Ich höre gerade … Jazz!

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  • #10374167  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    Rein de Graaff / Dick Vennik Quartet – Modal Soul (Timeless)

    Kenny Gill – What was, what is, what will be (Warner/Racoon)

    zwei Alben aus den 70ern, die beide mehr von John Coltrane herkommen, als man zB vom Cover her denken koennte… Modal Soul erinnert auch ein bisschen an Eastern Rebellion, die Sachen die Clifford Jordan in den 70ern gemacht hat – ein typisches Timeless Album also, aber ein sehr gutes…

    Grad wegen Bob Berg hatte ich das zweite Album vor dem Hören in eine ähnliche Kiste geschoben, es ist aber deutlich freier – man möchte fast (nicht ganz) an sowas denken wie die Impulse Alben von Pharoah Sanders oder Alice Coltrane… Es ist allerdings auch Bergs Debut – er war damals 20 und teilt sich die Tenorsoli mit Carlos Garnett, der wie immer fabelhaft ist. Komplettiert wird die Band durch Stafford James und Norman Connors. Dadurch, dass das Album kurioserweise auf einem Majorlabel erschienen ist (und dadurch, dass Gill komplett unbekannt ist), ist das Album für „Spiritual Jazz“ erstaunlich billig zu haben, wenn man es mal sieht – unbedingt mitnehmen…

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    #10374173  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    @redbeansandrice Deine Cover der letzten Woche sind ja der Gegenbeweis zu choosefruits Behauptung der coolen Cover – aber das Timeless-Cover ist immerhin recht zurückhaltend, bloss: was machen all die Linien da, und ist das die Lyre von Orpheus? ;-)

    Von der Gill hatte ich noch nie gehört, klingt super!

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #10374179  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    die Platten, die ich mir aus Amerika mitgebracht hab (und überwiegend heute zum ersten Mal höre…), sind eigentlich alle ziemlich hässlich… einzige Ausnahme ist mE das Don Patterson Prestige Album (Mellow Soul, s.o.). Wenn man weiss, was man will, sind diese etwas dubios aussehenden Platten aus den 70ern und 80ern (die ja oft auch nie reissued wurden) halt ein ziemlich attraktives Sammelgebiet…

    richtig hässlich ist zum Beispiel das Cover des Albums, das jetzt läuft…

    The Harold Danko Quartet featuring Gregory Herbert

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    #10374183  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    ah, die Lyre: das ist eine amerikanische Pressung ;) und da Timeless mit Muse kooperierte, haben sie ihre Logos verschmolzen und „Timeless Muse“ drunter geschrieben…

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    #10374189  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    redbeansandricedie Platten, die ich mir aus Amerika mitgebracht hab (und überwiegend heute zum ersten Mal höre…), sind eigentlich alle ziemlich hässlich… einzige Ausnahme ist mE das Don Patterson Prestige Album (Mellow Soul, s.o.). Wenn man weiss, was man will, sind diese etwas dubios aussehenden Platten aus den 70ern und 80ern (die ja oft auch nie reissued wurden) halt ein ziemlich attraktives Sammelgebiet…
    richtig hässlich ist zum Beispiel das Cover des Albums, das jetzt läuft…

    Weiss ich doch! Das Statement über die Cover bezieht aber den europäischen Teil Deiner Playlist auch mit ein. Hab auch ein paar solche 70er-LPs im Regal – allerdings sah ich das meiste, was Du so hörst, wohl noch gar nie … aber wäre durchaus an der einen oder anderen Scheibe interessiert! Aber eben, in Zürich Vinyl kaufen macht halt wenig Spass bzw. auch solche an sich günstigen Alben kosten recht viel.

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    #10374191  | PERMALINK

    soulpope
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    redbeansandrice Rein de Graaff / Dick Vennik Quartet – Modal Soul (Timeless)

     Sehr treffliche Scheibe ….

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #10374199  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    redbeansandrice
    ah, die Lyre: das ist eine amerikanische Pressung ;) und da Timeless mit Muse kooperierte, haben sie ihre Logos verschmolzen und „Timeless Muse“ drunter geschrieben…

    Okay, das wusste ich nicht … bei Muse finde ich das Logo ja ziemlich cool und dachte auch daran, als ich das verkrüppelt Ding auf dem Timeless-Cover sah.

