Jazz In Paris

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  • #5211319  | PERMALINK

    tejazz

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    Andre Hodeir: BeBop/Hard Bop & Avantgarde? Besser wüßte ich das nicht zu beschreiben.
    Vielleicht kann man dazu sagen, daß er ein fundiertes theoretisches Wissen mitbringt/-brachte (hat aber auch selbst gespielt), was sicher die Herangehensweise an Kompositionen/Arrangements seinerseits begründet(e).
    Deshalb auch das Interesse amerikanischer Jazzer an seinen Kompositionen bzw. Arrangements? Es wirkt teilweise sehr durchkomponiert/-arrangiert.

    Ich habe außer der Kenny Clarke-LP (EPIC) noch eine Savoy-LP AMERICAN JAZZMEN PLAY HODEIR’S ESSAIS und die JAZZ ET JAZZ auf Philips. Erstere in Richtung Hard Bop, letztere mit avantgardistischen Ansätzen. Beide sehr schön und wirklich interessant.

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    #5211321  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Biomasse

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    Hodeir höre ich eher irgendwo zwischen Swing und Third Stream. Es gibt ja auch noch die Vogue-Aufnahmen, bei denen z.B. Don Byas als Star-Solist mitwirkt, aber nicht mal ihn liess Hodeir improvisieren – alles war notiert!
    Was ich davon habe ist die CD „The Vogue Sessions“ von 1999, sie enthält „Essais d’André Hodeir par e Jazz Groupe de Paris“ (Swing M 33.353, Aufnahmen von 1954) und „Musique de films par André Hodeir“ (Swing M 33.343, Aufnahmen von 1949 und 1953, erstere mit Byas).

    Die Kenny Clarke Plays André Hodeir würde ich eher als Bebop denn als Hardbop sehen – jedenfalls was Clarke betrifft, rhythmisch war der nie ein Hardbopper, soweit mein Gefühl mir das sagt.

    Ich würde wohl am ehesten mit John Lewis und ähnlichen Leuten vergleichen… Leuten, die aus dem frühen Bop oder späten Swing kommen aber nie Hardbop gemacht haben sondern eine eigene, feinere, viel weniger vom Blues geprägte Spielweise gepflegt haben… schwierig, das abzugrenzen. Ein anderes Beispiel wären viele Savoy-Alben aus der Mitte der 50er Jahre (Kenny Clarke war da oft zu hören) – das mag Hardbop sein auf den ersten Blick, aber rhythmisch ist das oft weniger ausgeprägt und wenn Leute wie Hank Jones und Wendell Marshall (mit Klook das damalige Hank Jones Trio) als Rhythmusgruppe dabei sind, dann kann von Hardbop keine Rede mehr sein.

    Zur Clarke Plays Hodeir hier die korrekten Session-Infos:

    Paris – October 26, 1956:
    Guérin, Peck, Byers, Urtreger, Michelot, Clarke
    [INDENT]’Round Midnight (#9)
    When Lights Are Low (#10)
    same session, Solal replaces Urtreger
    [INDENT]On a Riff (5)

    Paris – November 21, 1956:
    Byers, Rostaing, Migiani, Solal, Warland, Clarke
    [INDENT]Oblique (2)
    Jeru (6)
    Eronel (8)
    Tahiti (12)

    Paris – November 30, 1956:
    Guérin, Byers, Migiani, Solal, Warland, Clarke
    [INDENT]Bemsha Swing (1)
    Blue Serge (3)
    Swing Spring (4)
    The Squirrel (7)
    Cadenze (11)

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #5211323  | PERMALINK

    john-the-relevator

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    gypsy tail wind

    Tracklists der 2010er 3CD-Sets:

    Jazz & Cinéma
    Bebop
    Modern Jazz on the Left Bank
    Piano aux Champs Élysées
    Classic Jazz at Saint-Germain des Prés
    Louis Armstrong – A French Love Affair
    Henri Crolla – The Jazz Sides
    Stéphane Grappelli and friends
    Lionel Hampton – Paris Vibes

    …und die:

    Django Reinhardt – Swing from Paris

    Enthält die Einzel-CDs: „Swing From Paris“, „Swing 39“,
    „Swing 48“

    Da ich nur einige wenige als CD habe, den Rest nur als mp3, kamen mir diese Jubiläumsboxen sehr gelegen. Bei JPC alle für 9,99€! KLICK

    Na sowas: Der oben genannte Preis gilt nur für die 9 anderen Boxen!! Die Reinhardt kostet (im Moment!)12,99 €! Warum auch immer!

