Ich höre gerade … klassische Musik!

Ansicht von 15 Beiträgen - 211 bis 225 (von insgesamt 24,408)
  • Autor
    Beiträge
  • #8420549  | PERMALINK

    otis
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 22,557

    gypsy tail wind

    Ich kenne die Klavierkonzerte von Mozart ja noch gar nicht, aber das hier mit Robert Casadesus gefällt mir schon mal ziemlich gut, Ich habe ein paar Sachen von Schnabel, je zwei von Serkin, Meyer und Weissenberg, sowie eins von Lipatti – da muss ich mich erst noch festhören, wie überhaupt an Mozart.

    Zudem: im Klavierkonzert Nr. 27 tauchen ein paar Phrasen und Motive auf, die genau so im Klarinettenkonzert wieder zu hören sind – Zufall, oder stammen die aus der gleichen Schaffensperiode?

    Dann wird es aber höchste Zeit, dass du dich an Mozart „festhörst“. Er bleibt der Größte.
    Casadesus gefällt mir mit Mozart recht gut, besonders 466 und 467 finde ich gelungen. Unaufgeregt und wenig prätentiös, so wie sich Mozart gehört.
    Nr. 27, was ist da für ein KV? Dürfte eines der letzten sein, also allemal in zeitlicher Nähe zum Klarinettenkonzert. Die letzten mag ich nicht so, ich finde alle aus der Zeit mit 400er KVs unglaublich schön.

    PS: Du kaufst/hast mittlerweile so viel. Kennst du jetzt die Stern-Aufnahme mit dem Prokofieff-Konzert?

    PPS: Habe gerade erst clasjaz Post gelesen. Ja, er findet da wohl die richtigen Worte. Also muss ich mir 595 doch mal wieder anhören, eine Ähnlichkeit war mir bislang nicht sonderlich aufgefallen. Ich liebe das 622 unglaublich, halte es für einen Höhepunkt der Konzertliteratur überhaupt. Selbst der zweite Satz ist nicht kaputt zu bekommen durch Einsatz in der Werbung oder als Filmmusik.
    Falls du Mozart nicht so kennst, das Klarinettenquintett ist natürlich ein ähnliches Muss. Er liebte halt das Instrument, während er die Flöte nie sonderlich mochte (ich auch nicht), was man den Konzerten auch anhört. Nun, sie sind auch wesentlich früher.

    --

    FAVOURITES
    Highlights von Rolling-Stone.de
    Werbung
    #8420551  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,341

    Ich höre langsam (viel langsamer, als ich kaufe – sonst müsste jeder Tag mindestens 100 Stunden habe!) und brauche noch viel, viel Zeit. Es ist mir nicht eilig, in den knapp zwei Monaten, in denen ich jetzt Klassik höre, bin ich Mozart natürlich einige Male begegnet (in Violinkonzerten vor allem, in der wundervollen „Sinfonia Concertante“ von Stern und Zukerman von 1971).

    Aber das Klarinettenkonzert kenne ich, und zwar wirklich – ich habe es früher selber geübt, als ich noch Klarinette spielte. Es ist in der Tat ein wunderbares Werk. Damals war ich nie an Aufnahmen davon interessiert, wechselte auf Tenorsaxophon, bin wie forumsweit bekannt sein dürfte, beim Jazz und der „black music“ gelandet – die Klassik ist eben noch sehr neu für mich und momentan unglaublich faszinierend, ich höre fast nichts anderes mehr.

    Dass ich irgendwann bei Mozart landen werde, ist klar, bloss will ich nichts erzwingen und forcieren, sondern mich weiterhin dort festhören, wo ich schon bin (zum Beispiel beim Violinkonzert Mendelssohns, das ich gerade zum ersten Mal in der Version von Ida Haendel, 1945 mit Sargent und dem National Symphony Orchestra gehört habe), und kleinen Schrittes weitergehen.

    Ach ja: was die Ähnlichkeit betrifft, ich muss das nochmal nachhören – aber ja, es war im ersten Satz.

