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„Do I think bebop is still growing?“ Bishop Norman Williams takes a long, slow pull on his Pall Mall, shifts his weight, and turns to emphasize his point. „I really think it’s coming back. Maybe it died for awhile, but when Dexter Gordon returned to New York, a lot of youngsters who weren’t hip to it heard him play and dug him a lot. He’s one of the cats responsible for helping it come back. Sonny Stitt, too. And Richie Cole and Eddie Jefferson – they’re natural bebop players. And you know what? They consider me the bebop king of San Francisco.“ Aus den Liner Notes zu… (auch das kein Reid Miles Cover)
Bishop Norman Williams featuring Pepper Adams – One for Bird (Theresa, 1979)
und tatsächlich hatte ich schon vor dem Lesen der Liner Notes das Gefühl, dass das hier Bebop on Steroids aus den späten 70ern ist, der nicht soo weit weg von dem ist, was Richie Cole zeitgleich gemacht hat… bei Theresa denkt man ja zunächst vor allem an Pharoah Sanders, aber drei der ersten fünf Alben des Labels waren Bishop Norman Williams Alben… ich hatte bis hierhin nie Musik von ihm gehört, aber ihn immer so ein bisschen in die Schublade von Prince Lasha, Sonny Simmons, vielleicht Ornette Coleman gesteckt.. Aber: Auch wenn der Bischoffstitel aus der Church of John Coltrane stammt (echt), ist das hier über weite Strecken legitimer, waschechter Bebop, wie ihn Prince Lasha so wahrscheinlich nicht aus dem Hut hätte zaubern können… Witzigerweise führt Bishop Norman Williams uns langsam an die Sache heran… auf dem ersten Track gibt es noch ein Synthesizer-Intro, das keine Zweifel daran erlaubt, dass man es wirklich mit einem Album aus den 70ern zu tun hat… wenn dann im letzten Track Koko gespielt wird, werden keine Zugeständnisse mehr gemacht. Die Besetzung schwankt ein bisschen von Track zu Track, ist aber prima, hier ist der Kern: Rhythmusgruppe sind Leute aus der Bay Area, die mir nicht viel sagen (Paul Arslanian (p), Curtis Ohlsen (b), Larry Hancock (dr)), dazu kommen Bishop Williams, Pepper Adams und Warren Gale an der Trompete. Gale ist auch so ein Bay Area Musiker, der nicht so furchtbar viel aufgenommen hat, aber Debut mit James Zitro auf ESP Disk, kurz darauf Solotrompeter in Stan Kentons Big Band sagt schon viel… (In den liner notes steht noch „Gale somewhat recalls a pre-Dexter Woody Shaw, i.e. when he was still hungry“)
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