Ich höre gerade … Jazz!

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  • #12019511  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Echt, Du kennst diese Aufnahmen nicht? Das überrascht mich! Klassiker des frühen Free bzw. der New Yorker Avantgarde … oft etwas lose (es sind ja auch Live-Mitschnitte aus dem Jazzhus Montmartre), das Line-Up ermöglicht einen sehr transparenten Sound, die drei Bläser mehr Möglichkeiten als die Ornette-Frontline … ist jetzt nicht direkt Inselmusik für mich, aber schon sehr, sehr gut!

    Den erwähnten Twofer mit dem fehlenden Stück („Cisum“, der Opener von Vol. 1) und Vol. 2 an erster Stelle, kann man hier komplett streamen:
    https://storyvillerecords.bandcamp.com/album/archie-shepp-and-the-new-york-contemporary-five

    Oder hier direkt eins der Highlights, der Closer von Vol. 2, „Trio“:

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #12019515  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Und da bin ich jetzt auch gleich nochmal … gestern lief eine alte Kopie und dann merkte ich, dass ich ja doch schlau eingekauft hatte, nämlich die 2000er-CD mit dem Bonustrack von der anderen Session („Opus in Swing“). Dass die beiden Sessions, die das eigentliche Album ausmachen, nicht je eine LP-Seite kriegten, ist nochmal was seltsames hier – aber gross stören tut es nicht, da Wess, Burrell, Green und Bassist Eddie Jones eh immer dabei sind. Auf den drei Stücken mit Joe Newman spielt Ed Thigpen das Schlagzeug, auf den drei anderen Gus Johnson. Und beim Bonustrack dann Kenny Clarke (ansonsten das gleiche Line-Up).

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #12019577  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Noch was von Savoy – eine etwas eigenartige Compilation von Aufnahmen, die Big Maybelle zwischen 1956 und 1959 für das Label machte. Von den drei Sessions mit Ernie Wilkins fehlt die Hälfte, aber die sind auch nicht direkt Jazz. Die Musik, die es hier gibt, bewegt sich auf der Skala zwischen R&B und R’n’R schnell auf letzteren zu. Die Bands sind nur so halb bekannt (bei Wilkins sind u.a. Gigi Gryce, Jerome Richardson, George Barrow, Hank Jones, Don Abney, Kenny Burrell, Wendell Marshall und Bobby Donaldson dabei, anderswo haben Sammy Lowe oder Howard Biggs arrangiert, auf den ersten zwei Sessions spielt das Kelly Owens Orchestra u.a. mit Dave McRae, Warren Lucky, Buddy Lucas, Leslie Johnakins und Mickey Baker – ich tippe auf Lucky für die honkenden Tenorsax-Soli, hab aber keine Ahnung). Von den LPs ist hier keine einzige komplett enthalten, weder die zwei damals erschienenen („Big Maybelle Sings“ mit den Owens-Sessions, 1956 erschienen; „Blues, Candy and Big Maybelle“ mit den Wilkins-Sessions, 1958 erschienen) noch die spätere Compilation („Roots of R’n’R, Blues and Early Soul, Vol. 13“, mit Stücken von den beiden LPs und neun neuen Stücken, 1984). Wenn ich das richtig kompiliert habe, fehlen insgesamt aber nur acht Tracks (sechs davon mit Wilkins, von der nur vier hier enthalten sind; zudem zwei von „Big Maybelle Sings“ mit Kelly Owens), alle neuen von 1984 sind wieder dabei, und vier exklusive Alternate Takes gibt es auch noch. 28 Tracks, ca. 76 Minuten, musikalisch alles ziemlich super, finde ich.

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #12019609  | PERMALINK

    lotterlotta
    Schaffnerlos

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    nach mehreren Willy DeVille-Alben mal wieder etwas Jazz auf dem Dreher……

    Mit Seite 2 beginnend ein doch fast schon fließender Übergang ;-)

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    Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!  
    #12019671  | PERMALINK

    vorgarten

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    gypsy-tail-windEcht, Du kennst diese Aufnahmen nicht? Das überrascht mich! Klassiker des frühen Free bzw. der New Yorker Avantgarde … oft etwas lose (es sind ja auch Live-Mitschnitte aus dem Jazzhus Montmartre), das Line-Up ermöglicht einen sehr transparenten Sound, die drei Bläser mehr Möglichkeiten als die Ornette-Frontline … ist jetzt nicht direkt Inselmusik für mich, aber schon sehr, sehr gut!

    danke, das wird dann mal ein kleines schönes hörprojekt.

