Dax einbricht und das Bruttoinlandsprodukt schrumpft.
    #10674105  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 5,154

    Hallo @wahr,

    ich habe Deinen Anfangspost nur mal quergelesen (is’n bisschen viel Text ;-) ), aber zu ein paar Sachen kann ich was sagen.

    Die frühen Herbie Hancock-Sachen mag ich teils sehr. Ich habe – wie auch ein anderer user, wer war das noch mal? – die Complete Sixties Blue Note Sessions und für mich sticht da die Inventions & Dimensions auch besonders raus. Sicher mit dieser besonderen Bedeutung von percussion, latino Einflüssen und ungewöhnlichen Kompositionsstrukturen eins der unkonventionellsten Alben HHs. Maiden Voyage solltest Du noch mal eine Chance geben. Ja, man könnte den Titeltrack etwas langweilig finden. Ich glaube, dabei geht es aber auch gerade nicht um Spannung sondern um einen ruhigen Fluss, um Kontemplation, Leichtigkeit. Speak Like A Child mag ich auch sehr. Die ungewöhnlichen Klangfarben der Bläser.

    Wayne Shorter sowieso. Kenne nicht so viel von ihm, aber Speak No Evil und Adam’s Apple sind meine Favoriten.

    @gypsy-tail-wind: Bei diesen spottbilligen 5 CD-Boxen wird wohl ganz gern mal das Hit-Album weggelassen, bei HH z.B. Empyrean Isles (mit dem Hit Cantaloupe Island) und Maiden Voyage, bei Wayne Shorter Speak No Evil. Ist wohl eine Frage das Marketings.

    African Head Charge: Ganz großartig! Ich habe einiges von diesem Adrian Sherwood-Projekt. Faszinierende dunkel klappernde, brummende und schimmernde Soundlandschaften, ein afro-retro-futuristischer Dschungel an Klängen. Ich hatte sogar schon 1981 das Debüt gehört, aber das hat bis heute nichts an Faszination verloren.

    Denn:

    wahrja. die meisten meiner platten eines jahres lerne ich erst in den beiden folgejahren kennen (das hatte friedrich für sich auch schon mal festgestellt). und dann interessiert es irgendwie keinen mehr. was ja quatsch ist, denn soo schnell wird musik von der aktualität auch nicht überholt. daher finde ich den aspekt „für mich neue gute platten des jahres, egal aus welcher zeit sie stammen“ auch viel näher an dem, was man wirklich im laufe eines jahres an neuem gehört hat, als sich nur auf die erstveröffentlichungen des jahres zu beschränken. dadurch wird es zwar noch unmöglicher, platten herauszudestillieren, die vielleicht sowas wie einen konsens bilden – was ja weder dir noch mir besonders wichtig ist – aber andererseits gibt es diesen konsens sowieso nicht mehr, betrachtet man die trillarden völlig unterschiedlichen listen der user und der mags, die hier jedes jahr gesammelt werden. mir sind die individuellen listen wichtiger als das mathematische zusammenzurren vieler listen in eine.

    Ja, ich hatte das mal irgendwo erwähnt. Bin angenehm überrascht, dass Du das gelesen und Dir gemerkt hast. Und ich kann ja nicht mal einen Konsens mit mir selbst erzielen. ;-) Das macht natürlich auch die Kommunikation wieder etwas schwierig.

    Brauche noch etwas Zeit für meine eigenen Höhepunkte 2018. Da ist dann sogar Musik aus verschiedenen Jahrhunderten dabei.

    --

    „Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)
    #10674285  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 12,673

    friedrich

    Wirklich? Das wäre sehr schade! Willst Du es Dir nicht noch mal überlegen? Kommunikation ist sowieso schon schwierig und Kommunikation um Internet hat besondere Hürden, Fußangeln und Untiefen. Es ist nicht leicht, damit umzugehen und immer wieder aufs neue eine Herausforderung – auch was das eigene Verhalten betrifft. Aber in jedem Fall besser, als gar nicht miteinander zu reden.

    das können wir ja dann mal außerhalb des internets diskutieren ;-)

    --

    #10674319  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
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    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,254

    friedrich … Ich habe – wie auch ein anderer user, wer war das noch mal? – die Complete Sixties Blue Note Sessions

    @ gypsy-tail-wind: Bei diesen spottbilligen 5 CD-Boxen wird wohl ganz gern mal das Hit-Album weggelassen, bei HH z.B. Empyrean Isles (mit dem Hit Cantaloupe Island) und Maiden Voyage, bei Wayne Shorter Speak No Evil. Ist wohl eine Frage das Marketings.

