Vom Sinn und Nutzen der eigenen Plattensammlung

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  • #6531261  | PERMALINK

    mikko
    Moderator
    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

    Beiträge: 34,399

    Das Kuhnke Archiv kenne ich auch. Meine gesammelten Veröffentlichungen sind dort auch archiviert.

    Es gibt natürlich das Deutsche Musikarchiv in Berlin und Leipzig, das Teil der Deutschen Bibliothek ist. Jede in Deutschland veröffentlichte Musik muss dort 2x abgeliefert werden. Das ist in einem Gesetz so festgeschrieben. Leider wissen das viele kleine und unabhängige Firmen oder selbst publizierende Künstler gar nicht. Dementsprechend lückenhaft ist das Archiv jenseits der gängigen Industrie VÖs. Man ist dort zwar bemüht, Sachen anzukaufen. Und man schreibt die kleinen Firmen und Verlage auch an, sofern man von ihnen überhaupt etwas erfährt. Aber die Ausfallquote ist aus diversen Gründen dennoch recht hoch.
    Und da es das Musikarchiv und das entsprechende Gesetz erst seit 1974 gibt, sind die Lücken davor natürlich auch recht groß.

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    #6531263  | PERMALINK

    sunspot

    Registriert seit: 18.10.2003

    Beiträge: 6,513

    Herr RossiIch war zwar nicht angesprochen, aber dieser Einwand wundert mich immer. Wer so redet, hat offensichtlich das Thema „Datensicherung“ verschlafen. Ich habe auf meinem Rechner alles, was ich in den letzten ca. 15 Jahren erarbeitete habe (Druckvorlagen, Manuskripte, Materialsammlungen, Bilddokumente usw.) und ich achte natürlich sorgfältig darauf, dass das nicht mit einem Schlag weg sein kann. Da kann ich mich auch in einem Aufwasch um meine iTunes kümmern, wo liegt das Problem? Man muss sich nur klarmachen, dass man nicht eine Sicherung auf welches Medium auch immer machen und es an die Seite legen kann und dort wäre es noch in 50 Jahren abrufbar. Der Datenbestand muss „leben“ – im jeweils aktuellen System. Die Backups sind wirklich nur die Rückversicherung.

    Och, keine Sorge, regelmäßige Datensicherung gehört für mich seit Beginn meines Umgangs mit PCs zum Alltag. Allerdings haben mich rund 6 Monate im Service gelehrt, dass das eher die Ausnahme ist. Wie oft ich Kunden vor mir hatte, die empört aufjaulten, weil Hersteller XYZ nicht im Traum daran denkt, die defekte Festplatte mit der kompletten Musiksammlung drauf zu reparieren oder eine Datenrettung durchzuführen, sondern gleich austauscht… und wie oft ich mir auf die Zunge beissen musste, dass ihnen das vollkommen zu recht geschieht. Die meisten lernen es nur auf die harte Tour.

    Ich selbst habe nur einen PC und eine externe HD zum Sichern, das muss reichen. Wichtige Dateien werden auf CDs im langsamsten Modus gebrannt und ordentlich gelagert, die iTunes-Bibliothek macht sich auf der externen Platte und im PC breit. Und sämtliche Musik der Bibliothek liegt auf CD vor, was mir ein durchaus mögliches Massensterben der Festplatten (Tip: lasst die Finger von TrekStor. Eine Ausfallquote wie die jamaikanische Bobmannschaft.) zwar nicht egal sein ließe, aber der Bestand an sich ist so nicht in Gefahr. Ok, ausser man raubt mir die Bude aus oder fackelt sie ab, aber dann wäre die verlorene Musik die kleinste meiner Sorgen.