    --

    Music is like a river, It's supposed to flow and wash away the dust of everyday life. - Art Blakey
    #5211325  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    John The RelevatorNa sowas: Der oben genannte Preis gilt nur für die 9 anderen Boxen!! Die Reinhardt kostet (im Moment!)12,99 €! Warum auch immer!

    Bloss nicht aufregen! 13€ für zwei Stunden unbezahlbares Weltkulturerbe ist geschenkt! ;-)

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    #5211327  | PERMALINK

    tejazz

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    Beiträge: 1,100

    Ja, Clarke ist Bebop. Ich kenne zwar viele spätere Sachen aus Frankreich nciht, stimme aber sonst überein. Die Hardbop-Sache meine ich für Hodeir.

    Gute Musik hat ihren Preis!
    Im Notfall: Denk an ca. DM 19,90 für eine LP, und damals hat man meist weniger Geld zur Verfügung gehabt! Fuktioniert natürlich nur, wenn Du die 80-er noch bewußt kennengelernt hast.;-)

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    #5211329  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    Beiträge: 14,022

    tejazzJa, Clarke ist Bebop. Ich kenne zwar viele spätere Sachen aus Frankreich nciht, stimme aber sonst überein. Die Hardbop-Sache meine ich für Hodeir.

    Gute Musik hat ihren Preis!
    Im Notfall: Denk an ca. DM 19,90 für eine LP, und damals hat man meist weniger Geld zur Verfügung gehabt! Fuktioniert natürlich nur, wenn Du die 80-er noch bewußt kennengelernt hast.;-)

    in den 80ern kosteten Brausestangen 5 Pfennig und Brausetabletten 2, mein Taschengeld war sowas wie 1,50 Mark die Woche – es ging mir gut…

    Diese Clarke-Boland Sachen sind für mich aber schon eine Art von Hard Bop… bei den Savoy-Alben oder denen aus Frankreich, die ihr besprecht stimm ich aber zu…

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    #5211331  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

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    redbeansandriceDiese Clarke-Boland Sachen sind für mich aber schon eine Art von Hard Bop… bei den Savoy-Alben oder denen aus Frankreich, die ihr besprecht stimm ich aber zu…

    Na ja, so richtiger Hardbop ist das doch auch bei der CBBB nicht – die rhythmische Seite ist derart anders. Boland würde ich auch nicht als Hardbopper sehen und manche der Solisten haben ihre Wurzeln auch im Bebop (Idrees Sulieman zumal, der war ja schon ganz zu Anfang dabei).
    Ich tu mich enorm schwer damit, die CBBB überhaupt irgendwie zu kategorisieren… lustigerweise wäre ich eher bereit, die Jones/Lewis Band als Hardbop zu bezeichnen, die ihrerseits durch die Herkunft von Basie New Testament Band eigentlich deutlichere Bezüge zum Swing hat (die aber zugleich mit Roland Hanna, Richard Davis und Mel Lewis die aufregendste Rhythmusgruppe hatte, die es je in einer Big Band zu hören gab… und die wiederum weit über das hinausgeht, was ich als Hardbop bezeichnen würde).

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    #5211333  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    hmmm, was ich grad am meisten im Ohr hab, sind diese Sahib Shihab Small Group Aufnahmen mit den Flöten und der ganzen Percussion – das groovt doch in einem Maße, das im Bebop so nicht erlaubt war… (und zB die Tenoristen der CBBB, Griffin, Scott, Coe… sind für mich schon eher Hard Bopper…)

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    #5211335  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Biomasse

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    Coe kommt von Ben Webster – und spielt auch ganz wunderbar Klarinette!
    Das macht für mich die CBBB wohl auch so spannend, dass sie so schwer zu greifen sind und doch einen ganz eigenen, sofort erkennbaren Stil geschaffen haben (der sehr stark von Clarkes Rhythmik abhängt).

    Groove im Bebop… hör Dir mal die frühen Dizzy Sessions an – am besten die RCA-Sessions (gesammelt auf einer alten Doppel-CD, die leider etwas übermässig ge-no-noised wurde, aber noch immer das beste ist, was man von Dizzy jenseits seiner Kollaborationen mit Bird hören kann) – da ist sozusagen groove galore!