    Hallo, hier ;-)

    Und die Vermutung betreffend dieser 5-CD-Sets hatte ich auch schon … bei Shorter und Hancock gab es ja eh bessere Boxen mit allen Alben (von Universal Italien wohl).

    Zu Kenny Dorham wollte ich noch was sagen, obwohl ich gar nicht genau weiss, wie der hier Thema wurde (er spielt auf „Point of Departure“ mit und ist dort der Aussenseiter, den man – im Gegensatz zu Roy Haynes, dem anderen „Original“-Bebopper, der bei Hill auftaucht – in dem rahmen nun wirklich nicht erwarten würde) … KD ist mir unglaublich lieb und wichtig, die Coolness, die Melodien, die Nonchalance … der konnte auch mal MD (dessen Nachfolger in der Band von Charlie Parker KD war) auf seinem eigenen Gebiet schlagen, wie man in diesem tollen, langen Artikel nachlesen kann:
    https://www.austinchronicle.com/music/2018-09-14/trumpet-colossus-kenny-dorham-towers-alongside-the-jazz-gods/
    Ein ganz eigener, berührender Ton ist die Grundlage für alles, und eben eine Gabe zum Erfinden von Linien, die ihresgleichen nur selten fanden.

    Allerdings machte Dorham ja 1963/64 auch fünf Alben gemeinsam mit Joe Henderson, der bei Hill auch auftaucht (auf dem vielleicht schönsten der fünf Alben, „Our Thing“, spielt Hill Klavier, auf „Page One“ und „In’n’Out“ – die drei erschienen unter Hendersons Namen, ist McCoy Tyner zu hören, auf „Page One“ Herbie Hancock, auf „Trompeta Toccata“ dann Tommy Flanagan, letztere zwei erschienen unter KDs Namen). Diese fünf Alben sind der Schwanengesang Dorhams, der danach ziemlich in der Versenkung verschwand.

    Meine Favoriten (chronologisch):
    – Kenny Dorham Quintet – das Debut, das bei Debut (Mingus‘ Label) als 10″ LP erschien, ein feines Quintett mit Jimmy Heath, Walter Bishop, Percy Heath und Kenny Clarke
    – „‚Round About Midnight at the Cafe Bohemia“ (die komplette 2-CD-Ausgabe!) wegen der unglaublichen Atmosphäre … man hört „The Jazz Prophets“, eine leider kurzlebige Band, die aus KD, J.R. Monterose, Bobby Timmons, Sam Jones und Arthur Edgehill bestand, im Bohemia kam noch Gast Kenny Burrell dazu. Die Gruppe hab ein Studio-Album für ABC-Paramount gemacht, das ebenso hörenswert ist (vielleicht noch etwas besser, aber halt ohne Live-Atmosphäre), „KD and the Jazz Prophets Vol. 1“ (Vol. 2 existiert wohl, kam aber nie raus und ich habe es auch nie gehört).
    – Quiet Kenny – wurde bereits erwähnt, ein sehr schönes Quartett-Album (bei Trompetern recht seltene Sache, zumindest damals), bei dem Dorham der Balladenkünstler ganz im Zentrum steht
    – Whistle Stop – ein etwas vergessenes Blue Note-Album mit einem souverän aufspielenden Dorham und einer tollen Hard Bop-Band mit Hank Mobley, Kenny Drew, Paul Chambers und Philly Joe Jones
    – Inta Somethin‘ – ein tolles Live-Album mit Jackie McLean, 1962 in Kalifornien, nochmal Walter Bishop, zudem Leroy Vinnegar und Art Taylor
    – Una Mas – das erwähnte erste mit Henderson unter KDs Namen, mit dem tollen überlangen Jam desselben Titels und einem Teenager namens Anthony Williams am Schlagzeug

    Von den Sidemen-Alben sind sicherlich die drei mit Henderson zu erwähnen, und unbedingt die ersten Aufnahmen der Jazz Messengers („Horace Silver and the Jazz Messengers“, „The Jazz Messengers at Café Bohemia“ Vols. 1 & 2, „Starting Time“ mit Clifford Jordan, und die „Barney“-Aufnahmen mit Barney Wilen (aus der einen LP wurden später zwei gut gefüllte, ganz und gar lohnenswerte CDs). Von da kann man dann weitersehen bzw. hören … „Afro-Cuban“ fehlt, weil ich keinen so direkten Zugang dazu finde, „Trompeta Toccata“, weil es von den fünfen mit Henderson (ergänzendes Live-Material gibt es inzwischen bei Uptown auch noch, es ist aber nicht so toll wie man es sich ausgemalt hätte) das konservativste/schwächste ist, schlecht ist es deshalb noch lange nicht.