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #8420553  | PERMALINK

    otis
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 22,557

    Das war ja keine Kritik, gypsy, beware.
    Es freut mich, wenn der Weg zu Mozart entdeckt wird (ich mochte ihn in meiner Jugend gar nicht). Aber das Wichtigste, du hast das Großartigste von ihm offenbar schon gefunden. Die Sinfonia Concertante ist für mich der Höhepunkt seines Schaffens. Und wovon sollte sie in der klassischen Literatur überragt werden?
    Falls es dich interessiert, Michael Nyman hat sie verarbeitet in seinem Soundtrack für den Greenaway-Film Drowning by Numbers. Der atmet eine ähnliche Mischung aus Melancholie und Erfülltheit. Sehr schön.

    --

    FAVOURITES
    #8420555  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,341

    otisDas war ja keine Kritik, gypsy, beware.

    Hab ich auch nicht so aufgefasst, wollte aber dennoch rasch die Situation schildern. Momentan scheint es mir, als könnte ich locker drei, vier Jahre nur klassische Musik hören, ohne dass mir je langweilig würde.

    otisEs freut mich, wenn der Weg zu Mozart entdeckt wird (ich mochte ihn in meiner Jugend gar nicht). Aber das Wichtigste, du hast das Großartigste von ihm offenbar schon gefunden. Die Sinfonia Concertante ist für mich der Höhepunkt seines Schaffens. Und wovon sollte sie in der klassischen Literatur überragt werden?
    Falls es dich interessiert, Michael Nyman hat sie verarbeitet in seinem Soundtrack für den Greenaway-Film Drowning by Numbers. Der atmet eine ähnliche Mischung aus Melancholie und Erfülltheit. Sehr schön.

    Den Film habe ich letztes Jahr gesehen – aber damals kannte ich die „Sinfonia“ noch nicht … beim nächsten Mal werde ich’s wohl merken!

    Jetzt laufen die Bach Solo-Violin-Sachen, von Joseph Szigeti:

    Meine Doppel-CD trägt aber ein anderes Cover (das hier) – musste das kurz nachschauen. Vanguard wurde also nach Seymour Solomons (einem der beiden Gründer von Vanguard) Tod 2003 an Artemis Records verkauft, das ein Jahr später auch schon verschwand, seither dämmert der ganze Katalog bei einer Firma namens Sheridan Square Entertainment vor sich hin, die gemäss Wiki manchmal Lizenzen rausgibt, aber selber kein Interesse an der Musik hatte. Das sind Fälle, bei denen Zwangsenteignungen stattfinden müssten!

    Die Musik ist gradios, Szigetis Schrammelton wunderbar wie überall, wo ich ihn bisher kenne (seine Beethoven-Sonaten mit Arrau vor allem! diejenige mit Bartók muss dringendst her – auch bei Vanguard übrigens). Das ist gewiss nicht jedermanns Sache und sehr, sehr anders als die Einspielungen, die ich bisher gehört habe (komplett bei Milstein, teilweise bei Heifetz und Rabin, dann habe ich noch die Hahn-CD, aber die hat noch nicht in der Player gefunden bisher).

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #8420557  | PERMALINK

    otis
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 22,557

    gypsy tail wind
    Den Film habe ich letztes Jahr gesehen – aber damals kannte ich die „Sinfonia“ noch nicht … beim nächsten Mal werde ich’s wohl merken!

    Hole dir den Soundtrack. Das ist nicht irgendeiner, das ist ein „Werk“. ;-)

    --

    FAVOURITES
    #8420559  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,341

    Nyman? Mir schien die Musik zwar enorm effektvoll (sie fiel mir wirklich auf!), aber manchmal auch etwas gar auf den Effekt hin gesteuert, also etwas aufdringlich – auf unaufdringlichere, aber gerade deshalb wohl etwas penetrante Weise. Falls das so Sinn macht … mit Soundtracks hab ich’s eigentlich nicht so, abgesehen von „L’ascenseur pour l’echafaud“, „New York Eye and Ear Control“, „Chappaqua Suite“, „Mental Cruelty“ und ein paar anderen Sachen aus der Jazz-Ecke, wo die Musik für sich selber absolut bestehen kann – was ja vielleicht bei Nyman auch der Fall ist?

