Ich höre gerade … Blues!

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  • #12425423  | PERMALINK

    zoji

    Registriert seit: 04.10.2017

    Beiträge: 7,283

    Moin friedrich

    Haha, wie bist Du denn darauf gestoßen? Höre ich tatsächlich immer noch so, und es gibt auch nicht so viele Musiker bzw. so viel Musik die mir ein konkretes Bild in den Kopf pflanzen.

    Peinlich finde ich an Deinem Werdegang mal gar nichts, aber das man über die Hochkultur zu AC/DC gelangt ist schon ziemlich originell. Keine Ahnung wie das Publikum Dich wahrnahm, aber als Künstler, und in dem Fall meine ich Regisseur und Schauspieler, würde es mich eher stolz machen, wenn ich solche Reaktionen provoziere. Und ja, AC/DC pusht, beim Hören kann man sich für einen Moment wie der Größte fühlen. So ähnlich geht es mir mit Jazz, das Hören versetzt mich gelegentlich in eine Stimmung des Einverstandenseins mit mir selbst und der Welt, dass ich einen Zustand der Souveränität erreiche, der mir im realen Leben völlig abgeht.

    Ich erinnere mich noch, dass ein etwa fünf Jahre älterer Bekannter, der also als 16-17-jähriger 1980 über altersgemäß etwas mehr Erfahrung mit R&R als ich mit nicht ganz 12 Jahren verfügte, mir mal, mittlerweile selbst sehr amüsiert darüber, erzählte, dass er und sein Freundeskreis sich bei erscheinen von Highway To Hell mit großer Überzeugung gegenseitig versicherten „härter kann Musik jetzt aber WIRKLICH nicht mehr werden“. In der Rückschau ist das natürlich komisch, aber auch ein Indiz dafür, welchen Impact das damals auf pubertierende Jungs (und ein paar Mädchen) haben konnte.

    War dann auch mein erstes (zeitgleich mit einem weiteren) Album aus dem Bereich Pop/Rock und gehört bis heute zu meinen Favoriten. Ein Aspekt, der mir erst in den 90ern bewusst wurde, ist, dass sie meinem Empfinden nach eine der ganz wenigen Bands aus dem Hard&Heavy-Bereich waren, die Groove konnten. Will sagen, zu ihnen ließ sich nicht nur das Haupt gut schütteln, sie lassen sich auch fast durchgängig gut betanzen. Als 12-jähriger hätte ich das wohl eher verächtlich behandelt, aber später war das vielleicht ausschlaggebend, mich wieder zu ihnen zurück zu führen.

    Vielen Dank für die angenehme und unterhaltende Kommunikation, einen gelingenden Jahreswechsel und ein schönes neues Jahr für Dich.

     

     

    --

    Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)
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    #12425447  | PERMALINK

    zoji

    Registriert seit: 04.10.2017

    Beiträge: 7,283

    New-Orleans- statt AC/DC-Groove:

    Allen anderen hier natürlich auch einen guten Rutsch und ein prächtiges neues Jahr.

    --

    Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)
    #12425495  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 5,160

    zojiMoin friedrich
    Haha, wie bist Du denn darauf gestoßen? Höre ich tatsächlich immer noch so, und es gibt auch nicht so viele Musiker bzw. so viel Musik die mir ein konkretes Bild in den Kopf pflanzen.

    Hatte ich schon vor einiger Zeit im AC/DC Sterne-Thread gefunden. Gefiel mir und habe mich jetzt daran erinnert.

    (…)

    Und ja, AC/DC pusht, beim Hören kann man sich für einen Moment wie der Größte fühlen. So ähnlich geht es mir mit Jazz, das Hören versetzt mich gelegentlich in eine Stimmung des Einverstandenseins mit mir selbst und der Welt, dass ich einen Zustand der Souveränität erreiche, der mir im realen Leben völlig abgeht.