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    #10374211  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    Terry Gibbs / Sal „Nestico“ / Turk van Lake / Nat Pierce / Charlie Andrus / Jake Hanna (Time)

    das Album hier kostete zB (trotz ganz passablem Cover) fast gar nichts, ist aber auch wirklich nicht sooo gut, wie die besten Jazzalben, die 1963 aufgenommen wurden… die Idee, Nat Pierce an die Orgel zu setzen, hätte man vllt besser nochmal überdacht… und soo toll find ich Terry Gibbs glaub ich nicht… aber mitgekommen ist die Platte natürlich wegen Sal Nistico, und dessen Soli sind wie immer 1A. (Auf CD gib es das Album bei Freshsound als Beigabe zu den beiden ersten Nistico Alben)

    und ja, auch die europäischen Labels hatten das mit den Coverdesigns in den 70er und 80er Jahren nicht immer so raus…

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    #10374227  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    redbeansandrice
    (Auf CD gib es das Album bei Freshsound als Beigabe zu den beiden ersten Nistico Alben)

    Die hab ich bei einem unserer Streifzüge gekauft, nicht? In Duisburg oder erst später in Brüssel oder Paris? Letzteres glaub ich … jedenfalls noch nie reingehört  :scratch:

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    #10374239  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    eine Schwalbe macht noch keinen Sommer, und eine schöne Harfe ist keine Garantie für ein gelungenes Albumcover…

    Don Patterson – Why not … (Muse)

    auch wenn das Cover schlimmes vermuten lässt, handelt es sich bei Don Pattersons letztem Album von 1978 um ein ganz klassisches Orgelalbum, das auch aus den 60ern sein könnte… Mit Eddie McFadden (Gitarre), Virgil Jones (Trompete) und Idris Muhammad (Schlagzeug), ist Personal am Start, das auf Dutzenden solchen Alben mitgespielt hat (mit Ausnahme von Jones aber sonst eher nicht mit Patterson)… Bootsie Barnes, ein Schulfreund von Lee Morgan und „local“ aus Philadelphia, der ansonsten vor allem mit Papa John DeFrancesco aufgenommen hat, spielt offensichtlich auch nicht zum ersten Mal in so einer Band… er ist ein ganz klassischer Hard Bop / Soul Jazz Tenorist (also: nichts mit PostColtrane)… sehr froh das ich das hier trotz leichten Bedenken mitgenommen hab…

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    #10374265  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    gypsy-tail-wind

    redbeansandrice
    (Auf CD gib es das Album bei Freshsound als Beigabe zu den beiden ersten Nistico Alben)

    Die hab ich bei einem unserer Streifzüge gekauft, nicht? In Duisburg oder erst später in Brüssel oder Paris? Letzteres glaub ich … jedenfalls noch nie reingehört

    ist nicht unplausibel ;) aber ich kann mich nicht genau erinnern… einen sehr einfachen Trick um das Problem mit den Albumcovers zu lösen, hatte Jazztone: Man macht einmal ein gescheites Cover und verwendet dass dann einfach für alle Alben… (stimmt nicht ganz – aber dieses Cover hier gibt es ca 30 Mal in verschiedenen Farben)

    Eddie Bert – Modern Moods (Jazztone)

    ein Septettalbum aus dem New York des Jahres 1955, das es auch auf CD von Freshsound gibt (als „I Hear Music – Modern Music“)… Bert (Posaune) und sein Jugendfreund Vinnie Dean (Alt, er klingt ein bisschen wie Lee Konitz oder Paul Desmond) spielen mit New Yorks gefragtesten Studiomusikern: Jerome Richardson, Hank Jones, Barry Galbraith, Oscar Pettiford und Osie Johnson. Größte Überraschung ist vielleicht, wie viele Soli Barry Galbraith hier spielt – er war ja sonst mehr Rhythmusgitarrist … und auch Osie Johnson ist überraschend solistisch zu hören… aber ansonsten ist das Album genau dort im Swing/Bop/Cool Spektrum, wo man es vermuten würde…

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    #10374293  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Galbraith war super! Man hört ihn ja schon ab und zu, aber mehr wäre noch toller! Die Sachen mit Hal McKusick kennst Du bestimmt, ja?

    Und diese Bert-Sessions sind wunderbar (ich hab die Freshsound-CD, schon seit vielen Jahren).

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    #10374583  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    Ja, die Sachen mit McKusick kenn ich, und die sind vielleicht nochmal eine Spur besser… aber das Album mit Bert ist auch sehr gut… und Galbraith hat hier echt viele Soli!

