Jack DeJohnette

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  • #11283467  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    noch ganz kurz zu Gerschlauer, ein wesentlicher Unterschied zu vielen frueheren Sachen ist, denk ich, dass hier die ganze Band inklusive umprogrammiertem Keyboard mikrotonal ist… Trio Saudades hab ich auch vorhin nochmal probiert, aber auch bei mir will sie nicht… Hudson funktioniert bei mir ja ganz gut, Medeski/Grenadier statt Goldings… aber ich wuerd sie dir trotzdem eher nicht empfehlen ;)

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    #11283483  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    redbeansandricenoch ganz kurz zu Gerschlauer, ein wesentlicher Unterschied zu vielen frueheren Sachen ist, denk ich, dass hier die ganze Band inklusive umprogrammiertem Keyboard mikrotonal ist… Trio Saudades hab ich auch vorhin nochmal probiert, aber auch bei mir will sie nicht… Hudson funktioniert bei mir ja ganz gut, Medeski/Grenadier statt Goldings… aber ich wuerd sie dir trotzdem eher nicht empfehlen ;)

    Das stimmt, das ist wirklich anders, Besonders natürlich beim Keyboard (wo mich die Umsetzung wundernehmen würde, muss er mit Pedalen, die Töne um Viertel/Achtel/Siebzehntel erhöhen/vertiefen, ist das flexibel wie mit diesen „Drehrädern“ an den Billig-Keyboards? – aber mich überzeugt das grad bei der Gitarre nicht, der eiert – und leiert – rum, das gab’s doch auch in den 50ern im Country und auf der Hawaii-Gitarre alles schon?

    Trio Saudades hab ich ganz gut in Erinnerung, hörte damals einen Teil im Radio – muss ich bald mal wieder in Ruhe anhören. Heute kam „In Pas(s)sing“ (die Touchstones, als Ergänzung zur LP) und gestern auch noch „Timeless“ (die ich noch nie gehört habe) sowie „80/81“ auf CD (LP ist auch irgendwo, aber die Player-Situation ist noch immer ungelöst … muss wohl leider demnächst erstmal einen neuen Verstärker anschaffen, da fällt immer wieder einer der Kanäle raus, und manchmal dann auch der andere, kein gutes Zeichen …)

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    #11284957  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    @gypsy: ich glaub das funktioniert technisch so, dass Gerschlauer das Keyboard fuer jeden Track anders programmiert, in den credits steht jedenfalls das hier:

    All tunings by Philipp Gerschlauer, except for Tracks 9 (LaMonte Young: “The Well-Tuned Piano”) and 3 / 4 / 10 (Marc Sabat: “Well-Tempered” Extended Just Intonation JI Quarter Tone Tuning for Keyboard Instruments (Berlin, December 2015, February 2016) an 11th partial apart) and 12 (24 Equal Temperament). Programming of the microtonal keyboards by Philipp Gerschlauer


    John Abercrombie, Dave Holland, Jack DeJohnette ‎– Gateway

    das lief ueber die letzten Wochen oefter, ein weltbekannter Klassiker, natuerlich, vielleicht nicht in jeder ECM Top20 zu finden, aber doch in den meisten… und ich glaub ich versteh schon, warum das so bekannt wurde… zunaechst ist das einfach ein wegweisendes Album, ein bisschen Rock, ein bisschen Jazz, ein bisschen Americana… dabei irgendwie sehr neutral, also, jedes Stueck steht fuer sich, sie bilden eine Einheit, und wenn es hinterher nicht Bill Frisell gegeben haette, haett man vielleicht gesagt, dieses Album ist allein in seinem Genre… Anders gesagt: anders als bei den Directions Alben, will man hier nie sowas sagen wie „hier ist folk, und das ist jetzt calypso, und dann kommt noch ein blues bevor der calypso zurueckkommt“… Tatsaechlich ist es wohl gut, diese ganzen anderen ALben gehoert zu haben, um schaetzen zu koennen, dass es nicht selbstverstaendlich ist, dass hier einfach alles passt, Abercrombie natuerlich als Gitarrist im Vordergrund steht, aber den anderen viele Moeglichkeiten laesst … und so, Topalbum, ich hoer jetzt auf zu schreiben… aber: Warum das jetzt besser ist, als Batik oder das Trio mit Rypdal und Vitous hab ich noch nicht verstanden…

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    #11285119  | PERMALINK

    vorgarten

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    redbeansandriceWarum das jetzt besser ist, als Batik oder das Trio mit Rypdal und Vitous hab ich noch nicht verstanden…

    ich würde mal sagen: auf GATEWAY spielt jemand gitarre, der sich eine vielzahl von darauf möglich sounds wirklich erarbeitet hat, außerdem finde ich, dass man der aufnahme wirklich anhört, dass die drei musiker spaß haben (das ist allerdings auf SAUDADES auch der fall), beim anderen beispiel hat jemand den anschaltknopf seiner kreissäge gefunden. und auf BATIK (nie gehört) freue ich mich ;-)

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    #11285455  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    redbeansandrice@gypsy: ich glaub das funktioniert technisch so, dass Gerschlauer das Keyboard fuer jeden Track anders programmiert, in den credits steht jedenfalls das hier:
    All tunings by Philipp Gerschlauer, except for Tracks 9 (LaMonte Young: “The Well-Tuned Piano”) and 3 / 4 / 10 (Marc Sabat: “Well-Tempered” Extended Just Intonation JI Quarter Tone Tuning for Keyboard Instruments (Berlin, December 2015, February 2016) an 11th partial apart) and 12 (24 Equal Temperament). Programming of the microtonal keyboards by Philipp Gerschlauer

    Danke!