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    #5211337  | PERMALINK

    katharsis

    Registriert seit: 05.11.2005

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    CBBB war ein musikalisches Chamäleon. Ohne mich mal wieder musiktheoretisch gut auszukennen, tendieren beide auf Platten wie Nathan Davis‘ „The Hip Walk“ eher zu Hard Bop, während die Musik auf „The golden 8“ zwischen Bigband-Swing und Bebop changiert.
    Das faszinierende an Clarke ist ja, dass er zwar mit dem Bebop quasi aufgewachsen ist und diesen für sein Instrument geprägt zu haben scheint sowie er bspw. mit Dizzy oder Oscar Pettiford spielte – es sollte auch nicht vergessen werden, dass er Miturheber von Monk’s „Epistrophy“ war – dann aber recht schnell und hauptsächlich eher konservativ, swing-orientiert spielte. Das Selbstverständnis, welches dahinter steht ist, eher ein Supporter denn ein Tonangeber zu sein. Daran merkt man den Einfluss von Jo Jones und auf Art Blakey. Boland ist ebensowenig ein Gestalter, sondern ein Unterstützer. Das schöne ist aber, dass sich das bei beiden nie zahm oder langweilig anhört. Ihre eigenen Grenzen haben sie da ganz gut auszudehnen gewusst.

    Und eine Empfehlung zu Shihab: Wer dessen Aufnahmen mit dem Dänischen Jazzorchester nicht kennt, sollte das unbedingt nachholen!

    --

    "There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur III
    #5211339  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

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    katharsisDas faszinierende an Clarke ist ja, dass er zwar mit dem Bebop quasi aufgewachsen ist und diesen für sein Instrument geprägt zu haben scheint sowie er bspw. mit Dizzy oder Oscar Pettiford spielte – es sollte auch nicht vergessen werden, dass er Miturheber von Monk’s „Epistrophy“ war – dann aber recht schnell und hauptsächlich eher konservativ, swing-orientiert spielte.

    Clarke hat rhythmisch den Grundstein zum Bebop gelegt!
    Sein Spiel war von Anbeginn an zurückhaltender, weniger kraftvoll als Blakeys, weniger „flashy“ und dicht als Roachs, er spielte fliessender und ja, swingender.
    Das als konservativ zu beschreiben halte ich für gänzlich falsch und eine Verkennung der Tatsachen ;-)
    Er IST das Fundament und er hat seine eigene Spielweise weiterhin gepflegt als die schreierischen Hardbopper übernahmen (Blakey, Hayes, Taylor) und die anderen Bebopper wie Haynes und Roach ihr Spiel komplexer und dichter machten. Für mich bleibt Clarke aber auch über seine Anfänge hinaus einer der tollsten Drummer überhaupt!

    --

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    #5211341  | PERMALINK

    katharsis

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    Mit konservativ wollte ich die „Rolle“ Clarke’s betonen, indem er sich selbst als Begleiter sah. Damit meine ich nicht, dass er reduziert oder gar belanglos spielt. Vielmehr bleibt er meist hinter den Solisten, akzentuiert, unterstreicht, drängt sich aber nie in den Vordergrund. Auch fehlt dieses dichte Netz aus lauter Crashes und Drumrolls fast völlig, was ja dann eben neueren Drummern wie Haynes zum Markenzeichnen gereichte. Blakey ist natürlich effektvoller, lauter, aber trotzdem ist er ebenso wie Clarke in erster Linie Begleiter gewesen.

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    "There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur III
    #5211343  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Infos zur „Collector’s Edition“ von jazzecho.de

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    #5211345  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    :-) jetzt bin ich ganz unentschlossen, ob ich die, die mir noch fehlen (Bacsik, Michelot, Blakey, Lafitte) so oder im alten JiP Design kaufen soll…

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    #5211347  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Registriert seit: 25.01.2010

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    redbeansandrice :-) jetzt bin ich ganz unentschlossen, ob ich die, die mir noch fehlen (Bacsik, Michelot, Blakey, Lafitte) so oder im alten JiP Design kaufen soll…

    Die Seite, die von jazzecho.de verlinkt wird, verkauft sie ja für 5€ – da würd ich wohl zum neuen Design greifen, die beiden, die ich bisher habe (doppelt so teuer gekauft) sind schon sehr hübsch gemacht.

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