"Welcome To The Eighties" auf ARTE

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  • #7246009  | PERMALINK

    stormy-monday
    Natural Sinner

    Registriert seit: 26.12.2007

    Beiträge: 21,495

    Pete, wie Erwartungen manchmal laufen……Hab`s nicht gesehen, weil lang rumtelefoniert. Ausserdem waren die 80-er eh nie meins. Hatte ich schon erwähnt, dass Woodstock 40 wurde?…..:sonne:

    --

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    #7246011  | PERMALINK

    ford-prefect
    Feeling all right in the noise and the light

    Registriert seit: 10.07.2002

    Beiträge: 10,358

    Whole Lotta PeteOk – unerwarteterweise ist folgendes geschehen: Folge 5 hat mich total angeödet und streckenweise auch geärgert, Folge 6 hab ich mich Interesse verfolgt.

    Wie es dazu kam? Gothic und Industrial waren nicht so gut aufbereitet, ich konnte nicht recht folgen. Statt die Entwicklung nachvollziehbar darzustellen, wurde oft irgendwelches Kunst-Gequatsche eingeblendet. Killing Joke & Co waren ganz gut dabei, eine Menge andere Interviewpartner nicht. Gegenüber gestellt werden sollte u.a. die Aerobic-Welle, was viel zu lang ausgedehnt und wenig unterhaltsam war. Das Sydney Rome heute derartig zusammengeliftet ist, dass ihr beim Lachen ein Bein hochschnellt, macht die Sache auch nicht lustiger.

    Ärgerlich war, dass „Metal“ praktisch nicht stattfand. Lediglich Tom Warrior von Celtic Frost wurde einbezogen, das war alles…? Dazu noch etliche aktuelle Ausschnitte, die im Themenbezug uninteressant sind, dafür nur einmal kurz „Circle Of The Tyrants“, daneben NULL andere Metal-Geschichten. Keine gute Folge. Und kein guter 80er-Rückblick, da Metal, Hard Rock etc. definitiv eine besondere Rolle spielten.

    Wer hat denn deiner Meinung nach gefehlt?

    --

    Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!
    #7246013  | PERMALINK

    whole-lotta-pete

    Registriert seit: 19.05.2003

    Beiträge: 17,435

    Ford PrefectWer hat denn deiner Meinung nach gefehlt?

    Zu deiner ersten Markierung – keine Ahnung, wer da als Interviewpartner gefehlt hat. Da ich bei Gothic/Industrial keine großen Schimmer habe, kann ich das nicht beantworten. Jedenfalls Leute, die was erzählen können und sich entweder auskennen oder dabei waren. Nicht solche, die ihren Verstand 1989 an der Garderobe abgegeben haben und jetzt nur noch von Farben labern.

    Zu Metal:

    Die Sendung war schon nicht so gut aufgebaut, da Metal einen eigenen Teil verdient hätte. Man hat versucht, das Thema an „die dunklen Seiten der 80er“ dran zu hängen. Und dann nur eine Band?

    Eine eigene Folge hätte einen guten Bogen spannen könnten – Schnittmengen mit Punk (Motörhead, HC-Bands etc.), NWOBHM Ende der 70er und Anfang der 80er mit Saxon, Maiden usw. Judas Priest waren eindeutig ein 80er Thema. Und dann natürlich alles, was unter 80s Hardrock/Metal per se läuft – Mötley Crüe, meinetwegen Def Leppard, Cinderella, Poison…das wäre natürlich dann so langsam die Lachabteilung geworden, aber Unterhaltung garantiert. Meine Güte, Hair Metal – was ist mehr 80s?

    Und die dunklen Seiten hätte ich natürlich noch lieber gesehen, Venom, Slayer, Grind, Crust, Blut, Gedärm. Und Thrash – Metallica, Megadeth, oder Kreator, Sodom (hehe). Und die Megaseller – AC/DC, Ozzy, wenn es sein muss auch Bon Jovi. Alles 80er Themen. Könnte aber sein, dass diese Sendereihe recht europäisch und recht Pop-lastig (als Antagonismus zum Rock) aufgezogen wurde. Wobei europäisch auch Unsinn wäre, da es ja alles weltweite Phänomene sind.

    --

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    #7246015  | PERMALINK

    grandandt

    Registriert seit: 10.10.2007

    Beiträge: 24,622

    Antagonismus zum Rock?

