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AutorBeiträge
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Hm, Agnes Obel kenne ich gar nicht.
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WerbungsongbirdHm, Agnes Obel kenne ich gar nicht.
Ich habe eine Gedächtnisstütze für Dich.
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„Weniger, aber besser.“ D. RamsSpiderland77
AlbenCorrina Repp – The Patterns Of Electricity (Discolexique)
TheMagneticFieldIch dachte, die erscheint erst im Juni oder Juli? Ich hatte meine bei JPC geordert.
Bin gerade etwas verwirrt. Hier gibt es seit dem 17.4. einen Stream eines Corrina Repp-Album „It’s Only The Future“ auf Hush Records. Veröffentlicht sie zwei neue Alben? (Für mich ein neuer Name. Was ich gerade höre, gefällt mir.)
PS: Ok, das Album ist bereits 2004 erschienen.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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SokratesIch habe eine Gedächtnisstütze für Dich.
Ok, es dämmert. Gut, dass die Verdrängungsmechanismen mitunter greifen.
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Sokratesbei Stevens, ob und warum Dich das Sujet nicht stört (Hommage an die Eltern).
Was stört Dich daran denn grundsätzlich?
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Hold on Magnolia to that great highway moonsongbirdEigentlich habe ich kein neues Album der Villagers benötigt. Dieses hier beinhaltet aber m.E .die besten Songs von Conor O´Brian. Auch die reduzierte Darbietung spricht mich mehr an als der etwas überladene Vorgänger. Hervorragendes Konzert übrigens in der Altonaer Kulturkirche.
Kann ich alles unterstreichen; das Konzert war mein bisheriges Jahreshighlight. Wobei einige Songs von {Awayland} im Rückblick schon sehr gelungen sind.
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"Wenn man richtig liest, löst man einen innerlichen kreativen Prozess aus. Die meisten Leser inszenieren einen Film. Weswegen es überhaupt kein Wunder ist und mediengeschichtlich konsequent, dass der Roman des 18. und 19. Jahrhunderts in die Erzählkino-Kultur des 20. Jahrhunderts übergegangen ist." (Peter Sloterdijk)IrrlichtWas stört Dich daran denn grundsätzlich?
Manche Dinge sind intim und persönlich und gehören nicht in die Öffentlichkeit. Bzw. wenn sie in die Öffentlichkeit gelangen, befriedigen sie nur billige Motive (Vgl. Ezra). Wenn man Persönliches zum Gegenstand künstlerischer Auseinandersetzung macht, müsste man stark verschlüsseln; das geht aber gar nicht, wenn man schon weiß, dass die Eltern gemeint sind. Dann lieber lassen und über was anderes singen. Macht man es trotzdem, droht es peinlich zu werden oder bei den Betroffenen Schamgefühle auszulösen, bei manchen Hörern wahrscheinlich auch das gern bemühte Fremdschämen.
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„Weniger, aber besser.“ D. RamsSokrates
Bei Blur […] würde mich Deine jeweilige Einschätzung im Vergleich zu den Oeuvre-Höhepunkten interessierensongbird“Magic Whip“ beinhaltet für mich die perfekte Symbiose aus den traditionellen „alten“ Blur und dem Spätwerk respektive dem jüngsten Soloschaffen von Albarn. Ich würde vermuten, dass die Band relativ wenig Zeit im Studio verbracht hat und die Songs zusammengeworfen hat. Den Auftakt des Albums schreibe ich eher Coxon zu, den Mittelteil Albarn. Kurzum: Ein zweites „Parklife“ hätte ich nicht gebraucht, ich verorte das Album wenigstens im oberen Viertel im Schaffen der Band und deutlich vor besagtem vermeintlichen Höhepunkt und damit natürlich auch vor „The Great Escape“.
Viele Fragen und viele Antworten, Sokrates. Hat sich Deine Skepsis denn jetzt gelegt?
„Lonesome Street“ fandest Du eher enttäuschend, stimmts, die zwei weiteren Vorabtracks ebenfalls? („There Are Too Many Of Us“ und „Go Out“).
