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„Banned in the USA: The Growing Movement to Censor Books in Schools“
Wenn wir so eine Überschrift lesen, ordnen wir das durch jahrelanges mediales Dauerfeuer konditioniert sofort unter „Wokeismus“ und „Cancel Culture“ ein. Doch weit gefehlt, es sind Amerikas Rechte, die genau das durchziehen, was sie der Linken immer vorwerfen.
https://pen.org/report/banned-usa-growing-movement-to-censor-books-in-schools/
„The 10 Most Banned Books of the 2021-2022 School Year“
Dazu ein Kommentar von David Pakman:
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WerbungirrlichtZu Dahl. Das ist der Unterschied zwischen Einordnung und Zensur, den ich unten angesprochen habe, weshalb ich hier auch froh bin, dass der Aufschrei entsprechend groß ist. Ich finde, es ist vollkommen korrekt, stark rassistische oder antisemetische Stereotype bspw. in Bücher und insbesondere Kinderbüchern zu kontextualisieren und in wenigen Einzelfällen auch sprachlich anzupassen. Was hier versucht wird, ist hingegen eine komplette Vermeidung von Diskriminierung. „Fat“ wird „enormous“ (was ich eher noch negativer finde, mich erinnert es an den Vorschlag, von „Menschen mit Behinderung“ auf „Menschen mit besonderen Bedürfnissen“ überzugehen, hat sich m.W. so nicht durchgesetzt), „Kassiererinnnen“ werden zu „Wissenschaftlerinnen“ usw. Das sind in dem Kontext sehr sozialkonstruktivistische Ansätze: Sprache schafft Realität, also ändern wir die Sprache, dann ändert sich die Realität. In dieser gedanklichen Verkürzung ist das natürlich blanker Unsinn und öffnet Tür und Tor für praktische jede Form der Zensur. Dann dürfen in Kriminalromanen keine Frauen mehr ermordet werde, weil es Gewalt reproduziert, Mobbing auf Basis von Körpermerkmalen gibt es formal nicht mehr, Minderheiten dürfen ausschließlich als gut dargestellt werden usw. Bei dem Dilbert-Comic sehe ich es etwas anders, hier entscheiden sich Verlage auf Basis aktueller Aussagen einen Künstler nicht mehr zu unterstützen, was ihr gutes Recht ist.
Da sind wir mal wieder bei den grundlegenden Überlegungen zu einem Künstler: macht der Künstler das Werk schlecht? Bei Dahl und Dilbert habe ich bis jetzt nicht unbedingt mitbekommen, dass sich die Haltungen in ihren Werken widerspiegeln (diss: bei Puffin hätten sensitivity readers wohl auch keine antisemitischen Spuren in Dahls Texten entdecken können). Also nicht mehr konsumieren oder sogar für Verbot oder zumindest Entfernung aus dem öffentlichen Raum plädieren? Für mich persönlich ist ein Werk „erträglich“, wenn es nicht die extremen politischen Ansichten der Autoren widerspiegelt (und ja, Adams fällt seit einiger Zeit als Schwurbler auf). Also: Möge die von Karel Gott besungene Biene Maja weiter über Bildschirme fliegen, das Bonsels Buch sollte man als das benennen, was es ist: beinharte völkische Literatur.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.lathoDa sind wir mal wieder bei den grundlegenden Überlegungen zu einem Künstler: macht der Künstler das Werk schlecht? Bei Dahl und Dilbert habe ich bis jetzt nicht unbedingt mitbekommen, dass sich die Haltungen in ihren Werken widerspiegeln
Dahl kenne ich nicht gut genug, das hier wurde im Rahmen der Online-Diskussion erwähnt: https://en.wikipedia.org/wiki/Switch_Bitch und „The Witches“ scheint antisemitische Klischees aufzugreifen. Dilbert ist seit gefühlten 10 Jahren weder originell noch lustig, weswegen ich die Strips aktiv vermeide, es gab aber vor einiger Zeit das hier:
Schwierig, würde ich sagen. Bei Saxoponisten (Evan Parker *hust*) fällt es mir jedenfalls leichter, Künstler und Werk zu trennen, die sprechen auf der Bühne gemeinhin nicht viel.Unabhängig vom Inhalt gibt es aber noch einen wichtigen Unterschied zwischen Dahl und Adams: Bei Dahl hat jeder die Wahl, seine Bücher zu kaufen oder nicht. Dilbert wird dem Zeitungskäufer aufgedrängt, ohne dass er das beeinflussen könnte. Da finde ich strengere Maßstäbe durchaus angebracht.
