Re: Jazz In Paris

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katharsis

Registriert seit: 05.11.2005

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CBBB war ein musikalisches Chamäleon. Ohne mich mal wieder musiktheoretisch gut auszukennen, tendieren beide auf Platten wie Nathan Davis‘ „The Hip Walk“ eher zu Hard Bop, während die Musik auf „The golden 8“ zwischen Bigband-Swing und Bebop changiert.
Das faszinierende an Clarke ist ja, dass er zwar mit dem Bebop quasi aufgewachsen ist und diesen für sein Instrument geprägt zu haben scheint sowie er bspw. mit Dizzy oder Oscar Pettiford spielte – es sollte auch nicht vergessen werden, dass er Miturheber von Monk’s „Epistrophy“ war – dann aber recht schnell und hauptsächlich eher konservativ, swing-orientiert spielte. Das Selbstverständnis, welches dahinter steht ist, eher ein Supporter denn ein Tonangeber zu sein. Daran merkt man den Einfluss von Jo Jones und auf Art Blakey. Boland ist ebensowenig ein Gestalter, sondern ein Unterstützer. Das schöne ist aber, dass sich das bei beiden nie zahm oder langweilig anhört. Ihre eigenen Grenzen haben sie da ganz gut auszudehnen gewusst.

Und eine Empfehlung zu Shihab: Wer dessen Aufnahmen mit dem Dänischen Jazzorchester nicht kennt, sollte das unbedingt nachholen!

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"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur III