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Die „Trajeto“ ist in der Tat sehr toll, ja!
Und dann muss wohl Gato Barbieri auch noch genannt werden! Seine frühen Impulse-Aufnahmen sind super und stark brasilianisch geprägt – hat aber nichts mit Bossa zu tun… nochmal zu Bossa: Bossa ist eine Kunstmusik, die Ende der 50er und in den frühen 60ern entstand und so gesehen kaum als „Wurzel“ für Latin-Jazz dient, eher als eine Art parallele Entwicklung mit Überschneidungen und so.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHighlights von Rolling-Stone.deZum 60. Geburtstag von Eddie Vedder: Sänger für die Verlorenen
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Das mit dem Wald und den Bäumen sehe ich in diesem Fall etwas anders, weiss allerdings auch nicht welche Aufnahmen Du konkret meinst.
Man muss da dann doch differenzieren.
Z.B. im Fall des kürzlich angesprochenen United Nations Orchestra empfand ich das bei den Soli von Arturo Sandoval auch so, bei Paqito D’Rivera allerdings nicht.Das ist halt ein generelles Problem von mir. Das taucht auch z.B. in Threads wie jenen über die besten Drummer oder Bassisten auf. Die reine Virtuosität ist für mich völlig wertlos, sie nutzt erst dann etwas, wenn sie musikalisch auf sinnvolle Weise umgesetzt wird. Sandoval ist dabei einer der Musiker, bei dem mit das nicht immer gegeben erscheint, Paquito (seltener) und Roditi ebenfalls, aus der Jazz-Ecke gehört Randy Brecker z.B. ganz klar in diese Schublade. Die sehen eben manchmal vor lauter Bäumen (also Tönen) den Wald (also die Musik) nicht mehr…
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaDie „Sabroso!“ ist noch sehr schön, habe die letztes Jahr öfters gehört.
„More Than Mambo: The Introduction To Afro-Cuban Jazz“ hatte ich mal.--
Von Mongo hab ich auch ein paar… „Live at the Village Gate“ und noch was auf Riverside/Fantasy sowie das Montreux-Konzert auf Atlantic. Tolle Band!
Willie Bobo könnte man noch nennen, von ihm hab ich „Bobo Motion“ und das tolle „A New Dimension“ (mit Kenny Rogers am Sax, der auf „Lee Morgan, Vol. 2“ zu hören ist).
Cal Tjader wurde schon kurz erwähnt… von ihm gibt’s auch einige tolle Dinge zu hören, muss ich mal hervorsuchen, aus dem Gedächtnis habe ich: „Tjader Plays Tjazz“ (hier eher off-topic), „Tjader Plays Mambo“ (sehr schön!), „Latin Kicks“ (toll!), „Latin Concert“ (ziemlich verhalten) und den grossartigen Twofer „Black Orchid“ (mit Jose „Chombo“ Silva am Tenorsax!) sowie ein paar spätere Verve-Aufnahmen („Soul Burst“ und „Soul Bird: Whiffenproof“ – find ich nicht mehr so toll wie die Fantasy-Aufnahmen). Tjader hätte auf jeden Fall einen eigenen Thread verdient! (Mongo und Bobo aber auch…)
Und von Tjader bzw. seinem Pianisten Vince Guaraldi komm ich noch eins weiter, nämlich zu Bola Sete – da kenn ich bisher erst den Fantasy-Twofer mit Guaraldi und den „Jazz Casual“-Auftritt.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbatito puente dürfen wir nicht vergessen! er war immer mit Big Band unterwegs.
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Die beiden Puente-LPs PUNETE GOES JAZZ (RCA LPM-1312) und NIGHT BEAT (LPM-1447) sind von der Jazzseite her etwas greifbar, sicher durch die Arrangements u.a. von A.K. Salim und (eines) von Gene Roland.
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Von Perez Prado habe ich noch die LPM-1101 VOODOO SUITE und, schwächer, die LPM-1257 HAVANA 3 A.M. in der Hinterhand.
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Aber diese Betrachtungen mache ich, wie oben geschrieben, von der Jazzseite her.
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CANDIDO fällt mir noch ein. Auch ein Kubaner.
Seine erste Platte fand ich von den wenigen, die ich gehört habe, am besten. Mit Al Cohn, Joe Puma, Dick Katz und ?? Gab es vor einigen Jahren als günstiges reissue von Universal.