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    #6531265  | PERMALINK

    j-w
    Moderator
    maximum rhythm & blues

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 40,483

    Ich bezeichne meine Tonträgersammlung (ca. 2-3000 Exemplare von LPs, Singles, CDs, die Tapes will ich mal nicht dazurechnen) als eine solche und habe deshalb auch kein Problem mit dem Begriff „Sammler“ in dem Kontext. Auch wenn ich mir vorstelle, dass ein Briefmarkensammler eine andere Beziehung zu seinem Sammelobjekt hat als ein Musikliebhaber zu seinem Tonträger, denke ich dass auch da eine gewisse Leidenschaft eine Voraussetzung ist. Von daher von mir kein Naserümpfen in diese Richtung.

    Früher wäre es für mich undenkbar gewesen eine Platte, die ich mal besessen habe (wohlgemerkt den Tonträger – DEN kann man besitzen und das ist mir nach wie vor wichtig, deshalb keine Chance für Festplattenlösungskonzepte), wieder mal zu verkaufen. Der Umfang der Sammlung war für mich auch eine Art Statussymbol. Früher habe ich sie auch regelmäßig gezählt, das mache ich nun schon seit bestimmt 15 Jahren nicht mehr. Da die Sammlung in den letzten 10 Jahren exponentiell angewachsen ist, kann ich daher nur noch Schätzungen über den Umfang abgeben. Auch ist mir leider in meinen jetzigen Wohnumständen (die Sammlung ist in meinem Dachboden-Arbeitszimmer) nicht mehr möglich sie halbwegs zusammenhängend in Regalen auszustellen. Alles ist ziemlich verstreut, ich weiß zwar immer wo was ist bzw. sein müsste aber für Besucher war es früher einfacher meine Sammlung zu bestaunen.
    Auch aus dem knappen Platz heraus fing ich vor ca. 5 Jahren tatsächlich auch an LPs und CDs, die mir nicht mehr am Herzen lagen, abzustoßen, fast ausschließlich über ebay. Bringt zwar immer nur einen Bruchteil der Anschaffungskosten wieder rein, aber wie gesagt, der Engpass ist der Platz und: Es ist mir auch ein Anliegen geworden, Sachen, die mir nicht (mehr) gefallen auch nicht mehr vorzuhalten.

    Wobei ich auch ein Komplettist bin. Und somit auch mittelmäßige bis schwache Dylan/Young/…-Werke behalte. Aus Überzeugung. Weil auch oft auf einem sonst schwachen Album mal die eine oder andere Perle versteckt ist. Und um ab und zu mal die Bandbreite in der Leistung eines Künstlers mal wieder erfahren möchte.

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    Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue
    #6531267  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
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    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 87,242

    @Mongolom: Okay, dann sind wir ja auf einer Linie. Ich habe das meiste, was ich auf Festplatte habe, auch auf CD. Aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass ich in weiterer Zukunft mal auf Tonträger weitgehend verzichten werden.

    MikkoEs gibt natürlich das Deutsche Musikarchiv in Berlin und Leipzig, das Teil der Deutschen Bibliothek ist. Jede in Deutschland veröffentlichte Musik muss dort 2x abgeliefert werden. Das ist in einem Gesetz so festgeschrieben. Leider wissen das viele kleine und unabhängige Firmen oder selbst publizierende Künstler gar nicht.

    Dann ist das genauso wie bei Büchern geregelt, sehr schön.

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    #6531269  | PERMALINK

    sunspot

    Registriert seit: 18.10.2003

    Beiträge: 6,513

    Herr RossiAber ich kann mir durchaus vorstellen, dass ich in weiterer Zukunft mal auf Tonträger weitgehend verzichten werden.

    Das könnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dafür ist mein „Habenwollen-Gen“ wohl zu übermächtig ;-)

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    #6531271  | PERMALINK

    otis
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 22,557

    Herr RossiAber ich kann mir durchaus vorstellen, dass ich in weiterer Zukunft mal auf Tonträger weitgehend verzichten werden.

