Jack DeJohnette

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  • #11280517  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    vorgarten

    redbeansandrice Jack deJohnette – Pictures (…)auf Picture 3 kommt dann Abercrombie mit seiner E-Gitarre, der viel zu viel, viel zu nervoeses Zeug spielt… so ruiniert man das Quasi-Soloalbum seines Kollegen eigentlich nicht, er findet gefuehlt nie richtig rein, und spielt dann lieber mehr als weniger, um was weiss ich irgendwie zu kompensieren. Also, die letzten anderthalb Minuten sind schon ok, aber.

    das ist tatsächlich ein ganz schönes album, nachdem ich das vor jahren mal als angeberisch und selbstverliebt abgetan hatte. kann ich jetzt nicht mehr nachvollziehen, jetzt weiß ich aber auch mehr über dejohnette. sehr abwechslungsreich, das ganze, ohne unbedingt hektisch die tonalität zu wechseln oder unterschiedliche trickkisten zu öffnen. witzigerweise finde ich abercrombie ja super hier, vor allem im inkriminierten dritten bild, wo er sehr musikalisch mitfedert. totaler dissens also hier

    Diese Scheibe erreicht mich gar nicht …. steht aber Zeugnis dafür, wie viel Jack DeJohnette in seiner Karriere ausprobieren konnte, ohne den Druck des „alles auf eine Karten setzen“ zu haben …. aber das Cover Photo ist leider geil  ;-) ….

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    #11280565  | PERMALINK

    thelonica

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    Jack DeJohnette – The Jack DeJohnette Piano Album (1985)

    Es beginnt mit einer Komposition von Gigi Gryce. Wieder wurde in Woodstock aufgenommen, diesmal aber in einem anderen Studio. Am Schlagzeug ist Freddie Waits zu hören und das ist schon besonders, weil Waits an vielen guten Alben beteiligt war. „Time for Tyner“ z.B. wird gerade durch Waits zu einem sehr guten Album. Es bleibt für mich offen, ob er auf dem Drumset von DeJohnette spielte. Es gibt hier zwei Kompositionen von Coltrane und auch „Time After Time“ (etwas holprig am Anfang, danach wird es aber noch gut). „Time After Time“ klingt etwas unfertig. Auf „Milton“ ist dann wieder Synthesizer im Hintergrund, Piano im Vordergrund. Erinnert mich etwas an die Filmmusik von John Carpenter. „Ahmad The Terrible“ ist wieder in der klassischen Besetzung: Piano, Bass (Eddie Gomez), Drums. Letzter Track ist die Komposition „Quite Now“ von Denny Zeitlin, Jack alleine am Piano. Schöner Track. Denny Zeitlin ist aus Chicago und Freddie Waits war 1964 mit Zeitlin im Sudio als „Cathexis“ aufgenommen wurde. Mehr weiß ich nicht über eine mögliche Connection. Kritik: Es bleibt nicht so viel hängen, manches wirkt ein bißchen gehetzt, was nicht hätte sein müssen. Da sind ein paar schnelle Tracks drauf, die mich nicht 100% überzeugen. Außerdem fehlt hier wirklich sowas wie die Melodica, Vibes oder Marimba hätte auch gut gepasst. Mit Bobby Hutcherson (ebenfalls auf Landmark) auf ein paar Tracks hätte das richtig gut werden können.

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    #11282679  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