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #10674393  | PERMALINK

    nicht_vom_forum

    Registriert seit: 18.01.2009

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    Meine Neuentdeckung aus 2018 dürfte Tomeka Reid gewesen sein.
    Angefangen mit ihrem eigenen Album

    http://www.freejazzblog.org/2016/02/tomeka-reid-quartet-st-thirsty-ear-2015.html

    Aber auch mit Nick Mazzarella:
    http://www.freejazzblog.org/2017/07/two-from-tomeka-part-i.html

    oder Dave Rempis und Joshua Abrams:
    https://aerophonicrecords.com/ithra/ (aus 2018)

    und (Der Vollständigkeit halber, aber schon länger in meinem CD-Regal) mit Jaimie Branch:
    http://www.freejazzblog.org/2017/05/jaime-branch-fly-or-die-international.html

    Für dieses Jahr habe ich mir den Backcatalogue von Nicole Mitchell vorgenommen, auf die ich über Reid gestoßen bin und die vom ersten Reinhören her auch ganz hervorragend klingt.

    --

    Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away.  Reality denied comes back to haunt. Philip K. Dick
    #10674395  | PERMALINK

    wahr

    Registriert seit: 18.04.2004

    Beiträge: 15,193

    gypsy-tail-wind

    friedrich … Ich habe – wie auch ein anderer user, wer war das noch mal? – die Complete Sixties Blue Note Sessions … @ gypsy-tail-wind: Bei diesen spottbilligen 5 CD-Boxen wird wohl ganz gern mal das Hit-Album weggelassen, bei HH z.B. Empyrean Isles (mit dem Hit Cantaloupe Island) und Maiden Voyage, bei Wayne Shorter Speak No Evil. Ist wohl eine Frage das Marketings.

    Hallo, hier Und die Vermutung betreffend dieser 5-CD-Sets hatte ich auch schon … bei Shorter und Hancock gab es ja eh bessere Boxen mit allen Alben (von Universal Italien wohl). — Zu Kenny Dorham wollte ich noch was sagen, obwohl ich gar nicht genau weiss, wie der hier Thema wurde (er spielt auf „Point of Departure“ mit und ist dort der Aussenseiter, den man – im Gegensatz zu Roy Haynes, dem anderen „Original“-Bebopper, der bei Hill auftaucht – in dem rahmen nun wirklich nicht erwarten würde) … KD ist mir unglaublich lieb und wichtig, die Coolness, die Melodien, die Nonchalance … der konnte auch mal MD (dessen Nachfolger in der Band von Charlie Parker KD war) auf seinem eigenen Gebiet schlagen, wie man in diesem tollen, langen Artikel nachlesen kann: https://www.austinchronicle.com/music/2018-09-14/trumpet-colossus-kenny-dorham-towers-alongside-the-jazz-gods/ Ein ganz eigener, berührender Ton ist die Grundlage für alles, und eben eine Gabe zum Erfinden von Linien, die ihresgleichen nur selten fanden. Allerdings machte Dorham ja 1963/64 auch fünf Alben gemeinsam mit Joe Henderson, der bei Hill auch auftaucht (auf dem vielleicht schönsten der fünf Alben, „Our Thing“, spielt Hill Klavier, auf „Page One“ und „In’n’Out“ – die drei erschienen unter Hendersons Namen, ist McCoy Tyner zu hören, auf „Page One“ Herbie Hancock, auf „Trompeta Toccata“ dann Tommy Flanagan, letztere zwei erschienen unter KDs Namen). Diese fünf Alben sind der Schwanengesang Dorhams, der danach ziemlich in der Versenkung verschwand. Meine Favoriten (chronologisch): – Kenny Dorham Quintet – das Debut, das bei Debut (Mingus‘ Label) als 10″ LP erschien, ein feines Quintett mit Jimmy Heath, Walter Bishop, Percy Heath und Kenny Clarke – „‚Round About Midnight at the Cafe Bohemia“ (die komplette 2-CD-Ausgabe!) wegen der unglaublichen Atmosphäre … man hört „The Jazz Prophets“, eine leider kurzlebige Band, die aus KD, J.R. Monterose, Bobby Timmons, Sam Jones und Arthur Edgehill bestand, im Bohemia kam noch Gast Kenny Burrell dazu. Die Gruppe hab ein Studio-Album für ABC-Paramount gemacht, das ebenso hörenswert ist (vielleicht noch etwas besser, aber halt ohne Live-Atmosphäre), „KD and the Jazz Prophets Vol. 1“ (Vol. 2 existiert wohl, kam aber nie raus und ich habe es auch nie gehört). – Quiet Kenny – wurde bereits erwähnt, ein sehr schönes Quartett-Album (bei Trompetern recht seltene Sache, zumindest damals), bei dem Dorham der Balladenkünstler ganz im Zentrum steht – Whistle Stop – ein etwas vergessenes Blue Note-Album mit einem souverän aufspielenden Dorham und einer tollen Hard Bop-Band mit Hank Mobley, Kenny Drew, Paul Chambers und Philly Joe Jones – Inta Somethin‘ – ein tolles Live-Album mit Jackie McLean, 1962 in Kalifornien, nochmal Walter Bishop, zudem Leroy Vinnegar und Art Taylor – Una Mas – das erwähnte erste mit Henderson unter KDs Namen, mit dem tollen überlangen Jam desselben Titels und einem Teenager namens Anthony Williams am Schlagzeug Von den Sidemen-Alben sind sicherlich die drei mit Henderson zu erwähnen, und unbedingt die ersten Aufnahmen der Jazz Messengers („Horace Silver and the Jazz Messengers“, „The Jazz Messengers at Café Bohemia“ Vols. 1 & 2, „Starting Time“ mit Clifford Jordan, und die „Barney“-Aufnahmen mit Barney Wilen (aus der einen LP wurden später zwei gut gefüllte, ganz und gar lohnenswerte CDs). Von da kann man dann weitersehen bzw. hören … „Afro-Cuban“ fehlt, weil ich keinen so direkten Zugang dazu finde, „Trompeta Toccata“, weil es von den fünfen mit Henderson (ergänzendes Live-Material gibt es inzwischen bei Uptown auch noch, es ist aber nicht so toll wie man es sich ausgemalt hätte) das konservativste/schwächste ist, schlecht ist es deshalb noch lange nicht.

