Antwort auf: 2018 hörte ich folgende für mich neue Alben

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friedrich

Registriert seit: 28.06.2008

Beiträge: 5,154

Hallo @wahr,

ich habe Deinen Anfangspost nur mal quergelesen (is’n bisschen viel Text ;-) ), aber zu ein paar Sachen kann ich was sagen.

Die frühen Herbie Hancock-Sachen mag ich teils sehr. Ich habe – wie auch ein anderer user, wer war das noch mal? – die Complete Sixties Blue Note Sessions und für mich sticht da die Inventions & Dimensions auch besonders raus. Sicher mit dieser besonderen Bedeutung von percussion, latino Einflüssen und ungewöhnlichen Kompositionsstrukturen eins der unkonventionellsten Alben HHs. Maiden Voyage solltest Du noch mal eine Chance geben. Ja, man könnte den Titeltrack etwas langweilig finden. Ich glaube, dabei geht es aber auch gerade nicht um Spannung sondern um einen ruhigen Fluss, um Kontemplation, Leichtigkeit. Speak Like A Child mag ich auch sehr. Die ungewöhnlichen Klangfarben der Bläser.

Wayne Shorter sowieso. Kenne nicht so viel von ihm, aber Speak No Evil und Adam’s Apple sind meine Favoriten.

@gypsy-tail-wind: Bei diesen spottbilligen 5 CD-Boxen wird wohl ganz gern mal das Hit-Album weggelassen, bei HH z.B. Empyrean Isles (mit dem Hit Cantaloupe Island) und Maiden Voyage, bei Wayne Shorter Speak No Evil. Ist wohl eine Frage das Marketings.

African Head Charge: Ganz großartig! Ich habe einiges von diesem Adrian Sherwood-Projekt. Faszinierende dunkel klappernde, brummende und schimmernde Soundlandschaften, ein afro-retro-futuristischer Dschungel an Klängen. Ich hatte sogar schon 1981 das Debüt gehört, aber das hat bis heute nichts an Faszination verloren.

Denn:

wahrja. die meisten meiner platten eines jahres lerne ich erst in den beiden folgejahren kennen (das hatte friedrich für sich auch schon mal festgestellt). und dann interessiert es irgendwie keinen mehr. was ja quatsch ist, denn soo schnell wird musik von der aktualität auch nicht überholt. daher finde ich den aspekt „für mich neue gute platten des jahres, egal aus welcher zeit sie stammen“ auch viel näher an dem, was man wirklich im laufe eines jahres an neuem gehört hat, als sich nur auf die erstveröffentlichungen des jahres zu beschränken. dadurch wird es zwar noch unmöglicher, platten herauszudestillieren, die vielleicht sowas wie einen konsens bilden – was ja weder dir noch mir besonders wichtig ist – aber andererseits gibt es diesen konsens sowieso nicht mehr, betrachtet man die trillarden völlig unterschiedlichen listen der user und der mags, die hier jedes jahr gesammelt werden. mir sind die individuellen listen wichtiger als das mathematische zusammenzurren vieler listen in eine.

Ja, ich hatte das mal irgendwo erwähnt. Bin angenehm überrascht, dass Du das gelesen und Dir gemerkt hast. Und ich kann ja nicht mal einen Konsens mit mir selbst erzielen. ;-) Das macht natürlich auch die Kommunikation wieder etwas schwierig.

Brauche noch etwas Zeit für meine eigenen Höhepunkte 2018. Da ist dann sogar Musik aus verschiedenen Jahrhunderten dabei.

--

„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)