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SokratesManche Dinge sind intim und persönlich und gehören nicht in die Öffentlichkeit. Bzw. wenn sie in die Öffentlichkeit gelangen, befriedigen sie nur billige Motive (Vgl. Ezra). Wenn man Persönliches zum Gegenstand künstlerischer Auseinandersetzung macht, müsste man stark verschlüsseln; das geht aber gar nicht, wenn man schon weiß, dass die Eltern gemeint sind. Dann lieber lassen und über was anderes singen. Macht man es trotzdem, droht es peinlich zu werden oder bei den Betroffenen Schamgefühle auszulösen, bei manchen Hörern wahrscheinlich auch das gern bemühte Fremdschämen.
Kann ich ehrlich gesagt nicht wirklich nachvollziehen. „Fremdschämen“ erzeugt bei mir anderes und persönliche Anekdoten stets nur dann, wenn sie eben nicht gut sind, sondern seicht, klischeehaft, larmoyant, überhöht, anbiedernd oder auf Effekt getrimmt. Auf Sun Kil Moons „Benji“ etwa ist Familie auch ein prägnantes Thema – die frühen Erfahrungen mit einem dominanten Vater, die Sorge um die Mutter und das Erleben ihres Alterns, der Tod des Onkels; Das alles trägt eine sehr aufrichtige und fühlbare Ebene in sich, die ich auch unverschlüsselt wahrhaftig und unpathetisch finde.
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Hold on Magnolia to that great highway moonSokratesManche Dinge sind intim und persönlich und gehören nicht in die Öffentlichkeit. Bzw. wenn sie in die Öffentlichkeit gelangen, befriedigen sie nur billige Motive (Vgl. Ezra). Wenn man Persönliches zum Gegenstand künstlerischer Auseinandersetzung macht, müsste man stark verschlüsseln; das geht aber gar nicht, wenn man schon weiß, dass die Eltern gemeint sind. Dann lieber lassen und über was anderes singen. Macht man es trotzdem, droht es peinlich zu werden oder bei den Betroffenen Schamgefühle auszulösen, bei manchen Hörern wahrscheinlich auch das gern bemühte Fremdschämen.
In diesem Fall ist das aber glücklicherweise nicht der Fall. Mir fällt auch in der Musik auch auf Anhieb kein Fall ein, wo ich mich peinlich berührt fühlte. Musik verschlüsselt ja per se sehr stark und selbst für den Künstler sehr offensichtliche Aussagen sind nicht ohne weiteres verständlich.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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SokratesManche Dinge sind intim und persönlich und gehören nicht in die Öffentlichkeit. Bzw. wenn sie in die Öffentlichkeit gelangen, befriedigen sie nur billige Motive (Vgl. Ezra). Wenn man Persönliches zum Gegenstand künstlerischer Auseinandersetzung macht, müsste man stark verschlüsseln; das geht aber gar nicht, wenn man schon weiß, dass die Eltern gemeint sind. Dann lieber lassen und über was anderes singen. Macht man es trotzdem, droht es peinlich zu werden oder bei den Betroffenen Schamgefühle auszulösen, bei manchen Hörern wahrscheinlich auch das gern bemühte Fremdschämen.
Ist das nicht bei Kunst eher die Regel als die Ausnahme, dass Persönliches zum Gegenstand künstlerischer Auseinandersetzung wird? Da hast „Ezra“ erwähnt, aber man könnte auch Thomas Mann nennen, der sein Leben lang Menschen aus seiner Umgebung portraitiert hat, angefangen bei den „Buddenbrocks“. Stevens Beschäftigung mit Mutter und Stiefvater finde ich da sehr behutsam. Seine verstorbene Mutter war psychisch krank, alkoholsüchtig und hat die Söhne sitzen lassen. Da würde ich ihm nicht einmal vorwerfen, wenn er sie in den Texten verfluchte. Und Lowell, sein Stiefvater, ist ja Leiter von Stevens Label Asthmatic Kitty. Insofern scheint da ja eine stabile Beziehung zu bestehen.
Da gibt es für mich viel krassere Bespiele der Auseinandersetzung, angefangen bei den ödipalen Fantasien John Lennons („Mother“) bis hin zu Roger Waters „The Wall“ oder den sehr selbstzerstörerischen Texten einer Sharon Van Etten.
