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Ich orientiere mich bei der Besternung an RateYourMusic und da gibt es noch die Möglichkeit eines halben Sterns. „Collapse Into Now“ ist aber natürlich kein Album, das in diese Bereiche gezählt werden sollte. Sondern eine zwar nicht gute, aber doch zumindest solide Scheibe – und somit *** wert.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Puuh, hab ja schon Prügel einstecken müssen. Ich bin aber der Meinung, dass diese Band bessere Leistungen abliefern kann, als sie es bis hierhin tut. Und sie macht es sich sehr bequem, indem sie sich selbst plagiiert, wie ich das an andere Stelle schon einmal gesagt habe. Um das einmal klarzustellen! Was Dylan in den letzten Jahrzehnten tut, ist sozusagen oral history, eine Entwicklung, die auch im Song und seiner Interpretastion hörbar wird. Reines Urherberrecht ist also nicht nur nicht maßgebend, sondern springt zu kurz, obwohl sich die meisten Songs seiner letzten fünf Platten ohne großartige Kenntnis der Urheberrechtslage mehr oder weniger eindeutig zuordnen lassen. Interessiert aber Niemanden, weil Dylan einer künstlerischen Zwangsläufigkeit folgt, die durchaus Tradition hat, nämlich das angebliche Plagiat weiter zu entwickeln, was einen bestimmten Ehrgeiz und Kenntnis des sogenannten Originals voraussetzt. Künstlerischen Ehrgeiz sozusagen, aber den kann ich bei R.E.M. nun mal eben nicht sehen. Nur Bequemlichkeit und für meinen persönlichen Geschmack sehr unangemessene Wichtigtuerei in öffentlichen Interviews.
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Es wird einfach nicht besser. Bei Dylan ist (angebliches) Selbstplagiat Teil seiner Kunst, bei R.E.M. nicht. So kann man sich natürlich alles schönereden.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Der Grat ist schmal, Mick, aber entscheidend.
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BgigliNur Bequemlichkeit und für meinen persönlichen Geschmack sehr unangemessene Wichtigtuerei in öffentlichen Interviews.
Also die „unangemessene Wichtigtuerei“ kann ich so nicht unterschreiben. Finde Stipe in Interviews immer angenehm zurückhaltend und natürlich. Ich stoße mich da eher an dem monatelangen Medienrummel vor und bei Veröffentlichung, dem die Platte nunmal in keinster Weise gerecht wird/gerecht werden muss.
Nichtsdestotrotz bin ich bei der Beurteilung von „Collapse Into Now“ eher bei dir. Vergleiche momentan die R.E.M Alben, die ich bisher für die schwächsten hielt. Dabei ist mir aufgefallen, wie öde „Accelerate“ eigentlich ist. „Collapse Into Now“ kommt da nur marginal besser weg, da einige wenige Einzelsongs doch ganz gelungen sind.
Accleerate **1/2
Collapse Into Now (schwache) ***Die oft geschmähten „Reveal“ und „Around The Sun“ haben im Nachhinein durchaus ihre Stärken, versprühen sie für mich doch zumindest dieses klassische R.E.M-Gefühl, das bei den letzten beiden Werken irgendwie fehlt.
Reveal ***1/2
Around The Sun ***1/2--
Filter@ Bullit: Ich verstehs ja auch ncht so recht. Kaum heißt es, REM sind im Studio, gehen auch hier im Forum die Wünsche und Spekulationen los, an welche vergangene Phase das neue Album anschließen möge und an welche Phase doch bitte nicht und kaum ist das Album draussen, beklagen die nächsten, dieser Song klinge nach dem, jener nach dem und überhaupt, keine Weiterentwicklung nirgends. Die Entwicklung seit Up ist aber auch wieder nicht recht gewesen, es sei denn, man ist nach New Adventures überhaupt erst dazu gestoßen, dann ist ein in der Zeit davor Anleihen nehmendes Album jedoch ebenfalls eine Enttäuschung. Wenige scheinen es so entspannt wie Du zu sehen.