    Du bist ja auch „nicht audiophil“. Geht das, wenn man Musik liebt?
    Aber ach, das führt in eine Format-Diskussion.
    Mista sprach oben (oder war es woanders?) von schlechten Demos, die sie schon richtig hätte einschätzen können. Sicher, da ging es um den Song und um die möglichen Qualitäten, die in Arrangement oder Band stecken mögen.
    Ich kenne reichlich Leute, die sehr schlecht klingende Schellacks sammeln, ohne jeden Ansatz von Klangtreue. Denen geht es aber um bestimmte Stimmen, darum wie sie Opernpartien angegangen sind, wie sie sie ausgeformt haben. Jeder von denen würde wer weiß was geben, die Sänger (es geht z.B. um Aufnahmen von 1890 – 1930) live oder in Hifi zu hören. Da ist dann viel Neugierde, Wissenschaft und Studium dabei. Da mag dann wohl oder übel die Schellack, das alte Band oder was auch immer reichen.
    Ich möchte zu Hause aber nicht nur studieren, nicht nur kennenlernen, ich möchte auch genießen, das, was ich liebe. Und da ist mir der Klang wichtig geworden, denn er macht Musik lebendig. Auch wenn meine Anlage noch verbessert werden muss, aber seitdem ich sie habe, kann ich nicht mehr weniger Klang haben wollen.

    PS: Ich glaube, ich habe im falschen Thread gepostet!?

    --

    FAVOURITES
    #6531273  | PERMALINK

    mistadobalina

    Registriert seit: 29.08.2004

    Beiträge: 20,833

    otis
    Ich möchte zu Hause aber nicht nur studieren, nicht nur kennenlernen, ich möchte auch genießen, das, was ich liebe. Und da ist mir der Klang wichtig geworden, denn er macht Musik lebendig. Auch wenn meine Anlage noch verbessert werden muss, aber seitdem ich sie habe, kann ich nicht mehr weniger Klang haben wollen.

    PS: Ich glaube, ich habe im falschen Thread gepostet!?

    Macht ja nichts. Ich verwechsele diesen beiden Threads auch manchmal.

    Ich sagte ja nicht, dass mir Klang völlig unwichtig ist, sondern, dass ich das Thema überbewertet finde. Selbstverständlich genieße ich auch Musik von einer tollen Anlage, aber ich könnte auch darauf verzichten. Und ich stelle auch fest, dass sich Tracks auf meinen verschiedenen Abhörmöglichkeiten unterschiedlich anhören. Aber letztlich ist der Track – oder in diesem Fall auch: der Song – doch das Wichtigste für mich. Und auch das Elementare, das uns Musikhörer verbindet, so unterschiedlich wir auch immer hören werden.

    --

    When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)
    #6531275  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 87,242

    otisDu bist ja auch „nicht audiophil“. Geht das, wenn man Musik liebt?

    Audiophil ist nun mal der übliche Begriff dafür, dass jemand viel Mühe (und Geld) auf einen möglichst tollen Klang verwendet. Ich würde schon sagen, dass ich Musik liebe, aber dieser Aspekt war mir bislang nicht wichtig. Ich hab auch schon bessere Anlagen gehört, aber das hat bei mir keine dringenden Bedürfnisse für mein eigenes Musikhören ausgelöst.

    --

    #6531277  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    edit

    hier gehts jetzt um Klang

    --

    #6531279  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 37,712

    Jan Wö[…]
    Auch aus dem knappen Platz heraus fing ich vor ca. 5 Jahren tatsächlich auch an LPs und CDs, die mir nicht mehr am Herzen lagen, abzustoßen, fast ausschließlich über ebay. […]

    Und ich glaube, auch an mich…
    Mir ist das Vorhandenseins eines physischen Tonträgers schon wichtig, vielleicht kann man Musik nicht besitzen, aber der Tonträger gibt mir zum einen die Möglichkeit, das Stück zu jeder Zeit abzuspielen, zum anderen ein gewisses Anrecht darauf, dass ich mit MP3s nicht zu haben glaube.
    Bei mir liegen recht viele ungehörte Tonträger herum, ich würde mich aber trotzdem nicht als Sammler bezeichnen, zumindest nicht im Sinn von Komplettist.