Mich berührt es eher peinlich, wenn ich durch einen Buchladen gehe und reihenweise Bücher finde, in denen Leute aus Lebenskrisen versuchen Geld zu machen und über ihr Burn-out Syndrom schreiben (hätten sie wirklich ein schweres Burn-out Syndom, hätten sie gar nicht die Energie, darüber 300 Seiten zu labern), über die Demenz von Oma Frida oder den Krebs ihres Dackels.
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chocolate milkViele Fragen und viele Antworten, Sokrates. Hat sich Deine Skepsis denn jetzt gelegt?
„Lonesome Street“ fandest Du eher enttäuschend, stimmts, die zwei weiteren Vorabtracks ebenfalls? („There Are Too Many Of Us“ und „Go Out“).
„Lonesome Streets“ hat mich in der Tat nicht erreicht, aber heute werde ich das Album endlich anhören. Falls Du fragen solltest, warum ich das nicht schon längst getan habe, wäre die Antwort, dass auch das Anhören eines Albums Lebenszeit ist (bzw. genauer, dass ich in den letzten Wochen arbeitsbedingt nicht den Kopf für Neuentdeckugen frei hatte.)
IrrlichtKann ich ehrlich gesagt nicht wirklich nachvollziehen. „Fremdschämen“ erzeugt bei mir anderes und persönliche Anekdoten stets nur dann, wenn sie eben nicht gut sind, sondern seicht, klischeehaft, larmoyant, überhöht, anbiedernd oder auf Effekt getrimmt. Auf Sun Kil Moons „Benji“ etwa ist Familie auch ein prägnantes Thema – die frühen Erfahrungen mit einem dominanten Vater, die Sorge um die Mutter und das Erleben ihres Alterns, der Tod des Onkels; Das alles trägt eine sehr aufrichtige und fühlbare Ebene in sich, die ich auch unverschlüsselt wahrhaftig und unpathetisch finde.
Hatte ich auch nicht erwartet, momentan sind wir in Paralleluniversen unterwegs, und das Wurmloch stört den Funkkontakt. „Benji“ kenne ich nicht; unpathetisch zu sein, halte ich für eine zwingende Voraussetzung; vielleicht ist es auch nur mein Zweifel am Konzept Familie, das sich hier in meinen Vorbehalten ausdrückt.
nail75In diesem Fall ist das aber glücklicherweise nicht der Fall. Mir fällt auch in der Musik auch auf Anhieb kein Fall ein, wo ich mich peinlich berührt fühlte. Musik verschlüsselt ja per se sehr stark und selbst für den Künstler sehr offensichtliche Aussagen sind nicht ohne weiteres verständlich.
Musik ja, aber was ist mit Texten? Da halte ich irrlichts Gedanken für richtig, dass sie unpathetisch sein müssen.
Doc F.Ist das nicht bei Kunst eher die Regel als die Ausnahme, dass Persönliches zum Gegenstand künstlerischer Auseinandersetzung wird? Da hast „Ezra“ erwähnt, aber man könnte auch Thomas Mann nennen, der sein Leben lang Menschen aus seiner Umgebung portraitiert hat, angefangen bei den „Buddenbrocks“. Stevens Beschäftigung mit Mutter und Stiefvater finde ich da sehr behutsam. Seine verstorbene Mutter war psychisch krank, alkoholsüchtig und hat die Söhne sitzen lassen. Da würde ich ihm nicht einmal vorwerfen, wenn er sie in den Texten verfluchte. Und Lowell, sein Stiefvater, ist ja Leiter von Stevens Label Asthmatic Kitty. Insofern scheint da ja eine stabile Beziehung zu bestehen.
Da gibt es für mich viel krassere Bespiele der Auseinandersetzung, angefangen bei den ödipalen Fantasien John Lennons („Mother“) bis hin zu Roger Waters „The Wall“ oder den sehr selbstzerstörerischen Texten einer Sharon Van Etten.
Mich berührt es eher peinlich, wenn ich durch einen Buchladen gehe und reihenweise Bücher finde, in denen Leute aus Lebenskrisen versuchen Geld zu machen und über ihr Burn-out Syndrom schreiben (hätten sie wirklich ein schweres Burn-out Syndom, hätten sie gar nicht die Energie, darüber 300 Seiten zu labern), über die Demenz von Oma Frida oder den Krebs ihres Dackels.