Die Resonanz auf das Album fiel doch generell – hier uns außerhalb – sehr positiv aus. Vermutlich wurden eher in Fankreisen gezielte Erwartungshaltungen diskutiert. Klar, wenn man im Vorfeld schon konkret definiert wie ein Album zu klingen hat und wie nicht, kann das ja eigentlich nur nach hinten los gehen. Macht ja auch keinen Sinn, jede neue LP wider Raum und Zeit gegen „Automatic“ anstinken zu lassen. Verstehen kann ich das Problem mit „Collapse“ deshalb nicht. Stilistische Quantensprünge kann niemand ernsthaft erwartet haben und warum sollte man auf dem 15. Studioalbum nicht mal mit der eigenen Diskografie spielen dürfen? Ist ja nicht so, dass „Blue“ nun die dreiundzwanzigste Variation von „E-Bow The Letter“ wäre. Es ist nach 15 Jahren die erste und da sage ich nicht ‚bäh, öde, hatten wir schon‘. Fand die Idee im Gegenteil originell und überraschend.
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Comeback oder Stagnation auf ordentlichem Niveau? Für beide Sichtweisen kann man auf dem neuen Album von R.E.M. Belege finden. Diejenigen, die Collapse Into Now für das beste R.E.M-Album seit New Adventures In Hi-Fi (1996!) halten, können darauf verweisen, dass die Band in den 15 letzten Jahren selten so entschlossen klang und diesmal – anders als auf Accelerate (2008!) – nicht produktionstechnisch vom ersten gleich in den fünften Gang geschaltet hat. Die Skeptiker wiederum können einwenden, dass manche Songs auf Collapse Into Now mehr Sorgfalt und Liebe zum Detail verdient hätten.
Es stimmt: Einige Refrains setzen durch ihre Flachheit eigentlich gelungene Lieder in ein schlechtes Licht (Discoverer, It Happened Today). Darüber hinaus wirken die Lyrics im Vergleich zu früheren Großtaten gelegentlich belanglos: „It happened today, hooray, hooray“, hätte weder auf Murmur (1983!) noch auf Automatic For The People (1992!) Platz gefunden. Aber dasselbe Lied enthält auch eine so großartige Zeile wie: „We’ll leave the allegory to another bible story, out of deference, defiance and choice!” Mit Überlin ist R.E.M. zudem ein Song für die Ewigkeit gelungen: Hier fließt alles so nahtlos ineinander wie früher. Man hat den Eindruck, dass Überlin die Geschichte von Find The River zu Ende erzählt: Nach vielen Experimenten und Irrwegen sind R.E.M. angekommen – in Berlin.
Unberechtigt ist der Vorwurf, das Album bestehe aus einer Ansammlung von Selbstplagiaten. Nur weil Peter Buck mal wieder die Mandoline ausgepackt hat, ist Collapse Into Now nicht Out Of Time (1991!). R.E.M. haben es verstanden, auf klassische Elemente ihrer Musik zurückzugreifen und sie überzeugend in einen neuen, schlüssigen Kontext zu setzen. Nichts hier klingt genauso wie ein früheres Album, aber einzelne Elemente erinnern den dankbaren Zuhörer daran, warum er die Band seit vielen Jahren großartig findet. Seit vielen Jahren hat man ein neues R.E.M.-Album nicht mehr so gerne und so oft gehört wie Collapse Into Now. Genauer gesagt seit New Adventures In Hi-Fi.
***1/2
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.nail75Comeback oder Stagnation auf ordentlichem Niveau? Für beide Sichtweisen kann man auf dem neuen Album von R.E.M. Belege finden. Diejenigen, die Collapse Into Now für das beste R.E.M-Album seit New Adventures In Hi-Fi (1996!) halten, können darauf verweisen, dass die Band in den 15 letzten Jahren selten so entschlossen klang und diesmal – anders als auf Accelerate (2008!) – nicht produktionstechnisch vom ersten gleich in den fünften Gang geschaltet hat. Die Skeptiker wiederum können einwenden, dass manche Songs auf Collapse Into Now mehr Sorgfalt und Liebe zum Detail verdient hätten.