[ATTACH]1417Ich habe dann noch seine dritte LP, wieder auf ABC. Da verdirbt mir Dick Hyman an der Orgel die Stimmung.
[ATTACH]1418Mit der Roulette CONGO SOUL bin ich auch nicht übermäßig glücklich. Ist eher Easy Listening. Aber durch Lalo Schifrin und Jay Cameron gewinnt die Platte für mich (letzterer ist ein nicht so bekannter Bariton-Saxophonist, ex Woody Herman, Slide Hampton).
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Perez Prado, der „King of Mambo“!
Er hätte eigentlich auch einen eigenen Thread verdient.
Gefällt mir sehr gut, insbesondere die frühen Aufnahmen 1949-1952.Wobei sich (mir) natürlich wieder die Frage nach dem Jazz- Gehalt stellt.
Er hat ja eigentlich tanzbare Big Band- Musik gemacht.
Allerdings war seine Musik auch stark vom amerikanischen Big Band- Jazz, insbesondere von Stan Kenton beeinflusst.
Er hat ja sogar das Stück Mambo A La Kenton geschrieben.
Und Kenton hat ihm darauf mit dem Stück Viva Prado geantwortet (komponiert von Shorty Rogers!).--
life is a dream[/SIZE]Die erste der oben abgebildeten Candido-Scheiben wollte ich mir kaufen seit dem erwähnten Reissue… hab ich bisher allerdings nie gemacht. Lohnt sich wohl… wie steht’s um diese Machito-Scheibe „Vacation at the Concord“, die in derselben Reihe auch neu aufgelegt wurde?
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaMeine Kenntnisse in Sachen Thema Latin sind eher lückenhaft, aber ein paar Sternstunden scheine ich doch zu kennen. Ich greife daher gerne mal ein paar schon erwähnte Platten auf.
Über Mario Bauzas TANGA wurde schon gesagt, diese Musik ist heiß! Genau das ist sie und das hat mich damals, 1992, auch daran fasziniert. Überbordende Lebensfreude, von allem zu viel, als gäbe es kein morgen. Klar, es gibt auch melancholische Momente, aber auch die werden bis zur Neige ausgekostet, dass die Tränen fließen. Einerseits gibt es in dieser Musik hemmungslos verschwendetes Gefühl, andererseits ist das alles messerscharf und präzise arrangiert. Großartig! Müsste man eigentlich noch mehr zu schreiben, das gibt was her, habe aber gerade keine Zeit dazu.
Cal Tjader: Ein Fall für sich. Nicht nur, weil er kein Latino war, aber von den Latinos hoch geschätzt wurde, sondern auch weil seine Musik zwischen Easy Listening, Cool, Bop und – vor allem – Latin changiert. Gerade das machte wohl seinen Erfolg aus. Es gibt gnadenlosen Kitsch von ihm – die LP Breeze from the East , auf der er Latin mit „asiatischen“ Klängen verbindet, fand es auch selbst zum Kotzen -, aber dann eben auch ganz großartige Sachen. Die Zusammenarbeit mit Eddie Palmieri hat einiges Tolles hervorgebracht und die hier auch schon erwähnte Black Orchid (eigentlich eine Kombination der zwei LPs CJ Goes Latin und CJ Quintet, die auch wiederum aus einem knappen Dutzend verschiedener Sessions zusammengebastelt sind) bildet ein recht breites Spektrum ab, zum Glück eher in Richtung Qualität als Kitsch. Go get it!
Die Erwähnung des großartigen, aber mir ansonsten völlig unbekannten Tenor-Saxophonisten Jose „Combo“ Silva – hört sich ja eher nach der Coleman Hawkins-Schule an – in diesem Zusammenhang freut mich. Der hat einen sehr weichem, schmusigen Ton voller Vibrato, viel zu viel Gefühl. Aber hier passt das! Große Kunst und Großer Kitsch liegen im Latin Jazz oft sehr nahe beieinander.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)FriedrichDie Erwähnung des großartigen, aber mir ansonsten völlig unbekannten Tenor-Saxophonisten Jose “ Combo“ Silva in diesem Zusammenhang freut mich. Der hat ja auch einen sehr weichem, schmusigen Ton voller Vibrato, viel zu viel Gefühl. Aber hier passt das! Große Kunst und Großer Kitsch liegen im Latin Jazz oft sehr nahe beieinander.
