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frank morgan, mood indigo (1989)
ok, das ist über weite strecken ziemlich gediegen, vor allem die quartett- und quintettaufnahmen (mit ronnie matthews, buster williams, al foster und zweimal wynton m.), morgan spielt etwas unfokussiert skalen rauf und runter (ein problem, das ich öfter mit ihm habe), wird solide begleitet, wynton kann zeigen, was er von den alten gelernt hat. aber es gibt noch eine völlig andere ebene, duette mit george cables, einmal williams solo, ein trio ohne klavier, da entfaltet sich eine interessante intimität, und morgans spiel wird ziemlich eigen und unverwechselbar. am schluss dankt er den hörer:innen, „for saving my life“.
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Werbungfrank morgan, a lovesome thing (1991)
fast so, als hätte produzent john snyder gesagt: das machen wir nochmal, diesmal aber richtig. mit cables, david williams und lewis nash weht ein anderer geist durch diese session, roy hargove verbreitet nicht den museumsgeruch von wynton, wird aber von morgan in ihrer version von „footprints“ trotzdem vom platz gefegt. cables hat durchgehend frische ideen zu den alten sachen und selbst zwei schöne kompositionen mitgebracht. höhepunkte sind für mich allerdings die beiden auftritte von abbey lincoln, „ten cents a dance“ ist perfektes storytelling, das eigene „wholly earth“, sieben jahre, bevor sie es selbst einspielt, wird von der band im hymnischen modus präsentert, als würden sie darauf warten, dass gleich pharoah sanders einsteigt, aber morgan lässt sich natürlich auch nicht lumpen. mir geht das vom material her alles ein bisschen durcheinander (ein entschleunigtes „pannonica“ als 9-minütiger downer), aber das ist ein super album.
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jeanne lee, natural affinities (1992)
einzigartige stimme in perfekter verfassung und in vielen unterschiedlichen settings, alles projektmusik und auftragswerke, mit unterschiedlichen leuten: mit dave holland rezitiert sie mingus‘ „beneath the underdog“, mit ihrem ebenfalls singenden cousin improvisiert sie über „i thought about you“, für wadada leo smith ist sie der star zweier suiten, mit amina caudine myers und gunter hampel schwebt sie einer karawane hinterher, mit jerome harris besingt sie weiblichkeitsmythen in verschiedenen sprachen und einem leichten latin-rhythmus. obwohl sie eine tolle rhythm section für (fast) alles hat (lisle atkinson, newman baker), kommt man bei den vielen wechseln nicht so recht hinterher. gefällt mir heute aber viel besser als damals.
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vorgarten
gypsy-tail-windbei Antilles/Island liefen wohl die alten (unterm gemeinsamen Dach getrennten) Strukturen noch bis in die mittleren 90er weiter? Wäre meine Vermutung?
für pine stimmt das, der war in den 80ern schon bei antilles und blieb da, aber haynes kam 1994 neu zu antilles… (warum dann nicht gleich zu verve?)
Keine Ahnung … 1994 gab’s halt Antilles knapp noch (bis 1997 oder so?) und das schien vielleicht jemandem der bessere Ort? Ich stelle mir halt vor, dass es da eigene „Linien“ mit eigenen Budgets, Produzenten, Tonleuten usw. gab, andere Vorlieben/Gepflogenheiten? Und irgendwann wurde das dann assimiliert? Ich würde ja auch gerne wissen, was es mit dem kurzen Impulse-Revival mit Allard auf sich hatte … das läuft ja irgendwie noch, aber der wiederbelebte Gitanes-Geist ist längst wieder entflogen. Also: war das auch eine eigene Abteilung unter dem Dach, wo jemand das Sagen hatte, oder entscheidet da einfach jemand und dann heisst es: „lasst uns das Impulse!-Label mal wieder auf ein paar Alben pappen“? (Same mit Sony, das das uralte Race Records-Label „Okeh“ wiederbelebt hat, u.a. für dieses eine Album von James Brandon Lewis.)
atomIch habe die Grenzziehungen auch noch nicht ganz verstanden, vor allem weiß ich nie, wann man die Alben unter Gitanes Jazz Productions gelabelt hat und wann nicht, Anfangs dachte ich, dass dies nur auf die französischen Produktionen zutraf, aber das ist nicht der Fall.