    --

    If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
    #6531281  | PERMALINK

    dougsahm
    Moderator

    Registriert seit: 26.08.2002

    Beiträge: 17,863

    otisDu bist ja auch „nicht audiophil“. Geht das, wenn man Musik liebt?

    Natürlich geht das. Sonst müsste eine Musikfreund Streamhearing wie bei roots ablehnen. Komische Frage, otis.

    --

    #6531283  | PERMALINK

    staggerlee

    Registriert seit: 04.02.2007

    Beiträge: 738

    Ich würde mich auch nicht als klassischer Sammeler bezeichnen- auf die Original LPs lege ich keinen großen Wert, auch bin ich kein Komplettist. Trotzdem war das mit dem Messie nicht ganz unernst gemeint. 1.) Zwanghaftigkeit: Ich empfinde schon das Gefühl von Mangel, wenn ich über längere Zeit keine neuen Anschaffungen tätige oder wenn ich etwas nicht besitze, was ich aber begehre (z.B. wenn ich über einen interessanten Tonträger lese) – im Prinzip also schon eine gewisse Zwanghaftigkeit. 2.) CDs/Lps in immer größerem Maße (mehrere Tausend, aber im Vergleich zu anderen hier eine relativ kleine Sammlung) zu horten ist für den außenstehenden nicht ganz leicht nachzuvollziehen- sie nehmen in meiner Wohnung einen immer größeren Raum ein (neben den Sammlungen von Musikbüchern/Zeitschriften). 3.) Im Gegensatz zu anderen Teilnehmern verkaufe oder verleihe ich niemals auch nur einen Tonträger, denn ich verbinde mit ihm Erinnerungen und spezifische Gefühle- sie haben für mich eine große Bedeutung (seltsam, für meine Freunding gar keine). Kurz: Schon leichte Anzeichen von einem Messie und nicht unbedingt ein vollkommen rationales Vorgehen.
    Wußtet ihr eigentlich, daß man immer zu erst handelt und dann eine rationale Begründung sucht?

    --

    #6531285  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 87,242

    StaggerleeKurz: Schon leichte Anzeichen von einem Messie und nicht unbedingt ein vollkommen rationales Vorgehen.

    Da verwechselst Du vielleicht etwas: Ein Messie ist jemand, der noch zur geringsten Form von Ordnung unfähig ist und in seinem eigenen Müll versinkt. Das trifft bestimmt nicht zu. Aber ein Sammler bist Du auf jeden Fall, wie eigentlich alle, die hier posten. Der komplettistische Sammler ist doch nur eine von vielen Formen des Phänomens, der selektive Sammler der Regelfall. Wer dauerhaft (über Jahre und Jahrzehnte) am Erwerb und Aufbewahren von Musik interessiert ist, ist ein Sammler.

    Wußtet ihr eigentlich, daß man immer zu erst handelt und dann eine rationale Begründung sucht?

    Absolut richtig.

    --

    #6531287  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    dougsahmSonst müsste eine Musikfreund Streamhearing wie bei roots ablehnen. Komische Frage, otis.

    Bei roots passieren sehr viel komische Sachen, wenn man die Kommentare dazu mit dem tatsächlichen vorhanden Hörvermögen und den technischen Vorraussetzungen kreuzt, dann wird der entsprechende Thread immer zu einen tollen Lachnummer… Was man dabei lernt: Klangqualität besteht zu mindestens 90% aus Einbildung.

    --

    #6531289  | PERMALINK

    joliet-jake
    7474505B

    Registriert seit: 06.03.2005

    Beiträge: 38,605

    Dick LaurentBei roots passieren sehr viel komische Sachen, wenn man die Kommentare dazu mit dem tatsächlichen vorhanden Hörvermögen und den technischen Vorraussetzungen kreuzt, dann wird der entsprechende Thread immer zu einen tollen Lachnummer… Was man dabei lernt: Klangqualität besteht zu mindestens 90% aus Einbildung.