    --

    Je suis Charlie Sometimes it is better to light a flamethrower than curse the darkness. T.P.
    #7246017  | PERMALINK

    ford-prefect
    Feeling all right in the noise and the light

    Registriert seit: 10.07.2002

    Beiträge: 10,358

    Das mit dem Kunst-Gedöns in die Musik reinbringen ist doch meist der typische Ansatz bei arte-Dokus.

    Was macht eigentlich dieser Thomas Gabriel Fischer heute? Celtic Frost sind doch inzwischen schon wieder Geschichte, oder?

    --

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    #7246019  | PERMALINK

    whole-lotta-pete

    Registriert seit: 19.05.2003

    Beiträge: 17,435

    grandandtAntagonismus zum Rock?

    Wir haben hier schon mal drüber diskutiert, bei den ersten Folgen. Kam ein paar Mal zur Sprache, dass man sich mit den Synthies auch gern von der Gitarrenlastigkeit, somit den 70ern und allem damit Assoziiertem abgesetzt hat. Mehr oder minder zugegeben.

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    #7246021  | PERMALINK

    ford-prefect
    Feeling all right in the noise and the light

    Registriert seit: 10.07.2002

    Beiträge: 10,358

    Whole Lotta PeteDie Sendung war schon nicht so gut aufgebaut, da Metal einen eigenen Teil verdient hätte. Man hat versucht, das Thema an „die dunklen Seiten der 80er“ dran zu hängen. Und dann nur eine Band?

    Eine eigene Folge hätte einen guten Bogen spannen könnten – Schnittmengen mit Punk (Motörhead, HC-Bands etc.), NWOBHM Ende der 70er und Anfang der 80er mit Saxon, Maiden usw. Judas Priest waren eindeutig ein 80er Thema. Und dann natürlich alles, was unter 80s Hardrock/Metal per se läuft – Mötley Crüe, meinetwegen Def Leppard, Cinderella, Poison…das wäre natürlich dann so langsam die Lachabteilung geworden, aber Unterhaltung garantiert. Meine Güte, Hair Metal – was ist mehr 80s?

    Und die dunklen Seiten hätte ich natürlich noch lieber gesehen, Venom, Slayer, Grind, Crust, Blut, Gedärm. Und Thrash – Metallica, Megadeth, oder Kreator, Sodom (hehe). Und die Megaseller – AC/DC, Ozzy, wenn es sein muss auch Bon Jovi. Alles 80er Themen. Könnte aber sein, dass diese Sendereihe recht europäisch und recht Pop-lastig (als Antagonismus zum Rock) aufgezogen wurde. Wobei europäisch auch Unsinn wäre, da es ja alles weltweite Phänomene sind.

    Da gebe ich dir Recht, eine solche Aufarbeitung hätte ich auch spannender gefunden, da es dazu kaum Dokus gibt (oder?).

    Dass arte durchaus den Mut hat, auch mal schwierigen Stoff über den Äther zu jagen, hat man ja an dem Ausschnitt mit SPK gesehen.

    Aber der Filmemacher dahinter hatte eben nun mal seine ganz eigene Idee der Umsetzung und die fand ich durchaus gelungen und ansprechend. Viel gelernt hat man nicht, aber dafür ein Gefühl vermittelt bekommen.

    --

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    #7246023  | PERMALINK

    whole-lotta-pete

    Registriert seit: 19.05.2003

    Beiträge: 17,435

    Ford Prefect
    Was macht eigentlich dieser Thomas Gabriel Fischer heute? Celtic Frost sind doch inzwischen schon wieder Geschichte, oder?

    Weiß ich nicht genau. Die Interviews und die eingespielten Musikvideos sahen ziemlich aktuell aus. Ich glaube, das war so von 2006. Seit 2008 gibt es die Band laut Wikipedia wieder nicht mehr.

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    #7246025  | PERMALINK

    whole-lotta-pete

    Registriert seit: 19.05.2003

    Beiträge: 17,435

    Ford PrefectDa gebe ich dir Recht, eine solche Aufarbeitung hätte ich auch spannender gefunden, da es dazu kaum Dokus gibt (oder?).

    Dass arte durchaus den Mut hat, auch mal schwierigen Stoff über den Äther zu jagen, hat man ja an dem Ausschnitt mit SPK gesehen.

    Aber der Filmemacher dahinter hatte eben nun mal seine ganz eigene Idee der Umsetzung und die fand ich durchaus gelungen und ansprechend. Viel gelernt hat man nicht, aber dafür ein Gefühl vermittelt bekommen.