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    redbeansandrice

    Jack DeJohnette ‎– Jackeyboard
    Japan 1973, Jack DeJohnette ist inzwischen deutlich flinker auf der Melodica, spielt sie aber nur noch auf einem der vier 10+ minuetigen Stuecke. Auf den anderen Stuecken spielt er Klavier, sein urspruengliches Hauptinstrument, begleitet von zwei Japanern, George Ohtsuka am Schlagzeug und Mitsuaki Furuno am Bass. Furuno sagte mir nichts, gefaellt mir aber hier ziemlich gut – und er spielt auch auf tollen anderen Alben aus der Zeit, zB Falter Out von Shunzo Ohno… Ohtsuka lief hier die Tage erst mit seinem Leaderalbum wo er den tollen roten Jogginganzug auf dem Cover traegt… ich bin ja eher Schlagzeug-taub, aber er geht mir hier bisweilen etwas auf die Nerven… scheint sich zu denken: der Leader ist Schlagzeuger, der freut sich wenn ich etwas kraeftiger in die Becken haue… ein schlechtes Album ist das ansonsten sicher nicht… deJohnette klingt ungefaehr so, wie man sich das von Pianisten aus der Zeit denkt… auf McCoy’s Tune ist es ein bisschen mehr Tyner, auf Minority Blue vielleicht ein bisschen mehr Corea… das dritte Klavierstueck, Fun Calypso, ist ein lustiger Calypso… tatsaechlich gefaellt mir das Melodica Stueck, Jack’s Blues wohl am besten, hier wird Ohtsuka gezwungen, die Klischees ein bisschen zu reduzieren, der Bass hat eine wichtigere Rolle, die er gut ausfuellt… am Ende setzt Ohtsuka sogar aus und es gibt ein Bass/Melodica Duett.
    Fazit: ein bisschen kohaerenter als der DeJohnette Complex, aber an dessen beste Momente (etwa Mirror Image) kommt das hier eigentlich auch nie heran

    kam heute endlich aus japan an und gefällt mir ausgesprochen gut. hab das andere piano-album überhaupt nicht mehr im ohr, aber das hier finde ich total auf der höhe seiner zeit. corea höre ich da nicht, verrückterweise – neben tyner – eher ahmad jamal, in der art und weise, wie aus lauter effektvoll platzierten verzierungen essenz wird. und der calypso ist – wie die vielen juchzer auch belegen – schon ein bisschen von jarrett abgeschaut, obwohl der nie calypso gespielt hat, glaube ich – aber in der art, wie man pop so intensiviert, dass es irgendwann umkippt und ernst wird ;-)

    der schlagzeuger nervt mich persönlich nicht, aber das ist schon eher post-miles-tony-williams, klar. und die stücke sind alle viel zu lang. fast so, als wollte dejohnette das eine klavieralbum einspielen, nach dem alle kritiker fortan schweigen sollen und er weitermachen kann mit den patchworkprojekten. wobei er eben es sympathischerweise auch hier nicht lassen kann, am ende die melodica auszupacken.

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    #11282753  | PERMALINK

    thelonica

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    Beiträge: 3,976

    Anmerkung zum Piano Album: Es gab sogar eine Vinyl-Pressung aus der Schweiz. „Countdown“ und „Spiral“ von Coltrane gefallen mir jetzt schon besser. Das ist auch die gleiche Reihenfolge auf dem Album „Giants Steps“ von John Coltrane. Tommy Flanagan’s „Giant Steps (In Memory of John Coltrane)“ war ein paar Jahre früher, nämlich im Jahr 1982. Insgesamt war ich vielleicht ein bißchen zu streng und oberflächlich mit diesem Piano Album von JDJ. Die erste Seite und die zweite Seite haben unterschiedliche Stimmungen. Ich finde, DeJohnette hätte die Ideen ruhig noch ein wenig ausweiten können, mehr Stücke, ein Doppelalbum draus machen sollen. Aber klar, sowas hätte mehr gekostet und war wohl nicht geplant. Ein Duet zwischen ihm und Gomez wäre noch toll gewesen. Vielleicht noch mehr Stücke auf denen er solo zu hören ist. Gibt es da ein späteres Album das ich in der Diskografie übersehen habe?

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    #11282763  | PERMALINK

    thelonica

    Registriert seit: 09.12.2007

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    Jack DeJohnette – Return (2016)

    Die Frage konnte ich mir selber beantworten: Ziemliche Rarität vom französischen Newvelle Records Label.

    zuletzt geändert von thelonica

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    #11282771  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    oh, das sieht edel aus, kein Wunder, dass es noch welche zu kaufen gibt, 6 LPs fuer 400$… die meisten der LPs sehen echt ganz interessant aus, aber..