Es stimmt: Einige Refrains setzen durch ihre Flachheit eigentlich gelungene Lieder in ein schlechtes Licht (Discoverer, It Happened Today). Darüber hinaus wirken die Lyrics im Vergleich zu früheren Großtaten gelegentlich belanglos: „It happened today, hooray, hooray“, hätte weder auf Murmur (1983!) noch auf Automatic For The People (1992!) Platz gefunden. Aber dasselbe Lied enthält auch eine so großartige Zeile wie: „We’ll leave the allegory to another bible story, out of deference, defiance and choice!” Mit Überlin ist R.E.M. zudem ein Song für die Ewigkeit gelungen: Hier fließt alles so nahtlos ineinander wie früher. Man hat den Eindruck, dass Überlin die Geschichte von Find The River zu Ende erzählt: Nach vielen Experimenten und Irrwegen sind R.E.M. angekommen – in Berlin.
Unberechtigt ist der Vorwurf, das Album bestehe aus einer Ansammlung von Selbstplagiaten. Nur weil Peter Buck mal wieder die Mandoline ausgepackt hat, ist Collapse Into Now nicht Out Of Time (1991!). R.E.M. haben es verstanden, auf klassische Elemente ihrer Musik zurückzugreifen und sie überzeugend in einen neuen, schlüssigen Kontext zu setzen. Nichts hier klingt genauso wie ein früheres Album, aber einzelne Elemente erinnern den dankbaren Zuhörer daran, warum er die Band seit vielen Jahren großartig findet. Seit vielen Jahren hat man ein neues R.E.M.-Album nicht mehr so gerne und so oft gehört wie Collapse Into Now. Genauer gesagt seit New Adventures In Hi-Fi.
***1/2
Sehr schön, Nail. So sehe ich es auch größtenteils, nur bei den Refrains bin ich anderer Meinung und fehlende Sorgfalt und Liebe zum Detail höre ich auch nicht. Deshalb sehe ich es ja auch mindestens einen halben Stern besser (ich habe zwar mit 4,5 abgestimmt, aber zum Jahresende wird es wohl auf 4 Sterne hinauslaufen.).
Sehr schön finde ich diesen Satz: „Nichts hier klingt genauso wie ein früheres Album, aber einzelne Elemente erinnern den dankbaren Zuhörer daran, warum er die Band seit vielen Jahren großartig findet.“ Genauso isses.
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Mick67Sehr schön, Nail. So sehe ich es auch größtenteils, nur bei den Refrains bin ich anderer Meinung und fehlende Sorgfalt und Liebe zum Detail höre ich auch nicht. Deshalb sehe ich es ja auch mindestens einen halben Stern besser (ich habe zwar mit 4,5 abgestimmt, aber zum Jahresende wird es wohl auf 4 Sterne hinauslaufen.).
Sehr schön finde ich diesen Satz: „Nichts hier klingt genauso wie ein früheres Album, aber einzelne Elemente erinnern den dankbaren Zuhörer daran, warum er die Band seit vielen Jahren großartig findet.“ Genauso isses.
Ich habe mir die Entscheidung wirklich nicht leicht gemacht: Der Text ist das Ergebnis eines langen Denkprozesses – und das ist weder prätentiös noch übertrieben, sondern schlichtweg die Wahrheit. Vor allem wollte ich vermeiden, dass Album gut zu finden, nur weil es ein neues R.E.M.-Album ist, aber auch den Vorwurf des Selbstplagiats habe ich sehr ernstgenommen. Letztlich habe ich ihn für mich zurückgewiesen, weil ich das Album wirklich gerne höre, weil ich beim Hören keine Ermüdungserscheinungen empfinde und nicht denke, dass ich lieber Automatic oder New Adventures hören sollte als Collapse.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.nail75Ich habe mir die Entscheidung wirklich nicht leicht gemacht: Der Text ist das Ergebnis eines langen Denkprozesses – und das ist weder prätentiös noch übertrieben, sondern schlichtweg die Wahrheit.