zuletzt geändert von nicht_vom_forum--
Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away. Reality denied comes back to haunt. Philip K. Dickirrlicht Zu Dahl. […] Ich finde, es ist vollkommen korrekt, stark rassistische oder antisemetische Stereotype bspw. in Bücher und insbesondere Kinderbüchern zu kontextualisieren und in wenigen Einzelfällen auch sprachlich anzupassen. Was hier versucht wird, ist hingegen eine komplette Vermeidung von Diskriminierung. „Fat“ wird „enormous“ […], „Kassiererinnnen“ werden zu „Wissenschaftlerinnen“ usw. Das sind in dem Kontext sehr sozialkonstruktivistische Ansätze: Sprache schafft Realität, also ändern wir die Sprache, dann ändert sich die Realität. In dieser gedanklichen Verkürzung ist das natürlich blanker Unsinn und öffnet Tür und Tor für praktische jede Form der Zensur.
Dem schließe ich mich an. Die Änderungen bei Dahl gehen über die Umdeklarierung von Pippis Vater zum „Südseekönig“ (die ich okay finde) eben weit hinaus. Dass das Konzept der „sensitivity reader“ so schnell so gründlich aus dem Ruder laufen und zu solchen ideologischen Um- und Überschreibungen von Literatur führen würde, hätte ich mir nicht vorstellen können. Dass da zum Beispiel der bloße Name Kiplings getilgt wird, weil er manchen als Propagandist des britischen Kolonialismus gilt, ist gruselig und erinnert mich von Ferne an die wegretouschierten Köpfe in Ungnade gefallener Genossen aus Gruppenfotos mit Lenin und Stalin.
zuletzt geändert von bullschuetz--
Wobei ich den Eindruck habe, dass es hier um weit mehr als die Vermeidung von Diskriminierung geht: um ein ideologisches Projekt, das vorgeben will, welche Rollenbilder erwünscht sind (Wissenschaftlerinnen) und welche nicht (Kassiererinnen), welche Bücher in den Kanon gehören (Jane Austen) und welche ausgemeindet werden sollen (Kipling). Hier geht es, kurzum, nicht darum, auf andere Rücksicht zu nehmen, sondern darum, eine Weltsicht durchzusetzen. Und das auf dem Rücken von Kunstwerken bzw kulturellen Leistungen.
zuletzt geändert von bullschuetz--
bullschuetzHier geht es, kurzum, nicht darum, auf andere Rücksicht zu nehmen, sondern darum, eine Weltsicht durchzusetzen. Und das auf dem Rücken von Kunstwerken bzw kulturellen Leistungen.
Da schließt sich dann der Kreis zu Pippi Langstrumpf:
Zwei mal drei macht vier
Widdewiddewitt und drei macht neune
Ich mach‘ mir die Welt
Widdewidde wie sie mir gefällt--
"I spent a lot of money on booze, birds and fast cars. The rest I just squandered." - George Best --- Dienstags und donnerstags, ab 20 Uhr, samstags ab 20.30 Uhr: Radio StoneFM
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herr-rossi„Banned in the USA: The Growing Movement to Censor Books in Schools“
Wenn wir so eine Überschrift lesen, ordnen wir das durch jahrelanges mediales Dauerfeuer konditioniert sofort unter „Wokeismus“ und „Cancel Culture“ ein. Doch weit gefehlt, es sind Amerikas Rechte, die genau das durchziehen, was sie der Linken immer vorwerfen.
