Re: Ich höre gerade … klassische Musik!

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otisCasadesus gefällt mir mit Mozart recht gut, besonders 466 und 467 finde ich gelungen.

Von KV 467 eine gute Einspielung zu finden, ist verdammt schwer, oft scheint mir gerade bei diesem wunderbaren Konzert, dass das alles nur Annäherungen seien. Casadesus kenne ich mit Nr. 21 leider nicht. – Bei den 400er-Nummern wage ich mich am liebsten so weit wie möglich hinaus: 491.

Also muss ich mir 595 doch mal wieder anhören, eine Ähnlichkeit war mir bislang nicht sonderlich aufgefallen. Ich liebe das 622 unglaublich, halte es für einen Höhepunkt der Konzertliteratur überhaupt.

Das würde ich schon noch einmal probieren, die Ähnlichkeiten sind da, wenn auch natürlich in die Instrumente übersetzt, das Klavier kann zwar auch singen, aber der Gesang der Klarinette ist einfach ein anderer. Nachdem ich gestern so begeistert von Barbirolli mit Casadesus gewesen bin – und immer noch bin -, habe ich dann noch Barbirolli mit Schnabel gehört, vom Mai 1934.

Der Orchesterklang leider ganz anders, zu rekonstruieren im Ohr, dafür Schnabel, der mir dann doch näher ist als Casadesus, obwohl das auch Haarspaltereien sein könnten. Er holt die Töne von unten nach oben, trägt sie hinauf, gerade zu Beginn des zweiten Satzes – hat Beethoven ihn eigentlich aufgegriffen im Gestus der Schlichtheit, im zweiten Satz seines letzten Klavierkonzerts? – wogegen selbst Casadesus von oben nach unten spielt.

Und weil ich bei Mozart war, dann weiter mit Barbirolli und Rubinstein und dem Klavierkonzert Nr. 23 (488), 1931 in London aufgenommen. So einfach, erneut, ist mir das Spiel sehr lieb und recht. Barbirolli im zweiten Satz spannt nicht die Plane aus, mit der die Welt zu umarmen wäre. Das ist präzise zurückhaltend, aber deshalb, weil sich sonst der Atem verschluckt. Und schraubt man die Ohren auf, ergibt sich das Unbegreifliche von selbst. Rubinstein in aller Trockenheit, doch, mir gefällt die unhöfische Contenance dieser Leute.

Die Sinfonia Concertante ist für mich der Höhepunkt seines Schaffens. Und wovon sollte sie in der klassischen Literatur überragt werden?

So entschieden kann ich das zwar nicht sagen, aber an manchen Tagen würde ich im Zweifel sicher zustimmen. Mit welchen Leuten hörst Du die Sinfonia Concertante denn am ehesten?

Napoleon DynamitePS: Da ich es gerade ein paar Posts weiter oben sehe – Gleiches gilt auch für die Sonaten & Partiten, gespielt von Henryk Szeryng (DGG)!

gypsy tail windHabe ich gesehen, dass es die gibt, ja! Allerdings bin ich da mit Szigeti eigentlich bedient, jedenfalls für den Augenblick.

Szeryng ist ganz gewiss nicht Szigeti, aber mich würde Szeryng auch sehr interessieren. Ich kenne ihn von seinen Mozart-Sachen und Beethoven mit Rubinstein; er dürfte das Gegenteil von Szigeti sein, eher zur schönen Welt Grumiaux‘ gehören, wenn vielleicht auch etwas mehr Sensibilität nach vorne tragend (als Grumiaux). Doch, Szeryng mit Bach möchte ich auch noch hören.

gypsy tail windUnd noch ein Geiger mit einem wunderbaren Ton! Wahnsinn!
Es scheint von Emil Telmányi, der mit Nielsens Tochter verheiratet war, nur sehr wenige Aufnahmen zu geben, neben der obigen eine weitere vom Violinkonzert unter Fritz Busch (auf einer Danacord-LP mit dem Klarinettenkonzert von Cahuzac, das auch auf der Dutton-CD ist) vor allem – einmal mehr – die Bach Sonaten und Partiten, die er 1954 mit dem Bach-Bogen eingespielt hat. Kennt jemand diese Aufnahmen?

Nein, von Telmányi habe ich noch nie gehört. Was heißt Bach-Bogen? Ich hatte mal eine LP – Namen des Spielers habe ich auch vergessen -, der auch einen Barock-Bogen verwendet hat, das ist so ein geschwungen-gekrümmtes Ding, oder? Musikalisch kam da auch nicht mehr bei heraus, ich meine diesen Mann, dessen Namen ich vergessen habe. Möchte ich gleich mal nachsehen, wer Telmányi ist! Und Nielsen kenne ich auch nicht, den Namen, mehr nicht.

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