    Und wegen der Rangfolgen … keine Ahnung, ich finde Rypdal einfach generell etwas weniger stilsicher, Abercrombie ist da schon irgendwie vorn von den genannten (aber Scofield mag ich ja bekanntlich auch recht gerne). Hier läuft ja gerade „Timeless“ zum allerersten Mal, und die erste Hälfte davon finde ich schon mal sehr gut!

    Dass @vorgarten noch nie „Batik“ gehört hat, finde ich dafür sehr überraschend zu hören – im ECM-Faden so viel komisches Zeug öffentlich durchlitten … aber das kam halt ein paar Jahre später, klar. Hätte trotzdem gedacht, dass Du das längst kennst!

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    #11285827  | PERMALINK

    vorgarten

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    gypsy-tail-wind
    Dass vorgarten noch nie „Batik“ gehört hat, finde ich dafür sehr überraschend zu hören – im ECM-Faden so viel komisches Zeug öffentlich durchlitten … aber das kam halt ein paar Jahre später, klar. Hätte trotzdem gedacht, dass Du das längst kennst!

    nochmal nachgeschaut – habe ich wohl doch gehört, war im letzten paket der 100-150er nummern, die ich nicht mehr einzeln besprochen habe. fand ich damals eine „überraschung“, kann mich aber kaum daran erinnern. da waren definitiv ecm-ermüdungserscheinungen am werk ;-)

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    #11288377  | PERMALINK

    vorgarten

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    musik für lange zugfahrten, eigentlich nur durch dejohnette unter spannung gesetzt, der abwechslung in diese statische anlage bringt, dafür braucht es eben einen drummer, der auf sehr viele arten swingen kann. ich kannte das album natürlich doch schon, mir waren alle stücke im ohr. das erste, „waterwheel“, das es ja auch von oregon gibt, hat einen merkwürdigen auftritt in diesem film – ich habe ewig nach der quelle gesucht und war lange zeit nicht auf eine ecm-produktion gekommen:

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    #11318593  | PERMALINK

    vorgarten

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    redbeansandrice
    Jack DeJohnette New Directions ‎– In Europe
    das zweite New Directions Album, live in Willisau, ein paar Monate nach der Aufnahme von Special Edition im Juni 1979… Es gibt was zu feiern: Nachdem er ein paar Jahre eigentlich ueberall dabei war, ist das hier ist das letzte deJohnette Album mit John Abercrombie, wenn man von der Gateway Reunion 1994 absieht. Ich mag ihn schon irgendwie, er macht tolle Klangflaechen und so… aber als linienspielende Solisten gefallen mir andere besser… und man muss auch als Leader immer ein bisschen aufpassen, dass er nicht den Rockstar auspackt, der in ihm schlummert… ich wuerde behaupten, dass er auf dem New Directions Studioalbum ganz gut unter Kontrolle war, waehrend das Live – so wie hier – nicht immer moeglich ist.

    bayou-fieber in willisau, ich denke, das publikum hätte sich über den einen oder anderen bluesrock-moment ein bisschen gefreut, den reaktionen auf abstrahierte splitter davon nach zu urteilen, aber ich kann den rocker abercrombie auch hier nirgends hören… sein warmgetöntes single-note-spiel bleibt unverzerrt, eigentlich immer auf jazz bezogen, eher in eine sharrock-richtung hinüberblinzelnd als zu coryell oder mclaughlin… er könnte sich viel raum nehmen hier, neben einem trompeter, der nur impulse setzt, keine soli entwickeln mag, aber sie bleiben alle hier sehr lässig in ihrem laufenlassen. ich mag die „bayou-fever“-version hier sehr gerne, mit dem unbegleiteten piano-intro, zu dem dann ein bass-vamp hinzukommt, das dejohnette zeit lässt, ans schlagzeug zu wechseln (ist ja ein super-effekt später bei „india“ auf der ersten SPECIAL EDITION). funktionierte gerade nach einem ersten arbeitstag ziemlich gut, die lockeren grooves, das freundliche frage-und-antwort-spiel, der bassist, der in die minimal-vamps die größtmögliche virtuosität einfließen lässt, die jam-atmosphäre, das leicht bekiffte schweben. viel entwicklungspotenzial steckt nicht drin, aber schön, dass es die zwei alben gibt.