    (…)

    Ein Aspekt, der mir erst in den 90ern bewusst wurde, ist, dass sie meinem Empfinden nach eine der ganz wenigen Bands aus dem Hard&Heavy-Bereich waren, die Groove konnten. Will sagen, zu ihnen ließ sich nicht nur das Haupt gut schütteln, sie lassen sich auch fast durchgängig gut betanzen. Als 12-jähriger hätte ich das wohl eher verächtlich behandelt, aber später war das vielleicht ausschlaggebend, mich wieder zu ihnen zurück zu führen.

    Ganz genau so ist das! Und auf jeden Fall grooven AC/DC! Ich behaupte sogar, ihre Musik ist in gewisser und auch mehrfacher Hinsicht subtil. Klang, Dynamik, Rhythmus – so wie AC/DC kriegt das keiner hin.

    Vielen Dank für die angenehme und unterhaltende Kommunikation, einen gelingenden Jahreswechsel und ein schönes neues Jahr für Dich.

    Auch von mir vielen Dank für den geistreichen Austausch und ich hoffe wir sprechen uns „auf der anderen Seite“ wieder!

    --

    „Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)
    #12425499  | PERMALINK

    zoji

    Registriert seit: 04.10.2017

    Beiträge: 7,283

    :bye:

    :yahoo:

    --

    Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)
    #12425503  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 5,160

    Habe kurz vorm Jahreswechsel gestern noch mein Restguthaben aus dem letzten Plattentausch (das ich anschreiben ließ) beim 2nd hand-Plattenladen hier umme Ecke eingelöst.

    Eins der beiden erworbenen Alben:

    T-Bone Walker Sings The Blues
    (Aufnahmen frühe 50er, Compilation von 1959, ich habe eine französische Re-Issue von 1983)

    Eigentlich ein völlig bescheuertes Cover, was aber 1959 bei einem weißen Publikum wohl besser zu verkaufen war als mit einer Abbildung von T-Bone oder einer afro-amerikanischen Frau. Und so zart und verträumt, wie das Cover suggeriert, ist die Musik auch in keiner Weise. Stattdessen ebenso packender wie eleganter und groovender Blues mit dem großartigen Sänger und Gitarristen T-Bone Walker plus Bläsersatz.

    --

    „Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)
    #12425531  | PERMALINK

    zoji

    Registriert seit: 04.10.2017

    Beiträge: 7,283

    Puh, jetzt dachte ich einen Moment, das wäre mir völlig unbekannt, aber das sind ja Aufnahmen von Imperial, die ja in vielfacher Form wieder aufgelegt wurden, wenn ich sie auch nur in schnöder CD-Form habe.

    Ich überlege noch, wie mir so ein Cover gefällt. Zunächst einmal lasse ich mich gerne belügen und mag die Cover dieser Zeit, die mir rauchen als sophisticated verkaufen (oder hält sie gar keine Zigarette, ich kann das nicht zweifelsfrei erkennen). Im Verhältnis zu Zeitgenossen wie Muddy Waters oder Howlin‘ Wolf ist die Musik ja tatsächlich nicht nur eleganter, auch für Ballsaal-Parkett geeignet und nicht nur für grobe durchgebogene Dielenbretter, sondern auch smoother, das macht ja u.a. auch Walkers Qualität aus. Wenn man von den möglicherweise rassistischen Motiven absieht, die zur Motivwahl führen verstehe ich die Entscheidung zumindest besser als z.B. diese hier:

    Walker scheint mir mit seiner Musik atmosphärisch deutlich näher am Covermotiv als Wolf an dem Seinen.