    gunter hampel group + jeanne lee (1969)

    jeanne lee zwischen den frühen und den späten aufnahmen mit ran blake ist auch so ein projekt im vokaljazzrahmen… freejazz war ja leider keine gute zeit dafür, und karin krog hat es vielleicht am schlüssigsten hinbekommen, ihre stimme zu behalten, aber lee war sicherlich körperlich und spirituell sehr viel tiefer in der musik ihrer zeit. bei den sachen, die ich im ohr habe, geht sie mir zu oft in den krachmacher-kollektiven verloren, wird gleichzeitig auch unpräziser dabei. überrascht habe ich gerade auf wiki gelesen, dass in den usa kaum jemand damals notiz genommen hat von THE NEWEST SOUND AROUND, wie blöd…

    hier gibt es ganz tolles potenzial, aber es geht nicht auf, mal möchte ich breuker rausrechnen (wenn die rhythm section einen groove findet), mal lee (wenn breuker loslegt), mal hampel (wenn er überhaupt nichts beisteuern kann), und dabei finde ich individuell alle toll und höre auch, dass das keine schnelle jamsession ist. am ende versuchen sie eine musikalisch völlig freie variation über den lazy afternoon (dem stück, das den jazzgesang ins offene geführt hat…?), da kommt alles dann schon ganz schön zusammen.

    --

    #12019799  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    Tagesausklang mit …. :

    Miroslav Vitous „Purple“ (Sony)       1970 ….

    --

      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #12019925  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    ei mir gab’s gestern nach Johnny Cash (Carousel Ballroom 1968) und Afro-Funk (Balka Sound – die neue Compilation auf Strut, ziemlich gut @ soulpope :bye: ) gab’s bei mir gestern noch eine Runde Gospel’n’Roll:

    Ziemlich irr! Leider nicht mehr so leicht, das CD-Reissue aufzutreiben … hab neulich auch gemerkt, dass ich gegen Ende dieser Reihe einiges ausgelassen habe, was jetzt beim Vocaljazz-Thema recht spannend sein könnte.

    Danach noch irrer:

    Die ersten beiden Alben sind einigermassen bekannt, mir v.a. das zweite, „Lorez Sings Prez“, wie „This Is Lorez“, das erste, mit King Flemings Band aufgenommen (auf „Sings Prez“ taucht auch der beliebteste Werbe-Spot-Basstrompeter auf, Cy Touff, und der später v.a. als Toningenieur bekannte Paul Serrano spielt die Trompete) – aber die zweite Hälfte… da hat Pujol echte Detektivarbeit geleistet: King war der US-Vertrieb von Bethlehem, und hat das Label 1960 gekauft (Bethlehem ging in der Nachfolge der zu teuren „Porgy & Bess“-Produktion zugrunde). Alben Nr. 3 und 4, „The Band Swings-Lorez Sings“ und „Standards with a Slight Touch of Jazz“ wurden 1959 aufgenommen – allerdings nur die Gesangsspuren, die Bands galten als unbekannt bzw. fast niemand wusste Bescheid. Pujol schreibt in den Liner Notes zur abgebildeten Doppel-CD, wie er auf einen Artikel im Billboard irgendwann Ende 1960 stiess, wo von einem unerwarteten Weihnachtsgeschenk für einige Mitglieder von Local 802 die Rede sei: diese Mitglieder der New Yorker Musikergewerkschaft hätten von King einen zweiten Check für eine Session erhalten, die sie für Bethlehem eingespielt hätten und Herbie Mann, der die Arrangements (und sein Spiel darauf) wiedererkannt habe, hätte nachgeforscht und herausgefunden, dass das eine der Session gewesen sei, die für Frances Faye entstand. King brauchte allerdings soweit ich es noch im Kopf habe, muss dann daheim nochmal nachlesen, gar keine neuen Backing-Tracks zu erstellen, da Bethlehem solche für das State Department bereits anfertigte. Die Kurzfassung von der Website:

    The two albums on the second disc have a strange history. The Bethlehem label during 1955-57 had recorded music with top jazz-oriented studio musicians that, while complete by itself, could be used to sing over. The State Department was interested in distributing the music to foreign countries for native vocalists to perform with. Some of the selections appeared on a Francis Faye album and two were on a Russ Garcia record. In 1959, the King label (which had bought Bethlehem) did its best to hide the fact that its two recent Lorez Alexandria records (The Band Swings – Lorez Sings and Standards With A Touch Of Jazz) were actually her singing with the pre-recorded tracks. Listening to the results, unless one recognizes the arrangements, it is impossible to tell that she was not in the studio with the musicians. There are solos from some of the sidemen, the balance makes sense, and the singer makes the most of her time during these concise performances of 23 standards, most of which clock in around three minutes. She sings superbly throughout. Four songs have her backed by the Ralph Sharon Trio/Quartet while the arrangers of the larger bands include Johnny Richards, Russ Garcia and Frank Hunter, none of whom knew that they were writing for Lorez Alexandria!