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    #11282779  | PERMALINK

    soulpope
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    To whom it may concern …. :

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #11283191  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    Philipp Gerschlauer/Dave Fiuczynski: Mikrojazz! Neue Expressionistische Musik

    das ist jetzt mehr eine Fussnote in deJohnettes Diskografie… aber ein krasses Album… 2016 aufgenommen, wie der Titel nahelegt, mikrotonaler Jazz… Philipp Gerschlauer ist nicht der naechste David Sanborn… aber man nimmt ihm ab, dass er die Oktave auf seinem Saxophon feinsaeuberlich in 128 Einzeltoene aufgespesplittet hat, also, es sind sicher weit mehr als 12… das Keyboard ist auch irgendwie praepariert… Dave Fiuczynski und Matt Garrison spielen ohnehin bundlose Instrumente… man kann sich das ein bisschen so vorstellen als haett wer ein klassisches Cool Jazz Quartett mit Alt und Gitarre (Paul Desmond, Hal McKusick) genommen, so stark verlangsamt, dass jeder Ton zaehlt, und dann angefangen die einzelnen Toene minimal gegeneinander zu verschieben… will man sicher nicht immer hoeren, aber: es ist auf jeden Fall eine besondere Hoererfahrung und eigentlich auch wirklich schoen… Haette es hierfuer jetzt Jack deJohnette gebraucht… schwer zu sagen… aber man kriegt ihn in diesen absurd verlangsamten Tracks jedenfalls gut zu hoeren, und hier sieht man ihn sogar:

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    #11283367  | PERMALINK

    thelonica

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    Da fällt mir die Geschichte von Frankie Dunlop ein („it’s hard to play slow….and swing….“). Verlangsamen finde ich ziemlich spannend, ganz so neu ist das nicht. Bei Mingus, Wayne Shorter, Miles und bestimmt auch Paul Motian gibt es da so auch einige Beispiele. Für den Drummer vielleicht eine schwierige Aufgabe, wenn er damit nicht so viel Erfahrung hat. DeJohnette spielt hier ein bißchen gegen das Tempo vom Saxophonisten, finde ich. Drummer, Bassist und Keyboarder bilden eigentlich eine ganz schöne Einheit. Auf einem anderen Track höre ich Gerschlauer in der Nähe von Wayne Shorter (Sopran) und vielleicht Lee Konitz. Da hat er zudem so ein Intro, dass auch mit Querflöte funktionieren könnte. Der versteht schon viel von Atemtechnik und Phrasierung.

    zuletzt geändert von thelonica

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    #11283377  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    das Album lief hier mit ein paar Unterbrechungen den Tag ueber… ich finds nicht in jeder Phrase gleich gelungen, aber alles in allem find ich diese mikrotonalen Effekte schon ziemlich krass… man kann auf Gerschlauers homepage die Tabelle mit den ueber 600 alternativen Griffen fuers Saxophon kaufen, fuer die das Instrument natuerlich eigentlich nicht ausgelegt ist… und dass er es schafft, den Ton soweit zu kontrollieren, dass man trotzdem an Lee Konitz denkt, find ich rein vom saxophonistischen her schon ziemlich krass… das mikrotonal eingestellte Keyboard hat irgendwie auch einen disorientierenden Effekt, der natuerlich in den langsamen Tracks besonders gut herauskommt


    deJohnette erzaehlt vom Album

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    #11283381  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

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    Shirley Horn ist die Grossmeisterin des langsamen Tempos – ich kenne niemand, der das so drauf hatte, wie sie. In der Regel dann natürlich mit ihren festen Trio-Partnern Charles Ables und Steve Williams – da gibt es Aufnahmen über ca. 20 Jahre, die ganzen 80er/90er, bis Ables 2001 leider verstarb. Die Grossmeister des Slow-Motion-Jazz!