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #8420561  | PERMALINK

    otis
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 22,557

    Ich habe es mit Soundtracks ganz und gar nicht.
    Aber Nyman hat das alles in sich schlüssig und als Stück komponiert. Er gehört ja zu der Elite der modernen Komponisten im UK, seine Musik ist eine Art Minimalismus -vor allem bei Drowning-, wie man ihn aus den Staaten kennt (Reich, La Monte Young, Riley), aber mit relativ hoher Emotionalität. Schön.

    --

    FAVOURITES
    #8420563  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,341

    otisPS: Du kaufst/hast mittlerweile so viel. Kennst du jetzt die Stern-Aufnahme mit dem Prokofieff-Konzert?

    Ich stehe grad auf dem Schlauch – hattest Du das mal erwähnt?
    Ich habe das erste Violinkonzert von Milstein (Saint Louis Symphony unter Golschmann 1954) und das zweite von Heifetz (Boston, Koussevitzy, zwischen 1937-41 – erst gestern gekauft, wird wohl nachher noch gehört), Stern (NYPO, Bernstein, 1957) und nochmal Heifetz (Boston, Munch, 1959).
    Ist das die Stern-Aufnahme, die Du meinst?

    otisIch habe es mit Soundtracks ganz und gar nicht.
    Aber Nyman hat das alles in sich schlüssig und als Stück komponiert. Er gehört ja zu der Elite der modernen Komponisten im UK, seine Musik ist eine Art Minimalismus -vor allem bei Drowning-, wie man ihn aus den Staaten kennt (Reich, La Monte Young, Riley), aber mit relativ hoher Emotionalität. Schön.

    Okay, das ist wohl gelegentlich ein Versuch wert! Minimal music fasziniert mich schon seit meiner Teenager-Zeit, Rzewskis „Les moutons de panurge“ in einem leider einmaligen ad-hoc Probe-Ensemble gespielt zu haben gehört zu den schöneren Erinnerungen an meine Schulzeit!

    Es läuft wieder die gestern schon gehörte Cziffra-CD – sehr, sehr schön! Ob Beethoven so tänzerisch-leicht klingen soll – keine Ahnung, aber es ist toll, ihn so zu hören! Schumann ist eine andere Sache, da habe ich noch kaum an der Oberfläche gekratzt. Das Liszt-Konzert lass ich heute wohl weg, zu Liszt muss ich später mal wieder zurückkehren, momentan ist mir nicht schon wieder danach (oder eher nach Ciccolini).

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #8420565  | PERMALINK

    napoleon-dynamite
    Moderator

    Registriert seit: 09.11.2002

    Beiträge: 21,865

    Wenn dir mal wieder nach Liszt sein sollte: Cziffras Einspielung der Ungarischen Rhapsodien (3-LP Box, EMI) ist eine meiner liebsten Klassik-Aufnahmen überhaupt.

    PS: Da ich es gerade ein paar Posts weiter oben sehe – Gleiches gilt auch für die Sonaten & Partiten, gespielt von Henryk Szeryng (DGG)!

    --

    A Kiss in the Dreamhouse  
    #8420567  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,341

    Napoleon DynamiteWenn dir mal wieder nach Liszt sein sollte: Cziffras Einspielung der Ungarischen Rhapsodien (3-LP Box, EMI) ist eine meiner liebsten Klassik-Aufnahmen überhaupt.

    :bier:

    Unglaublich toll in der Tat! Ich hab sie dreimal gehört diese Woche, in der Listz Piano Collection (ein 10CD-Set mit vier CDs Ciccolini, zwei CDs Cziffra, der Sonate von Ogdon und weiterem von diversen Pianisten), die ich für läppische 10€ als Füller mit einer anderen Bestellung dazugenommen habe – ich habe in etwa drei Tage mit fast nur Liszt hinter mir (siehe etwas weiter oben im Thread hier). Faszinierend, aber am Ende bin ich wohl ein Chopin-Mann (man muss ja glücklicherweise die Wahl nicht treffen).
    Cziffra ist die jüngste, wirklich grosse Entdeckung, neben Szeryng/Rubinstein!