https://pen.org/report/banned-usa-growing-movement-to-censor-books-in-schools/
„The 10 Most Banned Books of the 2021-2022 School Year“
Dazu ein Kommentar von David Pakman:
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Die woken Kameraden in den USA haben ja jetzt das ganz große Fass aufgemacht bzw. eine neue Sau gefunden, die sie durch’s Dorf jagen: Den woken Kapitalismus!
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bullschuetzWobei ich den Eindruck habe, dass es hier um weit mehr als die Vermeidung von Diskriminierung geht: um ein ideologisches Projekt, das vorgeben will, welche Rollenbilder erwünscht sind (Wissenschaftlerinnen) und welche nicht (Kassiererinnen), welche Bücher in den Kanon gehören (Jane Austen) und welche ausgemeindet werden sollen (Kipling). Hier geht es, kurzum, nicht darum, auf andere Rücksicht zu nehmen, sondern darum, eine Weltsicht durchzusetzen.
Ja, Zustimmung.
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Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away. Reality denied comes back to haunt. Philip K. Dick
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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bullschuetzWobei ich den Eindruck habe, dass es hier um weit mehr als die Vermeidung von Diskriminierung geht: um ein ideologisches Projekt, das vorgeben will, welche Rollenbilder erwünscht sind (Wissenschaftlerinnen) und welche nicht (Kassiererinnen), welche Bücher in den Kanon gehören (Jane Austen) und welche ausgemeindet werden sollen (Kipling). Hier geht es, kurzum, nicht darum, auf andere Rücksicht zu nehmen, sondern darum, eine Weltsicht durchzusetzen. Und das auf dem Rücken von Kunstwerken bzw kulturellen Leistungen.
Wobei ich den Eindruck habe, dass die angebliche Rettung vor Zensur lediglich vorgeschoben ist. Es geht um ein ideologisches Projekt, das vorgibt, welche Rollenbilder erwünscht sind und welche nicht und das die alleinige Definitionsmacht darüber die hegemoniale Dominanzkultur hat. Hier geht es, kurzum, nicht darum, die Zensur zu verhindern, sondern darum, eine Weltsicht durchdusetzen. In dem Fall die althergebrachte.
Natürlich geht es bei kultureller Aneignung, Wokeism, Cancel Culture, gesunder Menschenverstand, Boykotte, Kanonerstellung usw. usf. – oder welche neuer Begriff da regelmäßig wieder eingeführt wird – darum, dass diskriminierte Gruppen versuchen, die Definitionsmacht der Dominanzkultur zu brechen („Diskriminierung!“) und die Dominanzkultur dass nicht hinnimmt, sondern zurückschlägt („Zensur!“). Das sind Strategien in politischen Auseinandersetzungen, da ist die eine Seite nicht weniger „ideologisch“ als die andere, die Ideologie-keule funzt also gar nicht.
Und jeder kann sich aussuchen, ob er lieber auf der Seite der Diskriminierten oder der Diskriminierenden stehen möchte und entsprechend in das jeweilige Horn blasen.
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plattensammler
[…]
Und jeder kann sich aussuchen, ob er lieber auf der Seite der Diskriminierten oder der Diskriminierenden stehen möchte und entsprechend in das jeweilige Horn blasen.Weil es natürlich nur zwei Seiten gibt und nichts dazwischen.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.latho
plattensammler […] Und jeder kann sich aussuchen, ob er lieber auf der Seite der Diskriminierten oder der Diskriminierenden stehen möchte und entsprechend in das jeweilige Horn blasen.
Weil es natürlich nur zwei Seiten gibt und nichts dazwischen.
Zumindest mal ganz spannend, den Radikalisierungsprozessen anderer live beizuwohnen.