    Ja, der Titel hat mich etwas in die Irre geführt. Ansonsten war es vielleicht streckenweise schon nah dran, hat mich aber insgesamt nicht überzeugt. Ein paar Einstreusel mit zeitgenössischen Fan-Kommentaren waren zu wenig, die fand ich anschaulich („…die Haare sind mir überhaupt das Wichtigste“…das war vermutlich erschreckend authentisch).

    --

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    #7246027  | PERMALINK

    ford-prefect
    Feeling all right in the noise and the light

    Registriert seit: 10.07.2002

    Beiträge: 10,358

    Whole Lotta PeteJa, der Titel hat mich etwas in die Irre geführt. Ansonsten war es vielleicht streckenweise schon nah dran, hat mich aber insgesamt nicht überzeugt. Ein paar Einstreusel mit zeitgenössischen Fan-Kommentaren waren zu wenig, die fand ich anschaulich („…die Haare sind mir überhaupt das Wichtigste“…das war vermutlich erschreckend authentisch).

    Den Knaben fand ich auch goldig. Warst du mal auf dem Summer Breeze? Da laufen die zu Heerscharen herum.

    --

    Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!
    #7246029  | PERMALINK

    grandandt

    Registriert seit: 10.10.2007

    Beiträge: 24,622

    Ich fand die Sendung nur halb gelungen. Sie schaffte es nicht, einen roten Faden zu legen. Sie legte sich fest auf auf einige Hauptbands wie die Siouxsie, Killing Joke, Cabaret Voltaire & Psychic TV. (Habe ich das übersehen oder wurden Bauhaus und die Sisters Of Mercy wirklich nicht erwähnt?)Da man für die Sendung auch Zeitzeugen als Gesprächspartner brauchte eben auch X-mal Deutschland. (in dem Sinne, wenn die Huwe nicht mitmachen würde, würde die Band auch nicht erwähnt werden)
    Dann versuchen sie den Wandel zu Pop über The Cure aufzuzeigen.
    Aber so richtig in die Materie wurde überhaupt nicht weiter recherchiert. Die vielen Spielarten der Gothic-Music noch nicht mal ansatzweise erwähnt. (Cocteau Twins, Alien Sex Fiend, FOTN).

    Stattdessen wurde dann halbherzig zu Black Metal mit einer Bands ein Übergang gezogen, denn man aus der dagelegten Musikgeschichte nicht wirklich zusammenbringen konnte.
    (Hätten beide Themen zu eigenständigen Sendungen besser gepaßt.)

    Und der Vergleich (nur) zu Aerobic und der damit verbundenen „Disco“-Musik als Ursache zur Abgrenzung und der damit entstandenen Gothic-Bewegung. Naja! Man kann überall Gründe finden.

    Ich fand den Beitrag über die Disco-, Ravemusik auch wesentlich plausibler und nachvollziehbarer angelegt.

    --

    Je suis Charlie Sometimes it is better to light a flamethrower than curse the darkness. T.P.
    #7246031  | PERMALINK

    knuffelchen

    Registriert seit: 14.06.2006

    Beiträge: 13,199

    grandandt Bauhaus

    doch.

    --

    Für mehr Rock auf Radio Stone FM:  Die nächste Sendung Where my heart goes #13 am Donnerstag  15.05.2025 20 Uhr - -------- "People can go out and hear REM if they want deep lyrics; but at the end of the nigt, they want to go home and get fucked! That's where AC/DC comes into it." Malcolm Young
    #7246033  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 14,067

    Whole Lotta PeteOk – unerwarteterweise ist folgendes geschehen: Folge 5 hat mich total angeödet und streckenweise auch geärgert, Folge 6 hab ich mich Interesse verfolgt.

    dann hätt ich vielleicht nicht nach der ersten sendung genervt abschalten sollen… dass diese (ost)deutschen die röcke tragen und mittelalterlich reden (oder so) nur sehr vage mit joy division oder irgendwas anderem was in die sendung gehörte zutun haben war mir vorher klar, dafür muss ich mir die nicht 10 minuten lang angucken, diese aerobic frau war ja ganz freundlich, aber den part (irgendwas reden und und an dem worin es in der sendung ging vorbeigelebt haben; hab ich doch richtig verstanden?) hätten viele andere eloquenter ausgefüllt; der anteil an zeitgenössischem filmmaterial war auch echt zu klein fand ich, ist ja ein offenes geheimnis dass viele protagonisten von „szenen“ jahrzente später aus verschiedenen gründen nur noch senf reden; bauhaus hab ich kurz gesehen glaub ich (alien sex fiend auch, ganz kurz), joy division hab ich vermisst, hab aber auch erst nach ein paar minuten eingeschaltet…