    Napoleon DynamitePS: Da ich es gerade ein paar Posts weiter oben sehe – Gleiches gilt auch für die Sonaten & Partiten, gespielt von Henryk Szeryng (DGG)!

    Habe ich gesehen, dass es die gibt, ja! Allerdings bin ich da mit Szigeti eigentlich bedient, jedenfalls für den Augenblick. Kennst Du seine Aufnahmen (1955/56, Vanguard/Bach Guild)? Wahnsinn!

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #8420569  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,341

    Die neuste Anschaffung – leider fehlt das Booklet, aber ich hab die vier LPs auch für ’n Appel und ’n Ei gekriegt. Falls jemand zufällig die Angaben zu den Aufnahmedaten etc. finden kann, ich hatte bisher kein Glück.

    Das zweite Prokofiev-Konzerst ist schon durch (Boston/Koussevitzky), jetzt bin ich bei Brahms‘ Konzert für Violine und Cello mit Feuermann, von dem ich sowieso mehr hören wollte (Philly/Ormandy). Dann gibt’s noch das Beethoven-Konzert (NBC/Toscanini – meine Toscanini-Premiere!), Waltons Violinkonzert (Cincinnati/Goossens) und Chaussons Konzert für Violine, Piano & Streichquartett. Ein paar neue Stücke, ein paar neue Leute … allemal die 8 Franken wert, auch ohne Booklet!

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #8420571  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,341

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #8420573  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,341

    Und noch ein Geiger mit einem wunderbaren Ton! Wahnsinn!
    Es scheint von Emil Telmányi, der mit Nielsens Tochter verheiratet war, nur sehr wenige Aufnahmen zu geben, neben der obigen eine weitere vom Violinkonzert unter Fritz Busch (auf einer Danacord-LP mit dem Klarinettenkonzert von Cahuzac, das auch auf der Dutton-CD ist) vor allem – einmal mehr – die Bach Sonaten und Partiten, die er 1954 mit dem Bach-Bogen eingespielt hat. Kennt jemand diese Aufnahmen?

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #8420575  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    otisCasadesus gefällt mir mit Mozart recht gut, besonders 466 und 467 finde ich gelungen.

    Von KV 467 eine gute Einspielung zu finden, ist verdammt schwer, oft scheint mir gerade bei diesem wunderbaren Konzert, dass das alles nur Annäherungen seien. Casadesus kenne ich mit Nr. 21 leider nicht. – Bei den 400er-Nummern wage ich mich am liebsten so weit wie möglich hinaus: 491.

    Also muss ich mir 595 doch mal wieder anhören, eine Ähnlichkeit war mir bislang nicht sonderlich aufgefallen. Ich liebe das 622 unglaublich, halte es für einen Höhepunkt der Konzertliteratur überhaupt.

    Das würde ich schon noch einmal probieren, die Ähnlichkeiten sind da, wenn auch natürlich in die Instrumente übersetzt, das Klavier kann zwar auch singen, aber der Gesang der Klarinette ist einfach ein anderer. Nachdem ich gestern so begeistert von Barbirolli mit Casadesus gewesen bin – und immer noch bin -, habe ich dann noch Barbirolli mit Schnabel gehört, vom Mai 1934.

    Der Orchesterklang leider ganz anders, zu rekonstruieren im Ohr, dafür Schnabel, der mir dann doch näher ist als Casadesus, obwohl das auch Haarspaltereien sein könnten. Er holt die Töne von unten nach oben, trägt sie hinauf, gerade zu Beginn des zweiten Satzes – hat Beethoven ihn eigentlich aufgegriffen im Gestus der Schlichtheit, im zweiten Satz seines letzten Klavierkonzerts? – wogegen selbst Casadesus von oben nach unten spielt.

    Und weil ich bei Mozart war, dann weiter mit Barbirolli und Rubinstein und dem Klavierkonzert Nr. 23 (488), 1931 in London aufgenommen. So einfach, erneut, ist mir das Spiel sehr lieb und recht. Barbirolli im zweiten Satz spannt nicht die Plane aus, mit der die Welt zu umarmen wäre. Das ist präzise zurückhaltend, aber deshalb, weil sich sonst der Atem verschluckt. Und schraubt man die Ohren auf, ergibt sich das Unbegreifliche von selbst. Rubinstein in aller Trockenheit, doch, mir gefällt die unhöfische Contenance dieser Leute.

