Re: Vom Sinn und Nutzen der eigenen Plattensammlung

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j-w
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maximum rhythm & blues

Registriert seit: 09.07.2002

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Ich bezeichne meine Tonträgersammlung (ca. 2-3000 Exemplare von LPs, Singles, CDs, die Tapes will ich mal nicht dazurechnen) als eine solche und habe deshalb auch kein Problem mit dem Begriff „Sammler“ in dem Kontext. Auch wenn ich mir vorstelle, dass ein Briefmarkensammler eine andere Beziehung zu seinem Sammelobjekt hat als ein Musikliebhaber zu seinem Tonträger, denke ich dass auch da eine gewisse Leidenschaft eine Voraussetzung ist. Von daher von mir kein Naserümpfen in diese Richtung.

Früher wäre es für mich undenkbar gewesen eine Platte, die ich mal besessen habe (wohlgemerkt den Tonträger – DEN kann man besitzen und das ist mir nach wie vor wichtig, deshalb keine Chance für Festplattenlösungskonzepte), wieder mal zu verkaufen. Der Umfang der Sammlung war für mich auch eine Art Statussymbol. Früher habe ich sie auch regelmäßig gezählt, das mache ich nun schon seit bestimmt 15 Jahren nicht mehr. Da die Sammlung in den letzten 10 Jahren exponentiell angewachsen ist, kann ich daher nur noch Schätzungen über den Umfang abgeben. Auch ist mir leider in meinen jetzigen Wohnumständen (die Sammlung ist in meinem Dachboden-Arbeitszimmer) nicht mehr möglich sie halbwegs zusammenhängend in Regalen auszustellen. Alles ist ziemlich verstreut, ich weiß zwar immer wo was ist bzw. sein müsste aber für Besucher war es früher einfacher meine Sammlung zu bestaunen.
Auch aus dem knappen Platz heraus fing ich vor ca. 5 Jahren tatsächlich auch an LPs und CDs, die mir nicht mehr am Herzen lagen, abzustoßen, fast ausschließlich über ebay. Bringt zwar immer nur einen Bruchteil der Anschaffungskosten wieder rein, aber wie gesagt, der Engpass ist der Platz und: Es ist mir auch ein Anliegen geworden, Sachen, die mir nicht (mehr) gefallen auch nicht mehr vorzuhalten.

Wobei ich auch ein Komplettist bin. Und somit auch mittelmäßige bis schwache Dylan/Young/…-Werke behalte. Aus Überzeugung. Weil auch oft auf einem sonst schwachen Album mal die eine oder andere Perle versteckt ist. Und um ab und zu mal die Bandbreite in der Leistung eines Künstlers mal wieder erfahren möchte.

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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue