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Hm, dass es vom Minton’s Gig auch noch Quartett-Tracks ohne Turrentine gibt, wäre ja auch vorstellbar … bei Burrell gab’s das ja aus dem Five Spot auch, aber dort wechselten dann auch die Pianisten (Bobby Timmons auf den Tracks mit Tina Brooks, Roland Hanna bei den Quartett-Tracks, übrigens ist der Bassist dort auch Ben Tucker, den ich ebenfalls eher mittelgut finde, im Gegensatz zu Namensvetter George, den ich sehr schätze).
Was „Reaching Out“ angeht schliesse ich mich an … auch wenn wohl „Bash!“ (wieder Ben Tucker, aber v.a. Frank Haynes) von den Bailey-Leader-Alben bei mir schon wegen „Grand Street“ die Nase vorn hat.
… gut, es ist Zeit für’s nächste Gitarrentrio-Album @vorgarten
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #156 – Benny Golson (1929–2024) – 29.10.2024 – 22:00 / #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHighlights von Rolling-Stone.deKiefer Sutherland: „Ich liebe Rock’n’Roll – aber ich wollte Geschichten erzählen“
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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gypsy-tail-wind … auch wenn wohl „Bash!“ (wieder Ben Tucker, aber v.a. Frank Haynes) von den Bailey-Leader-Alben bei mir schon wegen „Grand Street“ die Nase vorn hat ….
Tolles Album ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)In der Downbeat Ausgabe vom 19. Juli 1962, der jaehrlichen Gitarrenausgabe, gab es dann einen Artikel ueber Green (und ueber Jim Hall, Ray Crawford, Al Casey… gab es auch welche), in dem er seinen Fans unter anderem sein liebstes Trioformat mitteilt… Gitarre, Bass und Schlagzeug…
Sein Label Blue Note kauft sich auch eine einseitige Anzeige…
Hier lernen wir, dass von den insgesamt ca 24 Alben, die Blue Note in anderthalb Jahren aufgenommen hatte, immerhin 12 zu dem Zeitpunkt auf dem Markt waren, oder kurz davor waren, auf den Markt zu kommen… und dass die Katalognummern eher das Aufnahmedatum wiederspiegeln als den Erscheinungszeitpunkt… Here ‚Tis kam ja z.B. scheinbar nach Grant’s First Stand und Face to Face heraus…--
.danke für alles, on und off topic, ich finde das sehr interessant. mir war überhaupt nicht klar, dass es damals so viele ressentiments gegen orgel und soul jazz gab, daraus wird die pro-g/b/dm-rhetorik deutlich: klar, transparent, gitarre wird nicht überschattet, trotzdem habe ich das gefühl, man musste sich damals noch für diese instrumentierung rechtfertigen. dass grant so früh GREEN STREET veröffentlichen konnte, hat bestimmt geholfen, es ist aber auch ein wirklich besonderes album.
je länger ich darüber nachdenke: das ist ansatzweise schon eine rassistische argumentation, oder? die sehnsucht nach reinheit im sound gegenüber den dreckigen orgelsounds, mit allem was dazu gehört (eine andere art vergnügen an der musik, das potenziell entgenzte, unkontrollierte, mit soul und afroamerikanischer trance-tradition zusammenhängend) – das wird sich mit der entwicklung der gitarrensounds (vor allem mit hendrix) sehr stark ändern…
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Auf jeden Fall hat das eine rassistische Komponente! Ich hatte ja mal eine denkwürdige Begegnung mit Rhoda Scott, bei der die Haltung der Amerikaner gegenüber dem Orgeljazz, der „chitlin circuit“ usw. (da sind bzw. waren auch die schmuddligeren Jazzclubs wohl oft halbe Paläste im Vergleich) auch ein Grund war, den USA den Rücken zu kehren. „Unkontrolliert“ finde ich aber ein schwieriges Wort – ich glaub ich weiss schon, was Du meinst, aber da schwingt in so einem Kontext halt auch leise die Möglichkeit mit, dass das mit Unvermögen zu tun haben könnte? Und brauchte es für die ganz grosse Popularisierung der „dreckigen“ Klänge am Ende nicht auch wieder Weisse (Die Stones, Clapton usw.)? Bei all den Punkten, die wir hier ansprechen, sind wir mitten in Appropriationsdebatten – schwieriges Terrain (auch die Frage, warum wir weissen Jungs dieses ganze Zeug so geil finden …)