    Die Sinfonia Concertante ist für mich der Höhepunkt seines Schaffens. Und wovon sollte sie in der klassischen Literatur überragt werden?

    So entschieden kann ich das zwar nicht sagen, aber an manchen Tagen würde ich im Zweifel sicher zustimmen. Mit welchen Leuten hörst Du die Sinfonia Concertante denn am ehesten?

    Napoleon DynamitePS: Da ich es gerade ein paar Posts weiter oben sehe – Gleiches gilt auch für die Sonaten & Partiten, gespielt von Henryk Szeryng (DGG)!

    gypsy tail windHabe ich gesehen, dass es die gibt, ja! Allerdings bin ich da mit Szigeti eigentlich bedient, jedenfalls für den Augenblick.

    Szeryng ist ganz gewiss nicht Szigeti, aber mich würde Szeryng auch sehr interessieren. Ich kenne ihn von seinen Mozart-Sachen und Beethoven mit Rubinstein; er dürfte das Gegenteil von Szigeti sein, eher zur schönen Welt Grumiaux‘ gehören, wenn vielleicht auch etwas mehr Sensibilität nach vorne tragend (als Grumiaux). Doch, Szeryng mit Bach möchte ich auch noch hören.

    gypsy tail windUnd noch ein Geiger mit einem wunderbaren Ton! Wahnsinn!
    Es scheint von Emil Telmányi, der mit Nielsens Tochter verheiratet war, nur sehr wenige Aufnahmen zu geben, neben der obigen eine weitere vom Violinkonzert unter Fritz Busch (auf einer Danacord-LP mit dem Klarinettenkonzert von Cahuzac, das auch auf der Dutton-CD ist) vor allem – einmal mehr – die Bach Sonaten und Partiten, die er 1954 mit dem Bach-Bogen eingespielt hat. Kennt jemand diese Aufnahmen?

    Nein, von Telmányi habe ich noch nie gehört. Was heißt Bach-Bogen? Ich hatte mal eine LP – Namen des Spielers habe ich auch vergessen -, der auch einen Barock-Bogen verwendet hat, das ist so ein geschwungen-gekrümmtes Ding, oder? Musikalisch kam da auch nicht mehr bei heraus, ich meine diesen Mann, dessen Namen ich vergessen habe. Möchte ich gleich mal nachsehen, wer Telmányi ist! Und Nielsen kenne ich auch nicht, den Namen, mehr nicht.

    --

    #8420577  | PERMALINK

    otis
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 22,557

    clasjaz
    So entschieden kann ich das zwar nicht sagen, aber an manchen Tagen würde ich im Zweifel sicher zustimmen. Mit welchen Leuten hörst Du die Sinfonia Concertante denn am ehesten?

    Ich bin von früher her aus finanziellen Gründen kein großer Vergleicher gewesen, habe deshalb stets versucht, „Referenz“-Aufnahmen zu kaufen. Dabei mag ich die hochgelobte Perlman/Zukerman-Aufnahme nicht sonderlich. Ich weiß gar nicht, was ich empfehlen würde. Meine erste gekaufte Aufnahme davon kann ich im Augenblick nicht finden, CBS/Columbia. Sie ist nicht überragend gespielt, hat aber einen wunderbar passenden Sound. Wie ich ohnehin eher ein Soundhörer bin als ein Analytiker. Aus diesem Grund gefällt mir ein zweites Werk aus Mozarts Top 10, die Gran Partita 361, auch ausgesprochen gut mit Furtwängler.
    PS: Grobe Interpretationseigenheiten können mich „Soundhörer“ allerdings auch sehr stören.

    clasjaz
    Und Nielsen kenne ich auch nicht, den Namen, mehr nicht.

    Nielsen und „das Unauslöschliche“ (die 4. oder 5.?) lohnt sich aber unbedingt.

    --

    FAVOURITES
Ansicht von 15 Beiträgen - 211 bis 225 (von insgesamt 24,408)

Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.