    --

    Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)
    #12425543  | PERMALINK

    zoji

    Registriert seit: 04.10.2017

    Beiträge: 7,283

    CD 1

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    #12425915  | PERMALINK

    zoji

    Registriert seit: 04.10.2017

    Beiträge: 7,283

    --

    Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)
    #12425977  | PERMALINK

    zoji

    Registriert seit: 04.10.2017

    Beiträge: 7,283

    --

    Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)
    #12426387  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 5,160

    zoji(…)
    Ich überlege noch, wie mir so ein Cover gefällt. Zunächst einmal lasse ich mich gerne belügen und mag die Cover dieser Zeit, die mir rauchen als sophisticated verkaufen (oder hält sie gar keine Zigarette, ich kann das nicht zweifelsfrei erkennen). Im Verhältnis zu Zeitgenossen wie Muddy Waters oder Howlin‘ Wolf ist die Musik ja tatsächlich nicht nur eleganter, auch für Ballsaal-Parkett geeignet und nicht nur für grobe durchgebogene Dielenbretter, sondern auch smoother, das macht ja u.a. auch Walkers Qualität aus. Wenn man von den möglicherweise rassistischen Motiven absieht, die zur Motivwahl führen verstehe ich die Entscheidung zumindest besser als z.B. diese hier:

    Walker scheint mir mit seiner Musik atmosphärisch deutlich näher am Covermotiv als Wolf an dem Seinen.

    Au weia, das übertrifft wirklich alles! Aber warum dann nicht gleich ein Bikini-Mädchen am Strand von Rimini? ;-)

    Ich ärgere mich nicht über solche Cover, sondern finde sie – aus heutiger Sicht – eher amüsant. Vor meinem geistigen Auge sehe ich aber Mick Jagger und Keith Richards Anfang der 60er in London mit dieser Platte in der Hand. Sie schütteln den Kopf und verdrehen die Augen … Das haben sie nun gerade nicht gewollt!

    --

    „Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)
    #12426515  | PERMALINK

    mr-blue

    Registriert seit: 20.10.2013

    Beiträge: 5,226

    zoji

    Hi zoji,

    Dir und allen anderen Bluesfans hier nachträglich ein gutes Neues Jahr :bye:
    Diese Album hier von Eddie Boyd hatte ich in der Vergangenheit quasi auch schon „mehrfach in den Händen“, habe es mir aber letztlich bislang doch nicht zugelegt. Und wie gefällt es Dir ? Sind doch meines Wissens auch Aufnahmen drauf, die er seinerzeit mit Peter Green und Fleetwood Mac gemacht hatte, oder täusche ich mich da ?

    Selbst höre ich nun wieder „Fat Possum“ :

    R.L. Burnside – Wish I Was Sitting In Heaven

     

    --

    Blue, Blue, Blue over you
    #12426591  | PERMALINK

    zoji

    Registriert seit: 04.10.2017

    Beiträge: 7,283

    Moin blue, und auch für Dich alles Gute in 2025

    Ist wohl die um einige Tracks erweiterte CD-Version des Albums Eddie Boyd And His Blues Band, und richtig, ganz überwiegend in wechselnden Besetzungen mit FM-Musikern, wobei Green zumindest auf allen Tracks des Original-Albums vertreten ist. Im Grunde reiner und tadelloser Chicago Blues. Wenn es um Kollabos von Mac mit Originalen geht hat bei mir dennoch Blues Jam At Chess aka Blues Jam In Chicago die Nase noch einmal deutlich vorne. Das kann aber auch daran liegen, dass ich das Boyd-Album erst irgendwann im letzten Jahrzehnt erwarb und es einfach nicht mehr den Grad der Verinnerlichung wie der Jam erlangt. Im Grunde spielen die wohl in derselben Liga.