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #156 – Benny Golson (1929–2024) – 29.10.2024 – 22:00 / #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaIch werd morgen noch die Rezension von Larry Youngs Into Something ergänzen, da hat ein Kritiker so ein Saulus Paulus Erlebnis, endlich ein reiner Orgelklang… Und die Perspektive würd ich schon auch stehen lassen wollen, jedes neue Jazzinstrument muss man sich ein bisschen erarbeiten – wenn man denn will… Einige der bösesten Verrisse von Orgeljazz in Downbeat sind von Kenny Dorham… Aber klar, Rassismus schwingt schon auch mit (und natürlich kann man sich davon nicht ausnehmen, die eigene Entwicklung findet nun mal nicht im Vakuum statt…)
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.ich kam auf „unkontrolliert“ wegen der „clangor“- und „mudiness“-vorwürfe, sounds, die in die eine oder andere art über das ziel (wessen?) hinausschlagen. nicht, dass ich das spiel von organisten etc. „unkontrolliert“ fände – aber es brachte wahrscheinlich leute vorsätzlich dazu, die kontrolle zu verlieren, und alle hatten spaß daran… das mit dorham ist interessant, bebopper waren sowieso die schlimmsten reinheitsfanatiker ich glaube, ich hatte einfach nicht damit gerechnet, dass mein geliebtes gitarrentrioformat erstmal als weniger-ist-mehr-spießerveranstaltung verkauft wurde…
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Die Schnittmengen bei Grant Green und Jimi Hendrix (und vielleicht noch Jimmy Raney) finde ich doch erstaunlich groß. Weiß man eigentlich, was Hendrix so gehört hat, als er Anfang-Mitte der 60er in New York ankam (viel Dylan ganz bestimmt)? Während überall die vielen Platten von Grant Green beworben wurden. Bei Green höre ich einiges, was vielleicht Hendrix geprägt haben könnte: phrasing, timing, Ideen, variierendes Tempo und der Ton. Sicherlich ist es nicht so einfach, so ein Konzept auf die Stratocaster (linkshändig) zu übertragen, weil Spieltechnik zudem lange und intensiv geübt werden muss. Allein schon die ersten beiden (oder ersten drei) Tracks auf „Green Street“, weil Hendrix ja auch virtuos und „softer“ spielen konnte und das oft gemacht hatte. Bei Mitch Mitchell weiß man ja, dass er von Elvin Jones beeinflusst wurde (Elvin war öfter bei Sessions von Grant Green).
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ich weiß nicht, ich finde es naheliegender, über die unterschiede zwischen den beiden nachzudenken. hendrix hat sich ziemlich despektierlich über gitarristen geäußert, die standards spielen, grant wiederum hat sich für die bluesgitarrentradition nicht so interessiert. beide haben einen vielleicht partiell ähnlichen ton in völlig andere richtungen entwickelt. ich fand ja, dass hendrix in meinem gitarren-bft ziemlich auffiel, weil er einfach was sehr anderes gemacht hat.
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vorgartenich kam auf „unkontrolliert“ wegen der „clangor“- und „mudiness“-vorwürfe, sounds, die in die eine oder andere art über das ziel (wessen?) hinausschlagen. nicht, dass ich das spiel von organisten etc. „unkontrolliert“ fände – aber es brachte wahrscheinlich leute vorsätzlich dazu, die kontrolle zu verlieren, und alle hatten spaß daran… das mit dorham ist interessant, bebopper waren sowieso die schlimmsten reinheitsfanatiker
Hatte ich so verstanden bzw. vermutet – und ja, das mit den Beboppern scheint oft so zu sein … lustig ist dann ja Lou Donaldson, der von allen der schlimmste ist, aber sein bestes Format war der Orgeljazz.