    --

    .
    #7246035  | PERMALINK

    bender-rodriguez

    Registriert seit: 07.09.2005

    Beiträge: 4,310

    Whole Lotta PeteOk – unerwarteterweise ist folgendes geschehen: Folge 5 hat mich total angeödet und streckenweise auch geärgert, Folge 6 hab ich mich Interesse verfolgt.

    Wie es dazu kam? Gothic und Industrial waren nicht so gut aufbereitet, ich konnte nicht recht folgen. Statt die Entwicklung nachvollziehbar darzustellen, wurde oft irgendwelches Kunst-Gequatsche eingeblendet. Killing Joke & Co waren ganz gut dabei, eine Menge andere Interviewpartner nicht. Gegenüber gestellt werden sollte u.a. die Aerobic-Welle, was viel zu lang ausgedehnt und wenig unterhaltsam war.

    Offenbar das bekannte „Problem“ wie schon bei den Postpunk-/Synthpop-Folgen. Nach all den Jahren voller breitem Verdrängen, Schweigen, Unkenntnis und Unverständnis gegenüber der Materie plötzlich eine für jeden halbwegs Interessierten eine profunde und allumfassende Doku mit nur 1 Stunde Sendezeit zusammenzuschustern ist verdammt schwer.
    Deshalb möchte ich mich nicht darüber beklagen, wer mir persönlich fehlte (da könnte ich eine ellenlange Liste anlegen – was allerdings auch wenig hilfreich wäre, denn welchen Stellenwert haben denn z.B. Bands wie die Sex Gang Children, The Danse Society oder Z’ev überhaupt heute noch…?), sondern Kritik daran üben, daß die Entstehungsgeschichte und die Beweggründe für derart signifikante und bedeutungsschwangere Szenen und Genres wie Goth und Industrial nicht ausführlicher und plausibel nachvollziehbar geschildert wurden. Klar, mir muß man darüber nichts neues erzählen – aber (wie schon zuvor gesagt) ich bin auch als (ehemaliger) Involvierter nicht unbedingt darüber via TV zu unterrichten…
    Sydne Rome (+ Tokio Hotel hörende Tochter – wen interessiert das eigentlich? Hallo? Tokio Hotel + 80s Goth/Industrial = gewagte Verbindungslinie) war daher eine Lachnummer, bzw. eigentlich gar nicht zum Lachen, sondern einfach nur als viert-, bzw. fünftklassiger (eventueller!) Grund an den Haaren herbeigezogen, als Begründung des als Trauerkloß oder härteposenden Industrialnerd herumlaufenden Szenegängers(?) Weil der Kontrast so schön krass ist? Ach, herrjeh… – wie abgeschmackt! Wegen Aerobicwelle und Dauerwellentussis in Leggings zog ich mir jedenfalls keine schwarzen Klamotten an und hörte plötzlich The Cure… Zum Glück kam das zumindest in der Doku auch sehr gut rüber, daß der damaligen Goth-Szene S. Rome am Arsch vorbeiging.
    O.k., da hatten die Ausführungen von Richard H. Kirk (CabVolt) und Jaz Coleman schon durchaus erhellendere Züge, der kurze Hinweis auf Nato-Doppelbeschluß und Endzeitängste (ausgerechnet) im Zusammenhang mit Celtic Frost waren auch zumindest ein Fingerzeig. Aber die schwere Kindheit des Celtic Frost-Sängers dürfte auch eher die Ausnahme sein, rekrutierten sich Goth- und Industrial-Kids doch in vielen Fällen eher aus einer gut situierten Mittelstandsschicht (zumindest was mein Umfeld anging…). Das Geld für die Klamotten und die ganzen Platten musste ja irgendwo her kommen…
    Vielmehr prägte die Szene der Anfangstage Existenzialismus, (oftmals lediglich zur Schau gestellter) Nihilismus, Kunstbeflissenheit und (damals schicke) Zukunftsangst. Man konnte prima ins eigene (ver-, bzw. zweifelnde) Ich abtauchen (sowas wie „Atrocity Exhibition“ von Joy Division stand hierfür gerne Pate…) und sich mit Philosophen, Dichtern und Denkern der vorherigen Jahrhunderte (mehr oder weniger) befassen. Die einschlägigen Bands gaben ja schliesslich die gewünschten Quellen preis…