Weitgehend Zustimmung, vor allem zum letzten Absatz. „Ezra“ sollte nur ein Beispiel für ein besonders offensichtliches Vorgehen sein. Der Fall liegt aber anders, weil er von niederen Motiven wie Niedertracht und Vergeltung geprägt war, während Stevens ja eine Hommage vorhat, was positiver klingt. Vielleicht liegt auch darin meine Vorsicht bzw. Abneigung: Den Eltern öffentlich ein Denkmal zu setzen . . .
Lennon finde ich besonders peinlich, diese Urschreitherapie-Mamaverlustbeklagungs-Platte „Plastic Ono“ kann ich kaum ertragen, und sein Adam-und-Eva-Foto mit Yoko auf „Two Virgins“ ist unverzeihlich. Bei Waters würde ich entgegenhalten wollen, dass „The Wall“ das Rockstardasein als Ganzes spiegelt, und die Kindheit/Elternfrage nur ein Teilaspekt ist. Thomas Mann schließlich ist in seinen Tagebuch-Details grenzwertig (die bis zum Festhalten der Verdauungstätigkeit reichen, über die er vielleicht besser geschwiegen hätte), weil Beispiel für Narzissmus, aber meist sprachlich auf höchstem Niveau.
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„Weniger, aber besser.“ D. RamsSokrates„Lonesome Streets“ hat mich in der Tat nicht erreicht, aber heute werde ich das Album endlich anhören. Falls Du fragen solltest, warum ich das nicht schon längst getan habe, wäre die Antwort, dass auch das Anhören eines Albums Lebenszeit ist (bzw. genauer, dass ich in den letzten Wochen arbeitsbedingt nicht den Kopf für Neuentdeckugen frei hatte.)
Sehr gut. Bin übrigens der Meinung, dass Du Dir genau die richtigen Leute rausgesucht hast, bei Deiner Fragenrunde, den Art Director, songbird, dr. music, mich. Bin Dir da auch noch eine Antwort schuldig, ich weiß, habs nicht vergessen.
Kann ich sehr gut nachvollziehen, die Sache mit der Zeit, vor allem wenn man sich etwas ganz frisch anhört, benötigt man die, plus nen freien Kopf. Wenn man beides nicht hat, ist es besser auf solch einen Moment zu warten.Denke die zweite Hälfte, ab „My Terracotta Heart“, wird mehr Dein Ding sein (die geht schon sehr in die Albarn-Soloalbum-Sound-Ecke).
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Zeit für eine kleine Zwischenbilanz:
01. YOUNG FATHERS – White Men Are Black Men Too ****1/2
02. SUSANNE SUNDFØR – Ten Love Songs
03. SLEATER-KINNEY – No Cities To Love ****
04. IBEYI – Ibeyi
05. SOKO – My Dreams Dictate My Reality
06. PURITY RING – Another Eternity ***1/2
07. THE POP GROUP – Citizen Zombie
08. KARIN PARK – Apocalypse Pop
09. ANNABEL (LEE) – In The Sea… And Other Solitary Places
10. NATALIE PRASS – Natalie Prass
11. NADINE SHAH – Fast Food
12. SCREAMING FEMALES – Rose Mountain ***
13. BRAIDS – Deep In The Iris
14. KATZENJAMMER – Rockland **--
Living Well Is The Best Revenge.SokratesHatte ich auch nicht erwartet, momentan sind wir in Paralleluniversen unterwegs, und das Wurmloch stört den Funkkontakt. „Benji“ kenne ich nicht; unpathetisch zu sein, halte ich für eine zwingende Voraussetzung; vielleicht ist es auch nur mein Zweifel am Konzept Familie, das sich hier in meinen Vorbehalten ausdrückt.
Aber mal abgesehen davon, weil ich es bisher nie so wahrgenommen hatte: Achtest Du so sehr auf die Texte, dass sie ein Album für Dich schon im Vorfeld uninteressant machen (können)?
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Hold on Magnolia to that great highway moon -
Schlagwörter: 2015, Alben, Erwartungen und erste Eindrücke
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