Startseite › Foren › Das Radio-Forum › Roots. Mit Wolfgang Doebeling › 20.02.2011
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Kirsty: ist 3x im Musikladen aufgetreten ( 1x zusammen mit Matchbox)
The Church: Habe gerade eine Steve Kilby Biographie gelesen. Erstaunlich, daß ein „typisches“ Church-Publikum in Australien, zu Zeiten der ersten LP, aus 14-16 jährigen Mädchen bestand. Die Band wurde dort über Nacht bekannt, weil sie in einer sehr beliebten Musiksendung aufgetreten waren.
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WerbungWolfgang DoebelingWelche Sendung? Ich frage, weil in letzter Zeit der unsägliche Ilja Richter, damals der Feind schlechthin, mal wieder mit seiner „Pop“-Vergangenheit hausieren geht und der „Disco“-Schwachsinn von interessierter Seite als irgendwie „kultig“ dargestellt wird. Dabei waren die einzigen Zuschauer, denen man den Dreck andrehen konnte, Kinder unter 14 und Erwachsene über 64. Eigentlich gab es zu keinem Zeitpunkt einen tieferen TV-Graben zwischen virulenter Musik und ihrer depperten Verniedlichung als damals. Selbst „Formel 1“, wiewohl ja auch eine einzige Zumutung, war da noch erträglicher. Kirsty mit Playback, ohne Band?
Ja, das war bei Ilja Richter am 19.10.81, mit Playback. An die von Thokei erwähnten Kirsty-Auftritte im „Musikladen“ erinnere ich mich auch, der Anteil an interessanten Künstlern war dort marginal höher. Mit diesen Sendungen ist man halt aufgewachsen in den 70ern, Ilja Richters Sketche fanden wir aber schon als 10jährige peinlich. Man schaute diese Sendungen aber doch bis zum bitteren Ende weiter, weil es nun nicht so viele Gelegenheiten gab, aktuelle Künstler im TV zu sehen. Kim Wilde und Altered Images etwa hätte ich mir nicht entgehen lassen, auf Bow Wow Wow wartete ich z.B. vergeblich. Formel 1 haben wir schon als deutlichen Fortschritt empfunden – wegen der Clips, nicht wegen der Moderationen.
Meine Liste folgt.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Für die damalige Zeit waren „Szene“ und „Rockpop“ noch ganz ok. Die Moderatoren waren zwar manchmal schwer zu ertragen ( vor allem Rockpop ), dafür gab es aber auch so manches zu bestaunen (Buzzcocks, Stranglers, Wire, Rezillos, Siouxsie & The B., Devo, The Damned, Wreckless Eric, Ultravox [mit John Foxx] , Kraftwerk, The Shirts usw).
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Wolfgang Doebeling Was „Labelled“ betrifft: ein ganzer Roman in vier Minuten! Meisterhaft. Wie anders soll der enden? In einem kurzen Fadeout? In einem Schlussakkord? Nein, Fortsetzung folgt…life goes on and on.
Eine nachvollziehbar stimmige, sogar schöne, wenn auch etwas vordergründige Erklärung. Ich weiß aber noch nicht, ob ich dieser Spur folgen kann, da mich die Wiederholungen am Ende doch etwas zu sehr störten. Sei’s drum. Labelled habe ich dennoch in mein Herz geschlossen.
Kannst du noch zwei Takte zu Nigel Dixon sagen? Mir bis dato unbekannt.
Wer hatte bei Kirstys A-Seite seine Hände wirklich im Spiel, es ist alles sehr Edmunds-haft? Mein Sleeve nennt BAZZA als Producer. Nur kongeniale Studiokollegen?
Gerade noch mal die B-Seite gehört. Sie ist rhythmisch doch etwas stumpf und insgesamt nicht so gut, wie ich sie in Erinnerung hatte. Also Daumen hoch für die A-Side.--
FAVOURITESWolfgang DoebelingUnter ferner liefen, duplo, jedenfalls nicht in meiner Top100. Denn auch wenn ab 1980 die Qualität in der Spitze sukzessive abnahm, gab es zumindest bis 1984 unmittelbar darunter eine ungeheure Fülle nicht überragender, aber doch recht famoser Singles. Ich kam in jenen Jahren beinahe wöchentlich nach London und mehrmals jährlich nach NYC und LA, bin aber von keinem Trip mit weniger als 50 Singles im Gepäck zurückgekehrt. Wo rangiert „Sex Beat“ denn bei Dir?