    Nun, lange Rede, kurzer Sinn: Warum wurde nicht genauer beleuchtet, wie es zu Songtexten a la „It doesn’t matter if we all die“, „We’re a blank Generation in a danger zone“, „Deine Qual ist meine Lust“, „Kill Kill Kill for inner peace“ oder „Icons feed the fires, Icons falling from the spires“, etc. kam? Warum fielen kein einziges Mal die Worte „Velvet Underground“? Und warum montierte man so halbherzig (Death) Metal dazu? Metal spielte im Goth und Industrial doch erst ab den Neunzigern eine größere Rolle – und auch dieser Schulterschluß wurde von der Mehrheit der Szene eher abgelehnt.

    Klar dürfte allerdings geworden sein, daß die aktuelle „Generation Goth“ eine anachronistische und unglaubwürdige Veranstaltung geworden ist – was aber mein Reden (auch hier im Forum) seit geraumer Zeit ist.

    Versöhnend der Schluß: der Schrei von „Subway Song“ – man weiß nie, was über einen herfallen kann, auch Goth ist davor nicht gefeit…

    Ach ja, die Frau Huwe noch. Schätzte X-mal D schon immer, gerade die kühle haneseatische Arroganz von Anja Huwe hatte was. Für Teipels „Verschwende Deine Jugend“-Buch stand sie ja nicht zur Verfügung, da sie angeblich mit der Vergangenheit abgeschlossen hätte. Dieser Sinneswandel: vielleicht wollte sie diesmal auch nur ein wenig Werbung für ihre Bilder machen (die ich so schlecht wirklich nicht fand). Aber ich gestehe ihr die Schrulle zu, sollen Künstler so an sich haben, sagt man. Lieber Farben und Musik malen, als sie schlecht in hörbarer Version zu machen. Und das taten und tun noch immer sehr viele Musizierende…

    Und: Beruhigend, daß Joy Division nicht (wie schon so oft geschehen) einfach in „Goth“ eingemeindet wurde, obwohl der Begriff auf eine Äusserung von Martin Hannett bezüglich des Sound der Band zurückzuführen ist…

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    I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sad
    #7246037  | PERMALINK

    bender-rodriguez

    Registriert seit: 07.09.2005

    Beiträge: 4,310

    grandandt (Cocteau Twins, Alien Sex Fiend, FOTN).

    Cocteau Twins haben Musik gemacht, die zwar (auch) von Goths gehört wurde, jedoch waren sie nie wirklich offensichtlicher Szenebestandteil – optisch schon mal gar nicht. Die Cocteau Twins (so wie Dead Can Dance übrigens auch) begeisterten eine vielschichtigere Hörerschaft. In diesem Sinne war deren Musik schliesslich auch ausgelegt.

    ASF wurden erwähnt. Aber wie schon gesagt, das Special litt unter limitierter Zeitkapazität…

    Auf FOTN einzugehen wäre Zeitverschwendung – dann doch immer noch lieber auf The Mission, Dead Or Alive, Rüdiger den kleinen Vampir oder die Hexe Schrumpeldei zurückgreifen. Langte es nicht, daß die beiden Flachschippen von L’ame Immortelle so viel Unfug und leeres Geschwätz von sich geben durften?

    Ich fand den Beitrag über die Disco-, Ravemusik auch wesentlich plausibler und nachvollziehbarer angelegt.

    Sehr schöne Doku. Aber auch einfacher zu bewerkstelligen – was für ein Kunststück: es ging schliesslich in erster Linie um Tanz und Unterhaltung! O.k., Selbstverwirklichung, Genderrollen und Identitätsfragen darf man auch nicht vergessen.
    Da gaben im direkten Vergleich dazu Goth/Industrial härtere Nüsse zu knacken auf: die Ästhetik des Abseitigen, Anti-Pop, Gegenentwürfe, Krach, Atonalität und Dissonanz. Diffuse Weltbilder, Provokation und verstörende Schönheitsideale.

    Also, welche Aufgabe würdest Du übernehmen? (Mich persönlich würde es immer wieder eher reizen, an einer Industrial-Doku zu arbeiten – auch als szenefremdem Dokufilmmacher)

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