    Pujol forschte dann selber nach und identifizierte die ganzen Line-Ups für das zweite Album anscheinend selbst, indem er den Bethlehem-Katalog abklapperte … das ist ziemlich schräg, aber Alexandria singt so gut, dass ich mich frage, ob man das merken würde, wenn man nicht davon wüsste? Ich vermute eher, dass man irgendwas ein wenig seltsam finden würde – wenn überhaupt.

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    #12019927  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    soulpopeTagesausklang mit …. : Miroslav Vitous „Purple“ (Sony) 1970 ….

    Ganz eigene Aufnahme, da muss man auch besonders Miroslav Vitous mögen …. btw die Geschichte erzählt, er habe die Bänder nach seiner „Verabschiedung“ von Weather Report um viel Geld nach Japan verkauft …. ohne dies mit den beteiligten Musikern zu teilen …. ja die Gier ….

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #12019931  | PERMALINK

    soulpope
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    gypsy-tail-wind …. Afro-Funk (Balka Sound – die neue Compilation auf Strut, ziemlich gut @ soulpope ) ….

    Thnx, noted 🤓 ….

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #12019933  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    soulpope

    soulpopeTagesausklang mit …. : Miroslav Vitous „Purple“ (Sony) 1970 ….

    Ganz eigene Aufnahme, da muss man auch besonders Miroslav Vitous mögen …. btw die Geschichte erzählt, er habe die Bänder nach seiner „Verabschiedung“ von Weather Report um viel Geld nach Japan verkauft …. ohne dies mit den beteiligten Musikern zu teilen …. ja die Gier ….

    Da muss ich mal reinhören … ein einfacher Mensch scheint er definitiv nicht zu sein.

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #12019935  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    gypsy-tail-wind

    soulpope

    soulpopeTagesausklang mit …. : Miroslav Vitous „Purple“ (Sony) 1970 ….

    Ganz eigene Aufnahme, da muss man auch besonders Miroslav Vitous mögen …. btw die Geschichte erzählt, er habe die Bänder nach seiner „Verabschiedung“ von Weather Report um viel Geld nach Japan verkauft …. ohne dies mit den beteiligten Musikern zu teilen …. ja die Gier ….

    Da muss ich mal reinhören … ein einfacher Mensch scheint er definitiv nicht zu sein.

    Deine Eindrücke würden mich interessieren 🧐 + ja ….

    --

      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #12019937  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    Eddie Condon – Condon A La Carte

    so ein tolles Cover, noch dazu bei mir in perfektem Zustand… das war auch erstmal der Hauptgrund, die Platte mitzunehmen, weswegen ich hinterher etwas Bauchschmerzen hatte… eigentlich voellig unbegruendet, denn die Musik ist fantastisch, und die Compilation funktioniert hervorragend, ein Zusammenschnitt aus verschiedenen Commodore Sessions von 1939-43… nur wenn ich irgendwann mal mehr kaufen will, wird sich das ohne Ueberschneidungen kaum machen lassen… denn diese hier geb ich nicht mehr her.

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    #12019953  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Condon auf Commodore ist tatsächlich durchwegs top! Ich bin da ja nicht so tief drin, aber Condon gehört sicherlich zum Besten, was diese (vornehmlich) weisse Dixieland-Szene zu bieten hatte. Ich hab das Zeug natürlich auf CD (Mosaic und Classics) … und dazu auch die ganzen „Town Hall Concerts“ (ein Dutzend, die zweitletzte eine Dreier-, die letzte eine Einzel-, sonst alles Doppel-CDs). Da sind dieselben Leute in leicht wandelnden Line-Ups immer wieder dabei (Davison, Hackett, Butterfield, Spanier, Kaminsky, Cary, Morton, Mole, Hall, Russell, D’Amico, Caceres, Stacy, Bushkin, Krupa, Wettling, Wiley, und auch mal Gäste wie Earl Hines, James P. Johnson, Willie „The Lion“ Smith oder Sydney Bechet).

    Wie man das Zeug auf Vinyl gut kriegt, weiss ich für die Studio-Sessions natürlich nicht … die Town Hall Concerts gab’s zumindest bis zu einem gewissen Punkt auch als Doppel-LPs.