    roots über Digitalradio/Satellit hat ja auch eher eine humoristische Komponente

    Sammlung:
    Ich versuche mittlerweile zwischen „An“Sammlung und „Kollektion“ zu unterscheiden. Ich will ersteres jetzt einfach als Bestand bezeichnen. Die Kollektion/Sammlung muß, um der Bezeichnug gerecht zu werden, Kriterien entsprechen. Kriterien, die nur der „Sammler“ festlegt, und zwar nur für sich.
    Die „Briefmarkensammlung“ zeigt da durchaus Parallelen. Die Frage ist für mich nämlich nur, nach welchen Kriterien ein Bestand entsteht.
    Beispiel: Es gibt Briefmarkensammler, die nur Tiermotive sammeln. Unabhängig von Kriterien wie Erscheinungszeitraum, Ausgabeland, Zustand, sogar unabhängig vom Wert. Er erfreut sich am Motiv, an seiner Sortierung, an seinem Umfang. Es kann sein, daß ihm ein bestimmter Elefant fehlt, es kann sein, daß er keine Heuschrecke hat.
    Das kann in der Parallele der Bluessammler sein, der „Blues (=Tiere)“ sammelt. Egal, wenn ihm ein Interpret fehlt, weil er ihn einfach nicht unter „Tiere“ einsortiert, sondern unter Amöben/Einzeller.

    Mein persönliches Problem („Sinn und Nutzen…“) ist nach wie vor, daß ich meine Kriterien nicht genau genug definiert habe. Kriterien gibt es doch zu viele: Stückzahl, komplett vs. Qualität, Stilrichtung, …
    Wobei doch die meisten Kriterien sicher subjektiv sind.
    – Was ist Blues (um beim Beispiel zu bleiben)?
    – Will ich von einem Interpreten, der (für mich!!) konstant gut ist, „nur“ alle offiziellen Scheiben haben? Nein, geht nicht. Da müssen genauso Radio-Mitschnitte, DVD-Audio-Tracks, Bootlegs, … her. Vielleicht sogar Cover-Versionen!

    Ich habe viel zu viele Little Feat Scheiben. Ich halte die frühen LF für sensationell, unverzichtbar. Aber nicht komplett. Genau so halte ich nicht alles für Mist, was sie ab ´80 gemacht haben. Also: Wo ziehe ich die Grenze? Wie entscheide ich mich zwischen „komplett“ oder „unverzichtbar“?

    Mein aktueller Gedanke ist (und ich habe in den letzten Tagen mit vielen darüber gesprochen): Wie kann ich meine Kriterien und damit meine Sammlung verbessern? Soll ich mich auf ein Stückzahl-Limit beschränken, für jede neue Scheibe, die ich behalten will, eine alte aus dem Regal nehmen? Das hätte den Vorteil, daß ich mich zwinge, abgelegte Scheiben neu zu hören und zu bewerten, daß ich im günstigsten Fall meine Ansammlung in eine Sammlung verwandle, daß sich die Qualität nach meinen Kriterien entwickelt. Aber: Nach meinen derzeitigen Kriterien. Die vor fünf Jahren anders waren, und die in fünf Jahren anders sein werden.
    Die heute anders sind als morgen. Ich kann keine „Top 1000“ führen, ich bin kein Besterner; eine Platte, die heute dreieinhalb bekommt, hat in einem halben Jahr vier. Aber ein halber Punkt macht vielleicht 500 Positionen.

    Ich bekomme jeden Tag neue Anregungen, und ich sehe kein Land, jemals „komplett“ zu sein. Ich habe nicht mal die Hoffnung jemals zufrieden zu sein. Wobei ich mit „komplett“ nicht Stückzahlen meine, sondern das Gefühl, eine bestimmte Sparte umfassend abzudecken. Alles zu haben, was ich zu dem Thema haben will. Es ist (für mich!!!!!!!!!! bitte keine pro-kontra-Diskussion…) wie im Baseball: Je mehr ich es verstehe, desto komplizierter wird es.

    Fragen über Fragen – ich denke nur laut.
    Ehrlich gesagt: ich hab das Thema – und damit meine „An“Sammlung – nicht im Griff.

    --

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