Beneidenswert.
Damals, 1981, ich war 15, war mein Geschmackshorizont deutlich eingeschränkter, von Trio bis Fehlfarben, von Sex Pistols bis Dead Kennedys. Quasi.
Gun Club kannten wir damals nicht.
Aber ich muß sagen, als ich Sex Beat viel später zum ersten mal hörte, hat es mich schon beeindruckt. Ist schon eine sehr energetische Nummer, die mir auch heute noch gefällt.
Irgendwie hatte ich gedacht, dass die frühen Gun Club damals bei Erscheinen der ersten releases und bei den ersten Konzerten schon für einigen Wirbel in der ‚Indie Szene‘ gesorgt haben.--
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Ein paar Minuten der Sendung habe ich verpasst, „Flowers of Romance“ fiel in den Teil.
Wie lohnend ist die längere Fassung auf der 12“? (Hast Du sie gar Sonntag gespielt?)--
@ otis
Schön, daß Du einen Squeeze-Song „ins Herz geschlossen“ hast. Damit war ja eher nicht zu rechnen bei Deiner so seltenen wie seltsamen Allergie. Mögen viele weitere folgen!
Barry „Bazza“ Farmer war als Engineer u. a. auch in den Rockfield-Studios beschäftigt, lernte mithin von Edmunds. Dein diesbezüglicher Verdacht entbehrt also nicht einer gewissen Grundlage.
Nigel Dixon war Leadsänger von Whirlwind, der besten und nach Shakin‘ Stevens & The Sunsets vor allem bei Teds auch populärsten Rockabilly-Band im UK der 70er. Ihre Gigs, von denen ich einigen beiwohnte, waren immer ein Ereignis. Und ein paar tolle Platten auf 7″, 10″ und 12″ hinterließen sie auch. Stuart Colman wollte Dixon unter seine Fittiche nehmen und ihn Charts-tauglich machen, wie ihm das mit Shaky gelang. Letzterer wurde dann aber so schnell über alle Maßen erfolgreich, daß sich Colman ganz auf diese unverhofft steile Karriere konzentrieren mußte, mit bekannten Resultaten. Dixon machte also nur diese eine Single für Stiff, die sich so schlecht verkaufte, daß es zu einer zweiten nicht mehr kam. Leider.--
@ duplo
Wirbel wäre zuviel gesagt, wahrgenommen wurden sie freilich schon, wie unzählige andere US-Bands damals, von den Blasters über die Slickee Boys bis zu X. Aus unterschiedlichen Gründen. „Energetisch“ trifft es gut, viel mehr ist „Sex Beat“ für mich dann aber doch nicht, sorry. Bin ohnehin kein Bewunderer von JLP, nie gewesen. Noch ein Wort zur „Indie-Szene“, die Du korrekt in Anführungszeichen gesetzt hat: ein Popanz. Denn so toll es war, ab ’76 von einer wachsenden Zahl kleiner und kleinster Labels versorgt zu werden, so wenig interessierte beim Plattenkauf, ob das Objekt der Begierde auf einem Major Label, einem Independent Label oder auf einem ‚Designer-Indie‘ genannten Hybrid-Label war. Ohne das von den zahllosen Indie-Labels verursachte kreative Chaos wären die großen Plattenfirmen, so viel ist sicher, vollends eingeschlafen. Eine „Szene“ konnte es allerdings schon deshalb nicht geben, weil auf Indie-Labels ja alles erschien: Country, Folk, Reggae, Pop, Rockabilly, Punk, Ska, Metal, etc.pp. Komisch, daß „Indie“ als Marketing-Begriff dennoch hartnäckig überlebt hat. Wie World Music. Gibt genausowenig Sinn.