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herr-rossi Die Entwicklung in Großbritannien ist da wirklich abschreckend, weil Extrembeispiele wie der Fall Isla Bryson zu hochemotionalisierte Debatten geführt haben.
Der Fall ist tatsächlich extrem, man sieht aber auch hier, dass die Justiz eingelenkt hat. Ansonsten fände ich es fatal, auf der Basis bspw. das Selbstbestimmungsgesetz wieder fallen zu lassen. Von rechtaussen wird das ja gerne getan: „Wenn wir sowas dulden, dann haben wir bald nur noch mordende Männer im Frauengefängnis“.
Wir müssen das Recht von Verlagen verteidigen, alleine darüber zu entscheiden, welche Bücher sie in welcher Form herausbringen.
Ganz grundsätzlich: Gibt es aber nicht auch einen Grundsatz, der vorsieht, dass Werke so erscheinen, wie sie auch vom Künstler intendiert waren? Ich finde diese Frage bei sehr starken Eingriffen (und das wären Bespiele wie komplette textliche Änderungen, Berufsänderungen von Figuren usw.) doch sehr relevant.
latho Da sind wir mal wieder bei den grundlegenden Überlegungen zu einem Künstler: macht der Künstler das Werk schlecht? Bei Dahl und Dilbert habe ich bis jetzt nicht unbedingt mitbekommen, dass sich die Haltungen in ihren Werken widerspiegeln (diss: bei Puffin hätten sensitivity readers wohl auch keine antisemitischen Spuren in Dahls Texten entdecken können). Also nicht mehr konsumieren oder sogar für Verbot oder zumindest Entfernung aus dem öffentlichen Raum plädieren?
Ich bin ganz grundsätzlich für Entscheidungen von Fall zu Fall. Ich möchte nicht, dass große Schriftsteller, die sich stets gegen Rassismus ausgesprochen haben (wie Marái oder auch Joseph Roth) aus den Regalen verschwinden, nur, weil sie zeittypisch das N-Wort benutzt haben, ich möchte auch nicht, dass Hamsun oder Céline verschwinden, die sich zu Hitler bekannt haben. Ich kann aber vollkommen verstehen, dass man ein Kinderbuch wie „Pippi Langstrumpf“ entschärft hat.
Ich bin ansonsten grundsätzlich erstmal auch für die Trennung von Werk und Schöpfer:in. Allein schon, weil ich es extrem problematisch finde, dass Leute von außen Ambitionen einordnen, was oft zeitgenößisch und auch subjektiv ist. Bei bestimmten Einzelfällen mag das einfach sein, aber gerade auch im Bereich Theater, Kabarett etc. wird es schnell wahnsinnig komplex.
Was Dilbert betrifft sehe ich den Fall hier doch anders: In Bezug auf Deutschland würde sich niemand wundern, wenn Verlage ein Werk aus dem Sortiment nehmen, wenn sich der Autor kurz davor dahingehend geäußert hätte, zwei Armlängen Abstand von Juden zu halten. Bei Dahl ist das ja zumindest zweifelhaft, was seine enge Zusammenarbeit mit Juden beweisen (dazu beziehen sich die Änderungen ja auch auf ganz andere Aspekte).
bullschuetz Wobei ich den Eindruck habe, dass es hier um weit mehr als die Vermeidung von Diskriminierung geht: um ein ideologisches Projekt, das vorgeben will, welche Rollenbilder erwünscht sind (Wissenschaftlerinnen) und welche nicht (Kassiererinnen), welche Bücher in den Kanon gehören (Jane Austen) und welche ausgemeindet werden sollen (Kipling). Hier geht es, kurzum, nicht darum, auf andere Rücksicht zu nehmen, sondern darum, eine Weltsicht durchzusetzen. Und das auf dem Rücken von Kunstwerken bzw kulturellen Leistungen.