Das habe ich auch nicht bezweifelt…:-)
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Mick67Das habe ich auch nicht bezweifelt…:-)
:lol:
Ich glaube, ich wollte das einfach mal gesagt wissen.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Ihr Schleimer;-). Ich leg die Platte trotzdem erst mal gut zwei, drei Monate beiseite. Mal gucken!
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BullittDie Resonanz auf das Album fiel doch generell – hier uns außerhalb – sehr positiv aus. Vermutlich wurden eher in Fankreisen gezielte Erwartungshaltungen diskutiert. Klar, wenn man im Vorfeld schon konkret definiert wie ein Album zu klingen hat und wie nicht, kann das ja eigentlich nur nach hinten los gehen. Macht ja auch keinen Sinn, jede neue LP wider Raum und Zeit gegen „Automatic“ anstinken zu lassen. Verstehen kann ich das Problem mit „Collapse“ deshalb nicht. Stilistische Quantensprünge kann niemand ernsthaft erwartet haben und warum sollte man auf dem 15. Studioalbum nicht mal mit der eigenen Diskografie spielen dürfen? Ist ja nicht so, dass „Blue“ nun die dreiundzwanzigste Variation von „E-Bow The Letter“ wäre. Es ist nach 15 Jahren die erste und da sage ich nicht ‚bäh, öde, hatten wir schon‘. Fand die Idee im Gegenteil originell und überraschend.
Da geb ich dir in fast allen Punkten recht, das Problem von „blue“ finde ich auch nicht, dass es nach 15 Jahren den Ansatz von „E-Bow“ wieder aufgreift (das fin ich eigentlich recht witzig), sondern das es gegen „E-Bow“ dermaßen gewaltig „abkackt“. Wenn ich sowas schon revitalisiere, dann muss die Nummer aber wenigstens groß sein.
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"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!TheMagneticFieldDa geb ich dir in fast allen Punkten recht, das Problem von „blue“ finde ich auch nicht, dass es nach 15 Jahren den Ansatz von „E-Bow“ wieder aufgreift (das fin ich eigentlich recht witzig), sondern das es gegen „E-Bow“ dermaßen gewaltig „abkackt“. Wenn ich sowas schon revitalisiere, dann muss die Nummer aber wenigstens groß sein.
Okay, „E-Bow The Letter“ gehört sowieso zu den nicht reproduzierbaren REM-Kronjuwelen, da schmiert im direkten Vergleich alles ab ;-). Trotz der ähnlichen Vorzeichen funktioniert der Vergleich ohnehin eigentlich nur bis zu einem bestimmten Punkt, denn Stipe singt ja nicht. Durch die konsequenten spoken word lyrics entwickelt sich „Blow“ in eine ganz andere Richtung. Deshalb finde ich auch das Gerede vom Selbstplagiat so unsinnig. Die Vocals von Smith und Stipe schrauben sich nicht mehr so schön gemeinsam nach oben wie bei „E-Bow“, stehen eher im Kontrast zu einander. Harmonieren tun sie trotzdem großartig, finde ich. „Blow“ wirkt sperriger überzeugt aber mit dichter Atmosphäre und kryptischen Lyrics, die zu Recht den Albumtitel stellen. Keine Singe dieses Mal aber als Closer genau richtig platziert.
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TheMagneticFieldDa geb ich dir in fast allen Punkten recht, das Problem von „blue“ finde ich auch nicht, dass es nach 15 Jahren den Ansatz von „E-Bow“ wieder aufgreift (das fin ich eigentlich recht witzig), sondern das es gegen „E-Bow“ dermaßen gewaltig „abkackt“. Wenn ich sowas schon revitalisiere, dann muss die Nummer aber wenigstens groß sein.
Das Problem von „Blue“ ist, daß es die Produktionsdetails von „E-bow“ kopiert – leider aber ohne schlüssigen Song dahinter.
Insgesamt aber kein schlechtes Album (gegenüber einer geringen Erwartungshaltung). Ich bin überrascht, wie oft ich es in der letzten Zeit aufgelegt habe. *** 1/2
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Love goes on anyway! -
Schlagwörter: R.E.M.
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