vorgarten
ich glaube, ich hatte einfach nicht damit gerechnet, dass mein geliebtes gitarrentrioformat erstmal als weniger-ist-mehr-spießerveranstaltung verkauft wurde…Hahaha, Kammerjazz quasi, à la MJQ und so … da wäre vielleicht die Frage, wie sich g/b/d-Trios aus dem p/g/b-Trio-Format herauslösten/entwickelten schon interessant, denn letzteres ist ja eindeutig so ein Kammer-Format, das eben in der Hotel-Lobby im Mezzoforte genau so gut funktionieren sollte wie im Jazzclub oder auch mal auf der grossen Bühne. Wobei auch dort: wenn an einem JATP-Abend zwischendurch ein OP-Trio-Set (Ellis/Brown) programmiert wurde, war das ja irgendwie trotz aller Bolzerei eben doch ein ruhigerer Kontrapunkt zu den Bläser-Battles.
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PS: Heute haben Herb Ellis und Grant Green Jr. Geburtstag – drum suche ich mal nach diesem Trio von Herb Ellis (Monty Budwig, Shelly Manne, 1983):
Sehr schön! Und mit total klassischem Ton … irgendwo zwischen Kessel und Hall?
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Sehr schön! Und mit total klassischem Ton … irgendwo zwischen Kessel und Hall?danke, das ist in der tat sehr hübsch. hatte ich noch gar nicht auf der liste, weil auf discogs irgendwo steht, dass da auch russ thompkins (p) noch dabei ist – obwohl ja „trio“ dick draufsteht…
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Ach so, das ist nochmal was anderes … hattest Du „Herb Mix“ (1982) erwähnt gehabt? Ich hab einfach bei YT „Herb Ellis Trio“ eingegeben … gibt noch zwei, drei weitere Tracks davon – ich sehe auf die schnelle neben „Angel Eyes“, das ich auch anhörte, noch „Sweet and Lovely“ und „Willow Weep for Me“.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #156 – Benny Golson (1929–2024) – 29.10.2024 – 22:00 / #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbahier ist noch die versprochene Rezension von Into Something… natuerlich geht es da auch wieder um „control“, um Youngs „laudable sensitivity“… von Dorhams Downbeat Rezensionen hab ich mir auch nochmal einige angesehen und war denk ich unfair, er war scheinbar ziemlich offen fuer alles (ausser Free Jazz)
ich glaub generell, dass die vier Young/Green/Jones Alben neben Unity viel dafuer getan haben, Orgeljazz bei klassischen Hard Bop Freunden zu etablieren…--
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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gypsy-tail-windPS: Heute haben Herb Ellis und Grant Green Jr. Geburtstag – drum suche ich mal nach diesem Trio von Herb Ellis (Monty Budwig, Shelly Manne, 1983) …. Sehr schön! Und mit total klassischem Ton …
Bezüglich scheener Ton : „West Coast Bassisten“ wie Monty Budwig, Chuck Berghofer, Bob Magnusson, Chuck Domanico, Jim Hughart diesbezüglich von grosser Güte ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)redbeansandrice
ich glaub generell, dass die vier Young/Green/Jones Alben neben Unity viel dafuer getan haben, Orgeljazz bei klassischen Hard Bop Freunden zu etablieren…Das denke ich auch … sie waren aber zugleich auch irgendwie eine Art Schlusspunkt, an dem es kaum Anknüpfungen gab (Bill Heid ist der, dessen Name immer fällt, aber das ist ja jetzt auch nicht gleich eine neue „Linie“ oder so) … quasi Orgeljazz, der auch für Leute funktioniert, die keine Orgel mögen. Ebenso, wie Hutchersons „Glockenklang“ ohne den schummrigen Motor einen Vibraphon-Klang für Leute darstellen kann, die kein Vibraphon mögen.
Lustig ist ja eigentlich, dass Saxophone gerade so dreckig klingen können – und Rivers („harsh but never angry“) das ja auch bis zu einem gewissen Grad tut (drum finde ich „Into Somethin'“ ja auch nochmal eine ganze Spur rauher als die Alben im Trio, mit Mobley oder mit Hutcherson) … aber da stört es dann halt nicht – unconscious bias und so.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #156 – Benny Golson (1929–2024) – 29.10.2024 – 22:00 / #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba -
Schlagwörter: Gitarre, guitar jazz, Jazzgitarre
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