     

    --

    Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)
    #12426599  | PERMALINK

    zoji

    Registriert seit: 04.10.2017

    Beiträge: 7,283

    friedrich

    zoji(…) Ich überlege noch, wie mir so ein Cover gefällt. Zunächst einmal lasse ich mich gerne belügen und mag die Cover dieser Zeit, die mir rauchen als sophisticated verkaufen (oder hält sie gar keine Zigarette, ich kann das nicht zweifelsfrei erkennen). Im Verhältnis zu Zeitgenossen wie Muddy Waters oder Howlin‘ Wolf ist die Musik ja tatsächlich nicht nur eleganter, auch für Ballsaal-Parkett geeignet und nicht nur für grobe durchgebogene Dielenbretter, sondern auch smoother, das macht ja u.a. auch Walkers Qualität aus. Wenn man von den möglicherweise rassistischen Motiven absieht, die zur Motivwahl führen verstehe ich die Entscheidung zumindest besser als z.B. diese hier: Walker scheint mir mit seiner Musik atmosphärisch deutlich näher am Covermotiv als Wolf an dem Seinen.

    Au weia, das übertrifft wirklich alles! Aber warum dann nicht gleich ein Bikini-Mädchen am Strand von Rimini? Ich ärgere mich nicht über solche Cover, sondern finde sie – aus heutiger Sicht – eher amüsant. Vor meinem geistigen Auge sehe ich aber Mick Jagger und Keith Richards Anfang der 60er in London mit dieser Platte in der Hand. Sie schütteln den Kopf und verdrehen die Augen … Das haben sie nun gerade nicht gewollt!

    Ärgern sowieso nicht. Für sich genommen gefällt mir das Foto sogar, ich mag diesen naiv-unschuldigen-sexy Stil der 60er inkl. der Unnatürlichkeit der Farben. Ist halt nur lustig, weil es so eminent nach Cocktail-Jazz aussieht und Wolf damit natürlich gar nichts zu tun hatte.

    Mit AC/DCs Subtilität hast Du mir etwas ins Hirn gepflanzt, was ich schon seit Tagen mental nicht  richtig zu packen bekomme.  ;-) Ich wage mal zu behaupten, dass in der Menschheitsgeschichte erstmals von Dir die Begriffe AC/DC und subtil in einen Satz zusammengeführt wurden. Aber ich glaube, ich weiß, wie Du das meinst.

     

    --

    Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)
    #12426745  | PERMALINK

    zoji

    Registriert seit: 04.10.2017

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    --

    Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)
    #12427581  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 5,160

    zoji
    Mit AC/DCs Subtilität hast Du mir etwas ins Hirn gepflanzt, was ich schon seit Tagen mental nicht richtig zu packen bekomme. Ich wage mal zu behaupten, dass in der Menschheitsgeschichte erstmals von Dir die Begriffe AC/DC und subtil in einen Satz zusammengeführt wurden. Aber ich glaube, ich weiß, wie Du das meinst.

    Sollte ich mit der Äußerung „AC/DC sind subtil!“ in die Menschheitsgeschichte eingehen, kann ich jetzt eigentlich beruhigt sterben. ;-)

    Und ich meine das so, wie ich es sage! Wie lange hat Malcolm Young an den Reglern seiner Gitarre und seinem Verstärker rumgeschraubt, um diesen Klang hinzubekommen? Warum grooven Rhytmus-Gitarre, Bass und drummer Phil Rudd zusammen so gut? Wer spielt solch explodierende Gitarrensoli wie Angus Young? Wer außer Bon Scott hat mit so einer ätzenden Stimme so ein Charisma? Wer schrieb solch rattenscharfe Gossen-Lyrik und konnte in einem Song wie Ride On so klar über sich selbst reflektieren? Wie kommt es, dass ich selbst so ein Stück wie Walk All Over You, das eigentlich in der 2ten Reihe steht, so aufregend finde? Wieso klingt das alles so einfach und ungezwungen? Wo sonst greift das alles so perfekt ineinander, dass es läuft wie eine gut geschmierte Maschine?

    Und das sage ich, während ich quasi parallel dazu im „Das Schlagzeug im Jazz-Thread“ über den möglicherweise feinsinnigsten aller Jazzdrummer Paul Motian, „der sein Schlagzeug eher streichelt, als dass er darauf trommelt“, schreibe. Aber dessen Art von Subtilität geht nur in eine andere Richtung.

    --

    „Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)
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