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@ keksofen
Die 12″-Fassung ist eigentlich eine Mogelpackung. Auf dem Label steht „Extended Version“ (was vordergründig auch stimmt: 5:40 Spielzeit statt der 2:50 auf 7″). Der Sticker auf dem Cover verheißt überdies eine „Instrumental Version – unavailable elsewhere“. Was man kriegt, ist aber bloß die 7″-Version mit der drangehängten Instrumentalversion. Cheeky. Für mich freilich immer noch lohnend genug, sie zu behalten. Deine zweite Frage kann unmöglich ernst gemeint sein. Was glaubst Du, wie viele Singles ich in einem solchen Countdown unterbringen könnte, wenn ich anfinge, Extended Versions zu spielen? Allenfalls zwanzig, würde ich schätzen. Sogar 7″-Versionen müssen bei Bedarf noch gekürzt werden, wenn sie deutlich länger sind als 3 Minuten (was ja auch öfters von Hörern beklagt wird – sei’s drum). Einzige Ausnahme: die #1. Zum einen, weil sie ebendas ist, zum anderen, weil das Ende offen ist, abhängig von der variierenden Dauer des Nachrichtenblocks.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Wolfgang DoebelingDeine zweite Frage kann unmöglich ernst gemeint sein.
Die zweite, in Klammern gesetzte, Frage sollte meine geringe Hoffnung ausdrücken, dass die Extended Version derartig großartig ist, dass Du sie spielen musst.
Danke für die Antwort.
Schade, für eine ausgearbeitete Version z.B mit längerem Intro ist der Track hervorragend geeignet.--
Wolfgang DoebelingTu Dir keinen Zwang an und laß‘ sehen, falls parat. ABC und Associates, nehme ich an, Depeche Mode und Human League? „O Superman“?
Ich hab die Liste im entsprechenden Thread gepostet:
http://forum.rollingstone.de/showpost.php?p=2412840&postcount=3
Deine Tipps gehen natürlich in die richtige Richtung, wobei ABC, Associates und Depeche Mode für mich 1982 deutlicher auftrumpften als 1981 (vor allem „All Of My Heart“, „Club Country“ und „See You“). „Tears Are Not Enough“ ist ganz großartig, scheitert aber knapp an der Top40 (für mich alles mindestens ****1/2). Dafür war ’81 das Jahr von The Human League. „O Superman“ ist ein schwieriger Fall. Damals konnte ich nichts damit anfangen, heute schätze ich den Track mehr, aber er ist mir immer noch zu artsy, zu schlau. Wir haben ja gerade das junge, naive, melodieverliebte, romantische des Synth-Pop geliebt.
Dein Verhältnis zum Synth-Pop ist eher unterkühlt, oder? Was sind Deine Favoriten, von „Tainted Love“ abgesehen?
@thokei: Dieses Lineup liest sich toll, ist aber wohl 1978/79 (in die Zeit gehört es doch sicher?) aus Altersgründen noch völlig an mir vorbei gegangen. „Szene“ ist mir kein Begriff, an „Rockpop“zu Beginn der 80er Jahre erinnere ich mich, war allerdings nicht annäherend so spektakulär.
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@ Rossi
Ein paar Überraschungen bietet sie ja doch, Deine Faves-Liste: The Rolling Stones so weit vorn, „Fast Boyfriends“ vor „Go For Gold“, die Pretenders so weit hinten, „Fascist Groove Thang“ so hochgeschätzt.
„Unterkühlt“ ist weniger mein Verhältnis zu Synth-Pop als Synth-Pop selbst. Das gehörte doch zur Stil-Ästhetik: ernste junge Männer in geschniegelter Kluft beim Bearbeiten von Casio-Keyboards, die Mimik streng, die Motorik ungelenk. Style over content. Auch gesanglich legten die meisten Synth-Pop-Protagonisten gesteigerten Wert auf klare Diktion und Distanz zu jeglichem Gefühlsgebaren. Marc Almond war eher eine Ausnahme, Martin Frys vokalistische Modulation war pure Inszenierung. Ich schätze durchaus etliche Synth-Pop-Singles, nicht zuletzt die frühen von Soft Cell oder Depeche Mode. Das meiste ließ mich freilich kalt (wie das meiste jeder anderen Stilrichtung auch), mit Visage, OMD oder Ultravox konnte ich nie viel anfangen, obwohl da viel Cleverness im Spiel war. Vielleicht auch gerade deshalb. Next stop: 1982
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Wolfgang DoebelingNext stop: 1982
Schon heute abend?
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God told me to do it. -
Schlagwörter: 1981, 45s, Radio Eins, Roots, Singles
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