Hm, bist du sicher, gibt es genuine Gitanes-Produktionen aus den USA? Nicht nur US vs. Europäische Versionen desselben Albums? Dass Allard/Richard auch mal in die USA gingen, um „ihre“ Leute aufzunehmen, ist ja klar … falls es solche Alben gibt (will das auch gar nicht anzweifeln, ist mir halt nicht begegnet bisher), sind die von Leuten, die sonst mit Allard/Richard gearbeitet hatten und dann liess man das halt unter Gitanes laufen, oder sind das dann wirklich Verve- oder Antilles-Leute?
Bei mir läuft die jüngste (?) von Ralph Moore – auf Amazon gefunden, bei Discogs steht die nicht mal:
Ralph Moore – Three Score | 2016 aufgenommen, 2018 bei WJ3 erschienen, wohl dem Label von Willie Jones III, der hier am Schlagzeug sitzt. Am Klavier ist Eric Reed, am Bass Gerald Cannon dabei, Moore spielt ausschliesslich Tenorsax. Das hat so moderate Coltrane-Vibes mit hippen Drum-Fills, neben Monks „Reflections“ gibt es rei Originals von Reed und vier von Moore. Und das Resultat gefällt.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaund rodney kendrick war bei gitanes, weil allard ihn produziert hat? ornette coleman aber nicht? für mich ergibt das alles keinen sinn, außer dass viele einheiten unter dem gleichen dach quasi das gleiche machen.
sathima bea benjamin, southern touch (1992)
ohne gypsy würde ich benjamin wahrscheinlich gar nicht kennen, und SOUTHERN TOUCH gehört heute zu meinen liebsten vokaljazzaufnahmen aus den 90ern. nur dieses standard-album hat sie in diesem jahrzehnt aufgenommen, aber es kam auch endlich ihr von duke ellington für sinatras reprise-label produzierte paris-album von 1963 heraus, mit dem sie vielleicht damals zum star geworden wäre. stattdessen hat sie sich um den erfolgreichen ehemann und die kinder gekümmert, hin und wieder mal was aufgenommen, ist kein star geworden. was sie hier macht, ist ganz eigen und wunderbar, ihr southern touch meint w.c.handy und kapstadt gleichermaßen, schon im ersten stück, in dem ein gospel in einen hippen südafrikanischen groove übergeht. rudy van gelder verschafft ihr einen merkwürdigen hall-raum, von der toll aufgenommenen band abgetrennt, aber auch darüber triumphiert sie, man hätte das album auch a capella veröffentlichen können – wobei die band natürlich grandios ist. und wenn trotzdem alles zusammenfällt, wie z.b. auf „i’m glad there is you“, entsteht eine eigenartige tiefe, die schräg und hip zugleich ist.
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vorgartenund rodney kendrick war bei gitanes, weil allard ihn produziert hat? ornette coleman aber nicht? für mich ergibt das alles keinen sinn, außer dass viele einheiten unter dem gleichen dach quasi das gleiche machen.