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #12019985  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    ziemlich sicher ist es bei Condon Commodore eigentlich das gescheiteste, das Mosaic zu kaufen… eigentlich… immerhin hat der Vorbesitzer in einer sehr ordentlichen Handschrift vermerkt, was wann aufgenommen wurde…


    Tony Parenti And His New Orleanians

    es gibt so Labels, die kauft man immer gerne… und dann gibt es Labels, die sind eher ein Minus… Concord ist vielleicht das beste Beispiel… aber auch zu den diversen Labels des absolut verdienstvollen Sanitaeringenieurs George H Buck hab ich ein schwieriges Verhaeltnis… ein riesiger Fan der Musik war er, kein Zweifel… aber was ihm irgendwie doch fehlte, war so ein Gefuehl fuer das schoene und ordentliche Produkt, der innere Bibliothekar… ganz schlimm find ich natuerlich, dass er andere Klein-Labels aufkaufte und dann inhaltlich voellig umwidmete (Audiophile und Southland vor allem)… aber auch, dass man nie weiss, ob man es mit einem Original zu tun hat, dass es manchmal keine Originale zu geben scheint… Man nimmt die schoene Southland-Plattenhuelle aus den 50ern in die Hand und findet darin eine Nachpressung aus den 80ern… Und ich bin mir fast sicher, dass Buck die Sachen schon so verkauft hat, halt in seienm mutmasslich vollgestopften Lager einfach kombiniert hat, was gerade rumlag… und ja: ich weiss schon, dass meine Einstellung das Problem ist, und nicht seine…

    so bin ich mir recht sicher, dass mein Exemplar von Jazzology J-1, der ersten Labelproduktion, naeher an einer Original-LP dran ist, als alles was auf discogs steht… aber… Zunaechst hat Tony Parenti mal im September 1967 sein Autogramm auf die Platte gesetzt, das begrenzt es. Auf der Huelle steht als Adresse „131 Woodland Street“ in Englewood NJ, wo Buck, der Praesident der Hackensack Water Company im August 1953 wohnte. 1963 wohnte er dann in Park Ridge, NJ, immer noch um die Ecke… und Park Ridge steht auch auf meiner Schallplatte … wodurch sie kaum zusammenpassen duerften – allerdings hab ich auch noch keine Spuren einer LP mit der South Woodland Adresse gefunden, oder eine Erwaehnung dieser Adresse nach 1954… AUfgenommen wurde das ganze im AUgust 1949 und erschien zunaechst scheinbar als Schellackalbum noch mit einem Track weniger… da gibt es noch einiges zu erforschen

    Warum kauft man sowas? Vor allem wegen Art Hodes / Pops Foster in der Rhythmusgruppe, Wild Bill Davison ist aber auch ein plus… und musikalisch haelt das alles, was es verspricht

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    #12020003  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Die ganze Buck-Kiste ist echt seltsam, da blicke ich nicht durch. Was ich mag, sind die American Music CDs, zumindest ausgewählte davon … und die Condon Town Hall Concerts sind ja auch bei Jazzology erschienen – die kamen einfach komplett, der Reihe nach (so ähnlich wie die Treasury Shows von Ellington, die noch mit weiterem Material angereichert wurden).

    Wo wir bei verwirrenden Labels sind und ich bei Discogs durch den Eintrag zu George Lewis scrollte: dass Delmark in den Anfangszeiten, als es noch Delmar hiess, auch Dixieland machte, weiss man heute auch kaum noch … und Storyville ist mir auch so ein Rätsel, da gibt es ja z.B. dieses wunderbare frühe Album von Toshiko Akiyoshi, das ich in meinem Pianistinnen-BFT hatte, aber eben auch diverses älteres, Dixieland und Bop/Cool, gerne live – das war George Weins Label, wie ich gerade lese (nicht überraschend, gewusst hab ich’s dennoch nicht) und mit dem dänischen Storyville, das auch schon seit 1952 existiert, hat es nichts zu tun (obwohl auch dieses gerne im grossen, manchmal recht trüben Tümpel des Dixieland-Revivals fischte).

    Lewis ist einfach zu krass, der wurde wohl praktisch abendlich mitgeschnitten und wahnsinnig viel kam heraus, da tauchen all die GHB-Label auf (American Music, Jazzology, G.H.B.), aber auch all die modernen, die manchmal damals auch noch Trad machten (Blue Note, Riverside, Verve, Atlantic …eben Delmar(k) … wenigstens hat Lester Koenig ihn direkt für Good Time Jazz aufgenommen und nicht auch noch ein paar Alben bei Contemporary gebracht). Und dann sind da auch noch Label wie King, und natürlich das dänische Storyville (und sein Bootleg-Arm Jazz Unlimited – das Bostoner taucht bei ihm glaub ich nicht auf), aber auch kleinere Player wie Omega, Dragon, andere Retro-Label, die ich nicht kenne (540 Records) … und selbst BYG brachte mal George Lewis heraus.

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