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    #11318629  | PERMALINK

    vorgarten

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    ich schließe dann auch mal den abercrombie-block hier ab, mit dem sehr viel introvertierteren von den beiden gateway-alben, auf dem der gitarrist auch meist im modus verhallter halbakustik bleibt – es gibt einen ausreißer, „nexus“ von dave holland, das wird dann sehr zaghaft die rampensau aufs feld geschickt, nicht sehr überzeugend. ansonsten hübsch, das alles, ein bisschen arg ecm-komfortzone, nun haben sie ihren drummer endlich soweit… „new directions“ startet ja von hier aus, insofern: gute idee, lester bowie einzuladen. aber ich mag das sehr, was dejohnette und holland hier miteinander anstellen, das ist schon zupackender als mit gomez, und holland kann sich halt auch im freien idiom sehr gut bewegen (bzw. tut zu der zeit ja kaum was anderes…).

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    #11319241  | PERMALINK

    vorgarten

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    1979 schlagen dejohnette und ecm plötzlich dieses kapitel auf: weg mit e-gitarren, sphärenklängen, der eleganten dauerbewegung des ride-beckens. irgendwo sind young lions aufgetaucht und dejohnette stellt schnell eine band von leuten zusammen, die von jazz wirklich ahnung haben – und unter denen er der zweitjüngste (37) ist. murray (24) und blythe (39) sind männer mit schwerem vibrato, die sich aus dem world saxophone quartet kennen, peter warren (44) ist wieder dabei, alle klingen super zusammen (wirklich, wirklich super), begleitinstrumente braucht es nicht mehr, höchstens mal ein klavierintro. viele verbeugungen hier, die aber biss haben: vor dolphy (passenderweise mit bcl und as instrumentiert), vor coltrane (central park west mit angefeuchteten rohrblättern, gestrichenem bass und melodica), vor beiden („india“ in einer immer noch unfassbaren version), sogar vor zoot sims, mit schönen versatzstücken von swing-bass und sweeten saxtrillern, wo dann wieder eine ellingtonsche klangwolke zwischenschwebt und plötzlich wieder crash-becken und ein arthur blythe, der von 0 auf 100 ist und murray mitnimmt. (und auch ein bisschen verbeugung vor sun ra, im letzten stück, wo die tief angeblasene melodica wie ein kaputter moog klingt und murrayblythe ein bisschen gilmoreallen andeuten).

    sehr new york, das ganze, wenn man das sagen kann: hip, ein bisschen dreckig und edel zugleich. und sowas aus dem hause ecm… ein klassiker bei mir, seit ewigkeiten, schwer mit was anderem zu vergleichen. es passt einfach alles.

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    #11319263  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    sehr schoen, es geht weiter, mit dem naechsten grossen Kapitel, ich will auch bald wieder einsteigen… wg Zoot Suite: nicht Sims, deJohnette sagt in der Autobiografie, dass es ein Ellington tribute ist, und der Name sich teilweise auf das Broadway musical bezieht, teilweise aber auch ganz schlicht an die Mode der spaeten Swingaera (bilde mir ein, in Malcolm X Autobiografie wuerd es seitenlang um Zoot Suits gehen, aber ist lange her…)

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    #11319269  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
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    Registriert seit: 25.01.2010

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    Beim Wiki-Artikel über die Zoot Suit Riots lande ich alle paar Jahre mal:
    https://en.wikipedia.org/wiki/Zoot_Suit_Riots

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #11319551  | PERMALINK

    vorgarten

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    interessant, ihr habt recht. habe davon noch nie gehört oder gelesen.

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    #11319997  | PERMALINK

    atom
    Moderator

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    Wunderbar, dass es hier weiter geht. Special Edition schätze ich ebenfalls sehr. Bei meiner damaligen Erstentdeckung habe ich ein paar mal geprüft, ob es sich wirklich um ein ECM-Album handelt.

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    Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
    #11320013  | PERMALINK

    vorgarten

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    atomWunderbar, dass es hier weiter geht. Special Edition schätze ich ebenfalls sehr. Bei meiner damaligen Erstentdeckung habe ich ein paar mal geprüft, ob es sich wirklich um ein ECM-Album handelt.

    ja, verständlich ;-) alben wie diese prägten aber auch mein ecm-verständnis, so dass ich manchmal gar nicht verstanden habe, was die leute immer so abfällig mit dem „ecm-sound“ hatten…

    von der special-edition-band hatte ich lange zeit nur die erste und die letzte veröffentlichung (EARTH WALK von 1991, bzw. danach kam noch EXTRA SPECIAL EDITION) und ich wollte schon immer mal verstehen, wie diese entwicklung ablief. den rest habe ich über die jahre hier und da dazugekauft, jetzt nochmal zwei alben bestellt (IRRESISTIBLE FORCES dummerweise in israel, wo gerade lockdown ist, weswegen ich darauf wohl noch ein paar wochen warten muss).

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