ich denk dass Richard/Allard da letztlich sowas wie ein eigens Label innerhalb des Konzerns hatten, genau wie es auch in anderen Laendern solche relativ unanbhaengigen Einheiten gab… diese Impulse 2 on 1 Serie war zB denk ich eine deutsche Initiative? Wie auch immer, jedenfalls hatten Richard/Allard einen relativ grossen Stall, konnten die Jazz in Paris Serie machen, ueber die wir viel zu selten reden zur Zeit, und dann halt noch Produktionen mit neuen Kuenstlern… und da war halt keiner, der gesagt hat, der Herr Kendrick geht fuer euch nicht, der ist doch gar kein Franzose… die waren einfach ein international agierendes Label aehnlich wie ECM oder Enja…
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.abdullah ibrahim, no fear, no die (1990)
das lag jetzt nah, buster williams ist von hier wahrscheinlich damals zur session von ibrahims ehefrau benjamin gewechselt, oder gleich da geblieben, in rudy van gelders studio. und wer das hier hört, z.b. den opener und closer (geniale idee, die gleiche komposition einmal in moll und einmal in dur, calypso minor & major), der wird ihn nie wieder als „solide“ bezeichnen, es ist sonnenklar, warum damals alle hiphoper lust auf akustische basslines hatten…
claire denis hat nicht viel von diesen aufnahmen für ihren tollen film verwendet, die musik ist viel zu warm und zu entspannt dafür, aber ganz für sich, in seiner eigenen logik, ist das eines der tollsten alben der 90er geworden, finde ich. urbaner ellington mit southern touch, mit so rätselhaften sprüngen zwischen den 30ern und den 90ern, sternstunde von ricky ford z.b., der hier ein perfektes coleman-hawkins-gänsehaut-tenor spielt wie es sich kein young lion getraut hätte, aber dann doch in einem stück in die zukunft ausbricht (wie hawkins das ja auch selbst hinbekommen hat). der andere solist im spotlight (während ibrahim gefühlte 6 töne spielt) ist ku-umba frank lacy, auch so jemand, der zu anderen zeit ein star geworden wäre. rudy van gelder steckt die alle in einen dunklen, aber weiträumigen keller und macht das licht aus. es gibt wenig andere aufnahmen aus den 90ern, bei denen ich das adjektiv „magisch“ passend fände.
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schluss für heute.
ku-umba frank lacy, settegast strut (1995)
mein einziges lacy-album, damals gekauft wegen doug hammond, glücksgriff. coltrane-hommage, aber mit einer sandersschen euphorie gespielt, lacy wechselt inspiriert zwischen posaune und trompete, die pianistin katy roberts rollt die akkorde dazu, das moods in extase. das kickt wunderbar, aber auch die rubato-ballade „welcome“ schwebt, und „a love supeme“ wird sogar gerappt. kennt wahrscheinich hier niemand, it auf horst webers und peter wiessmüllers tutu-label erschienen, das ja in den 90ern einiges schöne sachen herausgebracht hat, gunther klatt, nicolas simion u.a.
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vorgarten
gypsy-tail-wind – das ist nochmal eine Schiene, die ich recht interessant finde, da gibt es Alben von Frank Morgan oder auch von Johnny Griffin – von letzterem dann wie von Johnson auch folgte auf Verve selbst noch was (bei Morgan gab’s auf „Listen to the Dawn“ beide Logos, aber danach zog er zu Telarc weiter, wo dann ein Album mit dem Gitanes/Verve-Musiker Rodney Kendrick entstand).
guter hinweis. BOP! habe ich damals wegen kendrick rauf und runter gehört, aber mir nie den output von morgan auf antilles angesehen. bin gerade schockverliebt in die gitarrenrythmusssektion auf LISTEN TO THE DAWN, aber ich denke, ich fange von vorne an (MOOD INDIGO, kann man alles streamen). 1991, auf dem zweiten album, ist schon abbey lincoln dabei… so richtig weg scheit morgan nicht gewesen zu sein, in den 80ern gibt es einiges auf contemporary. aber in den jahrzehnten davor klafft eine lücke, zumindest, was leader-alben angeht.