:sonne:
Ist ja im Jazz oft auch nicht anders – man denke an Hodges oder Webster und ihre Balladen.
José „Chombo“ Silva (um den Namen mal völlig korrekt zu schreiben) war ja nicht bloss Tenorsaxer sondern auch Geiger! Hier gab’s mal eine kurze Diskussion zu ihm (auch mit Erwähnung der Mongo-Alben, auf denen er mitwirkt): http://www.organissimo.org/forum/index.php?/topic/39972-jose-chombo-silva/
Und hier gibt’s eine ihm gewidmete Website: http://www.montunocubano.com/Tumbao/biographies/silva,%20chombo.htmWas Mongo Santamaria betrifft, ich habe mehr als ich gedacht hatte: „Arriba!“ (enthält „Arriba! La Pachanga“ + „Mas Sabroso“, Chombo spielt Sax), „At the Black Hawk“ (Chombo spielt Sax und Geige), „Mongo at the Village Gate“ (1963, mit Pat Patrick in der Band!), „Mongo at Montreux“ (1971, mit Carter Jefferson), und „Up from the Roots“ (1972, grossartige Scheibe!).
Muss „Arriba!“ mal suchen und mir wohl noch Mongos „Sabroso“ und „Watermelon Man“ sowie Cal Tjaders „Black Hawk Nights“ kaufen!
Von Tjader vergass ich noch, das schöne Album mit Getz zu erwähnen, ist hier aber eher off-topic, da es doch ein recht klassiches Jazz-Set ist (mit Vince Guaraldi, Eddie Duran, Scott LaFaro und Billy Higgins).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy tail wind:sonne:
Ist ja im Jazz oft auch nicht anders – man denke an Hodges oder Webster und ihre Balladen.
Insbesondere mit Johnny Hodges rennst Du bei mir offene Türen ein. Ben Webster muss ich erst noch entdecken. Mal die Platte Mulligan meets Webster kaufen. Aber das ist off topic.
gypsy tail windVon Tjader vergass ich noch, das schöne Album mit Getz zu erwähnen, ist hier aber eher off-topic, da es doch ein recht klassiches Jazz-Set ist (mit Vince Guaraldi, Eddie Duran, Scott LaFaro und Billy Higgins).
Ohhh ja, das ist auch super, und mit dem langen Stück Ginza Samba hat es ja zumindest auch einen südamerikanischen Touch.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)Stimmt ja, und „Ginza Samba“ ist wohl auch das Highlight des Albums!
Was Getz und seine Bossa-Alben betrifft: von „Getz/Gilberto #2“ gab’s in den 90ern einen tollen erweiterten Reissue – lohnt sich. Und das Album mit Laurindo Almeida (der ja mit Bud Shank ca. 1954 die ersten Jazz/Brasilien-Fusionen gemacht hat) lohnt sich ebenfalls sehr – man liest wenig drüber, aber es ist toll! Das schönste dürfte für mich allerdings „Jazz Samba Encore“ sein… ist das eigentlich greifbar? Ich hab immer noch nur eine Kopie der alten CD (meine Mutter besitzt die).
PN zu Webster kommt, Friedrich!
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Guck‘ doch mal auf AMAZON. Da waren noch Exemplare der CD verfügbar. Allerdings nicht gerade günstig. Ist scheinbar nicht so oft aufgelegt worden.
Speakers Corner hat noch 52 Stück am Lager, falls ein Vinyl-reissue eher interessant ist. Und auf der Börse habe ich sie als Original auch unter € 30,00 (27, 28?) gesehen.
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Ja, ich muss mir die mal in irgendeiner Version besorgen. Ich wundere mich einfach, weil’s von den meisten Bossa-Alben von Getz mal „Originals“ gab aber von diesem für mich wie gesagt schönsten eben nicht.
Von Toledo gibt’s in der Originals-Reihe auch noch „Braziliana“ mit Luiz Bonfa. Auch sehr schön!
Aber eben, für mich ist das alles irgendwie kein Latin Jazz…--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba -
Schlagwörter: Arsenio Rodriguez, Beny Moré, Chano Pozo, Chucho Valdes, Latin-Jazz, Mario Bauza, Mongo Santamaria, Paquito d'Rivera, Tito Puente, Willie Bobo
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