    danke für diesen mich mal wieder ein bisschen überfordernden umriss zu kenny dorham. ich glaube, der „balladenkünstler“ muss sich noch ein bisschen gedulden, bis ich mich auch ihm widme. wie kriegst du das eigentlich immer hin, deinen hohen kommentar-output dann auch noch um solche überblicke zu ergänzen, die nur so wimmeln von besetzungslisten, albumtiteln, querverweisen, sidemen-projekten und so weiter? das muss man ja auch erstmal alles wissen und hinschreiben. ich bewundere dich für die leidenschaftliche mühe, die du dir ein ums andere mal hier machst!

    #10674399  | PERMALINK

    kurganrs

    Registriert seit: 25.12.2015

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    wahr

    gypsy-tail-wind

    friedrich … Ich habe – wie auch ein anderer user, wer war das noch mal? – die Complete Sixties Blue Note Sessions … @ gypsy-tail-wind: Bei diesen spottbilligen 5 CD-Boxen wird wohl ganz gern mal das Hit-Album weggelassen, bei HH z.B. Empyrean Isles (mit dem Hit Cantaloupe Island) und Maiden Voyage, bei Wayne Shorter Speak No Evil. Ist wohl eine Frage das Marketings.

    Hallo, hier Und die Vermutung betreffend dieser 5-CD-Sets hatte ich auch schon … …

    … wie kriegst du das eigentlich immer hin, deinen hohen kommentar-output dann auch noch um solche überblicke zu ergänzen, die nur so wimmeln von besetzungslisten, albumtiteln, querverweisen, sidemen-projekten und so weiter? das muss man ja auch erstmal alles wissen und hinschreiben. ich bewundere dich für die leidenschaftliche mühe, die du dir ein ums andere mal hier machst!

    @gypsy-tail-wind Auch von mir Hochachtung gepaart mit Bewunderung! :good:

    #10674407  | PERMALINK

    wahr

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    friedrichHallo @wahr, ich habe Deinen Anfangspost nur mal quergelesen (is’n bisschen viel Text ), aber zu ein paar Sachen kann ich was sagen. Die frühen Herbie Hancock-Sachen mag ich teils sehr. Ich habe – wie auch ein anderer user, wer war das noch mal? – die Complete Sixties Blue Note Sessions und für mich sticht da die Inventions & Dimensions auch besonders raus. Sicher mit dieser besonderen Bedeutung von percussion, latino Einflüssen und ungewöhnlichen Kompositionsstrukturen eins der unkonventionellsten Alben HHs. Maiden Voyage solltest Du noch mal eine Chance geben. Ja, man könnte den Titeltrack etwas langweilig finden. Ich glaube, dabei geht es aber auch gerade nicht um Spannung sondern um einen ruhigen Fluss, um Kontemplation, Leichtigkeit. Speak Like A Child mag ich auch sehr. Die ungewöhnlichen Klangfarben der Bläser. Wayne Shorter sowieso. Kenne nicht so viel von ihm, aber Speak No Evil und Adam’s Apple sind meine Favoriten. @gypsy-tail-wind: Bei diesen spottbilligen 5 CD-Boxen wird wohl ganz gern mal das Hit-Album weggelassen, bei HH z.B. Empyrean Isles (mit dem Hit Cantaloupe Island) und Maiden Voyage, bei Wayne Shorter Speak No Evil. Ist wohl eine Frage das Marketings. African Head Charge: Ganz großartig! Ich habe einiges von diesem Adrian Sherwood-Projekt. Faszinierende dunkel klappernde, brummende und schimmernde Soundlandschaften, ein afro-retro-futuristischer Dschungel an Klängen. Ich hatte sogar schon 1981 das Debüt gehört, aber das hat bis heute nichts an Faszination verloren. Denn:

    wahrja. die meisten meiner platten eines jahres lerne ich erst in den beiden folgejahren kennen (das hatte friedrich für sich auch schon mal festgestellt). und dann interessiert es irgendwie keinen mehr. was ja quatsch ist, denn soo schnell wird musik von der aktualität auch nicht überholt. daher finde ich den aspekt „für mich neue gute platten des jahres, egal aus welcher zeit sie stammen“ auch viel näher an dem, was man wirklich im laufe eines jahres an neuem gehört hat, als sich nur auf die erstveröffentlichungen des jahres zu beschränken. dadurch wird es zwar noch unmöglicher, platten herauszudestillieren, die vielleicht sowas wie einen konsens bilden – was ja weder dir noch mir besonders wichtig ist – aber andererseits gibt es diesen konsens sowieso nicht mehr, betrachtet man die trillarden völlig unterschiedlichen listen der user und der mags, die hier jedes jahr gesammelt werden. mir sind die individuellen listen wichtiger als das mathematische zusammenzurren vieler listen in eine.

    Ja, ich hatte das mal irgendwo erwähnt. Bin angenehm überrascht, dass Du das gelesen und Dir gemerkt hast. Und ich kann ja nicht mal einen Konsens mit mir selbst erzielen. Das macht natürlich auch die Kommunikation wieder etwas schwierig. Brauche noch etwas Zeit für meine eigenen Höhepunkte 2018. Da ist dann sogar Musik aus verschiedenen Jahrhunderten dabei.

    bei hancock bleibe ich auf jeden fall dabei, ich mag ja davon auch einiges der blue-note-sachen, finde anderes aber etwas äh wie eine musikalische begleitung einer angenehmen flaute auf see, wo zur erfrischung melonen gereicht werden. ich weiß, ich liege damit nicht richtig, bzw. muss einfach mal wieder hunger auf melonen bekommen.

    african head charge ist toll, du hattest mir auch mal freundlicherweise ein paar dls zukommen lassen. „songs of praise“ ist im moment mein favorit, weil es mir – auch unter dem eindruck von khalabs „black noise 2084“ – gut gealtert scheint. das würde ich nicht von allen alben von african head charge behaupten, manchmal bollert mir das etwas zu sehr in der typischen weise, in der sherwood damals produziert hat. es wird aber auch hier wieder zeiten geben, da möchte ich genau davon so richtig durchgebollert werden.

    zuletzt geändert von wahr
    #10674409  | PERMALINK

    wahr

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    nicht_vom_forumMeine Neuentdeckung aus 2018 dürfte Tomeka Reid gewesen sein. Angefangen mit ihrem eigenen Album http://www.freejazzblog.org/2016/02/tomeka-reid-quartet-st-thirsty-ear-2015.html Aber auch mit Nick Mazzarella: http://www.freejazzblog.org/2017/07/two-from-tomeka-part-i.html oder Dave Rempis und Joshua Abrams: https://aerophonicrecords.com/ithra/ (aus 2018) und (Der Vollständigkeit halber, aber schon länger in meinem CD-Regal) mit Jaimie Branch: http://www.freejazzblog.org/2017/05/jaime-branch-fly-or-die-international.html Für dieses Jahr habe ich mir den Backcatalogue von Nicole Mitchell vorgenommen, auf die ich über Reid gestoßen bin und die vom ersten Reinhören her auch ganz hervorragend klingt.

    „fly or die“ war auch für mich ein höhepunkt in 2017. joshua abrams habe ich auf bandcamp kennengelernt, mich hat es aber noch nicht so richtig gekriegt. ist aber auch schon wieder ein paar monate her. ich versuche es noch mal. den rest kenne ich nicht, merke mir aber den freejazz-blog.

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