    Die Frage ist ja einerseits, wie langsam jede*r von uns überhaupt noch einen regelmässigen „Puls“ hinkriegt – wie das dann andererseits zum Swingen gebracht ist, ist nochmal ein Thema für sich …

    Der Tubentrack oben spricht mich nur mässig an – und mir drängt sich halt die Frage auf, inwiefern da ein paar superschlaue Hochschulabgänger etwas zum Konzept machen (und dann natürlich dabei bleiben), was schon seit Anbeginn Teil der Jazz-Praxis ist (Töne biegen, Mikrotöne einstreuen, „andere“ Intonationen usw. – aber klar, das ist in der Regel ja ein Stilelement unter anderen und nicht das eine prägende, bei dem man dann sitzen bleibt … und pardon, aber sitzengeblieben finde ich gerade keine so schlechte Beschreibung von dem, was die da spielen.

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #11283391  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

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    redbeansandricedaber alles in allem find ich diese mikrotonalen Effekte schon ziemlich krass…

    ich kenne das album auch nicht und muss da jetzt nicht vorausahnend meckern, aber mikrotonales altsax wäre jetzt tatsächlich ein alter hut. die ausstudierte cool-ecke wie z.b. hayden chisholm hat das komplett integriert und der macht ja sogar einen witz daraus (das root 70-album, dass „on 52nd 1/4 street“ heißt…)

    --

    #11283409  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

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    vorgarten

    redbeansandricedaber alles in allem find ich diese mikrotonalen Effekte schon ziemlich krass…

    ich kenne das album auch nicht und muss da jetzt nicht vorausahnend meckern, aber mikrotonales altsax wäre jetzt tatsächlich ein alter hut. die ausstudierte cool-ecke wie z.b. hayden chisholm hat das komplett integriert und der macht ja sogar einen witz daraus (das root 70-album, dass „on 52nd 1/4 street“ heißt…)

    klar, an Chisholm musst ich auch denken, das ist sicherlich eine wichtige Referenz… und @gypsy, hab irgendwo vorhin ein Interview gelesen, in dem Gerschlauer sich beklagte, auf diese mikrotonale Sache reduziert zu werden… da hab ich schon auch ein bisschen gedacht selber Schuld…und klar gibt es false fingerings schon bei Lester Young und wahrscheinlich frueher… aber mE nicht so viele und so clean zwischen die normalen Toene gesetzt… das sind hier ja nicht einfach nur Vierteltoene… Zuegegeben: Mein Ohr hoert hier nicht jede Feinheit und nicht jedes der false fingerings klingt gleichermassen lupenrein… aber ich bleib dabei: Mir gefaellts.

    --

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    #11283415  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    vorgarten

    redbeansandricedaber alles in allem find ich diese mikrotonalen Effekte schon ziemlich krass…

    ich kenne das album auch nicht und muss da jetzt nicht vorausahnend meckern

    Ja, pardon :yes:

    Kenne ja jetzt auch nur den einen Track, aber:

    vorgarten
    aber mikrotonales altsax wäre jetzt tatsächlich ein alter hut. die ausstudierte cool-ecke wie z.b. hayden chisholm hat das komplett integriert und der macht ja sogar einen witz daraus (das root 70-album, dass „on 52nd 1/4 street“ heißt…)

    Chisholm gefällt mir ja von den wenigen Sachen her, die ich kenne, ganz gut … das erwähnte Root 70-Album kenne ich nicht, aber ein paar andere. Konitz (und vermutlich noch mehr Warne Marsh) sind da bestimmt eine wichtige Referenz.

    --

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    #11283429  | PERMALINK

    vorgarten

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    2004 live in london aufgenommen und dann dem herrn eicher mitgebracht, der seinem drummer-star einen gefallen tut, von dem er weiß, dass er da nicht draufzahlen muss. drei nicht-rocker lassen’s krachen, folie ist tony williams‘ lifetime, dejohnette dreht ordentlich auf, goldings hat ein paar schöne effekte an seiner orgel, scofield schaltet auch mal was elektronisches dazwischen, das publikum flippt aus. ein feuerwerk an tricks und aufgepeppten formeln, soll kommunizieren, weniger forschen, mich interessiert es in keinem einzelnen moment, ich sollte es einfach lassen mit scofield.

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