Die Wahrnehmung habe ich allerdings durchaus auch.
plattensammler Und jeder kann sich aussuchen, ob er lieber auf der Seite der Diskriminierten oder der Diskriminierenden stehen möchte und entsprechend in das jeweilige Horn blasen.
Der Rest war sehr gut dargestellt, es ist ein Abwägen und Aushandeln, aber der Punkt ist doch sehr verkürzt. Ich halte generell wenig von „Der Feind meines Feindes ist mein Freund“-Ansätzen. Mit anderen Worten: Ja, ich finde es z.B. wichtig, dass auch schwarze Künstler:innen zu Wertschätzung kommen und sich nicht nur Reichtum und Netzwerk durchsetzt – das heißt aber eben nicht gleichzeitig: „Weiße dürfen keinen Rap machen, weil Hass“. Es gibt einfach noch sehr viele Graustufen zwischen notwendiger Sensibilisierung und stumpfem Abnicken von allem, was irgendwo irgendwen irgendwie stört.
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Hold on Magnolia to that great highway moonbullitt
latho
plattensammler […] Und jeder kann sich aussuchen, ob er lieber auf der Seite der Diskriminierten oder der Diskriminierenden stehen möchte und entsprechend in das jeweilige Horn blasen.
Weil es natürlich nur zwei Seiten gibt und nichts dazwischen.
Zumindest mal ganz spannend, den Radikalisierungsprozessen anderer live beizuwohnen.
Zum Glück besteht die Gefahr der Radikalisierung ja immer nur bei anderen.
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Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away. Reality denied comes back to haunt. Philip K. Dicknicht_vom_forum
bullitt
latho
plattensammler […] Und jeder kann sich aussuchen, ob er lieber auf der Seite der Diskriminierten oder der Diskriminierenden stehen möchte und entsprechend in das jeweilige Horn blasen.
Weil es natürlich nur zwei Seiten gibt und nichts dazwischen.
Zumindest mal ganz spannend, den Radikalisierungsprozessen anderer live beizuwohnen.
Zum Glück besteht die Gefahr der Radikalisierung ja immer nur bei anderen.
Aber hallo! Bullitt hat seine eigene Radikalisierung vermutlich gar nicht auf dem Schirm.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.irrlicht
herr-rossi Die Entwicklung in Großbritannien ist da wirklich abschreckend, weil Extrembeispiele wie der Fall Isla Bryson zu hochemotionalisierte Debatten geführt haben.
Der Fall ist tatsächlich extrem, man sieht aber auch hier, dass die Justiz eingelenkt hat. Ansonsten fände ich es fatal, auf der Basis bspw. das Selbstbestimmungsgesetz wieder fallen zu lassen. Von rechtaussen wird das ja gerne getan: „Wenn wir sowas dulden, dann haben wir bald nur noch mordende Männer im Frauengefängnis“.
Solche Fälle verdeutlichen aber, dass man eben vieles „selbstbestimmen“ kann, es aber immer noch einen Faktor Natur gibt, denn man nicht komplett ausschließen kann. Jeder Fußballfan weiß, dass ein gut trainiertes männliches U17-Team jede Frauenfußballmannschaft aus dem Stadion schießt. Gleiches gilt für Tennis, Golf, Handball, Volleyball und alle anderen Sportarten abgesehen von Reiten.
Wenn man die Grenzen allzu weit fast, dann bietet sich ein Geschlechterwechsel für manche Art von Sportlern geradezu an. Einige Verbände erklären deshalb schon, dass nur Athleten bei dem Geschlecht mitmachen dürfen, in dem sie die Pubertät durchlebt haben. Für Amateursportler/innen mag das ärgerlich sein, aber auf Profi-Niveau drohen einfach nicht zulässige Verzerrungen.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum. -
Schlagwörter: AfD, Alt-Right, Bildzeitung, Deppengelaber, Incels, Machwerke, Pornos, Poros, rechtsextrem, rechtsradikal, Verschwörungsideologen, Welt
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