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abdullah ibrahim, no fear, no die (1990)
das lag jetzt nah, buster williams ist von hier wahrscheinlich damals zur session von ibrahims ehefrau benjamin gewechselt, oder gleich da geblieben, in rudy van gelders studio. und wer das hier hört, z.b. den opener und closer (geniale idee, die gleiche komposition einmal in moll und einmal in dur, calypso minor & major), der wird ihn nie wieder als „solide“ bezeichnen, es ist sonnenklar, warum damals alle hiphoper lust auf akustische basslines hatten…
claire denis hat nicht viel von diesen aufnahmen für ihren tollen film verwendet, die musik ist viel zu warm und zu entspannt dafür, aber ganz für sich, in seiner eigenen logik, ist das eines der tollsten alben der 90er geworden, finde ich. urbaner ellington mit southern touch, mit so rätselhaften sprüngen zwischen den 30ern und den 90ern, sternstunde von ricky ford z.b., der hier ein perfektes coleman-hawkins-gänsehaut-tenor spielt wie es sich kein young lion getraut hätte, aber dann doch in einem stück in die zukunft ausbricht (wie hawkins das ja auch selbst hinbekommen hat). der andere solist im spotlight (während ibrahim gefühlte 6 töne spielt) ist ku-umba frank lacy, auch so jemand, der zu anderen zeit ein star geworden wäre. rudy van gelder steckt die alle in einen dunklen, aber weiträumigen keller und macht das licht aus. es gibt wenig andere aufnahmen aus den 90ern, bei denen ich das adjektiv „magisch“ passend fände.
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