    Don Patterson – Movin‘ Up (Muse, 1977)

    Pattersons vorletztes Album als Leader, sein letztes Zusammentreffen im Studio mit Billy James am Schlagzeug (gerade grob gezählt, es gibt etwa 30 gemeinsame Alben der beiden, die meisten vor 1969). Komplettiert wird die Band durch Vic Juris an der Gitarre und Richie Cole am Alt, beide damals noch relativ am Anfang ihrer Karriere… Cole hat das Album auch produziert, gemeinsam mit Fred Seibert, der wenige Jahre später zum Gründungspersonal von MTV gehören sollte… („Why not…“ hat übrigens Houston Person produziert). Man kann ja viel gegen Cole sagen – brauchte die Welt 1978 eine Kirmesversion von Bebop? Offenbar… Immer noch besser als die Museumsversion von Postbop, die mit den Young Lions der 80er kam… zu Patterson passt Cole eigentlich nicht schlecht, und die Sache mit dem Synthesizer geht auch nicht so schlimm schief, wie man hätte befürchten können… Movin‘ Up ist gut, aber Why Not bleibt das stärkere Album… wie Covers einen täuschen können… (das hier find ich ganz ok)

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    #10374599  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Ja, ziemlich gutes Cover!

    Mit Richie Cole wurde ich bisher noch nie so richtig warm … in die eh schon gedopte Big Band von Buddy Rich passte er aber ganz gut (alle auf Speed oder?), und manchmal ist das auch tolle Musik.

    Die „Return to Alto Acres“ (Palo Alto bzw. nach dem missglückten Logo: RAJ, muss was muslimisch-indisches sein … die mochten ja Exotik in Kalifornien damals) steht bei mir auf Vinyl herum, aber machte auch nicht allzu viel Eindruck (ist aber immerhin mit Art Pepper).

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    #10374709  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    „Do I think bebop is still growing?“ Bishop Norman Williams takes a long, slow pull on his Pall Mall, shifts his weight, and turns to emphasize his point. „I really think it’s coming back. Maybe it died for awhile, but when Dexter Gordon returned to New York, a lot of youngsters who weren’t hip to it heard him play and dug him a lot. He’s one of the cats responsible for helping it come back. Sonny Stitt, too. And Richie Cole and Eddie Jefferson – they’re natural bebop players. And you know what? They consider me the bebop king of San Francisco.“ Aus den Liner Notes zu… (auch das kein Reid Miles Cover)

    Bishop Norman Williams featuring Pepper Adams – One for Bird (Theresa, 1979)

    und tatsächlich hatte ich schon vor dem Lesen der Liner Notes das Gefühl, dass das hier Bebop on Steroids aus den späten 70ern ist, der nicht soo weit weg von dem ist, was Richie Cole zeitgleich gemacht hat… bei Theresa denkt man ja zunächst vor allem an Pharoah Sanders, aber drei der ersten fünf Alben des Labels waren Bishop Norman Williams Alben… ich hatte bis hierhin nie Musik von ihm gehört, aber ihn immer so ein bisschen in die Schublade von Prince Lasha, Sonny Simmons, vielleicht Ornette Coleman gesteckt.. Aber: Auch wenn der Bischoffstitel aus der Church of John Coltrane stammt (echt), ist das hier über weite Strecken legitimer, waschechter Bebop, wie ihn Prince Lasha so wahrscheinlich nicht aus dem Hut hätte zaubern können… Witzigerweise führt Bishop Norman Williams uns langsam an die Sache heran… auf dem ersten Track gibt es noch ein Synthesizer-Intro, das keine Zweifel daran erlaubt, dass man es wirklich mit einem Album aus den 70ern zu tun hat… wenn dann im letzten Track Koko gespielt wird, werden keine Zugeständnisse mehr gemacht. Die Besetzung schwankt ein bisschen von Track zu Track, ist aber prima, hier ist der Kern: Rhythmusgruppe sind Leute aus der Bay Area, die mir nicht viel sagen (Paul Arslanian (p), Curtis Ohlsen (b), Larry Hancock (dr)), dazu kommen Bishop Williams, Pepper Adams und Warren Gale an der Trompete. Gale ist auch so ein Bay Area Musiker, der nicht so furchtbar viel aufgenommen hat, aber Debut mit James Zitro auf ESP Disk, kurz darauf Solotrompeter in Stan Kentons Big Band sagt schon viel… (In den liner notes steht noch „Gale somewhat recalls a pre-Dexter Woody Shaw, i.e. when he was still hungry“)

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