Das Comeback beginnt halt 1985. Davor ist schon ein langes Loch, soweit ich weiss. Gemäss Wikipedia sass er bis April 1985 ein, musste danach aber (also nach den ersten neuen Aufnahmen) bis Dezember 1986 nochmal einsitzen. Ich hab inzwischen immerhin zehn Alben da, aber die meisten noch kaum oder sehr lange nicht angehört. Viermal Contemporary, dreimal Antilles, zweimal Telarc und eins der Highnote-Alben mit Cables (Vol. 2, der jüngste Zugang, noch gar nicht angehört, da kaufe ich dann mal noch weier, wenn sich die Gelegenheit ergibt)
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Den Post hatte ich nach den zwei Morgan-Alben oben geschrieben, aber mal wieder nicht gemerkt, dass er noch nicht raus war. Genau wie redbeans oben schreibt, denke ich war das wohl (und Ornette hatte ja 1982 schon ein „richtiges“ Antilles-Album gemacht). Einfach vermute ich, dass es zwischen solchen eigenen Labeln (Antilles, Gitanes) und den Serien nochmal einen Unterschied gab (wie Impulse 2-on-1, dort war Doug Payne ja auch involviert, aber das lief tatsächlich über Deutschland, die LPR-Serie, die später in die Originals morphte lief wohl über die Zentrale in den USA, aber solche „lokalen“ Serien gab’s ja auch anderswo, z.B. auch die Elenco-Reissues bei EMI so um 2004 herum).
Noch ein Rätsel: Birdology – das lief über PolyGram Frankreich (wie Gitanes) – und ging dann aber rüber zu Atlantic (kurz vor dieses von Warner gestoppt wurde, 1998 oder so – das war auch die Zeit, als Atlantic plötzlich auf Savoy-Reissues auftauchte, teils dort über was anderes geklebt, z.B. bei der Coltrane/Harden Doppel-CD), und um 2000 herum ging der Birdology-Katalog dann (via Lizenz, sagt Discogs) zu Dreyfus (auf der dritten „Essence“ von Jamal, 1998 herausgekommen und heute hier im Briefkasten, sind die Logos von Birdology und Atlantic zu sehen – das ist mir völlig neu, hatte bisher keine so späten Birdology-CDs in den Händen gehabt).
Das Atlantic-Logo verschwand dann aber eh auch ziemlich von der Bildfläche, einerseits liefen Reissues schon länger unter Rhino, andererseits neue Produktionen längst über Warner (das ist aber von den Big Three der Konzern, dessen Geschichte mich am wenigstens interessiert hat, eigentlich ist da ja mit Blick auf die letzten 6-7 Jahrzehnte nur Atlantic wirklich von Belang … dann allenfalls die Übernahme von Nonesuch, die ja auch eine lange Vorgeschichte hat, wie ich schon mal gelesen hatte, aber erst irgendwann in den frühen Nullern – z.B. bei Brad Mehldau – sichtbar wurde?)Und ja, ich denke das mit dem „keinen Sinn“ und „viele unterm selben Dach das gleiche machten“ – das kommt dann wohl so hin. Sind halt gewachsene Strukturen, und wenn in solchen grossen Firmen auch mal was fusioniert wird, ein Konkurrent übernommen, kann es gut einige Jahre dauern, bis das in der Organisationsstruktur sichtbar wird (hab ich ja am Rande selbst mal erlebt, als Rückversicherer Nr. 2 die Nr. 4 übernahm und meinte, damit die Münchner überflügeln zu können, mit dem Resultat, dass ihm selbst massiv die Flügel gestutzt wurden … die Nachwehen dauerten Jahre, die Flurbereinigung schmerzte selbst im Mutterhaus, aber das ging erst los, nachdem der Jäger in die Wüste geschickt und der erste der der Konsolidierer erstmal konsolidert hatte. Und in anderen Fällen kann es auch so sein, dass das erste Assessment zum Ergebnis führt: läuft, lassen wir’s laufen, und erst 5 Jahre später wieder was anders entschieden wird … die 90er waren da im Vergleich zu heute noch gemütlich.
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Es läuft:
Shirley Horn – Here’s to Life | Das ist dann Gitanes, aber Allard steht nur in den „thanks“, denn produziert hat ja gleich Johnny Mandel – und Richard Seidel ist als executive producer geführt. Aber ist ja klar, wenn man da eh über die Chefetage eine Verbindung hat, kann man die ja auch mal nutzen … ich hab das übrigens im „Originals“-Reissue, und das kam 2005 heraus – meine Vermutung war also ziemlich korrekt. Hatte davor drüber gelesen und das Reissue sofort gekauft, als es auftauchte. Und es ist auch heute wieder ganz toll zu hören.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaich denke, um unternehmensverflechtungem zu verstehen, braucht man insider. wichtiger für mich: ich habe heute sehr viel tolle musik gehört 😉
aber danke für die infos zu morgan, das wußte ich nicht.
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Da wurde heute viel tolle Musik gehört, sehe ich auch so. Anmerkung zum akustischen Bass im Hip Hop: Das würd ich eher nüchtern betrachten, nicht zu sehr romantisieren. Ron Carter hatte mal in einem Interview erzählt, dass nicht so viel von dem eingespielten Material für „The Low End Theory“ verwendet wurde. Die Idee den akustischen Bass zu verwenden geht ja mehr oder weniger auf Stetsasonic oder The Last Poets zurück, danach/später haben das andere auch gemacht. Und der Bass ist halt auch in vielen Videos zu sehen. Manchmal kann man auch gucken, ob Basslines (von Platten) verändert nachgespielt wurden, weil Sampling irgendwann teuer wurde. Es wäre natürlich interessant zu wissen, wer noch alles uncredited neue Basslines eingespielt hat. Es ist ja auch so, dass Produzenten schon früh den elektrischen Bass und andere Geräte eingesetzt haben, auch um noch mehr die Höhen rauszufiltern. Gelesen hatte ich auch noch, dass bestimmte Leute mit Basslines aus dem Reggae/Dub Hip Hop Tracks produziert haben. Salaam Remi (Fugees, Amy Winehouse) ist da ein Spezialist für, meine ich. Auf dem „Edutainment“ Album von BDP gibt es auch einen Track der ziemlich nach Ska klingt.
Viel Jazzmusiker sehen da einiges kritisch. Henry Franklin hat sich bei Isoardi dazu geäussert (Freddie Hubbard hat allerdings Royalties bekommen). An anderer Stelle hat sich jemand geärgert, dass häufig nur ganz kurze Parts von Maceo Parker (Funk) gesamplet wurden. Es gibt natürlich auch ziemlich geniale Samples (Barry Harris/Al Cohn oder Herbie Hancock bei Mobb Deep) die auf eine bestimmte Art wirken.
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Was ist/sind das für Track(s) von Mobb Deep? Magst du die mal eben verlinken? Hab ich in den 90ern hie und da gehört, aber keine Erinnerung mehr (und die Leute an der Schule, die das hörten, hatten null Interesse daran, woher die Samples kamen).
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einerseits ist ja interessant, dass da bei aller zunehmenden elektronisierung der popmusik das interesse an spezifisch akustischen sounds stieg (kein wunder, solche scheinbaren paradoxien gibt es ja immer wieder), dass das cratedigging der hiphoper ein anderes interesse am klassischen jazz zum ausdruck brachte als das der junglöwen (die sich aber auch um den natürlichen sound des basses auf ihren aufnahmen kümmerten), aber dass es da im wesentlichen um sounds ging, nicht um spieltechniken (wie bei den broken beats und deren rückwirkung auf jazzdrummer in den nullern, obwohl auch m-base davon schon infiziert war). ich fand z.b. interessant, dass auf dem ultraharten gary-thomas-album THE KOLD KAGE, auf dem auch gerappt wird, ein akustische bass zum einsatz kommt. und the roots hatten einen akustischen bassisten im team.
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Die lokale (na ja, Basel) Hip-Hop-Truppe mit Live-Band hier war damals mit E-Bass unterwegs, P-27 (Wolfgang Zwiauer am Bass) – aber das Kontrabass-Revival an unterschiedlichen Orten hab ich damals auch mitgekriegt (z.B. Roni Size).
(Die Sprache hier ist Baaseldyytsch, bevor da Fragen kommen
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Oh, das ist einfach und seit einigen Jahren bekannt. Eigentlich wurde Barry Harris gesamplet, die Platte lässt sich nur leichter indentifizieren, wenn man mit Al Cohn sucht. Prodigy ist übrigens der Enkel von Budd Johnson. Hier Hancock.
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Schlagwörter: Ich höre gerade... Jazz
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